Hier mal eine Geschichte zu der 500- 2500 Punkte Kampagne, die wir gerade spielen. Ich hoffe, den Standard halten zu können Obwohl ich diesmal keine Notizen gemacht habe und so aus dem Gedächtnis berichte. Viel Spaß beim Lesen! "Herr Oberst? Ich bringe ihnen eine wichtige Nachricht vom Oberkommando. Hohe Priorität." Der junge Obergefreite salutierte so zackig, dass selbst der härteste Spieß zufrieden gebrummt hätte, was kein Wunder war. Schließlich hatte er die unangenehme Pflicht, dem Oberst schon vor dem Frühstück eine schlechte Neuigkeit zu überbringen und er hoffte inständig, sich nicht zum Blitzableiter zu machen. Mit einem innigen Seufzer und einem ebenso genervten Blick nahm Oberst von Westphal den Umschlag entgegen und entließ den Obergefreiten mit einem knappen Salut. "Na, was hat man denn diesmal Schönes für unseren Aufenthalt geplant?" Oberstleutnant Veit ließ sich praktisch nie beim Essen stören und auch sein Humor litt nicht an der Tatsache, dass die Imperiale Armee Antarius gegen eine Tyranideninvasion verteidigen sollte. Von Westphal überflog die Nachricht und reichte dann mit einem grimmigen Lächeln den Umschlag samt Inhalt seinem langjährigen Freund: "Du Glücklicher! Du und zwei Einheiten dürfen heute eine Spazierfahrt machen..." Mit gespieltem Genuss nahm er einen Schluck Kaffee und biss in sein Brot, den Blick auf Veit gerichtet. Dieser las aufmerksam, schlang sein gerade geschmiertes Brot runter und schritt leise schimpfend auf den Exerzierplatz.
Das 30. Thanatos hatte einen Brückenkopf freigekämpft und diesen umgehend zu einem Feldlager ausgebaut. Nun war es ihre Aufgabe, zu retten, was noch zu retten war von diesem Planeten, den die Tyraniden zu ihrem neuesten Happen auserkoren hatten.
Veit gab sich garnicht erst die Mühe, seine Laune zu verbergen, als er drei Chimären bereitmachen ließ und zwei Veteraneneinheiten auf die aktuelle Mission vorbereitete: "Na
schön! Diese verdammten Maden haben einen unserer Aufklärungssatelliten runtergeschubst und das Oberkommando hat in seiner unendlichen Weisheit entschieden, dass wir die Daten hereinholen, bevor dieses Gewürm daraus womöglich einen Säurespringbrunnen macht." Die Veteranen waren zu klug, um zu murren oder wie Schuljungen zu lachen. "Trupp Alpha wird Plasmawefer erhalten, Trupp Bravo nimmt Melter und mein Trupp erhält Granatwerfer. Unsere Aufgabe ist es, die Daten zu retten. Ich denke, so sind wir auf alles vorbereitet. In fünf Minuten legen wir los. Semper communis!" Einmal mehr ging es in den Kampf...
Keine halbe Stunde später erreichten Oberstleutnant Veit und seine Soldaten die Absturzstelle. "Okay, bisher ist nichts zu sehen, aber wir wissen alle, dass das nichts zu heißen hat. Alpha linke Flanke, Bravo direkt zum Krater, HQ sichert rechts. Vorwärts!" Kaum hatten die Chimären sich in Bewegung gesetzt brachen die Tyraniden aus dem nahen Wäldchen hervor. Ein Trupp Krieger mit einem Rudel Hormaganten. Der Anblick eines Kriegers machte Veit allerdings nervös, denn dieser sah eindeutig... nun, mächtiger aus... "Alpha, räumen sie die Ruinen von diesen widerlichen Ganten! Bravo, wir nehmen uns die Krieger vor!"
Mit einem Fauchen sandte der Flammenwerfer mehrere Hormaganten zu ihrem Schöpfer zurück, als Alpha die Ruinen erreichte. Die Krieger wurden von den Multilasern unter Feuer genommen. Mehrere Geschosse prallten harmlos an den Chimären ab, bevor im Hintergrund ein Zoantroph heranglitt und seinen riesigen Schädel zwischen den drei Chimären hin und her pendeln ließ. Unvermittelt schlug eine Spore keine zwei Meter von Veit's Chimäre ein und etliche Ganten eröffneten das Feuer auf seine Flanke. Alles ging auf einmal rasend schnell:
Die Hormaganten starben ohne große Chance in den Ruinen, die Krieger fielen bis auf ihren Anführer in Sekundenschnelle und die Strahlen des Zoantrophen verfehlten ihr Ziel. Veit war zufrieden. Doch plötzlich schrie sein Fahrer und brach tot in seinem Sitz zusammen, die Chimäre von Trupp Bravo explodierte, als ein weiterer Trupp Krieger den Tank zerriss und mit einem merkwürdigen Kräuseln bohrte sich die unheilige Energie vom Schädel des Zoantrophen in die Chimäre von Trupp Alpha.
"Beim Imperator! Wir brauchen Hilfe!! SOFORT!!!" Mit fliegenden Fingern öffnete der Funker eine Direktleitung zum Feldlager und binnen weniger Minuten wurden mehrere Walküren losgejagt. Noch während die Bestätigung einging, krachte es ohrenbetäubend und Veit konnte gerade noch rechtzeitig die Luke aufreißen, bevor weitere Splitter ihn und seine Männer treffen konnten. "Bravo, bringt diesen elenden Kriegertrupp um!... Bravo?" Mit Entsetzen stellte Veit fest, dass die Krieger Trupp Bravo ausgelöscht hatten und nun direkt in seine Richtung sprinteten.
Binnen weniger Sekunden hatte sich das Blatt fast vollständig gewendet und nur noch Trupp Alpha stand zwischen den Tyraniden und den Daten. Oberstleutnant Veit war offensichtlich tot, alle Fahrzeuge waren zerstört und auc Trupp Bravo war gefallen. Der Hauptfeldwebel schluckte einmal schwer und brüllte dann voller Wut: "Jungs, lasst sie nicht gewinnen! Die machen wir fertig! Semper communis!!" Mit einem lauten Ruf stürzte sich Trupp Alpha auf den Anführer der Tyraniden, fegte ihn beiseite und machte sich bereit, für den Imperator zu sterben. Eine wogende Masse stürmte auf sie zu, geifernde Mäuler zischten ihnen entgegen und wie ein unheilbringender Schatten schwebte der Zoantroph auf sie zu, scheinbar völlig unberührt von all dem Tod um ihn herum...
Gerade wollte der Hauptfeldwebel einen letzten Ausfall befehlen, als plötzlich das Donnern der Walküren ertönte! Wie stählerne Racheengel stürzten die Gleiter herab und brachten den Tod über die Horden der Tyraniden. "Imperator sei Dank, wir können es tatsächlich schaffen. Wir werden das hier überleben!" Die Veteranen griffen mit vor Erleichterung zitterndem Gebet an.
"Wie geht es ihm?" Oberst von Westphal fragte nun schon zum dritten Mal und der Militärarzt wurde langsam sauer: "Bei allen Heiligen! Er wird durchkommen, wenn sie mich nicht mehr nerven! Es gibt hier genügend Verwundete und wir tun, was wir können. Und ja! Ich melde es persönlich, sobald es was zu melden gibt. Gehen sie einfach." Erst wollte er zu einer adergefrierenden Antwort ansetzen, erkannte aber selbst, dass er damit nichts erreichte. Schnaubend ging der Oberst zurück in sein Büro, wo bereits die nächste schlechte nachricht auf ihn wartete. Schließlich kehrte der Bumerang immer zurück, nicht wahr?