@ FalconAlso SW und D&D4 sind so unterschiedlich wie Tag und Nacht:
1) SW ist abstrakt, aber realistisch. D&D 4 ist abstrakt und unrealistisch.
2) SW ist extrem offen und klassenlos. In D&D 4 ist man komplett in den Klassen eingeschränkt.
3) In SW kann man die meisten Manöver regelmäßig benutzen. - Bei D&D 4 gibt es nur 2-3 Manöver, die man regelmäßig nutzen kann (Auch At-Will Power genannt).
4) In SW muss man fast nichts aufschreiben und es gibt auch nur wenige Lebenspunkte (1 LE bzw. 3 LE).
In D&D 4 ist der verwaltungsaufwand extrem hoch: Man muss sich nicht nur die hohen LE notieren, sondern auch noch, welche Power und wieviele Healing Surges man schon eingesetzt hat und ob man noch einen ActionPoint hat.
5) D&D 4 wurde als Nachfolger von D&D 3.x konzipiert und nicht als Nachfolger von SW.
Aber hättest du Recht und SW und D&D 4 wären sich tatsächlich ähnlich, wäre das eher ein Grund GEGEN D&D 4. Den Grund hast du im Nachbarthread schon selber geliefert:
Ich finde es nur problematisch in der Rollenspielwelt die Communitie auf viele Editionen aufzuteilen und zu splitten, am besten wäre es also das faule Glied entgültig abzuschneiden,
Falls also D&D 4 und SW sich tatsächlich ähnlich
wären, gäbe es keinen Grund, die Community in SW Anhänger und D&D 4 Anhänger aufzuspalten.
Stattdessen sollte es dann nur eine Version geben (also entweder SW oder D&D 4), das von beiden Parteien gespielt wird.
Da D&D 3.x, D&D 4 und SW aber extrem unterschiedlich sind, sehe ich in allen drei Spielen eine Daseinsberechtigung.
@ Roland und Christian Preuss@ Roland
Doch, die beiden Sachen machen einen Unterschied:
Bei WoD ist etwas eine Szene, was inhaltlich zusammengehört und eine abgeschlossene Handlung repräsentiert.
Also in den Palast eindringen ist eine Szene. (Ob man die Wachen dabei tötet oder an ihnen vorbeischleicht oder die Wachen ablenkt, ist vollkommen irrelevant. - Vielleicht macht Spieler 1 auch ein Ablenkungsmanöver, die drei Wachen rennen hin und Spieler 2 kann währenddessen unbemerkt in die Festung eindringen.)
Bei D&D 4 ist etwas ein Encounter, wenn man es in einem Atemzug durchspielen muss, ohne dass die Chars die Zeit für eine kurze Verschnaufspause haben.
Wenn man in einen Dungeon geht und dort gegen Monster kämpft und anschließend in den Nachbarraum geht und dort erneut gegen Monster kämpft, dann ist das ein neuer Encounter. (Bei WoD würden alle Szenen Effekte aus dem ersten Kampf (z.B. aktive Schutzzauber oder Paradoxwirkungen) auch noch im nächsten Kampf gelten.)
Die Encounterlänge bei D&D 4 wird auf ca. 5 Minuten geschätzt.
Bei nWoD deuten die Regeln zur Wirkungsdauer von Zaubern darauf hin, dass eine Szene ungefähr 1 Stunde dauert. (Magier GRW, Seite 119)
@ Christian Preuss
Also wenn vor mir eine Wache steht, dann sehe ich das als Kampf. Die Wache versucht z.B. zur Alarmglocke zu rennen oder den Bereich, in dem ein Stillezauber/Stilleritual gewirkt wurde, zu verlassen.
Die SCs versuchen währenddessen mit Hilfe ihrer Encounter Powers die Wache zu töten, bevor es ihr gelingt. (Evtl. versucht die Wache auch gar nicht, nach Hilfe zu rufen also den Stillebereich zu verlassen/die Alarmglocke zu erreichen, sondern greift die SCs direkt an. Wenn die Wache hochstufig ist und die SCs niedrigstufig, kann das durchaus Aussicht auf Erfolg haben.)
So oder so würde ich die Wache als Kampf und nicht als Skill Challenge abhandeln. (Wobei der Kampf in D&D 4 halt ein kompletter Encounter ist, während der Kampf bei WoD nur Teil einer Szene ist.)
Auch außerhalb von Kämpfen kann das Eindringen mehrere Encounter lang sein. (Wobei es außerhalb von Kämpfen wenig Sinn macht, die Anzahl der Encounter zu zählen, da es nur wenig Encounter-Power gibt, die auch außerhalb von Kämpfen sinnvoll einsetzbar sind. Auf Anhieb würde mir da nur die Teleporter Power der Eladrin und die Jump Power der Magier einfallen.)
z.B. stehen zwei Wachen am Tor, das auf die Burg führt.
Der Eladrin schleicht sich nun heimlich bis in ein Gebüsch, das vor dem Burgtor steht, und benutzt dann die Teleportation, um hinter das Burgtor zu teleportieren. Der Magier geht währenddessen zur Rückseite der Burg und benutzt Jump, um auf die Mauer zu springen. (Sagen wir ruhig, sie führen die Aktion nachts aus, damit sie nicht so leicht gesehen werden.)
Jetzt haben die beiden also ihre Encounter Powers eingesetzt und können diese nicht bis zum Ende des Encounters benutzen. - Da aber kein Kampf stattgefunden hat, können die beiden sich irgendwo verstecken, 5 Minuten warten und dann zählt der Encounter als beendet und sie erhalten ihre Enocunter-Power wieder zurück. (Ausnahme: Sie werden während der 5 minütigen Rast entdeckt.)
So, 5 Minuten später, wagt sich der Elf also aus seinem Zimmer und geht weiter, bis er vor der verschlossenen Schatzkammer steht: Er teleportiert in die Schatzkammer hinein, füllt sich die Taschen mit Gold, wartet 5 Minuten, teleportiert sich wieder aus der Schatzkammer hinaus, versteckt sich draußen für 5 Minuten und teleportiert dann wieder kurz vor dem Burgtor zurück ins Gebüsch.
Der Magier wagt sich auch aus seinem Versteck und sieht in einem hohen Turm die gefangene Prinzessin Rapunzel. Der Magier springt mittels Jump also auf den Turm zu der Prinzessin. - Dort flirtet er jetzt 5 Minuten mit ihr. Danach kann er die Prinzessin nehmen und zusammen mit ihr wieder vom Turm runter auf die Mauer springen. Dort geht er für 5 Minuten mit ihr ins Heu. Anschließend hat er seine Power wieder und kann zusammen mit ihr von der Burgmauer runter springen und ist wieder draußen.)
Sowohl Eladrin als auch Magier haben also ganze 4 mal die gleiche Encounter-Power eingesetzt. Was durchaus möglich ist, da sie ja zwischendurch immer 5 Minuten gerastet haben.
Wenn ich die gleiche Szene mit dem WoD Regelwerk spielen würde, dann hätte ein Mastigo-Magier einfach das Aussehen des Schatzmeisters angenommen und wäre bei den beiden Wachen am Tor vorbei marschiert. Er geht zur Schatzkammer und befiehlt der Wache davor, die Schatzkammer aufzumachen. Dann geht er rein, schnappt sich das Geld und geht wieder raus.
Der Obrimos-Magier ist währenddessen auf der Rückseite der Burg und schwebt die Mauer hoch. Oben entdeckt er die Prinzessin und schwebt zu ihr. Da ihr Fenster jedoch leider vergittert ist, benutzt er einen Zauber, um das Gitter zu schmelzen. Dabei patzt er und erzeugt ein Paradox, das eine Szene lang hält. - Egal wie lange er wartet: "Aufenthalt in der Burg" ist eine Szene. Er kann sich irgendwo verstecken. Er kann auch 5 Minuten lang mit der Prinzessin flirten: Das ändert nichts daran, dass das alles noch in der gleichen Szene stattfindet und das Paradox anhält.
Irgendwie schafft er es dann doch noch, bei der Prinzessin reinzukommen, er nimmt sie auf seinen Arm und schwebt hinaus.
Sowohl die Handlung beim Mastigo als auch beim Obrimos zählt als eine Szene: Der Mastigo muss daher nicht den Illusionszauber bei den Torwachen erneuern, wenn er zurückkehrt. (Disclaimer: Er muss natürlich den Illusionszauber auf jede neue Person, die er trifft, erneut sprechen.)
Und der Obrimos muss seinen Schwebezauber nur einmal sprechen und nicht mehrmals. (Allerdings hält das Paradox halt auch die ganze Zeit an und verschwindet erst, wenn er die Burg verlässt.)
Der Unterschied zwischen Szene und Encounter (auch außerhalb von Kämpfen) sollte damit imho klar sein.