Angeregt durch den Atlantropa-Thread habe ich mal eine ältere Idee ausgegraben, die ich vor einiger Zeit mal im Prometheusforum gepostet hatte: 60iger-Jahre-SF in Anlehnung an "Captain Scarlett", "ZBV", "UFO", "Godzilla" und "Project Blue Earth" als Rollenspiel-Setting ! Einiges ähnelt "Robots, Rayguns & Rocketships", da die Vorbilder teils die gleichen sind, einiges ist aber auch etwas anders, da ich hier weniger auf den "klassischen" Pulp und die frühen 50iger abziele, sondern eher auf die Zeit ein Jahrzehnt später. (Außerdem gibt es keine Weltraumnazis
)
Was folgt, sind erstmal die weitgehend detaillosen Basics des Ganzen (Vorsicht, der Text ist etwas länger) :
Atom Age 2000
Das Setting grob beschrieben:
Atom Age 2000 ist angelehnt an die Science-Fiction-Visionen der 50iger und 60iger. Man schreibt das Jahr 2000 und die Menschheit hat sich endlich friedlich vereinigt. Anlass dazu war eine Alieninvasion Anfang der Sechziger, die von der Menschheit mit Mühe und Not zurückgeschlagen werden konnte. Nun ausgestattet mit dem festen Wissen, nur vereint gegen den unmenschlichen Feind aus dem All bestehen zu können und einiger von den Invasoren zurückgelassener Alientechnologie machte sich die Menschheit mit vereinten Kräften daran, die zerstörte Erde wieder aufzubauen. Von 1965 bis in´s Jahr 2000 erlebte die Erde eine Phase des weltweiten Friedens und des Aufschwungs wie noch nie zuvor. Der allgemeine Lebensstandart ist hoch, abgesehen von kleineren Konflikten sind Kriege eine Sache der Vergangenheit und der Mensch macht erste Schritte in die Unendlichkeit des Alls. Doch nun, nach 35 Jahren des Friedens scheint es, dass die Invasoren zurückgekommen sind. Nicht mit brachialer Gewalt, wie beim ersten Mal, sondern heimtückisch und schleichend.
Wichtige Settingelemente:
-Die Mode und das Design von Maschinen entspricht in etwa den 60igern. Abgesehen von einigen „futuristischen“ Elementen, die allerdings ebenfalls der Vorstellungswelt der 50iger und 60iger entlehnt sind.
-Ebenso erinnert das tägliche Leben sehr an die 1960iger. Man hört eher Radio als das man Fernsehen schaut, Frauen sind zwar gleichberechtig, stehen aber eher am Herd, man teilt die allgemeine Begeisterung für technischen Fortschritt, etc.pp. Einige Änderungen zu den originalen 60igern sind rein kosmetischer Natur (wie etwa, dass Autos 40 cm über dem Boden schweben und keine Räder mehr haben).
-Die Menschheit hat sich unter dem Banner der 1965 gegründeten Erdallianz vereint. Nationalstaaten gibt es zwar noch, doch diese haben in etwa die Bedeutung wie heute die Bundesländer innerhalb der BRD
-Viele der größenwahnsinnigen Projekte, die überambitionierte Ingenieure und Phantasten der 50iger und 60iger ersonnen haben, wurden in die Tat umgesetzt wie etwa die Bewässerung der Sahara, die teilweise Besiedelung von Mond und Meeresgrund durch den Bau von Kuppelstädten, der Bau eines O´Neil-Zylinders in der Mondumlaufbahn (Orbit City). Städte bestehen kilometerhohen Wolkenkratzern zwischen denen sich geschwungene Hochstraßen spannen, Alientechnik hat Atomkraft sicher werden lassen – die Energieprobleme der Menschheit sind gelöst
-Obwohl die Menschheit immer noch primär an die Erde gebunden ist, spielt Raumfahrt eine gewichtige Rolle. Irdische Raumschiffe sind mittlerweile in der Lage, jeden Punkt des Sonnensystems innerhalb weniger Monate zu erreichen. Wie die Außerirdischen es fertigbringen, überlichtschnell zu reisen, haben irdische Wissenschaftler noch nicht ergründet. Jedoch ist Raumfahrt noch immer primär ein Bereich, der Militär und der irdischen Raumfahrtagentur vorbehalten ist. Raumfahrer sind entweder Wissenschaftler oder Militärs. Kommerzielle Raumfahrt gibt es nur in Erdnähe in Form von orbital operierenden Fluggesellschaften und in Form von Minen auf dem Mond. (dezidiert: kein Firefly-Feeling ! Privatraumschiffe sind ein absolutes Novum, daß sich lediglich exzentrische Superreiche leisten könnten.)
-Das Sonnensystem gleicht nur bedingt dem unseren. Der Großteil des Sonnensystems gleicht dem Unseren, doch die Atmosphäre des Mars und der Venus sind (mit Mühe) atembar und es gibt dort eine spärliche Tier- und Pflanzenwelt. (Ich spiele mit dem Gedanken, auch eine primitive „Gegenerde“ für mittelalterliche Sword&Planet-Elemente einzubauen, aber da bin ich mir noch nicht sicher)
-Etliche der kruden Theorien von Däniken und Berlitz haben sich als richtig herausgestellt. Die Erde scheint vor Jahrtausenden wirklich von Außerirdischen besucht worden zu sein. Unklar ist, ob es sich bei dieser Rasse um die Invasoren oder um ein anderes Sternenvolk gehandelt hat.
-Dass die Rückkehr der Invasoren droht, ist im Großen und Ganzen bekannt. Lediglich die genauen Details werden von der Erdallianz zurückgehalten. Die Folge ist eine latente Alien-Paranoia in der Bevölkerung (ähnlich der Furcht vor Kommunisten im Kalten Krieg).
-Es gibt ein relativ klares Gut-Böse-Schema. Die Menschheit ist im Großen und Ganzen eine Rasse auf dem richtigen Weg und hat das Potential zu wahrhaft Großem. Sie repräsentiert das Gute. Zwar gibt es eine ganze Reihe böser und krimineller Menschen, aber im Großen und Ganzen steht die Menschheit auf der richtigen Seite. Die Invasoren sind scheinbar ein sehr altes Volk, das in Degeneration begriffen ist und seine Macht, anders als die Menschheit nun „geläuterte“ auf Terror und Eroberung aufgebaut hat. (Das schließt jedoch einzelne Außerirdische vom Volk der Invasoren auf der guten Seite nicht aus)
-Das Setting ist sehr kosmopolitisch, denn nach der Invasion verloren Nationen- und Rassengrenzen ihre Bedeutung. Rassismus und Nationalismus wurden als Übel erkannt und bei den meisten Menschen durch großen Stolz auf den Planeten Erde und die Leistungen der gesamten Menschheit ersetzt (in diesem Aspekt sind die meisten Erdbewohner schon wieder immens patriotisch). Nationalisten und Rassisten gibt es zwar noch, aber in Form krimineller Untergrundorganisationen (die sogar mit den Invasoren kooperieren würden). Wichtig ist auch der optimistische Kern von Atom Age 2000. Die Erde ist ein wundervoller Planet, bewohnt von einer stolzen Rasse, für die es sich zu kämpfen lohnt.
Was über die Invasoren bekannt ist:
-Ihre Technologie ist der menschlichen überlegen. Obwohl das Ausschlachten von Beutetechnik durch irdische Wissenschaftler das Verhältnis etwas angeglichen hat, haben die Außerirdischen noch immer diverse Trümpfe in der Hand.
-Aus unerfindlichen Gründen betrachten die Invasoren die Erde als ihr Eigentum und sehen es als ihr gottgegebenes Recht an, über sie zu herrschen.
-Menschliche Emotionen scheinen den Außerirdischen fremd zu sein. Die Invasoren sind absolut skrupellos und greifen selbst zu perfidesten Mitteln, um ihr Ziel zu erreichen.
-Die Invasoren scheinen körperlich in einigen Aspekten schwächer zu sein als Erdbewohner. Ihre erste Invasion scheiterte nicht nur an dem erbitterten Widerstand der Menschen, sondern auch daran, dass sie die Bedingungen auf der Erde nicht vertrugen. Dies gleichen sie in neuerer Zeit mit Medikamenten und Strahlenbehandlungen aus.
-Die Außerirdischen sind scheinbar geradezu erschreckend humanoid und können mit ein wenig Make-Up und passender Kleidung oberflächlich als Menschen durchgehen.
-Infiltration erfolgt jedoch meistens über Doppelgängerandroiden, gehirngewaschene Menschen oder angeheuerte irdische Kriminelle, die für den richtigen Betrag bereit sind, ihre Heimatwelt zu verraten.
-Momentan versuchen sie, die Menschheit zu schwächen und so den großen Angriff vorzubereiten. Sie verüben Anschläge, versuchen das Erdklima zu verändern, lassen atomare Mutationen auf die Menschheit los, etc.pp.