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D&D4e. Ein Rollenspiel oder nicht?

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Scurlock:

--- Zitat von: Arldwulf am 26.07.2016 | 10:39 ---Tjo, da kann man nicht widersprechen. D&D ist generell natürlich herausforderungsbasiert. Ich habe auch schon Abenteuer (gerade in der 4E) gespielt die daran nur noch am Rande kratzten, in denen es z.B. darum ging als Magier die eigene Stellung in der Akademie zu sichern und Zauber zu erforschen oder um die Dynamik in einer bösen Abenteurergruppe.

Doch am Ende sind auch dies natürlich Herausforderungen gewesen. Das Spiel ist darauf ausgelegt, dass die Spieler etwas als Ziel haben an dem sie auch scheitern könnten, eben eine Herausforderung.

Aber oben ging es ja um die Frage warum die 4E seinerzeit so schlecht herüberkam, und da würde ich solche Beispiele wie meinen Magier in seinem Turm eher nicht nennen. Stattdessen lautete der Vorwurf oft "das ist ja nur Kampf", häufig indem einfach alle anderen Regelelemente einfach ignoriert wurden.

--- Ende Zitat ---
4E unterstützt "combat as sport", während viele Oldschoolspieler den "combat as war" bevorzugen...Und da sind/waren die alten Editionen geeigneter. 

Arldwulf:
Ehrlich gesagt: Nein. 4E ist viel stärker auf Combat as War ausgelegt als alle Editionen zuvor. Gerade auch weil Improvisation so gefördert wird und es häufig Encounter (gerade auch in Kaufabenteuern) gibt welche von vornherein als eigentlich kaum schaffbar ausgelegt sind - aber durch vorherige Ereignisse und geschicktes Vorgehen der Spieler erleichtert werden können.

Weil mit den Skillchallenges ein Mittel da ist um verschiedene Herangehensweisen an Probleme zu ermöglichen und dem SL dabei zu helfen diese regeltechnisch umzusetzen.

Wir hatten hier mal etwas näher ausgeführt was sich hinter diesen Begriffen eigentlich verbirgt, und letztlich: Die Combat as War Definition klingt eigentlich nach wunderbarer Werbung für die Regelmechaniken der 4E und könnte gut und gern aus einem der Abenteuer dort stammen. Das passt nur eben nicht zu dem Image was aus den Flamewars entstanden war, darum kamen überhaupt erst Leute darauf "Combat as sport" als vermeintliche 4E Spielweise zu bezeichnen.

Was zu einigen seltsamen Diskussionen führte, in denen dann Leute Beispiele für CaW aufführten die genauso in 4E Abenteuern vorkommen - sie aber als etwas darstellten was es in dieser gar nicht geben würde.

Selganor [n/a]:
Auch beliebt war der Ruf der "Gleichmacherei" der Klassen, weil zwar die Klassen auf einmal alle aehnlich "maechtig" waren, auf einmal "alle dasselbe koennen" (gleiche Anzahl At-Will/Encounter/Daily Powers egal welche Klasse) - wobei das bei naeherem Hinschauen ja schon im PHB nicht gestimmt hat. (Aber dazu haette man sich ja mal etwas damit beschaeftigt)
Dass sich jede Klasse ganz anders spielt hat man aber auch erst gemerkt wenn man mal mehrere Klassen gespielt hat.

Was mir aber leider aufgefallen ist war der "Tunnelblick" den die Power Cards bei vielen Spielern (teils auch bei mir) ausgeloest hat.
Man konnte zwar alles moeglich machen (oder zumindest probieren), aber oft hat man sich dann doch auf die "sicheren" Dinge, eben die die man auf Power Card hatte, beschraenkt.

Oberkampf:
Eine Rolle bei der Ablehnung der 4. Edition spielte sicherlich, dass die 3. Edition noch nicht sonderlich alt war und erst wenige Jahre zuvor einen Uplift mit 3.5 bekommen hatte. Warum sollen Spieler Geld und Zeit in eine neue Edition investieren, wenn sie die bisherige Edition noch nicht ausgereizt haben? Aus Sicht des Verlages ist es vielleicht sinnvoll, neues Regelmaterial zu produzieren, weil sich das besser verkauft als Abenteuer oder Settingbeschreibungen, aber aus Spielersicht besteht nicht immer so schnell ein Bedürfnis, mit etwas Neuem anzufangen.

Der Bedarf nach neuen Regeln ist ohnehin in der Rollenspielgemeinschaft nicht sonderlich ausgeprägt. Mein Eindruck ist, dass Rollenspieler meistens eine hohe "Schmerztoleranz" haben, was Regelwerke angeht. Da irgendwo jedes Regelwerk mangelhaft ist, bleibt man lieber lange bei dem Teufel, den man kennt, als dass man sich auf ein neues "kleineres Übel" einlässt. Nach 15+ Jahren kann man vielleicht mal etwas Neues wagen, aber nicht nach 8 Jahren.

Scurlock:
@Arldwulf
Ich habe nie gesehen und sehe auch weiterhin nicht, dass Regeln Improvisation fördern. Meiner Meinung nach behindern zu viele Regeln auch eher kreative Ansätze von Spielern und SL. Da unterscheiden sich unsere Wahrnehmungen.

Die 4E ist mit Sicherheit die bestbalancierte und verregelte D&D-Edition. Gerade diese Spielbalance und Berechenbarkeit macht sie zur Edition für CaS.

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