Autor Thema: Das verwunschene Dorf  (Gelesen 2858 mal)

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Offline First Orko

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Das verwunschene Dorf
« am: 9.07.2009 | 16:55 »
Hallo Allerseits!

Ich stecke ein wenig in der Abenteuerplanung fest... für heute abend habe ich hoffentlich schon genug Stoff, aber ich komm an einer Stelle nicht weiter.

Grundidee ist: Die 2 (noch-nicht-so-ganz-)Helden (Stufe 1) gelangen durch einen Sumpf in ein altes, verlassenes und zerfallenes Dorf. Wenn sie die Nacht dort (oder in der Nähe) verbringen, werden sie in der Zeit zurückversetzt und durchleben die letzten Tage des Dorfes noch einmal. Und nochmal. Und nochmal.
Im Dorf treiben sich viele Glücksritter herum, die gehört haben, dass im Fluss nahebei Gold gefunden wurde (was auch stimmt). Jetzt wird natürlich gesucht, gegraben und gerodet was das Zeug hält, dies stört aber den ortsansässigen Druiden, der ein Ungleichgewicht im natürlichen Zusammenspiel zwischen Natur und Mensch spürt, außerdem liegt im Fels unter dem Dorf ein magischer Schnittpunkt der nicht verletzt werden darf. Natürlich nimmt ihn niemand ernst, so dass er immer wütender und verzweifelter wird und die Bewohner irgendwann mit einer Krankheit/Seuch belegt, die das ganze Dorf ausmerzt.

Das ganze soll dann halt immer wieder ablaufen, die beiden Charaktere sollen hinweise bekommen, dass sie etwas tun müssen um den Kreislauf zu durchbrechen, nur was... da will mir einfach nix Vernünftiges einfallen.

Ein Ansatz wäre, dass die Helden den untoten Geist des Druiden noch vorher im Moor sehen, und dieser etwas tut, was sie als Hinweis brauchen....

Habt vielleicht jemand eine Idee?

(Die Welt ist Aventurien, kann aber gern generischer sein, ich leite eh nicht nach Kanon- Magie ist mystisch und kann alles Mögliche, basta ;) )

Grüße,

der ratlose Orko
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Offline Darkling ["beurlaubt"]

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Re: Das verwunschene Dorf
« Antwort #1 am: 9.07.2009 | 17:09 »
Naja, eine Möglichkeit wäre, die Helden verhindern zu lassen, dass die Bevölkerung aufmacht, das Gold zu suchen.
Ohne diesen Auslöser hätte der Druide nie Grund gehabt, eine Seuche loszulassen und die Helden könnten so den Kreislauf von Abfolgen, in dem sie gefangen sind durchbrechen.

Oder die Helden tun sich mit dem Druiden zusammen, um die Dorfbewohner davon zu überzeugen, dass das gefundene Gold eine Fälschung ist.

Bloß mal so als Ideen...
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Offline sindar

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Re: Das verwunschene Dorf
« Antwort #2 am: 9.07.2009 | 17:32 »
Wieviele Tage sind das denn? Zeit genug, um (sagen wir mal) mit einem kompetenten Magier von einer Akademie Kontakt aufzunehmen? Der sollte den Nexus ja wohl ebenfalls bemerken und dazu noch in der Lage sein, alle Beteiligten davon zu ueberzeugen. Und dann wird der Druide keinen Grund mehr haben, die Bewohner auszumerzen.

Andere Idee: Gold muss ja nicht verhuettet werden. Vielleicht koennen die SC's das Gold auf eine (magische) Weise aus der Erde holen, die weder die Natur noch den Nexus stoert? Ich weiss, dass es Erzdschinne gibt, die entfernt aehnliches hinbekommen, ohne ihrem Element dabei zu schaden.
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Offline Arianna

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Re: Das verwunschene Dorf
« Antwort #3 am: 9.07.2009 | 17:44 »
Ich würde den Zeitlauf, in dem sich der Kreislauf wiederholt, nicht zu lange halten. Zwei bis drei Tage, länger nicht. Sonst wird erst relativ spät klar, dass sie in einer Zeitschleife gefangen sind, und die Dringlichkeit, das Problem zu lösen, ist nicht so hoch.

Mal eine Frage: Behalten die Charaktere in jeder Zeitschleife das Wissen aus allen vorherigen Zeitschleifen oder erinnern sie sich erst im Laufe der aktuellen Schleife wieder bruchstückhaft an die bereits gesammelten Hinweise? Haben sie in letzterem Fall eine Möglichkeit, sich selbst irgendwie Hinweise in die nächste Zeitschleife zu "schicken"? Damit wäre eine zusätzliche Herausforderung gegeben.

Was die Hinweise selbst betrifft, würde ich den Druiden auf jeden Fall vor dem Erreichen des Dorfes in irgendeiner Weise schonmal einführen. Dann können die Helden entweder schon bei dieser ersten Begegnung oder durch spätere Gespräche mit den Dorfbewohnern Hinweise darauf bekommen, dass er diesen Goldrausch am liebsten beendet sehen will. Vielleicht gab es ja auch früher schon Probleme mit dem Druiden wegen ähnlicher Vorfälle, und die Helden erfahren bei Nachforschungen davon. Wenn einer von ihnen über Heilfähigkeiten (Heilkunde Krankheiten) verfügt oder mittels Analysis lassen sich auch Hinweise auf den Ursprung der Seuche finden, die kurz vor der Wiederholung der Zeitschleife ausbricht.... Da gibt es schon einiges.

Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Re: Das verwunschene Dorf
« Antwort #4 am: 9.07.2009 | 18:08 »
Zeitreisen könnten auch gefährlich sein. Wenns nicht nach Kanon ist - warum die Lebenskraft nicht bei jeder Schleife reduzieren? Das sollte ein wenig Druck aufbauen...

Ich würde einige Hinweise schon im Ausgangsjetzt, also vor der Zeitreise der Gruppe plazieren, eine Art "Pestmaterl" mit einem Sinnspruch ("Gott XY, verzeih uns unsere Gier und nimm Deine Strafe von uns", das muß man noch weniger platt formulieren oder ordentlich verwittern lassen "verzeih uxx uxxerx Gixx xxx nimm xxxne xxraxe vxx unx), ein Friedhof mit verwitterten Grabsteinen, auf dem festzustellen ist, daß das Dorf binnen kürzester Zeit ausgestorben ist. Das sollten genug initiale Hinweise sein.
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Zitat von: korknadel
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Zitat von: Dolge
Auf Diskussionen, was im Rollenspiel realistisch ist und was nicht, sollte man sich nie unter gar keinen Umständen absolut gar überhaupt vollständig nicht einlassen.

Offline First Orko

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Re: Das verwunschene Dorf
« Antwort #5 am: 10.07.2009 | 13:16 »
Super, vielen Dank erstmal für die reichlichen Anregungen!

Alles mal in den Topf geschmissen und durchgerührt:

- vor der Zeitreise ist der Geist des Druiden zu sehen, der verweifelt damit beschäftigt ist, Goldgräberlöcher zuzuschütten, Werkzeuge zu verstecken und zerstören und ein Ritual auszuführen. Die Elfin (eine der Charaktere) kann evt. herausfinden (Pprobe), dass das Ritual dazu dienen soll, das Gold zu Erz zu machen. Der Geist sieht die Charaktere nicht und ist gezwungen, das alles immer und immer wieder zu machen.

- Zeitreisefenster wird möglichst kurz gehalten, Ort begrenzt: 4 Tage müssen reichen, um Zeitdruck aufzubauen. Die Charaktere können nicht flüchten, es kommt immer etwas dazwischen, die Pferde erkranken, die Kutsche bekommt Achsbruch, der Nebel ums Moor verwirrt ebenso wie der dichte Wald auf der anderen Seite des Dorfs, die Charaktere laufen im Kreis oder kommen einfach nur da wieder an, wo sie losgegangen sind.

- 1. Tag: Neue Goldgräber kommen an, es gibt Gerüchte, dass eine Gruppe Glücklsritter wohl auf eine richtige Ader in einem Felsen gestoßen ist.
Es gibt einen Aufruf, die Gräber laufen wie verrückt in den Wald zum Felsen
Am Abend erscheint der Druide erscheint und warnt das Dorf, wird ausgelacht. Er wird wütend und stößt eine Warnung aus, geht wieder in den Wald. Des Nachts kehrt er ins Dorf zurück(kann von den Chars ggf. beobachtet werden) und kippt etwas in den Brunnen (eine Mischung aus Gift und dem Pulver einer krankmachenden und Pflanze).

- 2. Tag: Das Gerücht wurde bestätigt, man fängt an den Fels zu bearbeiten. Es gibt Streit unter den Goldsuchern. Die esten (ältere, Kinder, die wenigen Frauen) erkranken sehr plötzlich. Am Abend sterben die ersten unter Qualen, viele andere werden auch krank. Evt. auch bereits die ersten Helden (probe!).

- 3. Tag: Mehr als das halbe Dorf ist krank, auch der Perainegeweihte. Er bittet die Götter um Hilfe und stellt kleine Schreine mit Warnungen außerhalb des Dorfes auf (werden von den Chars bereits vor der Zeitreise gefunden, entsprechend verwittert). Am Abend stirbt er. Es kommt zu seltsamen Phänomenen, Geistererscheinungen, kleinen Rissen in den Limbus, die wieder verschwinden, magische Entladungen, Goldgräber die plötzlich unglaublich stark sind o.ä. Die Erscheinungen treten auf, weil die Goldader die magische Energie eines Nexus bindet und durch den Abbau diese freigesetzt wird. Die Phänomene werden zT auf Aberglaube und auf Fieberfantasien der mittlerweile erkrankten Goldgräber zurückgeführt. Prügeleien und tödliche Kämpfe untereinander.

An diesem Tag bereitet der Druide in aller Hast sein Ritual vor. Dabei schafft er es aufgrund seinen Alters nicht, alle Zutateten zu bekommen, eine Pfanze wächst in der Nähe einer Trollbehausung im Wald und dort kann er sie nicht alleine beschaffen.

Treffen die Helden im Wald auf den Troll (durch Zufall oder Recherche) so ist er in einem Kampf mit Goldräubern, die sich als Gräber ausgeben und die anderen bestehlen, verwickelt. Helfen sie dem Troll, so hilft er ihnen. Helfen sie den Räubern, so werden diese die Helden verjagen, weil die Höhle ihnen jetzt gehört.

- 4. Tag: Die letzten Überlebenden lynchen mit letzter Kraft den Druiden, den sie für ihren Zustand verantwortlich machen. Dieser versucht sie noch zu warnen, dass etwas Schlimmes passiert und alle das Dorf verlassen sollen. Wenn der Druide stirbt, wird man noch seinen Geist sehen, wie er aus dem Dorf flüchtet. Es kommt zu einem Sturm, der Himmel verfärbt sich in seltsame Farben, ein Wirbel ergreift das Dorf und die Charakter, dann wird ihnen schwarz vor Augen und sie wachen am Morgen des ersten Tages auf.

-> Lösung: Durch die falsche Durchführung des Rituals wird der Nexus empfindlich gestört und die Zeitschleife geschaffen. Der Geist des Druiden ist körperlos und kann daher noch fliehen, einem lebenden Menschen gelingt das nicht

Die Sache mit fehlendem Gedächtnis lass ich lieber, ich glaub das wird für die zwei schon... interessant genug ;) Allerdings wäre es potentiell möglich, auf magische Weise Hilfe zu holen, zBsp. mit "Elfenfreunde, hört den Ruf" oder sowas. Verlassen des Gebiets ist allerdings nicht drin, technisch gesehen passiert das ganze in einer durch den Unfall entstandenen Globule.

Ich denke, damit kann man arbeiten. Oder findet jemand noch nen gravierenden Logikfehler?

P.S: Die Idee zu dem Abenteur kam mir beim Lesen des Abenteuers "Die drei letzten Tage von Oblosch" im Bornland-Abenteuerbuch das ich für viel zu wischi-waschi halte.
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Offline Arianna

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Re: Das verwunschene Dorf
« Antwort #6 am: 10.07.2009 | 13:26 »
Klingt sehr gut. Eine Frage kommt mir da beim Lesen aber noch: Wenn die Helden und niemand sonst aus dem Dorf diese durch den missglückten Zauber geschaffene Globule nicht verlassen können, weil sie in sich abgeschlossen ist, wie kommen sie oder sonst jemand Außenstehendes dann von außen hinein? Wenn die Helden vor Entstehen der Zeitschleife reinkommen, dürften sie die verwitterten Warnschilder des Geweihten noch nicht finden, da sie noch nicht aufgestellt wurden. Oder soll die Begrenzung auf den Raum nur in eine Richtung funktionieren? Sprich: Rein ja, raus nein.
Ansonsten ist das klasse, vom Aufbau her wird mit jedem Tag die Situation beklemmender und dringlicher. Wenn man den Zeitdruck noch vergrößern will, könnte man den zeitlichen Abstand zwischen den einzelnen Schleifen ja auch mit jeder Schleife schrumpfen lassen. Man fängt mit 4 Tagen an und mit jeder Schleife werden es ein paar Stunden weniger...

Offline First Orko

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Re: Das verwunschene Dorf
« Antwort #7 am: 10.07.2009 | 14:25 »
Klingt sehr gut. Eine Frage kommt mir da beim Lesen aber noch: Wenn die Helden und niemand sonst aus dem Dorf diese durch den missglückten Zauber geschaffene Globule nicht verlassen können, weil sie in sich abgeschlossen ist, wie kommen sie oder sonst jemand Außenstehendes dann von außen hinein?

Stimmt guter Punkt. Die Frage hab ich mir auch gestellt... grundsätzlich wären mehrere Erklärungen möglich:

- Mystik: Wer weiß schon um die Gesetze des Limbus? ;)
- Die magische Stärke der Globule "pulsiert", jedes Jahr um die selbe Zeit (als das Ritual durchgeführt wurde) wird die Globule durchlässig, die gilt aber nur von außen nach innen, da innen ja eine eigene Zeit abläuft.
- Der Geist des Magiers hat mit letzter Kraft einen Eingang von außen in die Globule geschaffen. Dann kann er aber natürlich die Chars auch vorher sehen, aber evt. nicht mit ihnen sprechen/kommunizieren (da er nichts in dieser Welt greifen kann etc), höchstens über Gesten. Vielleicht lockt er sie auch durch einen Trick an die Stelle, wo der Riss sich befindet.
Die Chars können dann in der Globule auch auf andere "Gefangene" treffen, die zT schon jahrelang da drin sind oder sich evt. umgebracht haben aus Verzweifelung (dann finden die Chars Abschiedsbriefe, Skelette o.ä.)

Mal sehen, ich muss mich da noch entscheiden...

Wenn die Helden vor Entstehen der Zeitschleife reinkommen, dürften sie die verwitterten Warnschilder des Geweihten noch nicht finden, da sie noch nicht aufgestellt wurden. Oder soll die Begrenzung auf den Raum nur in eine Richtung funktionieren? Sprich: Rein ja, raus nein.
Ansonsten ist das klasse, vom Aufbau her wird mit jedem Tag die Situation beklemmender und dringlicher. Wenn man den Zeitdruck noch vergrößern will, könnte man den zeitlichen Abstand zwischen den einzelnen Schleifen ja auch mit jeder Schleife schrumpfen lassen. Man fängt mit 4 Tagen an und mit jeder Schleife werden es ein paar Stunden weniger...

Was die Warnungen angeht: Da könnte göttliches Wirken mitspielen, immerhin handelt es sich um Schreine... hmm. Ok, etwas aufgesetzt, geb ich zu ;)
Den Zeitdruck lass ich mal weg, wie gesagt: Das sind noch blutige Anfänger!
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Offline Arianna

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Re: Das verwunschene Dorf
« Antwort #8 am: 10.07.2009 | 17:04 »
Okay. Das Argument "Mystik" funktioniert natürlich immer. Braucht man nicht weiter hinterfragen.  ;D

"Jedes Jahr um die selbe Zeit".... Was wird das für ein Schock für die Bewohner des Dorfes, wenn sie erfahren, wie lange sie schon in der Zeitschleife gefangen sind! Dazu die nächste Frage (sorry, wenn ich dir lästig werde ;)): Wer von außen reinkommt, erinnert sich an jede Schleife, die er erlebt hat, diejenigen, die beim Entstehen der Schleife dabei waren, aber nicht?

Offline Jocom1029

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Re: Das verwunschene Dorf
« Antwort #9 am: 21.11.2009 | 10:57 »
Hallo,

ich finde dieses Abenteuer sehr interessant, besonders da es sehr Rollenspiel betont zu sein scheint.
Ich würde das gerne in mein D&D Abenteuer einbauen, daher hätte ich ganz gerne, wenn möglich einen Erfahrungsbericht über dieses Abenteuer, bzw. ein paar mehr details.

Habe mit meiner Gruppe letztes das Abenteuer, die gelbe Rose gespielt in dem den Abentuerern ein Mord in die schuhe geschoben werden sollte. War reines Rollenspiel und ist gut angekommen, daher will ich sowas nochmal einbauen.

Schonmal danke.

Offline First Orko

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Re: Das verwunschene Dorf
« Antwort #10 am: 23.11.2009 | 13:29 »
Hallo,

freut mich, dass dir die Idee gefällt! Es ist jetzt schon ein paar Wochen her seit wir das gespielt haben.. ich fasse mal kurz zusammen was ich noch weiß (SL-relevante Anmerkungen hab ich kursiv markiert):


Die Charaktere (Eira, eine Elfe und die Thorwalerin Thorga) der beiden Spielerinnen waren von einem herumziehenden Händlertrek gebeten worden, sie auf der Reise zur nächsten Stadt zu begleiten, da die Gruppe des Nachts von den zuvor angeworbenen Söldnern beklaut wurde. Die Söldner sind natürlich über alle Berge aber die Elfe fand Spuren, die an einer Weggabelung weiter in den Wald hineinführten. Der Weg der Händler führte in die andere Richtung aber man beschloss, ein Lager aufzustellen und den beiden einen Tag Zeit zu geben um die Söldner ausfindig zu machen.

Der Weg führte durch ein tückisches Sumpfgebiet (Gefahren: Treibsand, evt. Tiere und giftige Pflanzen, Fährtensuchen o.ä. minimiert das Risiko) hinter dem Eira und Thorga auf die Überreste einer Menschensiedlung stießen. Viel mehr als verfallene und teils überwachsene Reste von Holzhütten und zwei Steingebäuden (ehem. Tempel und Gasthaus) ist dort nicht. Hinter dem Dorf liegt ein Friedhof (auf dem alle Dorfbewohner begraben liegen) und ein dichter Wald, in dem man (in der "Jetzt-Zeit") diverse Schächte findet, allerdings kein Gold (mehr).

Ich habe es so gemacht, dass die Helden den Geist des Druiden dabei zusehen konnten, wie er die Löcher versucht zuzuschütten, natürlich tut sich nichts, da der Geist keine echte Erde in die Löcher schütten kann. Trotzdem geht er weiter von Loch zu Loch und fängt irgendwann wieder beim ersten an.

Die einzige Schwachstelle im Abenteuer ist, die Abenteuerer dazu zu bringen, in den Ruinen zu übernachten. Da wir zeitlich im März spielten war es recht kalt und die Nacht brach an, so dass es den Charakteren vernünftig erschien, im einzigen Haus zu übernachten das noch Reste eines Daches und eine fast vollständige Mauer hatet (das ehem. Gasthaus). Eine Alternative hierzu wäre, dass der Geist des Druiden die Helden aktiv in eine Art "Zeitriss" führt wo sie direkt reisen. In unserem Fall sind sie einfach am nächsten Morgen im Gasthaus aufgewacht, wo sie als Eindringlinge auch gleich rausgescheucht wurden (hier könnte es ggf. auch Probleme geben, wenn Charaktere versuchen zu zahlen, da ihre Geldstücke unbekannt sind und nichts wert- ein weiteres Anzeichen, dass etwas ganz und gar nicht stimmt...).

Dann ging es im Wesentlichen weiter wie oben beschrieben. Die Charaktere erkunden das Dorf, das fast nur aus provisorischen Hütten und Zelten besteht. In Gesprächen erfahren sie, dass hier vor kurzem jemand ein wenig Gold im Bach gefunden hat, dies hat einen Goldrausch ausgelöst. Viele gehen im Wasser auf Goldsuche, einige graben im Wald, in der Nähe eines Felsmassivs. Jemand findet genau dort eine Goldader und alle Glücksritter rennen in den Wald und beginnen Schächte auszuheben. Diese werden im Übrigen des Nachts bewacht. In einer Nacht kommt es zu einem Wolfsangriff (vom Druiden herbeigeführt), bei dem einer der Wachen vom Wolf gerissen wird (wenn die Helden dies nicht verhindern können, bzw. nicht in der Nähe sind).

Dann kam der Druide ins Dorf um die Bewohner zu warnen. Die Elfin hat daraufhin versucht, mit ihm Kontakt aufzunehmen, er war aber abweisend und wollte eiligst zurück in den Wald (um dort das Ritual vorzubereiten). Er hat sich aber bereit erklärt, sich am nächsten Abend mit der Elfin und ihrer Gefährtin zu treffen.

In der Zwischenzeit hatte Thorga einen der beiden Söldner im Dorf gefunden: Dieser war merklich gealtert und ein alter Säufer (ein logischer Fehler, da es das Dorf ja offenbar noch gar nicht so lange gibt! Fällt mir auch grad jetzt erst auf... hier sollte man nochmal dran arbeiten). Sein Kollege ist vor einiger Zeit verstorben und hat das Geheimnis um das geklaute Gold des Händlertreks mit ins Grab genommen.
Ein Ortsansässiger (gieriger und verschlagener) Phexgeweihter konnte den Charakteren in dieser Sache aber weiterhelfen: Sie erfuhren, dass er offenbar das Gold des Verstorbenen "in Verwahrung" genommen hat. Er rückt es zwar nicht raus, aber wenn die Charaktere in der Zukunft unter dem Tempel graben, finden sie den Schatz.

Außerdem wurden bereits am zweiten Tag einige der Menschen im Dorf krank (die Helden haben den Druiden nicht dabei erwischt, wie er den Brunnen vergiftete, da Probe verhauen).

Am dritten Tag bat die ortsansässige Kräuterfrau die Helden darum, im Wald nach Kräutern zu suchen, da ihr Mann sehr krank sei. Die Elfin (oder ein anderer beliebiger Charakter mit entsprechenden Skills) hätte hier auch evt. herausfinden können, dass ihr Mann nicht krank ist, sondern vergiftet wurde - so wie jeder, der Wasser aus dem Brunnen trank. Leider waren die Würfel an dem Abend wirklich nicht sehr kooperativ, so dass sie diese Information nicht bekamen und die Krankheit auf das schlechte Bier schoben (Meinung der Thorwalerin).

Das Treffen des Druiden verlief weitestgehend positiv. Immerhin hatte die Elfin bereits in der Zukunft gespürt, das irgendwas im Wald ziemlich kaputt war, eine Art "kranke Stelle" die ungefähr an der Stelle des Dorfes liegt. Der Druide sprach zwar wirre Dinge von irgendwelchen "Nodices, deren Katalysator verletzt wird" und einem "gestörten Nexus, der nach weiteren Strukturschäden unvorhersehbare arkane Manifestationen und diverse kollaterale Mikrorisse in der temporalen Struktur" - hier kann man nach Belieben unverständliches magietheoretisches Kauderwelsch einfügen dass nur von anderen Druiden/Magiern verstanden werden kann (gemeint ist das Gold, welches magische Kraflinien bündelt und kontrolliert. Wird das Gold abgebaut, kann es zu Rissen im Zeitgefüge kommen).

Die Helden (speziell die Elfin, die ebenfalls spürt, dass was immer die Menschen mit dem Gold machen, dies dem Wald schadet) konnten sich das Vertrauen des Druiden erarbeiten, so dass sie letzendlich bei der Vorbereitung des Rituals bereits bemerkten, dass hier etwas schief laufen würde, da zwar alle Elemente vorhanden sind, aber letzendlich noch ein wenig von dem Gold benötigt wird, welches der Druide versucht mit dem Ritual umzuformen. Dies haben die zwei in einer Nacht-und-Nebelaktion (Wachen erfolgreich abgelenkt und sich in eine der Schächte geschlichen und dort einen Klumpen Gold "geborgen").

Fazit: Durch die Elfe und ihre Bindung zum Wald, ihre Empathie und gewisse Näher zu druidischen Einstellung konnten die Folgen der falschen Beschwörung abgewendet werden, bevor überhaupt ein Durchgang der Zeitschleife vorrüber ging. Dieser Aspekt ist also leider weggefallen, was aber der Spannung keinen Abbruch getan hat. Ich kann mir auch vorstellen, dass es mit anderen Helden, die vielleicht etwas weltlicher verankert sind (und sich sogar ggf. selbst an der Goldsuche beteiligen) anders laufen würde.

Als pseudowissentschaftliche Erklärung (für studierte Charaktere/Magier o.ä.) für die Existenz der Ruinen in der Gegenwart könnte man vielleicht folgednermaßen argumentieren:

Da dass sich die SCs in der Zukunft eben nur ein einer der möglichen Zeitlinien aufhalten - in dieser hat der Druide erfolgreich fast das ganze Dorf vergiftet und dann erfolgreich das Gold in Eisen verwandelt um zu verhindern, dass sich jemand erneut daran zu schaffen macht- finden sie nur verfallene, verlassen Ruinen und einen volllen Friedhof vor. Eventuell noch das Skelett eines Geweihten, der bis zuletzt stand hielt um alle zu begraben.

In einer anderen Zeitlinie hat der Druide das Ritual eben verrissen, was dazu führte, dass ein Riss in der Raumzeit entstand und alle Zeitlinien mehr oder minder durcheinander warf - hierdurch ist die Zeitschleife entstanden.

So, ich hoffe ich konnte dir hiermit etwas helfen, würdem ich freuen wenn du hier dann auch kurz schreibst, wie es gelaufen ist.
Falls du weitere Details benötigst, frag ruhig... die Werte für Dorfbewohner, Druide etc hab ich allerdings nicht mehr... aber die helfen eh nur bedingt, da wir ja nach DSA-Regeln spielen.


Grüße,
ein, ob seines Erinnerungsvermögens erstaunter, Orko
« Letzte Änderung: 23.11.2009 | 13:32 von Orko »
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Re: Das verwunschene Dorf
« Antwort #11 am: 29.11.2009 | 11:10 »
Hallo Orko,

erstmal vielen dank für deine ausführliche beschreibung.
auf jeden fall ein sehr interessantes abentuer.

denke werd das im Januar als übernächstes abenteuer nutzen. wenn auch leicht abgewandelt. da ich besonders diesen zeitschleifen faktor sehr gut finde werde die spieler evtl erstmal nur zeuge des letzten tages oder des missglückten zaubers werden lassen.
irgendwie so in der richtung sie stehen mitten in den ruinen und auf einmal ein helles licht und um si herum ist alles in ordnung. gebäude, menschen usw ist alles wieder da.
werd das wohl im weihnachtsurlaub ausklamüsern und dann im Januar mal spielen.

bericht folgt dann :)

Offline Das Grauen

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Re: Das verwunschene Dorf
« Antwort #12 am: 9.12.2009 | 20:11 »
Ich fand deinen Bericht auch schön ausführlich und werde deine Idee wohl auch mal ganz frech aufgreifen um meiner Gruppe ein ähnliches Abenteuer zu leiten. Ich bin mir nur noch nicht sicher, wie ich die Gruppe zum Dorf/der Siedlung führen soll, aber das ergibt sich dann im Laufe des Abends. Am Sonntag nächste Woche gehts los. Wenn ich es nicht vergesse schreibe ich noch einen kleinen Bericht ins Diary.

Danke nochmal  :)
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Offline Blizzard

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Re: Das verwunschene Dorf
« Antwort #13 am: 10.12.2009 | 13:22 »
Wenn ich es nicht vergesse schreibe ich noch einen kleinen Bericht ins Diary.
mach mal. ;)
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Offline Jocom1029

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Re: Das verwunschene Dorf
« Antwort #14 am: 1.03.2010 | 18:00 »
Also habe das Abenteuer mit meiner Gruppe gespielt. Hab mich dabei recht an deine Vorgaben gehalten.
Musste es am ende leider aus zeitgründen etwas abkürzen und dadurch hatte ich auch nur einen durchlauf.

Meine Spieler haben aber sehr schnell geschaltet das irgendwas mit der Zeit nicht stimmt, obwohl sie anfangs sehr verwirrt waren.
Auch haben sie sofort vermutet das der brunnen vergiftet wurde und der druide dahinter steckte.
Sie haben die leute gewarnt, sie sollen lieber wasser vom Fluß trinken. allerdings war es zu diesem zeitpunkt schon zu spät und zuviele waren vergiftet.

allgemein waren meine spieler sehr von dem abenteuer angetan. schwachpunkte habe ich so auf anhieb nicht festgestellt.

Offline First Orko

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Re: Das verwunschene Dorf
« Antwort #15 am: 2.03.2010 | 13:23 »
Vielen Dank für die Rückmeldung, freut mich dass es euch gefallen hat!
Letzendlich ist die Zeitschleife ja nur eine Art Hilfe für völlig planlose Gruppen die gar nicht recht wissen, wie ihnen geschieht. Allein der Zeitreiseaspekt ist ja offenbar schon spannend genug.
Was mich noch interessieren würde: Wie haben die das Ritual verhindert? Druide getötet/überredet/geholfen?

Ich hab das Ritual als solches grob skizziert (Stern mit mehreren Zacken, jeweils eins der Elemente auf den Schnittpunkten, ein Schnittpunkt in der Mitte leer) so dass man als Spieler evt schon durch die Skizze auf die fehlende Komponente kommen kann. Ansonsten greift halt Magiewissen/Intuition o.ä.

Vielleicht sollte ich das doch mal ausarbeiten und zum Download bereitstellen ;)
(dazu aber erstmal gegen den Stufe 21 Schweinehund antreten *seufz*)

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Re: Das verwunschene Dorf
« Antwort #16 am: 5.03.2010 | 19:03 »
Sie haben dem Druiden geholfen. Bei mir war dem Druiden klar das er Gold benötigt und die SC sollten es beschaffen.
das hat zu einer sehr schönen schauspielerischen leistung unseres Zwergen geführt :)

Beim Ritual selber hatte der Druide allerdings 2 Komponenten vertauscht was zur Katastrophe geführt hätte. Das hat der Schamane in der Gruppe erkannt. Allerdings war dieser dadurch so verunichert ob der Druide nun der gute oder der Böse ist.
Mann muss dazu sagen das sie ein RPG neuling ist und ich sie vorher schon mit dem troll sehr verunsichert habe :)

ansonsten hatte ich mir das ritual ziemlich ähnlich deiner skizzierung gedacht.

hast du evtl noch einige solcher kurzgeschichten die möglichst rollenspiellastig und spielerhandlungsorientiert sind?
wie man in meinen anderen postings sehen kann bin ich im geschichten schreiben recht ungeschickt :)