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Skillchallenges = Railroadingmachinerie?

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Scorpio:

--- Zitat von: Ranor am  3.02.2009 | 00:51 ---Häh? Wozu brauche ich da eine Skill Challenge? Das lässt sich doch alles mit den Bordmitteln von SR genauso lösen...
--- Ende Zitat ---

Nur bedingt.
Meiner Erfahrung nach dauert die Beinarbeitsphase bei SR unendlich lange, da man jedem Informationsfitzel nachgeht und jede Option ausloten möchte, obwohl die Spieler eigentlich schon alle relevanten Infos haben. Zudem erledigte bei uns der Hacker die meiste Beinarbeit, der Rest der Spieler konnte nur rumsitzen.
Wenn der SL jetzt vorgibt, dass man X Erfolge benötigt, bevor man alle Infos hat und dazu auf Gebräuche (Straße), Hacken, Askennen, etc. würfelt, dann bekommt das meiner Meinung nach viel mehr Struktur und ist für SL und Spieler übersichtlicher. Zudem ist klar, nach wie vielen Misserfolgen man Besuch von dem Sondereinsatzkommando bekommt, da man zu offensichtlich gehackt / gefragt / gezaubert hat. ;)

Asdrubael:
Also ich habe eine ähnliche Diskussion wie sie hier über SR geführt wurde, am WE mal in unserer Dark Heresy Runde angestoßen, da ich die Skill Challenge für eine gute Methode halte.

System: Dark Heresy
Ähnlich wie Warhammer Fantasy RP gibt es hier Fertigkeiten (Nachforschung, Aufmerksamkeit, Berufe usw) Attribute (Kampfgeschick, Stärke, Willenskraft ...) und Talente (Sprachen, Kampftalente, Widerstand gegen Kälte, usw)

Attribute sind Angaben in % die in 5er Schritten gesteigert werden können.
Talente werden wie Feats mit EP gekauft, ebenso wie Skills. Skills können aber in drei Stufen gelernt werden (Erlernt, +10, +20)
Jeder wurf findet am Ende auf ein Attribut statt.

Abenteuersituation:
klassische Nachforschung. Wir sind der Herkunft zweier Attentäter nachgegangen und haben Ermittlungen in einer Offiziersschule angestellt. Wie üblich, in einer Gruppe mit Storytellern wurde alles erzählerisch gemacht, also Durchsuchung der Räumlichkeiten, Aktenkunde, Psionischer Scan, Befragungen im Umfeld

Beteiligte:
ein Abschaum (quasi Schurke)
Ein Psioniker (kann u.a. psionische Aktivitäten feststellen, muss hierfür keinen Check ablegen)
ein Assassine
Ein Kleriker (ganz gut in Nachforschungen, charismatisch und ein passabler Nahkämpfer)

Was mir auffiel / mich aufgeregt hat:
1. Die Abstimmung des Vorgehens
War langwierig und inkonsistent. Wenn Rollen klar waren, wurden diese wieder in Frage gestellt. Spieler mischen sich nach persönlicher Präsenz ein, nicht nach ihren Charakterwerten (sehr anstrengend mit einer Frau, drei Unternehmensberatern und einem SozPäd ;D ).
Plan B war nicht vorhanden, da alleine die Diskussion zu Plan A zu lange gedauert hat

2. Alles erzählerisch, weil Würfelallergie
Seine Aktionen erzählen zu können und daraufhin eine Beschreibung zu hören, auf der man dann weiter vorgehen kann ist einer der Grundpfeiler des Rollenspiels. Aber letztlich ist das "Ich suche hier"-"Du siehst das"-Prinzip genau das, was über mein Skill Nachforschen abgedeckt ist.
Wozu habe ich dann aber die 100EP für den Skill ausgegeben, wenn ich eh alles als Spieler erforsche? Die 100EP beim Psioniker für die Aurenerforschung ist klar, das könnte er ohne den Skill nicht aber er hat ja damit sich auch eine 100% Chance erkauft, diese Auren festzustellen. Ich mir mit dem Nachforschenskill gar nichts.
Dafür wird immer wenn es was kleines zu entdecken gibt, auf Aufmerksamkeit gewürfelt. Da einen aber immer die kleinen Dinge weiterbringen, wäre Nachforschen hier ja noch nutzloser, da man die wirklich entscheidenden Dinge ja über Aufmerksamkeit bekommt.

2.b Experten nach vorn!
Da der Abschaum irgendwann nicht mehr wusste was tun (verhandeln mit Offizieren ist nicht, die nehmen ihn nicht ernst, Tatort war untersucht usw), ist er mit den Akten abgezogen... bis wir feststellen mussten, dass er ja nicht Lesen& Schreiben kann ... dolle Wurst.

3. Unklarer Status
Wir wussten nicht, ob wir nun schon alles hatten, bzw hatten noch ein zwei Dinge offen, die wir checken wollten. Machten uns aber auf den Weg zum einzigen Psioniker an dieser Institution, da der Einbrecher Psionisch aktiv war und wir dem Yogi auf den Zahn fühlen wollten.
Der SL war total entnervt, dass wir uns angeblich im Kreise gedreht haben und wohl einige Hinweise in Nebensätzen überhört hatten, auf andere Dinge aber angesprungen sind. Der Abschaum war genervt, dass er kaum was tun konnte, ich weil ich zuviel zu tun gehabt hätte aber aufgrund meiner kopfschmerzen (als Spieler) wohl die falschen Fragen gestellt hatte.
Dann kam die verhängnisvolle Situation, dass ich meinte "ok, gehen wir jetzt halt erstmal zum Psi-Heini, ich guck dann halt nicht, ob meine Panzerung schon wieder repariert auf der Stube liegt." ... das wären dann auch fast die letzten Worte gewesen, denn wir sind auf dem Weg zum Psioniker in dessen Chaostempel hineingelaufen.


Meiner Ansicht nach, hätte eine Skillchallenge die Punkte 2 und 3 verschlanken können, so dass wir alle mehr spass gehabt hätten. 1 ließe sich damit denke ich nicht in den Griff bekommen, da man auch bei einer Skill Challenge als Gruppe sehen muss, wie man diese anpackt.
Interessant waren die Diskussionen, ob man nicht eine SCh einführen sollte, da gerade der Spieler des Psionikers lieber erzählen will und ziemlich würfelallergisch ist.

Letztlich würden wir die SCh dann gerne ausprobieren und mal sehen ob die bei solchen Investigativabenteuern hilft. Dennoch haben wir eine ganze Reihe sehr präsenter Spieler und relativ großer Egos in der Runde, was immer schwierig sein wird unter einen Hut zu bekommen

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