@Boba: "Fairness" finde ich insofern missverständlich, als dass es den Irrtum nahelegt, die Spielleitung würde danach entscheiden, ob durch Spielweltgeschehen das individuelle Gerechtigkeitsempfinden eines Spielers verletzt wird. Das muss doch aber der ARS-SL egal sein, oder? Sie muss nur im Zweifelsfall begründen können, warum etwas ist, wie es ist, egal, ob das einzelne Spieler "passend", "cool" oder "stimmig" finden. Oder spalte ich jetzt Haare?
"Mensch-Ärger-Dich" ist auch ein Spiel, dass fair verläuft (sofern keiner schummelt), und da spielt das individuelle Gerechtigkeitsempfinden eines Spielers auch keine Rolle.
Dass jemand durch Würfel-Pech ständig keinen Pöppel auf der Reise hat, mag den Einzelnen unsagbar unfair vorkommen.
Das Spiel hat aber durch die Tatsache, dass die Grundvoraussetzungen für alle gleich beginnen und nur der Zufall jemanden benachteiligen kann, von sich aus durch und durch erst einmal "faire Voraussetzungen".
Unfairness kann daduch entstehen, dass sich mehrere Spieler gegen einen zusammentun und den dann bevorzugt rauswerfen - genau das wäre unfaires Verhalten im "sportlichen Sinne".
Beim Rollenspiel ist es doch nicht anders. Der Spielleiter kann faire oder unfaire Voraussetzungen im Vorfeld (beim Erschaffen der Situationen) erzeugen und er kann beim Verhalten der NSCs unfaires Verhalten an den Tag legen (wenn zB. alle Gegner grundsätzlich immer auf den gleichen SC einprügeln).
Natürlich hat der Spielleiter Plausibilitätsabwägungen zu treffen, so dass Vorbedingungen ggf. Situationen oder Verhalten beeinflussen. Genau da beschreibt meine Definition oben aber ja auch, nach welchen Kriterien da verfahren werden muss (damit es letztendlich "fair" bleibt).
Zugegeben: Fairness ist oft sehr schwer meßbar, weil sich der Spielleiter hinter seinen Plausibilitätsabwägungen argumentativ verstecken und so im Nachhinein auch vieles kaschieren kann.
Ich sehe den Begriff "Fairness" trotzdem immer noch als beste Beschreibung für das, was der Spielleiter an den Tag legen sollte.
Zum "CA" - Creative Agenda ist nach meinem Verständnis (okay, man hat mir etliche Male bescheinigt, Gulasch Nudel Salat nicht verstanden zu haben
) die Situation, wenn Spieler und Spielleiter gemeinsam einen recht vollkommenen Konsens über das Spiel in Inhalt und Abwicklung haben und dementsprechend sich dieses Spiel zur vollen Zufriedenheit und gegenseitiges Feedback während des Spiel als gegenseitige Inspiration und Bereicherung empfunden wird. Das kann aber doch auch in jedem Fall passieren, also auch, wenn Spieler und Spielleiter von dem Durchspielen eines vordefinierten Plot, der mehr Hörspiel als Rollenspiel nahe kommt, höchst begeistert sind. (explizit keine Wertung!)
Dementsprechend sehe ich die CA als unzutreffendes Synonym für Fairness (Sittlichkeit).
Zu TafkaKB: Was ist denn das Gegenteil von fair?
Werden wir mal explizit "böse"
und gestalten: Spielleiter bescheisst beim Spiel, um die Handlung in die von ihm präferierte Richtung zu schieben.
Ist das unfair?
Ich (und die meisten) würde(n) erstmal sagen: Ja!
Aber es gibt ja genug Bekenntnisse in den einschlägigen Foren, wo Spieler genau das gut und richtig definieren.
Ist es unfair, wenn jemand beschissen wird, der verlangt beschissen zu werden?
Und wenn ja, dann ist das wohl kein ARS.