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D&D4e. Ein Rollenspiel oder nicht?
nobody@home:
Hört sich für mich jetzt kurz zusammengefaßt und systemunabhängig im Wesentlichen so an:
Combat as Sport: kooperativer Spielstil, Spieler und SL haben grundsätzlich dieselben Interessen und stehen auf derselben "Seite".
Combat as War: aktiver Wettstreit ums Gewinnen und Verlieren, Spieler und SL sind grundsätzlich erst mal Gegner.
Paßt das so etwa? (Und nein, ein "die Spielwelt ist der Gegner und der SL nur neutraler Schiedsrichter" würde ich hier nicht gelten lassen -- ohne Zustimmung des SL gibt die Spielwelt keinen Mucks von sich, die angebliche Neutralität wäre also nur Augenwischerei.)
Eulenspiegel:
--- Zitat von: Arldwulf am 27.07.2016 | 15:15 ---Mittels Religion herausfinden welche gefakten "Omen" man ihnen geben kann damit sie nicht länger kundschaften sondern zurückeilen.
--- Ende Zitat ---
Kann man tun. Allerdings gilt bei CaW zu beachten:
Wenn sie aufgrund eines Omens schneller zurückkehren, dann sind die Goblins gewarnt. Sie wissen zwar nichts von den SCs, aber sie sind wegen dem Omen besonders aufgeregt und aus dem Alltagstrott gerissen.
Wenn man auf das Omen verzichtet, ist der Kundschaftertrupp zwar länger unterwegs, aber dafür erregt er auch kein Aufsehen, wenn er nach der normalen Zeit zurückkehrt. - Dies gilt es abzuschätzen: Will ich, dass die Goblins schnell zurückkehren mit dem Nachteil, dass die Goblins dann besonders aufmerksam sind?
Oder will ich, dass die Goblins im Alltagstrott sind mit dem Nachteil, dass es etwas länger dauert, bis sie zurückkehren?
Der Kundschaftertrupp ist eben KEIN Encounter, den man mittels Skill-Challenge erfolgreich meistern kann. Der Kundschaftertrupp ist Bestandteil der Spielwelt. Inklusive: Wenn ich die Kundschafter direkt bekämpfe, sind anschließend bei der Goblinhöhle weniger Goblins. Wenn ich dem Kundschaftertrupp jedoch heimlich zur Goblinhöhle folge, dann sind in der Goblinhöhle auch mehr Goblins (nämlich die Goblins aus dem Kundschaftertrupp).
Erschwerend kommt hinzu: Wenn ich die Goblins töte, kann es passieren, dass ich den Weg zur Goblinhöhle nicht finde.
Crimson King:
--- Zitat von: nobody@home am 27.07.2016 | 22:14 ---Combat as Sport: kooperativer Spielstil, Spieler und SL haben grundsätzlich dieselben Interessen und stehen auf derselben "Seite".
Combat as War: aktiver Wettstreit ums Gewinnen und Verlieren, Spieler und SL sind grundsätzlich erst mal Gegner.
Paßt das so etwa?
--- Ende Zitat ---
Nein.
Bei CaS stehen sich die beiden sogar deutlich expliziter gegenüber als bei CaW. Du magst die Begründung dafür nicht zählen lassen. Damit begehst du aber einen Fehler. Die SL lässt bei CaW ja genauso zu, dass die Spieler sich durch geschickte Maßnahmen unfaire Vorteile verschaffen. Es geht also darum, die Elemente der Spielwelt auf Basis ihrer Definition möglichst plausibel agieren und reagieren zu lassen. Um diese Bewertung vorzunehmen, ist ein möglichst neutraler Standpunkt natürlich hilfreich.
Eulenspiegel:
@nobody@home
Ich würde es eher so sehen:
"Combat as Sport": Ein Abenteuer ist in mehrere Herausforderungen unterteilt. Du löst eine Herausforderung nach der anderen. Es kommt im Wesentlichen nur darauf an, ob du die Herausforderung löst. Wie du sie löst hat kaum Auswirkungen auf die nächste Herausforderung.
"Combat as War": Das Abenteuer ist eine dynamische Welt. Es gibt keine Herausforderungen. Du kannst die Welt an einigen Stellen beeinflussen und das hat dann Butterfly-Effekt mäßig Einfluss auf andere Situationen des Abenteuers.
Bei "Combat as Sport" hat der SL die Aufgabe, eine faire Arena zu schaffen. Sobald die SCs aber die Arena betreten, wird der SL zum Gegner und bekämpft die SCs mit allen Mitteln innerhalb der Arena. Das heißt, ohne die faire Arena zu verändern.
6:
--- Zitat von: Crimson King am 27.07.2016 | 22:04 ---Der zentrale Unterschied ist, dass bei CaS die Spieler die Erwartung haben, Encounter mit passender Schwierigkeit vorgesetzt zu kriegen, bei CaW nicht. Und um passende Encounter zu bauen, musst du deren Schwierigkeit gegen die Kompetenz der Spielercharaktere bewerten können. Daher brauchst du eine Metrik, die die Herausforderung mit der Kompetenz der Spielercharaktere in direkte Beziehung setzt. Wenn du dich in einer CaS-Runde mit der Stadtwache anlegst, hat die halt genau das Level und die Mannstärke, um einen interessanten Encounter darzustellen. In der CaW-Runde ist sie so stark, wie es plausibel ist.
--- Ende Zitat ---
Fehler 1 der 4e: Regelwerk ist in der Alpha-Version auf den Markt geworfen worden. Der Standard-Kampf ist relativ gut durchgetestet worden. Beim Rest hatte man definitiv viel zu wenig Zeit. (Ich sag nur leichte Schwierigkeit für einen Erststüfler auf DC 15. Skillchallenges werden angekündigt und es werden alle Möglichkeiten des Skilleinsatzes vorher festgelegt usw. *kotz*) EDIT: Das hatte zur Folge, dass die "anderen Aktionen" viel zu schwer waren und damit die Skillchallenge unschaffbar und eh vollkommen verquast erklärt wurde. Rudimentär wurde im DMG ja angesprochen, dass das Encounterbauen nur als grobe Richtline verstanden werden sollte und sehr wohl zu starke und zu schwache Encounter gebaut werden konnten. Es wurde sogar drauf hingewiesen, wenn ich es noch richtig in Erinnerung habe, dass Kampfencounter auch über Skillchallenges "gewonnen", erleichtert oder auch umgangen werden konnten.
--- Zitat ---
In diesem Artikel wird das sehr sauber erklärt, auch warum sich überhaupt nur die Editionen 3 und 4 für CaS eignen, wobei das nicht heißt, dass man mit denen kein CaW spielen könnte.
--- Ende Zitat ---
Fehler 2 der 4e: Paradigmenwechsel in der Powerbeschreibungen. Du warst bei der 3. gewöhnt, dass der Fluff verregelt war. In der Beschreibung eines Zauberspruches hattest Du Inweltbeschreibungen mit Regeln ineinandergewoben. Ein Feuerball ist feuriger Ball mit einem Volumen von A und er macht Stufe x 1w6 Schaden. Stand da etwas nicht verregelt drin, dann ging das auch nicht.
Bei der 4e hast Du einen Beschreibungstext der Power und dann einen reinen Regelteil wie er standardmässig im Kampf verwendet werden kann.
Der Autor hat natürlich völlig recht, wenn Du die Power nur an Hand des Regelteiles verwendest wie Du es in der 3 gewohnt warst, blieben reine Kämpfe übrig, die einen festgelegt Anfangszustand haben. Etwas Anderes ging ja nicht. Mal zur Darstellung extrem überspitzt ausgedrückt: Ein Brandpfeil macht 2w6 Schaden wenn er trifft mit dem Zusatz Feuer, aber (aus der Sicht der 3. Edition) kann kein Stroh anzünden. Das steht da nämlich nicht.
Genau in diese Falle ist der Autor reingelaufen. Er sagt ja sinngemäss: "Die Powers können nur mit dem Regelteil angewendet werden, weil nirgendwo spezifisch geregelt steht wie die Powers anders angewendet werden können."
Zugegeben: In die Falle dürfte fast jeder Spieler reingetappt sein, weil das Regelwerk es komplett versäumt hat, dem Spieler zu erklären, dass der Regelteil der Standardeinsatz ist und der Flufftext oben drüber auch zählt. Wie ich schon schrieb: Das Regelwerk kam als Alpha-Version auf den Markt.
EDIT:
Fehler 3 der 4e: HPs der Gegner. Das haben sie nie so richtig in den Griff bekommen...
EDIT-fine:
Sorry für die vielen Edits. Heute habe ich irgendwie Grätze an den Fingern. :-[
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