Hier mal mein erster Versuch, ein eigenes Setting zu schreiben. Ich bin kein Geschichtsstudent, daher bitte ich darum, mir historische Ungenauigkeiten und Logik-Lücken zu verzeihen.
Stichwörter: Entdeckung (neuer Kontinent, weites Land), Blechbüchse (bissl Steampunk)
Das Setting:Idee in aller Kürze: Samurais und Ninjas im wilden Westen, mit einem Schuss Steampunk
Und etwas ausführlicher:Im Jahre 1342 eroberte das Kaiserreich Japan das geheime Wissen über das Schwarzpulver von den Chinesen. Kaiser Go-Murakami beauftragte die intelligentesten Männer seines Reiches damit, auch das letzte Geheimnis des explosiven Gemisches zu entschlüsseln.
Im Jahre 1421 konnte auf Basis des Schwarzpulvers ein ebenso brennbares Destillat gewonnen werden, das die Wissenschaftler zu Ehren des Kaisers schlicht "Go" nannten. Bereits zwei Jahrzehnte zuvor experimentierte man mit einer Maschine, die mit Hilfe von Wasserdampf betrieben wurde. Erste Schiffe wurden mit Dampfmaschinen ausgerüstet und waren weit schneller, als jeder Segler zuvor. Lediglich die Reichweite dieser Dampfschiffe war begrenzt durch den Stauraum für Holz oder Kohle, um die riesigen Kessel zu befeuern.
Mit der Erfindung von Go sollte sich dies drastisch ändern. Selbst kleinste Mengen Go brannten länger und heisser als die beste Kohle es jemals hätte tun können. Daher wurde die nächste Generation der Dampfschiffe aus Sicherheitsgründen aus Metall und nicht mehr aus Holz gebaut. Diese Blechbüchsen sollten das Bild der japanischen Seefahrt für alle Zeiten prägen.
Kaiser Go-Hananzo befahl im Jahre 1463 eine Expedition nach Osten, um einen kürzeren, effektiveren Handelsweg nach Europa zu finden.
Am 12. Juli 1465 brach die Expedition unter Führung von Shogun Ashikaga Yoshimasa auf.
Der 22. Januar 1466 ging in die Geschichte ein als "Tag der neuen Sonne". Yoshimasa stieß bei seiner Reise tatsächlich auf Land. Allerdings war er weit von Europa entfernt. Seine Schiffe landeten an der Westküste Amerikas und der Shogun beanspruchte das neuentdeckte Land im Namen des Kaisers für Japan. Er kehrte ein Jahr später mit Reichtümern und fremden Kreaturen aus dem neuen Land nach Japan zurück. Weitere Expeditionen wurden geplant und am 15. Juli 1467 wurde mit Togu-Do die erste japanische Siedlung auf dem neuen Kontinent gegründet.
Am 14. Oktober 1492 landete der italienische Seemann Cristoforo Colombo unter spanischer Flagge auf den karibschen Inseln und erklärte "Amerika" - wie er den Kontinent nannte - zum Besitz der spanischen Königin.
Was folgte waren Jahre des erbitterten Krieges zwischen den europäischen und asiatischen Eroberern um jedes Stückchen Land. Grenzen wurden gezogen und wieder ausradiert. Nach und nach kamen aus Europa immer mehr Nationen, um ihr Stückchen vom Kuchen zu sichern. Frankreich, Spanien, England und Holland hatten bald weite der Teile der Ostküste eingenommen, während die technologisch überlegenen Japaner sich den Westen sichern konnten.
1525 entbrannte ein Krieg zwischen den französischen und britischen Kolonialmächten, der die Beziehungen zwischen beiden Ländern schwer belastete und letztlich auf den europäischen Kontinent überschwappte, wo ein Bündnis von Portugiesen, Briten und Preußen den Franzosen schwer zusetzte. Als Großbritannien 1530 eine Probe der Go-Substanz in die Hände fiel, machte die Technologie in Europa einen gewaltigen Sprung. Schiffe wurden schneller,Dampflokomotiven effektiver und Waffen handlicher und tödlicher.
Am 4. Juli 1532 konnten britische Truppen Paris, die Hauptstadt der Franzosen einnehmen, denen nachwievor nur Schwarzpulverwaffen zur Verfügung standen. Franz I, König von Farnkreich ergab sich nach Jahren des Krieges und beugte das Knie vor der britischen Krone. Frankreich wurde zwischen den Eroberern aufgeteilt und sah sich plötzlich nur noch als Kolonialmacht ohne Heimatland. In Amerika schmiedeten die französischen Diplomaten ein Bündnis mit einigen Stämmen der eingeborenen Indianer, um sich gegen die britische Übermacht behaupten zu können. Der Grundstein wurde gelegt für die Französische-Sioux-Nation.
Bis 1673 konnte sich das Kaiserreich Japan dank ihrer neuesten Erfindungen - einem Go-betriebenen Luftschiff und anderen technischen Geräten bis nach New Mexico im Süden und Minnesota im Norden ausbreiten. Aber auch die europäischen Nationen forschten fleissig.
Im Jahre 1798 wurde der "Gesamtkoloniale Friedensvertrag" von allen Kolonialnationen unterzeichnet und sorgte für einige ruhige Jahrzehnte. Luftschiffe wurden immer häufiger über den Siedlungen gesehen und Go-betriebene Dampflokomotiven wurden zu einem gänigen Transport- und Reisemittel.
Nun schreiben wir das Jahr 1839. Der Frieden hält, aber er steht auf wackeligen Beinen. Die spanische Krone hat ein Auge auf die Goldminen in New Mexico geworfen, immer wieder kommt es zu Grenz-Streitigkeiten und Auseinandersetzungen bezüglich der Sklaven-Frage zwischen England und der Französischen-Sioux-Nation und in letzter Zeit sieht man immer mehr Samurai an den Staatsgrenzen patroullieren. Die verbliebenen, ursprünglichen Indianerstämme haben sich in noch unbewohnte Gebiete zurückgezogen, beten zu ihren wilden Göttern und trommeln zum hoffnungslosen Krieg gegen die Eindringlinge.
Zwischen den Territorien der Kolonialmächte liegt das Niemandsland - eine Art neutrales Gebiet, auf das bisher noch keine Nation einen eindeutigen Anspruch erhoben hat.
Hier treffen sich Siedler aller Nationen in kleinen, neugegründeten Städten und geben ihr Bestes für ein Leben Freiheit, fern von der Macht der Könige.
Rancher suchen brauchbares Weideland für ihre Herden, Goldgräber suchen ihr Glück in den tiefen Stollen und die Firma Nishimura-Fargo baut an einer Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnstrecke, die die Städte Togu-Do im Westen und New York im Osten, quer durch das Land, verbinden soll. Samurai beschützen wichtige Postkutschen und Ronin durchstreifen das Land auf der Suche nach einem neuen Herren oder dem nächsten Schluck Whiskey. Ninjas, deren Auftraggeber sich im Schatten halten, wagen todesmutige Überfälle auf die großen Luftschiffe des japanischen Kaiserreichs und Senseis, die die asiatischen Kampfkünste unterrichten finden immer mehr würdige Schüler unter den Europäern und langsam entwickelt sich eine neue Kunst der Selbstverteidigung - das Gun-Jitsu.
Als System könnte ich mir Savage Worlds gut vorstellen.Wirds Magie geben? Höchstens in Form von indianischem Schamanismus, um ein bissl Mystery reinzubringen. Aber keine Feuerbälle und Teleport-Zauber.
Was kann da so abgehen? Revolverduelle, Schwertkämpfe, Indianerüberfälle, Luftschiff-Kaperungen, Grenzkonflikte, Intrigenspiel zwischen den Nationen, Intrigenspiel zwischen den einzelnen Fraktionen einer Nation...