Autor Thema: Vorurteile gegenüber RPG mit Minis - Bitte um Entkräftung  (Gelesen 8980 mal)

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Ludovico

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Moin Leute!

Ich denke, dass meine Abneigung gegen Minis im RPG mittlerweile hier kein Geheimnis ist. Ich spiele sogar SW ohne kleine Figürchen oder ähnliches. Aber ich bin gewillt mich eines besseren belehren zu lassen und lege hier in diesem Thread nun dar, was mich am Rollenspiel mit Minis stört und bitte euch, die jeweiligen Kritikpunkte als bloße dumpfe Vorurteile zu entkräften. Vielleicht finde ich ja dann doch mal gefallen an Minis.

1. Zeitaufwand: Die Darstellung einer Situation mittels Miniaturen kostet Zeit. Ich muss die richtigen Figuren raussuchen, die Karte aufbauen, die Opposition platzieren und die Helden müssen sich auch positionieren. Dann kommt das gesamte Rumgeschiebe, was auch wieder Zeit frisst und es wird mehr Zeit mit mehr Figuren, etc.. Diesen Aufwand kürze ich lieber ab, indem ich einfach bevorzugt verbal beschreibe. Das ist zwar manchmal etwas mißverständlich, aber es ist kurz und knapp. Ach ja, Karten müssen auch vorbereitet, kopiert und ausgedruckt werden, bzw. aufgemalt werden. Wenn die Figuren dann noch in häßlichem Grau sind, dann muss ich auch noch Zeit aufbringen, sie anzumalen oder bei Faltfiguren muss ich sogar basteln. Reicht es nicht, wenn ich mir Gedanken um das Spiel selber mache?

2. Kosten: Figuren kosten Geld. Ok, es gibt auch Flats, die gar nichts kosten, zumindest keinen Kaufpreis, aber ich brauche Pappe und Druckertinte und Kleber. Das wächst ja auch nicht auf der Straße, ne?

3. Immersion: Ja, der schönste Kritikpunkt und der, bei dem ich das heftigste Feuer erwarte. Wenn ich aus der Vogelperspektive Figuren wie auf einem Schachbrett oder Table Top herumschiebe, dann erwarte ich eine geringere Immersion, als wenn ich verbale Beschreibungen vornehme, die auf jeden Spieler zugeschnitten sind. Die visuelle Darstellung wirkt dann eher ablenkend und bringt das Spiel verstärkt auf eine taktische Ebene. Nichts gegen Taktik, aber bei dem Table Top Pirates Of The Spanish Main hab ich auch kein Rollenspiel drin. Also bitte alles in Maßen. Klar, die alten Rollenspiel von 1000 BC haben hauptsächlich Minis eingesetzt und nebenbei etwas Rollenspiel dringehabt, aber wir schreiben immerhin jetzt das Jahr 2009, oder? Früher gab es auch Kutschen und heute gibt es halt Autos.

Ich bin auf eure Eingaben gespannt.

Mit freundlichem Gruß

Olli

PS: Kleine Anmerkung: Meine Erfahrungen mit Minis im RPG sind praktisch nicht vorhanden. Ich habe lediglich Visualisierungen mit kleinen Skizzen erlebt (fand ich auch schon nervig).
« Letzte Änderung: 8.07.2009 | 12:22 von Olli »

Offline Boba Fett

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Die kritikpunkte wird man kaum entkräften können.

Zeit- und Geldaufwand ist mit Minis einfach größer als ohne.
Selbst eine schnell dahingeschmierte Skizze geht schneller als im Raster zu "malen".
Immersion ist sicherlich Ansichts- und Erfahrungssache, aber auch da würde ich nicht widersprechen.

Es stellt sich doch eher die Frage, ob die betreffende Gruppe nicht vielleicht auch mal gerne so (also mit Vogelperspektive) spielen möchte.

Denn eines geht in der immersiven Perspektive verloren: Die Übersicht.
Der Spielleiter kann gar nicht alle Komponenten beschreiben, die der Charakter wahrnimmt.
Und oft ist es auch nicht klar, was derjenige sieht und was nicht und ob da was im Weg steht oder nicht.
Fehlentscheidungen sind in Konfliktsituationen in immersiven Perspektiven doch an der Tagesordnung.

Und da liegt der Vorteil in den Minis bzw. den Rasterplänen - Sichtbarkeit, Wahrnehmungen, Reichweiten, etc. sind sonnenklar.
Mein Tip: Einfach mal ausprobieren. Zur Not ein paar Plastiksoldaten und Matchboxautos nehmen und mal eine Strassenschiesserei a'la Shadowrun durchspielen. Dann wird der Unterschied schnell klar.

Um Zeit und Geld zu sparen empfehle ich Whiteboard-Papier, das hat genau Inch Maße und einen Edding um die Lage zu skizzieren.
Dann noch je eine schöne Figur für die Spielercharaktere und für die Gegner reichen auch die alten Heroquest Platics (gibt es bei Ebay im Dutzend).
« Letzte Änderung: 8.07.2009 | 12:28 von Boba Fett »
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Offline Joerg.D

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Ein gute Karte mit Minnis vermittelt 100 mal so viele Informationen wie die beste Beschreibung eines SLs. Gerade wenn man wert auf taktische oder realistische Kämpfe legt, sind Minnis mit Battel Map oder Figuren unerlässlich.

Solche Sachen verhindern auch Irretationen zwischen SL und Spielern darüber, wer jetzt wen mit welchen Bonis angreifen kann oder in Angriffsreichweite ist.

Natürlich bringen die Minis nichts fürs Rollenspiel, aber dafür sind sie ja auch nicht gedacht. Sie sollen den Kampf plastischer machen und es dem Spieler erleichtern sich in die Situation zu versetzen. Da sind Minis ungeschlagen und der SL kann noch zusäztlich mit guten Beschreibungen Stimmung aufbauen.

Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Pyromancer

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1. Zeitaufwand: Die Darstellung einer Situation mittels Miniaturen kostet Zeit. Ich muss die richtigen Figuren raussuchen, die Karte aufbauen, die Opposition platzieren und die Helden müssen sich auch positionieren. Dann kommt das gesamte Rumgeschiebe, was auch wieder Zeit frisst und es wird mehr Zeit mit mehr Figuren, etc.. Diesen Aufwand kürze ich lieber ab, indem ich einfach bevorzugt verbal beschreibe. Das ist zwar manchmal etwas mißverständlich, aber es ist kurz und knapp.

In einer halbwegs komplexen Situation ist es ganz schön schwierig, den Überblick zu behalten, wer jetzt wo steht. "Moment, ich dachte, du stehst da hinten?" - "Nein, ich bin doch schon vor zwei Runden..." - "Moment, dann wäre ich ja..." Das kostet Zeit, die man sich durch Miniatureneinsatz spart.

Offline Settembrini

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Re: Immersion:

Wenn Du nur einen Spieler hättest, wäre "planlos" immer die bessere Darstellung der FPS-Sicht.

Bei echten Spiel in echten Gruppen wird aber oft aus dem Versuch die FPS-Sicht beizubehalten eine Dimensionsreduktion  auf "vorne und hinten"
caveat lusor, sie befinden sich in einer Gelben Zone - Der PESA RHD warnt!

Abenteuerpunkt. das fanzine des autorenkollektivs.
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MadMalik

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Miniaturen erleichtern die Übersicht und geben der Gruppe eine gemeinsame, konsistente Vorstellung
der Situation. Bei rein verbaler Beschreibung komplexerer Kampfsituationen kann schnell mal etwas
untergehen und man steht sich plötzlich mehr im weg als das man sich hilft. Die Immersion geht mir
dabei nicht verloren, die Miniaturen (ob echte Minis oder Würfel/Schnappsgläser) dienen nur als
abstrakte Darstellungshilfe, nicht anders als die Zahlen auf meinem Charakterblatt oder die geworfenen
Würfel.

Zeit seh ich auch nicht als großes Problem. Ein vorbefelderte Spielmatte die mit wasserlöslichen Stiften
schnell skiziert wird braucht nicht länger als die mündliche Beschreibung. Und die eindeutige Übersicht
verhindert das jeder Spieler x-mal nachfragen muss wie und wo jetz Gegner-Heinz steht und in welche
Richtung er schaut, betrachtet aus der eigenen Perspektive. Besonders wenn die Gruppe nicht wie ein
großer Pulk zusammen steht, sondern über einen größeren Raum verteilt ist hilft das der übersicht und
der Geschwindigkeit der Beschreibung gewaltig.
Wenn man Kämpfe allerdings eh auf minimalwürfel reduziert kann man drauf verzichten.

Offline Greifenklaue

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@1: Gerade verbale Beschreibungen kosten auch Zeit, allerdings vermittelt sie trotzdem für alle Teilnehmer unterschiedliche Vorstellung. Wenn man nach 5 Stunden intensiven Rollenspiels gerade noch in der Lage ist, von wo der Gegner nun von drei Äseiten kommend überhaupt zuschlägt. SL wird zur "Ja / Nein"-Instanz, entscheidet oft Pi-mal-Daumen. Seit wir mit Battlemap spielen, ergibt sich häufig ein "Ja, aber..." und die Entscheidung wird auf Grundlage der Regeln und nicht willkürlich gefällt. Gefällt mir.

(Trotzdem wird auch bei uns die Battlemap eher bei größeren Auseinandersetzungen genutzt.)

@2: Ich habe hier nen Brother-Farbdrucker stehen, da kostet die Ersatzpatrone weniger als n Döner... N bißchen dicke Pappe dazu und man kann schon einiges machen.

@3: Das ist sicherlich richtig. Man tauscht Immersion gegen mehr taktisches Spiel. Hätte ich vor drei Jahren auch drauf gepfiffen, aber heute muss ich sagen, dass hat meine Rollenspielkarriere um wirklich spannende Momente bereichert.

Und Situationen, bei denen man echt zittern muss, erhöhen die Immersion wieder.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

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MarCazm

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Ich denke, dass meine Abneigung gegen Minis im RPG mittlerweile hier kein Geheimnis ist. Ich spiele sogar SW ohne kleine Figürchen oder ähnliches. Aber ich bin gewillt mich eines besseren belehren zu lassen und lege hier in diesem Thread nun dar, was mich am Rollenspiel mit Minis stört und bitte euch, die jeweiligen Kritikpunkte als bloße dumpfe Vorurteile zu entkräften. Vielleicht finde ich ja dann doch mal gefallen an Minis.

Allein das zeigt doch, dass du es zumindest mal ausprobieren willst mit Minis zu spielen, dich aber von alleine nicht dazu überreden kannst aus Angst es könnte dir gefallen. ~;D

Daher Versuch macht kluch. Einfach mal machen.
Man brauch ja auich nicht unbedingt originalgetreue Figuren. Spielsteine tun es genauso gut wie Würfel oder sonstige kleinen Gegenstände. Besonders bei SW, wo man dann doch mal so 20+ davon aufn Tisch schmeißt.
Karte ist auch nicht immer notwendig. Es reicht im Kampf schon völlig aus die Minis auf den Tisch, Fußboden oder wo halt genug Platz ist drauf zu packen. Maßband raus und schon kanns losgehen. Jeder hat dann genau vor Augen wo wer ist und kann direkt anhand dessen seine Aktionen besser planen oder ständig nachfragen zu müssen wer wo ist. Man kann sich komplett mit dem Beschreiben seiner Aktionen befassen ohne Gefahr laufen zu müssen, dass die Vorstellung des Sl's mit der des Spielers konform läuft, was Gegnerpositionen angeht.

Offline 1of3

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Was die Figuren angeht... Mein Skavenschamane meine Zwergenprinzessin kämpft nun schon seit gut zwei Jahren gegen immer die gleichen 5 Minotauren, zwei Orks und was in des SLs Grabbelkiste sonst rumfliegt.

Kommt auf die Ansprüche an.



Richtig ist allerdings, dass Karte etwas Zeit zur Vorbereitung braucht. Wobei ich da auch das Modell Myrmidon aufm Epos-Stammtisch beobachten durfte, dass ganz hervorragend funktioniert:

Zitat
SL: Ja, also da ist so ein Dschungel mit nem Fluss und ner Furt. Fangt mal an zu malen, während ich kurz meine Notizen sortier.

Spieler: *scribbel**scribbel*

Dann sind alle beschäftigt, sofern genügend Folienstifte vorhanden sind. :)


Das Bewegen der Figuren auf dem Feld erfordert an sich keine Zeit zusätzliche Zeit, solange alle gut an die Karte rankommen und nicht erst um den halben Tisch rennen müssen.

Offline Crimson King

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Wenn taktisch gekämpft werden soll, Positionierungen entscheidend sind, ist eine Visualisierung mit Karte ein Muss. Dabei ist es wurst, ob man eine tolle Battlemat mit Minis nimmt oder ein Blatt Kästchenpapier mit grober Skizze und Positionseintragungen per Bleistift.

Für Immersion ist Team-Taktik so ziemlich immer schädlich, da taktische Besprechungen auf der Metaebene statt finden und den Spieler somit aus der Vorstellungswelt heraus ziehen. Mein bevorzugter Stil geht eher in Richtung cinematischer Action, weniger Gegner, Zweikämpfe statt Massenschlachten. Mooks dürfen da auch nicht fehlen, werden aber oft in der Gruppe als ein Gegner behandelt, wie z.B. bei 7te See. Dafür brauchte es bisher keine Karte. Man kann aber sicher auch immersiv mit Karte spielen. Man sollte nur Absprachen auf Metaebene reduzieren oder ganz sein lassen.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

Ludovico

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Re: Vorurteile gegenüber RPG mit Minis - Bitte um Entkräftung
« Antwort #10 am: 8.07.2009 | 13:12 »
Noch eine kurze Anmerkung:
Ich bin mir über den Vorteil von Minis, für Übersicht zu sorgen, im Klaren. Bloß wiegen für mich meine Kritikpunkte etwas schwerer.

Was Zeitaufwand angeht: Gerade bei kleineren Kämpfen habe ich zumindest weniger ein Problem damit, für Übersicht mittels verbaler Darstellung zu sorgen. Kleine Unstimmigkeiten konnte ich problemlos ausbügeln. Was Skizzen angeht, so bin ich eine Kunstniete und durfte mich bei Visualisierungen regelmäßig mit der Frage "Was ist das?" rumärgern. Kostet auch immer wieder Zeit halt, die Skizze anschließend zu erklären. Aber dieses Papier klingt interessant. Muß ich mal nach googlen.

@Settembrini
Der Punkt macht mich neugierig. Wäre toll, wenn Du das etwas ausführlicher darstellen würdest.

Offline Medizinmann

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Re: Vorurteile gegenüber RPG mit Minis - Bitte um Entkräftung
« Antwort #11 am: 8.07.2009 | 13:13 »
Moin Leute!
Moin zurück  :)

 
Zitat
1. Zeitaufwand: Die Darstellung einer Situation mittels Miniaturen kostet Zeit. Ich muss die richtigen Figuren raussuchen, die Karte aufbauen, die Opposition platzieren und die Helden müssen sich auch positionieren. Dann kommt das gesamte Rumgeschiebe, was auch wieder Zeit frisst und es wird mehr Zeit mit mehr Figuren, etc.. Diesen Aufwand kürze ich lieber ab, indem ich einfach bevorzugt verbal beschreibe. Das ist zwar manchmal etwas mißverständlich, aber es ist kurz und knapp. Ach ja, Karten müssen auch vorbereitet, kopiert und ausgedruckt werden, bzw. aufgemalt werden. Wenn die Figuren dann noch in häßlichem Grau sind, dann muss ich auch noch Zeit aufbringen, sie anzumalen oder bei Faltfiguren muss ich sogar basteln. Reicht es nicht, wenn ich mir Gedanken um das Spiel selber mache?
Glaub Ich uirgendwie nicht.hat man einmal die minis und die Gegner etc aufgestellt hat man hinterher nicht noch Dutzend nachfragen wie wo steht der ,was war der Nochmal etc. Also lieber einmal 5 Min investieren als 10x 2 Minuten um alles zu wieder holen.Ausserdem gibts keine Unstimmigkeiten wo wer steht und wie weit entfernt !
Zitat
2. Kosten: Figuren kosten Geld. Ok, es gibt auch Flats, die gar nichts kosten, zumindest keinen Kaufpreis, aber ich brauche Pappe und Druckertinte und Kleber. Das wächst ja auch nicht auf der Straße, ne?
Roolenspiele kosten Geld, Popcorn zum Film.....
einmal angeschafft kann man SIe für alle möglichen RPGs verwenden und zur not nimmt man Halma Pöppel(machen wir für Mooks)
Zitat
3. Immersion: Ja, der schönste Kritikpunkt und der, bei dem ich das heftigste Feuer erwarte. Wenn ich aus der Vogelperspektive Figuren wie auf einem Schachbrett oder Table Top herumschiebe, dann erwarte ich eine geringere Immersion, als wenn ich verbale Beschreibungen vornehme, die auf jeden Spieler zugeschnitten sind. Die visuelle Darstellung wirkt dann eher ablenkend und bringt das Spiel verstärkt auf eine taktische Ebene. Nichts gegen Taktik, aber bei dem Table Top Pirates Of The Spanish Main hab ich auch kein Rollenspiel drin. Also bitte alles in Maßen. Klar, die alten Rollenspiel von 1000 BC haben hauptsächlich Minis eingesetzt und nebenbei etwas Rollenspiel dringehabt, aber wir schreiben immerhin jetzt das Jahr 2009, oder? Früher gab es auch Kutschen und heute gibt es halt Autos.
Ich kann auch mit Battle Map eintauchen ;wer das nicht kann ist ein Looser und kein so'n toller Oldschooler wie Ich  ;) :D
Taktikverweigerer haben doofe Ohren  >;D
Zitat
Ich bin auf eure Eingaben gespannt.

Mit freundlichem Gruß

Olli

mit taktischem Tanz auf der Battlemap
Medizinmann

Zitat
PS: Kleine Anmerkung: Meine Erfahrungen mit Minis im RPG sind praktisch nicht vorhanden. Ich habe lediglich Visualisierungen mit kleinen Skizzen erlebt (fand ich auch schon nervig).
Battlemaps machen Spass (Battletech auch)

Offline bobibob bobsen

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Re: Vorurteile gegenüber RPG mit Minis - Bitte um Entkräftung
« Antwort #12 am: 8.07.2009 | 13:17 »
@1 das Malen der Karte und das plazieren der Figuren nimmt leider Zeit in anspruch. Ich empfinde dies jedoch als nicht störend. Wärend isch als SL die Situation beschreibe male ich das was ich erzähle auf den Plan. Das ist für mich wie ein Handout den ich zusätzlich noch beschreibe. Früher hatte ich immer das Problem das die Spieler Charktere sich mit Überlichtgewindigkeit über den Kampfplatz bewegt haben die Monster aber nur im Schneckentempo. Diese Diskusionen erspare ich mir. Dafür kann ich mich als SL dann auch auf andere Dinge Konzentrieren.
Je häufiger man Spielpläne und Figuren zum Einsatz bringt um so schneller funktioniert auch das Aufmalen und positionieren der Figuren.

@2 Kann ich nicht entkräften. Ich habe bestimmt schon 200-300 € für Figuren ausgegeben und wenn es zum Kampf kommt fehlt doch immer die passende. Ist aber nicht schlimm dann besteht das Wolfsrudel halt aus zwei Wolfsfiguren, drei Spinnen und 2 Owlbears oder im Notfall aus Würfeln, Papierschnipseln, Plastiksoldaten oder Kronkorken.

@3 auch diesen Punkt kann ich nicht entkräften. Ich habe meinen Gruppen beides angeboten und wir haben dann es die Systeme ergebnisoffen ausprobiert um beim Spiel mit Mini's zu bleiben. Das muß aber auf deine Gruppe oder dich nicht zwingend zutreffen.

Offline Joerg.D

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Re: Vorurteile gegenüber RPG mit Minis - Bitte um Entkräftung
« Antwort #13 am: 8.07.2009 | 13:25 »
Es gibt fertige Maps für diverse Gegenden, inklusive Kneipen und allem möglichen Anderen Gegenden.

Aber eine simpel gezeichnete Karte auf Folie tut es auch.

Ich habe ne Zeit lang bei 7te See mit Map gearbeitet und da sogar die Bauklötze vom Junjor des Gastgebers benutzt um es plastischer zu gestalten, es hat auch für Mantel und Degen Aktionen eine Menge gebracht.

Ich kann mich dann auf die Situation konzentrieren, statt alles bis ins Detail zu beschreiben und die Spieler hatten ein klares Bild der Situation vor Augen.
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Offline Bombshell

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Re: Vorurteile gegenüber RPG mit Minis - Bitte um Entkräftung
« Antwort #14 am: 8.07.2009 | 13:37 »
Hallo,

Was Zeitaufwand angeht: Gerade bei kleineren Kämpfen habe ich zumindest weniger ein Problem damit, für Übersicht mittels verbaler Darstellung zu sorgen. Kleine Unstimmigkeiten konnte ich problemlos ausbügeln. Was Skizzen angeht, so bin ich eine Kunstniete und durfte mich bei Visualisierungen regelmäßig mit der Frage "Was ist das?" rumärgern. Kostet auch immer wieder Zeit halt, die Skizze anschließend zu erklären. Aber dieses Papier klingt interessant. Muß ich mal nach googlen.

Du scheinst ja echtes Leistungsrollenspiel zu betreiben so wie du alles nach dem Zeitaufwand beurteilst. Warum muss alles so schnell gehen? Und was ich empfehlen kann sind Flipmats und Folienstifte und ja die Kosten Geld. Auch Paperminis kann man mehr als einmal benutzen (zumindest wenn man keine Spieler hat die einen Gegner nicht wirklich platt machen wollen).

MfG

Stefan
Kurze klare Worte

Chiungalla

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Re: Vorurteile gegenüber RPG mit Minis - Bitte um Entkräftung
« Antwort #15 am: 8.07.2009 | 13:40 »
3. Immersion: Ja, der schönste Kritikpunkt und der, bei dem ich das heftigste Feuer erwarte. Wenn ich aus der Vogelperspektive Figuren wie auf einem Schachbrett oder Table Top herumschiebe, dann erwarte ich eine geringere Immersion, als wenn ich verbale Beschreibungen vornehme, die auf jeden Spieler zugeschnitten sind.

Und wer sagt, dass es ein "entweder oder" sein muss?

Wenn ich mit Karte spiele, dann beschreibe ich trotzdem noch, mit Hilfe der Karte.
Das ist für die Spieler dann oft sehr viel anschaulicher, als ein bloßes Beschreiben, und geht auch oft viel schneller, weil sich manche Details aus der Karte ergeben, und nicht mehr in die Beschreibung rein müssen.

Deine 2 anderen Kritikpunkte würde ich zusammenfassen und "mehr Vorbereitung für den Spielleiter". Dafür ist das eigentliche Spiel mit Karte aber für den Spielleiter sehr viel entspannter.

Er hat die Situation immer schön vor Augen, genau wie die Spieler. Er muss sich nicht darum bemühen die Situation die ganze Zeit im Kopf present zu haben und sie den Spielern möglichst ohne Verlust zu übermitteln.

Vor allem aber werden ihm beim Miniaturenspiel viele Entscheidungen durch die Regeln abgenommen.
"Du Spielleiter, schaff ich es diese Runde zum Schurken zu laufen, und ihn zu hauen?"
"Keine Ahnung, zähl doch selbst die Felder nach!"

Dadurch ist es in meinen Augen kein Mehraufwand für den Spielleiter, sondern nur eine Umverteilung des Aufwandes. Mehr Vorbereitung, dafür weniger Arbeit am Tisch.

Ich muss sagen, dass meine Erfahrungen mit Hexfeldkarten bisher durchweg positiv waren (vor allem das Feedback meiner Spieler war dazu bisher einstimmig sehr positiv.und ich mich freue wie) ein Schneekönig, dass eben solche ab der 3. Edition von Earthdawn unterstützt werden.

Offline bobibob bobsen

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Re: Vorurteile gegenüber RPG mit Minis - Bitte um Entkräftung
« Antwort #16 am: 8.07.2009 | 13:44 »
Ach und bevor ich es vergesse.
Mir ist es nie gelungen allein durch Beschreibung ein Gesamtbild der Situation im Kopf der Spieler aufzubauen das mit meinem komplett übereinstimmt, da immer irgendwelche Informationen fehlten/anders interpretiert werden. Wenn ich z. B. einen großen Baum beschreiben wollte fing ich damit an das ich seine Position in der Umgebung beschrieb, dann seine Form, welche Art von Baum etc. Dann wußten die Spieler aber immer noch nicht ob man ihn leicht erklettern kann, was ein großer Baum ist (für die Spieler sind 15 Meter ein großer Baum, für mich als SL muß ein großer Baum aber mindesten 50m hoch sein), wie sieht seine Rinde aus, ist der Baum gesund ist er krank. Für mich sind all diese Dinge klar da ich ein Bild vor Augen habe, das Bild der Spieler wird aber ein anderes sein, ähnlich aber anders.
Deshalb finde ich es gut wenn man zumindest ein Hilfsmittel hat wo alle das gleiche Bild sehen und das ist bei mir die battlemat und meine Figuren.

Chiungalla

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Re: Vorurteile gegenüber RPG mit Minis - Bitte um Entkräftung
« Antwort #17 am: 8.07.2009 | 13:46 »
Und wenn man am Ende so einer Beschreibung ist, haben die Spieler eh nur 50%, wenn überhaupt der Beschreibung behalten.  >;D

Offline Joerg.D

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Re: Vorurteile gegenüber RPG mit Minis - Bitte um Entkräftung
« Antwort #18 am: 8.07.2009 | 13:55 »
50% ist ein sehr optimistischer Wert.

Wir haben schon zu AD&D Zeiten mit Würfeln und Zeichnungen gearbeitet um mehr Informationsdichte zu bekommen und damals hat es Olli eigentlich ganz gut gefallen.
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MadMalik

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Re: Vorurteile gegenüber RPG mit Minis - Bitte um Entkräftung
« Antwort #19 am: 8.07.2009 | 14:01 »
Was Minis verhindern, und was ich persönlich als den schlimmsten Immersionsbrecher bei kämpfen empfinde,
ist das 1-2 Runde spätere herausfinden, dass die eigene Bewegungs/Aktionsbeschreibung von SL (oder als
SL von Spielern) anders wargenommen wurde als man selbst dachte. Aber ich hab doch,... ach, ich dachte...
und dann fängts an... Rollback oder mit der Zombiecharakteren weitermachen die scheinbar die letzten Runden
getan haben was sie wollten. Ist mir nur gerade eingefallen, wenn ich zurückdenke an die Runden ohne lecker
Karte und Zeug zum drauf rumschieben.

Offline Village Idiot

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Re: Vorurteile gegenüber RPG mit Minis - Bitte um Entkräftung
« Antwort #20 am: 8.07.2009 | 14:18 »
Ich finde Minis halt gerade auch für Stimmung und Atomsphäre förderlich (nicht unbedingt für die Immersion, aber ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, was hier alle immer mit Immersion haben ;)). Missverständnisse, Klarstellungen und Nachfragen halte ich hingegen für Zeit- und Atomsphärekiller. Klar es gibt auch Rollenspiele, die so etwas ohne Minis vermeiden und wenn sie mir ansonsten auch gut gefallen, spiele ich die auch gern. Und dann natürlich auch ohne Minis.
Was die Kosten angeht: Ja Miniaturen sind teuer, aber niemand fängt damit an, daß er sich 500 Miniaturen kauft und bemalt. Glastoken, selbst gebastelte Pappcounter und Figureflats kosten wenig bis garnichts. Überzählige Würfel hat fast jede Gruppe am Tisch, Gesellschaftsspiel lassen sich ausplündern um an diverse Pöpel zu kommen. Und die Zahl echter Minnis kann dann langsam mit der Zeit wachsen.

Sylandryl

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Offline Boba Fett

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Re: Vorurteile gegenüber RPG mit Minis - Bitte um Entkräftung
« Antwort #21 am: 8.07.2009 | 14:23 »
Was ich schade finde, ist, dass es keine Minis in einem Maßstab zu 1cm=1m gibt.
Und dazu dann entsprechende Maps...
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Offline Joerg.D

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Re: Vorurteile gegenüber RPG mit Minis - Bitte um Entkräftung
« Antwort #22 am: 8.07.2009 | 14:27 »
Und wie würdest Du die mit deinen Händen bewegen wollen, ohne dass sie kaputt gehen.
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Offline גליטצער

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Re: Vorurteile gegenüber RPG mit Minis - Bitte um Entkräftung
« Antwort #23 am: 8.07.2009 | 15:35 »
@Boba eins zu hundert? Doch gibt es...

Flames of War und Gearkrieg benutzen diesen Maßstab,  ::) OK, hast recht, es gibt keine Figuren in dem Maßstab für normale Menschen, sprich Nichtweltkriegsnarren.

Die normalen Figuren (32mm oder auch heroic 28mm genannt) wie z.B. von Reaper entsprechen ziemlich gut 1:50, also 2cm sind ein Meter.

Also wo die Immersion flöten gehen soll, weiss ich nicht. Bei uns kommt es dann immer zu so Sprüchen wie "die blauen W6 sind jetzt Eingeborene, die roten sind Mutanten und der w20 da ist der Schamane..." Da kann sich eigentlich jeder in die Situation reinversetzen oder von mir aus den Würfel bekämpfen, so wie er/sie übrigens auch den NSC Bogen bekämfen kann. Immersion hat nix mit Figuren oder Vogelperspektive zu tun. Wenn ich mitkriege, dass mein Barbarenkumpel im Rücken gerade den letzten Ork erschlägt, und dann keiner mehr nachkommt, ist das mit oder ohne Figuren immersionshinderlich. Wenn, dann müsste ja jeder Spieler Kopfhöhrer tragen um nicht an Metainformationen zu kommen. Kann ja mal so ein Immersionspabst ausprobieren und uns davon berichten wie praktikabel und angenehm das dann für die Spieler war, und ob es wirklich hilft.  ;)

Mit Plastik werden Figuren übrigens immer billiger, Warlord Games, Wargames Factory, Victrix und Perry-Miniatures versorgen diejenigen welche nicht religiösen Materialvorstellungen folgen, mit billigen Plastefiguren für historische Epochen, während Zvezda ganz nette modulare Plastefantasyfiguren produziert.
-X-"Der Kluegere gibt nach" fuehrt nur zur Herrschaft der Dummen -X-

Unterschätzt niemals die Macht des Glitzers!!!11

Offline Boba Fett

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Re: Vorurteile gegenüber RPG mit Minis - Bitte um Entkräftung
« Antwort #24 am: 8.07.2009 | 15:42 »
Und wie würdest Du die mit deinen Händen bewegen wollen, ohne dass sie kaputt gehen.
Scherzbold...
Mit der Pinzette, aber dann kriegt man wenigstens mal einen ordentlichen Plan auf ein DinA4 Blatt gezeichnet.
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