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Eure Meinung: D&D4 als Nachfolger von D&D1-3
Kinshasa Beatboy:
Tag Leute, wollte gerade mal schauen, wie sich nach all den verbalen Scharmützeln eigentlich die tatsächliche Meinungslage so darstellt. Dabei habe ich verblüfft bemerkt, dass bislang noch keine ernstzunehmende Umfrage zu diesem Thema existiert. Das hat sich hiermit geändert. Viel Spaß beim Voting. Ich bin gespannt auf das Resultat. ;)
Ein:
Ich finde es ausgezeichnet. Auf Dauer ist es aber (wie alle Versionen von D&D und ähnlichem) nichts, was ich wirklich ernst nehmen kann. Eher was für ein Wochenende mit Freunden und Bier. Allerdings schafft es D&D4 mit Abstand das beste aus dem Spielprinzip herauszuholen.
Illusionista:
Ist leider nix, was ich regelmäßig spielen kann, im Gegensatz zur 3.5er. Mich stören da einfach ein paar Sachen dran. Für ab und an mal zocken okay aber keine regelmäßige Runde, da würd ich nämlich anfangen mit Hausregeln um mich zu werfen.
Sarakin:
Das, was Ein sagt. :P
Boba Fett:
Ich habe D&D auf dem Sommertreffen gespielt und mir die deutschen Regelwerke zugelegt, die ich auch studiert und mit 3.5 verglichen habe.
D&D 3.0 habe ich mehrer Kampagnen gespielleitert und eine gespielt. D20/OGL [zB Modern & Future] habe ich ebenso gespieleitert.
Ich habe alle drei Versionen [D&D 3.0, 3.5 und 4.0] in deutschsprachiger Ausgabe im Regal stehen.
Auf dem Sommertreffen kamein Spiel-Feeling auf, das ich aus meiner allerersten Rollenspielzeit kannte.
Beim Lesen des Regelwerkes wurde ich von diesem Eindruck bestärkt.
Das Spiel konzentriert sich voll und ganz auf das Bewäöltigen eines Abenteuers.
Eine Charakterrolle ist nebensächlich [noch extremer als bei D&D3.X]. Das Hauptaugenmerk liegt in der Kompentenzverteilung [wer kann was während der Aufgabenbewältigung im Abenteuer] der Klassen.
Kampagnenspiel (also forlaufende weiterentwicklung einer Handlung [Story]) ist ebenso nebensächlich. Da wird durch die Encounterisation der Fokus auf Perlenkettendenken gelegt, was die notwendigen Zusammenhänge einer Kampagne gedanklich in den Hintergrund drängt.
D&D verhindert dies beides [Fokus auf "Rolle" und "Kampagnen-Story"] nicht, fördert es aber auch in keinster Weise. Anfänger werden auf diese Optionen gar nicht aufmerksam - was dazu führt, dass sie wohl Rollenspiel als Sammlung von Einzelabenteuer betrachten werden (genau das war bei uns am Anfang [1984 mit DSA] der Fall.).
Ich weiß auch nicht so recht, was man bei D&D4 mit Kampagnensets anfangen soll.
Eine Kampagne mit D&D4 stelle ich mir als zusammengereihte Abenteuer vor, wie eine Perlenkette. Dazu brauche ich keine Hintergrundswelt, sondern das "Ihr reist auf einer Straße und erlebt unterwegs Abenteuer" Konzept.
Die "Encounterisation" ist dahingehend so konsequent umgesetzt, dass es nicht nur während eines Abenteuers sondern auch eine Kampagne gedanklich in solches zerteilt. [Wie gesagt, man kann auch anders spielen, aber wenn man sich D&D4 anschaut, denkt man plötzlich in diesen Bahnen.]
Trotzdem hat D&D4 mir echt sehr viel Spaß gemacht.
Für meine Standardrunde zu Hause werde ich es aber nicht einsetzen. Aus oben genannten Eindrücken.
Für einen Con, spontane Runden oder eben mal "zwischendurch" beim Bier mit Kumpels kann ich es mir aber recht gut vorstellen.
Daher:
Gelungen: Ja, wenn man oben genanntes mit dem Spiel bezweckte. Auch in sofern gelungen, weil es einfacher zu spielen und zu spielleiten ist, was Berufstätige und besonders Anfänger glücklich machen wird.
Wenn man "richtiges" Kampagnenspiel geplant hat, dann ist es nicht wirklich gelungen.
Was wirklich gut gelungen ist, ist das Denken in Encounterstrukturen, was dem Spielleiter viele Handgriffe gibt, um sein Abenteuer leicht und übersichtlich zu strukturieren. Dadurch kann man ein Rollenspielabenteuer als Flowchart strukturieren.
Ebenso die Aufteilung der Charakterklassen in Kompetenznischen finde ich sehr gut, weil es den Spielern taktische Hinweise gibt, was sie tun sollen, und wo ihre Aufgabe im Abenteuer ist - natürlich ist das Schubladendenken und schränkt die Spieler ein. Aber für unerfahrene Spieler gibt das Sicherheit, weil diese schnell sehen, in welchen Aufgaben sie stark sind.
Fortsetzung der D&D Serie: Teils, teils... D&D hat sich ja immer mehr in Richtung Battlemap-Rollenspiel entwickelt.
Dahingehend ist D&D4 eine Konsequente Fortsetzung. Als Rollenspiel für Kampagnensets (was D&D für mich stets war) ist es keine konsequente Fortsetzung, weil das "Encounterdenken" noch weiter vom Storytelling entfernt und Kampagnenspiel IST ein Teil von Storytelling.
Außerdem muss man sich von dem alten D&D bewusst frei machen, weil man D&D4 anders spielen wird. Auch insofern ist es keine Fortsetzung!
Fazit: Ein sehr schönes Spiel, wenn man weiß, was man damit machen kann. Wenn man mit der Erwartung herangeht, genau das gleiche machen zu können, was man mit D&D 3.X machen konnte, wird man zwangsweise enttäuscht werden.
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