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D&D4e. Ein Rollenspiel oder nicht?
alexandro:
Ja, nur war es etwa der selbe Aufwand von 3.5 auf PF zu konvertieren, wie von 3.5 auf GURPS oder Savage Worlds. Bei 4e mag der Aufwand allerdings höher gewesen sein.
Antariuk:
--- Zitat von: alexandro am 26.07.2016 | 11:49 ---Ja, nur war es etwa der selbe Aufwand von 3.5 auf PF zu konvertieren, wie von 3.5 auf GURPS oder Savage Worlds. Bei 4e mag der Aufwand allerdings höher gewesen sein.
--- Ende Zitat ---
Was genau ist denn soooo inkompatibel? Zu sagen das wäre auf einer Stufe mit einer Konvertierung zu GURPS klingt jezt doch etwas lächerlich. Ich habe mehrfach alte 3.0/3.5 Abenteuer on-the-fly beim Leiten konvertiert, war nie ein Problem - wenn man wirklich nur die Werte betrachtet die man braucht und nicht jeden Pups bei jedem NPC.
Arldwulf:
--- Zitat von: alexandro am 26.07.2016 | 11:49 ---Ja, nur war es etwa der selbe Aufwand von 3.5 auf PF zu konvertieren, wie von 3.5 auf GURPS oder Savage Worlds. Bei 4e mag der Aufwand allerdings höher gewesen sein.
--- Ende Zitat ---
Ist er, allerdings weniger wegen den Regeln selbst. Monster und Fallen und dergleichen sind sehr schnell konvertiert - dank der einfacheren Monstererstellung in der 4E auch schneller als z.B. bei Pathfinder RPG. Will man das Abenteuer also wirklich nur 1:1 konvertieren geht das sehr simpel.
Nur...das würden einem die meisten 4E Spieler halt um die Ohren hauen, viele der Dinge die oben angesprochen sind (stärkere Einbindung der Umgebung, vielfältigere und beschreibende Monsteraktionen, Nichtkampfherausforderungen, persönliche Quests) und dergleichen würden fehlen.
Der eigentliche Aufwand beginnt also erst nach der 1:1 Konvertierung, wenn man 4E typische Spielelemente zusätzlich einbringt. Und das ist dann was die Zeit kostet.
Ich hab das vor allem bei einem meiner Abenteuer gemerkt welches ich schon oft gespielt habe, sowohl in AD&D als auch in 3.5, Pathfinder RPG und eben der 4E. Man geht von einem ganz anderem Anspruchsdenken aus, macht sich viel mehr Gedanken über alternative Herangehensweisen und am Ende kommt natürlich auch ein besseres Abenteuer dadurch heraus. Aber es kostet Zeit.
Arldwulf:
Um das mal ein wenig an einem Beispiel zu zeigen, weil dies einige der Unterschiede der 4E zu anderen Editionen ganz gut darstellt:
Mal angenommen, die Spieler würden im Wald ein Goblinlager finden. Das Abenteuer sieht vor, dass sie sich hineinschleichen oder kämpfen könnten und darin dann einen Brief finden der von einem bevorstehendem Krieg der Goblins gegen die Grenzlande hier spricht und die Goblins auffordert sich zu sammeln.
Mit diesem sollen sie dann zwei Fürsten in der Nähe aufsuchen und daran hindern sich weiter gegenseitig zu streiten und lieber dafür sorgen gemeinsam gegen die Goblins zu ziehen.
So etwas könnte man natürlich in jeder Edition ansiedeln und wenn es ein 3.5 Abenteuer wäre natürlich auch problemlos konvertieren. Aber was würde dabei genau passieren? Nehmen wir mal an es gibt einen Startencounter bei dem die Charaktere auf eine kleine Gruppe Goblins treffen, einen Spähtrupp zum Beispiel. 5 Goblins zu konvertieren geht fix, dank der einfachen Monstererstellung der 4E sogar sehr fix. Ihre Werte hat man innerhalb von einer Minute problemlos fertig und regelgerecht, selbst wenn man nicht auf die vorgefertigten Monster zugreifen mag.
Aber einen solchen Kampf gegen 5 simple Standardgoblins würden viele 4E Spieler als einfallslos betrachten, da die Edition dort eher vorsieht diesen eigene Fähigkeiten und Besonderheiten zu geben. Möglichkeiten zur Zusammenarbeit ebenso. Statt 5 Standardgoblins hat man da also eher Knurk den Messerschlitzer, zwei Schwarzpfeilbogenschützen, Grukjak den Wolfsjäger und Mazak der es liebt mit seinem Hammer gegen Schienbeine zu hauen. Und dies auch nicht nur als Beschreibung sondern eben als konkrete Fähigkeiten die sie im Kampf einsetzen und unterscheidbar machen, und ihnen auch verschiedene Taktiken geben. Während die Schwarzpfeilbogenschützen sich besser verstecken und auflauern können ist Knurk vielleicht geübt darin seine Leute anzutreiben und Mazak darin jemanden unbeweglicher zu machen und zu beschäftigen während der Wolfsjäger mit seinen Tieren versucht die Gegner den anderen zuzutreiben.
Die Standardgoblins sind immer noch da, und auch nicht zwingend stärker oder schwächer als andere Varianten - wir reden hier eben nicht über "Elite Goblins" oder dergleichen, nur darüber Gegner stärker zu individualisieren und ihnen auch Taktiken zum Zusammenspiel zu geben.
Und ähnlich würde so eine Konvertierung weitergehen. Ins Lager zu schleichen oder aber einen der Fürsten zu überzeugen sind in klassischem 3.5 eher Aufgaben für einzelne Charaktere die dabei ihr "Spotlight" bekommen. Das ist in der 4E anders angedacht, hier würden Spieler erwarten, dass alle Charaktere zum Erfolg etwas beitragen können - und von ihrem SL dass er darauf vorbereitet ist.
Statt "um den Fürsten zu überzeugen ist ein DC X Diplomatiewurf notwendig" wäre so etwas weitaus ausgestalteter, inklusive mehr Herangehensweisen vorab zu bedenken. Es würde eher zu einer Skillchallenge gestaltet werden die nicht durch einzelne Würfe sondern durch das Zusammenspiel der Gruppe entschieden wird.
Und beides ist toll. Es wäre sogar toll wenn es schon in 3.5 vorgesehen wäre, und ich kenne auch Spielleiter die schon immer auf so etwas geachtet haben. Für die das alles alte Hüte darstellt.
Doch in vielen Abenteuern die man konvertiert würde dieser Effekt auftreten und man neue Dinge berücksichtigen müssen die das Abenteuer zwar verbessern aber eben auch Zeit bei der Konvertierung kosten.
Antariuk:
Ich sehe in deinem Beispiel nichts was sich nicht auf mit 3.5 oder sogar Basic D&D machen ließe. Inklusive "Skill Challenge" und mechanischer Unterschiede innerhalb eines Trupps von Goblins. Und dass Spieler in anderen Editionen nicht erwarten dass ihr SL darauf vorbereitet sei dass verschiedene Charaktere zu einem Erfolg beitragen können ist ja wohl derber Unfug, zumindest wenn du das jetzt auf die Edition herunterbrechen willst.
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