Pen & Paper - Spielsysteme > D&D4E

D&D 4e Spielerfahrungen und -erkenntnisse

<< < (10/13) > >>

Jestocost:
Ich finde, der Kooperationsgedanke funktioniert sehr gut, und lässt den Charakteren dennoch viele Freiheiten. Einen Fall von "Never split the Party" hatten wir am Anfang, als der Rogue nen Gegner in die Wildnis verfolgt hatte - und dann zwei hinterhältigen Angriffen am Sterben war.

Aber mittlerweile arbeiten die Charaktere sehr gut zusammen - manchmal erschreckend gut. Da kommt das wenig vor. Ich glaube, das ist eh langfristig in jedem Rollenspiel so.

Ansonsten hab ich das Wochenende damit verbracht, den Forgotten Realms Campaign Guide (oder wie das heißt) zu lesen - und nichtssagend und leer kam es mir nicht vor. Unübersichtlich, schwer lesbar und komisch geordnet (alphabetisch nach Ländern)  - auf jeden Fall. Aber auf jeder Seite mit coolen Abenteuerideen.

Und das die Kampagnenbücher in Zukunft begrenzt sind (Player und DM Setting Buch + 1 Abenteuer pro Setting... geplant...), bieten sie genügend Material loszurocken, aber nicht so viel, dass kan sich sklavisch an alles halten muss (Nee, da könnt ihr noch nicht hin, da hab ich das Buch noch nicht dazu...)

Ich find, sie machen das schon richtig: Vorgegebene Abenteuer im Default-Setting für alle, die einfach loszocken wollen (obwohl die ersten Abenteuer nicht so der Bringer sind) - und ein grob umrissenes Setting mit vielen Anreizen und Ideen für alle, die lieber ihr eigenes Ding machen wollen... Ging jeden Fall mir so: Ich pick mir das Zeug raus, was ich cool finde (Netheril und die Aboleth Souveränität plus den Primordialkult) und lass den ganzen anderen Rest unscharf...

Wer halt nun außen vor bleibt, ist der Settingsklave, der früher alles aus den Vergessenen Reichen hatte und dir vorbeten konnte, welche Blumen in welcher Stadt an den Fensterläden standen - aber der Typ war eh bei DSA besser aufgehoben...

isyahadin:
Wie gesagt, in wiefern die von mir genannten Punkte anders sind als in D&D 3.x weiß ich nur aus 2ter Hand, habs selber nie gespielt.

Um allerdings etwas noch zu differenzieren:
Settingbände gut und schön, aber ich meinte eher das ominöse Große Ganze, den "Geschmack" des Spiels, und der ist bei D&D4 mmn einfach trocken wie eine Gebrauchsanweisung. Schon klar, ein PHB soll ja das sein, auf REGELseite, aber ein RPg ist für mich nicht NUR Regeln, im Gegensatz zu CCGs, TTs usw. Und eben dieses mehr an Spiel findet sich für mich im PHB absolut nicht. Ein Settingband ist gut und schön, aber der soll ja eine Welt beschreiben, das GRW soll mri sagen WIE ich das spiel spielen soll. Und wenn da nur Powercrunching drin ist, dann frag ich mich halt schon, nach welchem Schema ich da das fehlende Mehr einbringen soll.
Ich behaupte nicht dass das nicht ginge - hat bei uns passagenweise sogar ganz gut geklappt - ich behaupte viel mehr, dass ich vom Regelwerk her nicht den Eindruck vermittelt bekomme, das wäre wichtig, nötig, oder erwünscht.
Der Verweis auf DMG Seite 42 wirkt auf mich ein wenig wie das ewige vorbeten der Goldenen Regel bei DSA, wann immer jemand Probleme mit seiner Runde hatte. Klar kann ich mit D&D freies immersives Theaterspiel betreiben, fragt sich nur wie ich auf den Trichter kommen sollte, da es in den Regeln ganz anders presentiert wird.
Im Spiel hat sich gezeigt, dass wir entweder D&D4 gespielt haben (Kampf, Skillchallange, Kampf) oder eben irgendwas andres ohne Regeln so nebenher gemacht haben. Denn genau so fühlt es sich mmn an, wenn ich ein System für etwas verwende, was dieses System nicht unterstützt.

D&D4 kann toll Balance herstellen, Kampfe abhandeln, und alles andere nach Schema F abhandeln.
It's not a bug, it's a feature - udn wem das wie mir aus z.B. oben genannten Gründen nicht gefällt, der ist da eben einfach verkehrt.

Jestocost:
D&D 4 kommt wie D&D 3.X praktisch ohne Setting daher - bei 3.x war Greyhawk impliziert, bei 4 ist es das Point of Light Setting (Licht der Zivilisation inmitten monstertümmelnder Finsternis).

Mir hat das Point of Light Setting fast gereicht. Wir spielen zwar angeblich auf den Forgotten Realms, aber eigentlich nur so als Vorwand...

Aber den Einwand kann ich sehr gut nachvollziehen: Normalerweise sagt die Einheit von Setting und Regeln etwas über die Güte eines Spiels aus. Und bei D&D bekommt man nur Regeln und ein Hauch von Setting... Aber für mich ist das halt auch ein wenig das Old School Gefühl: Beim alten D&D Basisset war's halt auch nicht anders: Hier ist das Abenteuer, da ist die Fantasywelt und los geht's.

Aber du hast schon recht: Wenn ich das Rundumwohlfühlpaket für Fantasy haben will, bin ich eher mit was anderem als D&D vielleicht besser aufgehoben.

Sashael:
Das fehlende Setting stört mich wahrscheinlich deswegen nicht, weil ich in D&D noch nie nach Setting gespielt habe. Freude an vorgefertigten Settings hat mir DSA gründlich ausgetrieben. In D&D halte ich es immer nach dem Motto "Fang an einem Punkt an und schau mal, wohin die Reise gehen soll". Das "Setting" entwerfe ich dann on the run, mal mehr und mal weniger weit vorgeplant. Die vorgegebenen "Wie soll ich wen spielen" Hinweise fand ich auch immer doof. Zudem hatte ich bisher auch immer Spieler, die genügend eigene Ideen hatten, wie sie ihrem Charakter Leben einhauchen können. Dazu brauchten die kein Settingbook. Und der immense Vorteil von einem Spiel ohne offizielles Setting ist das Fehlen von Klugschei..ern, die mir erklären wollen, wo ich die Stadt Iks-Übsilonia jetzt falsch beschrieben habe.

Manche brauchen eben ein grundlegendes vorgegebenes "Spielgefühl" und andere spielen einfach wie es ihnen passt. Und meistens haben beide mit ihrer Spielweise Spass. ;)

tartex:
Ich denke, dass man sich besonders als Spielleiter bei D&D4 viel besser auf Setting und Story-Elemente konzentrieren kann, weil es ja wirklich flott geht einen Encounter zu erstellen.
Wenn ich nicht 2 Stunden für die Stats der Gegner brauche, kann ich in der Zeit mehr Gedanken darüber anstellen, welche weiteren Schritte die Spielercharakter tätigen könnten.

Deshalb ist es auch leicht Settings zu verwenden, die gar nicht für D&D4 geschrieben wurden. Ich freue mich schon auf mein härestisches D&D4-Aventurien. Hahahahaha. ;D (Ich habe schon alle Rassen untergebracht.)

Und weil es so flott ist, ist man auch flexibler, wenn die Charaktere irgendwohin wandern, wo man eigentlich nichts geplant hat.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln