Ausgehend von
diesem Topic habe ich beschlossen, das dort angedachte System einmal zu testen.
Als Ausgangssituation habe ich eine kleine Insel von 20x20 Felder erschaffen, auf der alle Landschaftsformen (Hügel, Berge, Wälder, Sümpfe, Wüste, Steppe, Wasser, Grasland) vertreten sind. Per Zufall habe ich drei Kulturen erschaffen und willkürlich auf der Insel platziert. Die Kulturen waren
Kultur AEine göttlich legitimierte Aristokratie, die eine Vielzahl von Göttern verehrt und deren Untertanen sich als Anführer und Prediger hervortun. Anstelle einer Schrift verwendet man Sklaven, die das Aufzuzeichnende auswendiglernen und wiedergeben.
Wohlstand 10, Führung 11 und Militär 5; also eher eine friedliche Kultur.
Kultur BEin anarchistisches Bergvolk, das seinem einen und einzig wahren Gott in den Bergen kunstvolle Monumente errichtet. Untereinander bekriegt man sich oft, kommuniziert wird mündlich oder über ausgefeilte Steinstatuen, deren Formen wohl nur für dieses Volk eine Bedeutung haben.
Wohlstand 5, Führung 5, Militär 7; insgesamt etwas heruntergekommen und nirgendwo herausragend.
Kultur CEine anarchistische Räuberbande, die Natur- und Ahnengeister verehrt und deren Dienste auch anstelle schriftlicher Aufzeichnungen in Anspruch nimmt (bemerkt man ein Muster? Ich habe es tatsächlich dreimal geschafft "exotisches, nicht-schriftliches Notationssystem" zu würfeln).
Wohlstand 9, Führung 2, Militär 3; einigermaßen wohlhabend, aber kein Zusammenhalt und militärisch auch nicht weit her, vorerst zumindest.
SpielverlaufIn den dreizehn Zügen, die ich bisher gespielt habe, hat sich daraufhin einiges getan.
Alle drei Kulturen breiteten sich erst einmal in ihrem Gebiet aus, ohne einander zu begegnen. Kultur B gelangte durch ihre "Handwerker und Baumeister"-Anpassung relativ schnell zu einem gewissen Wohlstand. Als Kultur A und Kultur C schließlich in die Phase gerieten, wo auch sie Boni durch die Anpassungen erhalten hätten, passierte es: Bürgerkrieg bei den As, was zur Abspaltung einer neuen Kultur, der Ds führte. Die Ds waren die unzufriedene Mittelschicht der As, die sich unter einem der alten Adelsgeschlechter versammelten, einen Kaiser gewählt und sich abgespalten haben. Die Cs begannen währenddessen, ihr militärisches Potential aufzubauen und weiter an der Bucht entlang vorzudringen.
Die As und die Ds konnten ihre Differenzen schnell beseitigen und sich gegenseitig durch Allianzen militärisch unterstützen. Der Frieden währte allerdings nur kurz, denn die Instabilität war wohl ansteckend: Kultur D hatte drei Runden später wieder einen Bürgerkrieg und spaltete die Es ab. Deren Herrscher waren zwar aus dem gleichen Adelsgeschlecht, aber mit den Allüren des Alleinherrschers nicht mehr einverstanden. Außerdem hielt man die Götter für überholt und beschloss zur Verehrung der Ahnengeister überzugehen, was zu einem alten Adelsgeschlecht ohnehin besser passt. A nutzte die Instabilität der Ds aus, es kam zu einigen Unruhen in den gemeinsam besiedelten Gebieten, während man sich mit E arrangierte.
Die Soldaten der As waren damit aber wohl nicht einverstanden: Sie desertieren bei Nacht und Nebel, sodass die As innerhalb von kurzer Zeit von Banditen und Ungeheuern überrannt wurden und damit untergingen.
Die Ds beschlossen, in die nördlichen Hügel auszuwandern, wo man ohnehin bessere Bedingungen vermutete. E wurde währenddessen in Grenzscharmützel mit den Cs verstrickt, die sich um die Bucht herum bis in das Gebiet der ADEs vorgearbeitet hatten. Die Armeen von E sind aufgerieben, und nur einer günstigen Fügung des Schicksals ist es zu verdanken, dass noch wenige tapfere Soldaten die Stellung halten. D gerät währenddessen gefährlich nahe an das Bergreich der Bs, die gewaltige Reichtümer in ihren unterirdischen Hallen angehäuft haben.
Technische AnmerkungenDie Zufallstabellen laufen schon ganz rund, auch wenn ich noch an den Wahrscheinlichkeiten werde drehen müssen. Außerdem treten die Naturereignisse viel zu selten auf, weil sie nur mit einer 50%-Chance überhaupt auftreten und dann auch meistens "daneben" gehen, d.h. auf einem Feld stattfinden, auf dem keine Kultur siedelt.
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