Medien & Phantastik > Sehen
Filme, die keiner kennt, die aber durchaus Beachtung finden könnten
Gast:
Nur über meine Leiche
Ein deutscher Film, aber wirklich klasse.
Dem Titel nach dachte ich zumindest zunächst an einen billigen, albernen Klon von "Immer Ärger mit Harry" & Co., doch steckt eigentlich was ganz anderes dahinter.
Eine schwarze Komödie mit Katja Riemann und Christian M. Ort
Weiteres wird verschwiegen, verraten sei nur noch, daß ich den Klappentext des Videos unpassend finde...
Mordekar:
btw: Christian M. Ort is doch ein geiler Künstlername oder? ;D
Erinnert mich an Micheal S. Laughter oder sowas ;D
6:
Rosencrantz and Guildenstern are Dead
In dem Film, der ein absurdes Theaterstück von Tom Stoppard, wird "Hamlet" aus der Sicht zweier unbedeutender Charakter erzählt, nämlich Rosencrantz und Guildenstern. Eigentlich spielen die zwei Charaktere in der Handlung von "Hamlet" mit, ohne selbst in die Handlung eingreifen zu können. Sie sind ja schliesslich schon tot. Eigentlich sind die Zwei gefangen in der Handlung und vertreiben sich nur die Zeit zwischen den wichtigen Ereignissen. Oder sind es vielleicht doch nur zwei ahnungslose Leute, die in ein Theaterstück gefangen werden? ;D Egal. Auf jeden Fall philosophiert Guildenstern (ein perfekter Tim Roth) über alle möglichen und unmöglichen Themen, während Rosencrantz(Gary Oldman als naiver freundlicher Einfaltspinsel. GARY OLDMAN ALS NAIVER FREUNDLICHER EINFALTSPINSEL! Seine bis jetzt beste Rolle) sich die Zeit vertreibt, indem er das Sandwich, die Dampfmaschine und Gesetz der Beschleunigung entdeckt. Oder philosophierte Rosencrantz? ;D Egal.
Eine weitere Besonderheit ist der Sprachwitz, der jeden Marxbrothersfilm oder Monty Python in den Schatten stellt. Allerdings MUSS man den Film auf Englisch (am besten mit englischen Untertitel, damit man alle Anspielungen und Sprachspitzfindigkeiten mitbekommt) sehen.
Beispiel:
Rosencrantz: So, we've got a letter which explains everything.
Guildenstern: You've got it!
Rosencrantz: I thought you had it.
Guildenstern: I do have it
Rosencrantz: You have it?
Guildenstern: You've got it!
Rosencrantz: I don't get it!
Oder etwas tiefsinniger:
Rosencrantz: Do you think Death could possibly be a boat?
Guildenstern: No, no, no... Death is "not." Death isn't. Take my meaning? Death is the ultimate negative. Not-being. You can't not be on a boat.
Rosencrantz: I've frequently not been on boats.
Guildenstern: No, no... What you've been is not on boats.
Wenn man auf das Ende achtet (und ein bisschen weiterdenkt), dann könnte man sogar auf die Idee kommen, dass der Film aus der Twilight-Zone sein könnte. ;)
Gast:
Papilion
Ein Mann (er wird Papillion genannt wegen seiner Schmetterlingstätowierung auf dem Rücken) wird für ein Verbrechen verurteilt, dass er nicht begangen hat und landet in einem Strafgefangenenlager auf Franz.-Guyanna. Er kommt mit unmenschlichen Foltermethoden in Berührung. Schließlich versucht er zu fliehen, wird aber gefasst und von seinem Freund getrennt. Er wird in Einzelhaft verlegt, wo er nur noch wenig zu essen und Prügel bekommt. Sein Freund, der inzwischen bei der Essensausgabe dieses Gefängnisses arbeitet schiebt ihm immer wieder heimlich zusätzliche Nahrung zu. Die Aufseher finden dies heraus und sagen ihm er solle den Namen seines Helfers preisgeben. Papillion weigert sich. Er kommt in Dunkelhaft und wird darüber mit der Zeit verrückt (besonders bezeichnet ist die Szene in dem ihm die Rationen gestrichen werden und er alleine im Dunkeln sitzt und Ungeziefer isst um zu überleben). Eines Abends wittert er eine Chance und ihm gelingt die Flucht zusammen mit seinem Freund und einem jungen Gefangenen. Sie schaffen es von der Insel zu kommen indem sie ein Boot von einer Vereinigung von Leprakranken kaufen. Sie fliehen auf die nächste Insel und werden dort von Aufsehern entdeckt und verfolgt. Sein Freund (sein Name ist Deger nur damit wir das auch mal haben, gespielt von Dustin Hoffman) und der andere Mitinsasse werden gefasst. Papillion gelingt es jedoch einige Jahre bei einem Eingeborenenstamm unterzutauchen und lernt dort ihre Kultur kennen und verliebt sich sogar. Doch bald darauf wird er auch dort gefunden und kommt so nach 8 Jahren in Freiheit wieder ins Lager zurück. Er wird sofort auf eine Insel (mehr ein Bergplateau im Wasser) unweit von Franz. Guyanna gebracht. Er trifft dort Deger wieder, der sich eine kleine (winzige trifft es eher) Existenz aufgebaut hat und hochgradig paranoid geworden ist. Papillion ist aber noch nicht am Ende und baut sich ein Floss aus Kokosnüssen um eine letzte Flucht zu versuchen. Er springt ins Meer und schwimmt mit dem Floss in die endgültige Freiheit. Ger aber bleibt auf der Insel zurück...
Gast:
Erazorhead
von David Lynch
So stelle ich mir einen Magier im Quiet vor. Ein Theater hinter der Heizung, quitschende Hähnchen, unaufhörliche U-Bahngeräusche, regnende Nabelschnüre usw. Halt ein typischer Lynch und sein erster.
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