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DnD4 macht mir keinen Spaß - was mache ich falsch?

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Bastian:

--- Zitat von: Quaint am 31.01.2009 | 13:25 --- "Lasst uns mal vorran machen. 3 Encounter sollten wir heute schon gepackt kriegen"

--- Ende Zitat ---

Hallo Quaint,
der obige Satz kommt mir bekannt vor und ist zT auch schon genau Teil des Problems.
Der andere Teil ist Keep on the Shadowfell und nicht so sehr D&D 4.
Mir ging es nämlich ähnlich wie dir.

Ein Dungeoncrawl Kaufabenteuer "by the book" zu spielen hätte ich in D&D 3.x niemals gemacht und trotzdem wurde ich aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen bei D&D 4 dazu verleitet.
Vieleicht die Verlockung das neue Kampfsystem voll auszuschöpfen ? Ich weiss es nicht.
Fakt ist: das neue Encounter System ist zu Balanced, so das es zB bei KotS schnell zu einer reinen Fleißarbeit wird die Encounter abzuarbeiten.

Für KotS sollte man getrost die meisten Encounter einfach streichen oder zusammenlegen. Die restlichen Encounter dürfen dann ruhig bei einer ausgewogenen/großen Gruppe wesendlich stärker sein und öfters auch einen/mehrere Elite enthalten.

Für D&D 4 im allgemeinen gilt, wenn ihr früher keine Dungeoncrawls gespielt habt wird es jetzt nicht Zeit damit anzufangen.
Versucht das Spielgefühl der alten Editionen einzufangen, das sich meiner Einsicht nach übertragen lässt und spielt D&D wie ihr es früher gespielt habt. Wenn das gelingt ist D&D 4 eine echte Bereicherung, wenn nicht solltet ihr vieleicht doch eher zu anderen Editionen/Spielen zurückkehren.

mfg Bastian

Joe Dizzy:
Zu Hause habe ich eine recht ansehnliche Sammlung an Brettspielen, die ich mit verschiedenen meiner Freunde spiele. Manche von ihnen sind Rollenspieler, manche haben noch nie ein Rollenspiel gespielt. Vor einiger Zeit habe ich Robo Rally aus dem Schrank gekramt und hatte Lust es zu spielen. Ich habe es erst mit den nicht-rollenspielern gespielt.

Die Regelerklärung dauerte ewig. Jeder Spielzug hielt uns gut 10 Minuten lang auf und am Tisch spielte jeder mehr oder minder still vor sich hin und quatschte nebenbei über das Wetter oder Neues aus dem Bekanntenkreis. Die anderen fanden das Spiel sehr nett und hatten große Lust es ein anderes Mal wieder zu spielen. Ich fand's schrecklich öde.

Einige Tage später kam das Spiel in meiner Rollenspielrunde auf den Tisch. Die Regeln waren schnell erklärt, jeder Zug ging flott voran und wir hatten ein ganzes Rennen in etwa 90 Minuten durch. Die Zeit verging wie im Flug, weil jeder am Tisch miteinander quatschte und redete. Über ihre Karten, über ihre Züge. Wer gerade weit vorne war und wie man am Besten an irgendwelchen kniffligen Stellen vorbeikam.

Das Spiel war das Selbe. Aber das Spielerlebnis so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Ich habe nichts anders gemacht. Es war die Beteiligung der anderen und der daraus resultierende Dialog, der das Spiel beim zweiten Mal so unterhaltsam gemacht hat.

Worauf ich hinaus will... es mag sein, dass du mit D&D4 nichts anfangen kannst. Allerdings denke ich eher, dass die Spielgewohnheiten (ob nun alt eingesessen oder an diesem Abend eingependelt) deiner Gruppe nicht so gut mit 4E harmonieren. Manche Spiele sind mit manchen Spielern einfach unbefriedigend. Das kann man dem Spiel anlasten. Man kann es auch den Spielern anlasten. Aber unter'm Strich ist in beiden Fällen niemandem geholfen. Kann man daran etwas ändern? Ja, vielleicht. Aber es reicht nicht wenn nur du etwas änderst. Und es hilft so gut wie nie, wenn man anderen Leuten sagt sie sollen gefälligst anders spielen, damit das Spiel auf die richtige Weise Spaß machen kann.

zu Beschreibungen bei der Basic Attack: Ich befürchte "Beschreibungen liefern" ist so was Dahingesagtes, was jedoch etwas weit komplexeres beschreibt als man vermuten würde. Jede Beschreibung muss vom SL bewertet werden. Es müssen die dienlichen von nutzlosen Beschreibungen unterschieden werden, sonst zieht man keinen Vorteil daraus, dass die Spieler mehr als "ich hauf druff" sagen. Das wiederum ist etwas, wofür es keine Tabelle oder Lernbücher gibt. Das muss der SL selbst entscheiden und durch Erfahrung und Übung lernen. Ich denke hier haben viele SLs so ihre Probleme. Sei es weil sie Boni verteilen für Beschreibungen, die völlig belanglos und inhaltsleer sind oder weil sie keine Boni verteilen, wenn der Spieler sich intensiver mit der Fiktion auseinandersetzt und seine Beschreibungen bewusst darauf ausrichtet. Gerade letzteres ist bei regelintensiveren Spielen wie D&D oft ein Problem. Als SL nimmt man das was die Spieler sagen zu oft nur durch die Brille der Regeln wahr, und nicht einfach als weiterer Teilnehmer am Tisch, auf dessen Vorstellung diese Beschreibungen wirken.

Aber wenn jemand am Tisch Dinge sagt wie: "wir müssen noch 3 Encounter schaffen", dann denke ich dass das Problem über die Unerfahrenheit des SLs mit dem Spiel hinausgeht.

Kinshasa Beatboy:

--- Zitat von: Georgios am 31.01.2009 | 14:05 ---Zu Hause habe ich eine recht ansehnliche Sammlung an Brettspielen, die ich mit verschiedenen meiner Freunde spiele. Manche von ihnen sind Rollenspieler, manche haben noch nie ein Rollenspiel gespielt. Vor einiger Zeit habe ich Robo Rally aus dem Schrank gekramt und hatte Lust es zu spielen. Ich habe es erst mit den nicht-rollenspielern gespielt.

Die Regelerklärung dauerte ewig. Jeder Spielzug hielt uns gut 10 Minuten lang auf und am Tisch spielte jeder mehr oder minder still vor sich hin und quatschte nebenbei über das Wetter oder Neues aus dem Bekanntenkreis. Die anderen fanden das Spiel sehr nett und hatten große Lust es ein anderes Mal wieder zu spielen. Ich fand's schrecklich öde.
--- Ende Zitat ---

Wie lustig, ich habe mit Robo Rally EXAKT das gleiche Phänomen erlebt wie Du. Sehr kurios.

Quaint:
@ Kinshasa
Ja, es ist wahnsinnig schwierig, da hast du schon recht. Trotzdem... es ist ja irgendwie auch ein Versprechen von DnD 4. Und wenn ich es dann doch wieder selbst irgendwie zusammenschustere, dann ist das ein großer Pluspunkt von DnD 4, der dann nicht mehr relevant ist für mich.

@Falcon
Nun, ich hab ganz früher ein wenig ADnD gespielt und dann viel die 3.
Da konnte man aber eher auch mal frei aggieren und gefühlt stylischere Aktionen reißen (z.B. als Ranger mitten unter die Goblins springen, rechts fällt einer hernieder, links fällt einer, bla mach tu) und die Sache mit den Trefferpunkten kam auch glaubhafter rüber. Ich meine, ein DnD 3.x Kobold hat vielleicht 3 oder 4 Trefferpunkte wenn's ein normaler Kerl ist. Wenn ich den mit nem w8+2 Langschwert haue, ist der in den meisten Fällen hin und das konnte ich mir ganz gut vorstellen.
Bei DnD 4 hat der halt über 20 und wenn ich den mit nem w8+3 Langschwert oder ähnlich haue, dann steckt der davon schon ein paar satte Treffer weg. Und da wiederrum habe ich Vorstellungsprobleme.
Und was Encounterdesign betrifft: Joa, gute Ratschläge, aber auf die absehbare Zukunft hin werde ich vorgefertigte Abenteuer spielen (KotS und danach Thunderspire Labyrinth - zu letzterem aber bitte nicht spoilern). Und da sind die Encounter eben so wie sie sind.
Ich werds aber vielleicht wirklich mal probieren, da mit weniger SCs hinzugehen, damits was spannender wird.

@Bastian
Hm... joah... da könnte was dran sein. 19 Encounter oder was für ein Abenteuer erschien mir auch immer ein wenig viel. Aber ich hatte auch früher schon Spaß an Dungeoncrawling, zumindest so zwischendurch mal. Aber Gegner weggrinden ohne das wirkliche Spannung aufkommt ist nicht mein Ding. Also muss es entweder spannender werden oder es müssen weniger Gegner werden, die weggegrindet werden.



By the Way spiele ich "normalerweise" mein eigenes System, das Q-Sys, was ne ganz andere Schiene ist und wo ich normalerweise auch viel Spaß mit habe. Nur meine Freundin liegt mir eben viel in den Ohren - die ist aus Gründen sie mir nicht 1000% erschließen ziemlich heiß auf DnD4, hat mir auch die besagten Abenteuer zu Weihnachten geschenkt usw usf.
Und ich wundere mich halt, warums bei mir mit DnD4 bisher nicht so super geklappt hat und dachte ich frage mal nach Hilfe...

@ georgios

Hmhmhm... ja, du könntest rechthaben. Wenn ich so drüber nachdenke ist der Rest der Runde weder ein Freund von Regeln noch eine Ansammlung von Strategen. Die meisten haben Schwierigkeiten ihre at-will-powers auseinanderzuhalten...

Falcon:
Gamer sind halte eine Spezies für sich. Und ich bin lieber unter ihnen ;)

@Basic Attack: Was Georgies sagt ist schon ganz richtig und wichtig.
Und es kommt gar nicht auf die "atmosphärische Beschreibung" an. Die wird auf Dauer immer ermüdend. Mir und den Spielern hat für freieres Agieren immens geholfen indem ich den Spieler darauf stoße über seine Aktionen nachzudenken indem ich einfach nur frage: "Was willst du erreichen?" anstatt "Was tust du?".
Die Reaktion oder der Umgang mit der Frage könnte unterschiedlicher nicht sein. Bei der normalen Spielweise ("Was tust du?") ist es unglaublich schwer fü den SL das essentielle aus den Worten herauszufiltern und mit Regeln zu hinterlegen. Bei "Was willst du erreichen" beschränkt sich der Spieler schon auf das wesentlich und es gibt keine Mißverständnisse.

WIE man das Regeltechnisch umsetzt, vor allem muss man vermeiden, daß vorhandene Regeln entwertet werden, bleibt dann leider das Schwierige.

@Topic: die Sache mit den Goblins kannst du doch jetzt auch noch machen, sogar viel eher als in 3.5, daß es das Herunterkloppen bei Schwachen Gegnern nicht mehr gibt:
eine Gruppe Mooks - Move Basic Attack + Acrobatikprobe (oder Athletik). + Cleave aber mit -5 Erschwernis z.b. (damit sich der Krieger mit Cleave nicht benachteiligt fühlt).
Bei 3.5 hast du immer noch das Problem, daß einer der 1/2CR Goblins stehen bleibt und der SL dann den Ärger hat feszuhalten wer jetzt noch 1,2 oder 3 HP hat.

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