Autor Thema: Fehler sind ein Stilmittel für Spieler  (Gelesen 27091 mal)

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Offline silverlight

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Fehler sind ein Stilmittel für Spieler
« am: 10.07.2009 | 14:52 »
Ich stelle einmal etwas zur Diskussion :

meine bedeutungslose Wenigkeit behauptet :

bewusst "Fehler" zu machen, als Spieler, kann das Abenteuer bereichern. Mann muss nicht immer nach einer Lösung suchen, die ein Problem beendet oder eine Situation glimpflich ausgehen lässt, nein, manchmal muss man die Dinge wie eine Lawine ins Rollen bringen damit alle maximalen Spaß haben.
He, was da gehen ! Zoltan töten !

Ein

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Re: Fehler sind ein Stilmittel für Spieler
« Antwort #1 am: 10.07.2009 | 15:00 »
Nennt sich Konflikteskalation und ist ein alter Hut. Aber ja du hast recht.

Offline silverlight

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Re: Fehler sind ein Stilmittel für Spieler
« Antwort #2 am: 10.07.2009 | 15:06 »
Ein alter Hut...pfff <g Konflikteskalation...ist das ein psychologischer Fachbegriff oder pseudowissenschaftlicher RpG Slang ? <g
Es wäre toll wenn das ein so alter Hut wäre dass mehr Spieler das tun würden. ICh bin neu hier und weiss nicht was Ihr schon so alles besprochen habt.

Ich meine auch nicht nur Konflikteskalation. Auch der eigenen Figur zu schaden oder Gruppenmitgliedern zählt dazu und noch einige andere Sachen.
« Letzte Änderung: 10.07.2009 | 15:07 von silverlight »
He, was da gehen ! Zoltan töten !

Ein

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Re: Fehler sind ein Stilmittel für Spieler
« Antwort #3 am: 10.07.2009 | 15:12 »
Das ist auch Konflikteskalation.

Man hat einen Konflikt, z.B. ob die Gruppe es rechtzeitig über den Abgrund schafft, bevor der Oger kommt und sie frisst. Manche narrativistische Spieler werden in diesem Fall die Situation nutzen, um diesen Konflikt für ihren SC nicht einfach aufzulösen, sondern zu verschärfen. Dann stollpert halt ein SC beim Anlauf und steckt auf der Ogerseite fest. (bekannt aus Film und Buch)

Andere nutzen solche Situationen, um den Konflikt auf sozialen Ebene eskalieren zu lassen. In diesem Fall schwenkt der Erzählfokus von dem Abgrund zu einem latenten Konflikt zwischen zwei SCs, der in diesem Moment eskaliert. (bekannt aus Film und Buch)

Aber nicht alle Spieler wollen narrativistisch spielen. Manche wollen einfach nur Herausforderungen bewältigen, ergo Konflikte auflösen, nicht eskalieren.

Heretic

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Re: Fehler sind ein Stilmittel für Spieler
« Antwort #4 am: 10.07.2009 | 15:15 »
Und es soll Spieler geben, die PvP hassen...
Wer hätts gedacht.

Offline 6

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Re: Fehler sind ein Stilmittel für Spieler
« Antwort #5 am: 10.07.2009 | 15:16 »
Sagen wir es so: Das mache ich schon seit mehr als 20 Jahren. Man muss damit aber vorsichtig umgehen. Nicht jeder Spieler kann es ab, wenn ein anderer Spieler absichtlich Fehler macht. Je nach Spielart kann das sogar kontraproduktiv sein, weil Du damit dann das Spiel der anderen versaust. (Die anderen Spieler haben einen Plan ausgeheckt und Du ruinierst ihn mit einem wohlplazierten Fehler)
Von daher habe ich mir schon lange angewöhnt, dass absichtliche Fehlermachen als eines von vielen Werkzeugen zu sehen, die dem Spieler zur Verfügung stehen, dessen Gebrauch wohl dosiert sein will.
EDIT: Zornhau nennt diese Art des Spielens glaube ich Taschenlampenfallenlasser. ;)

@Pariah:
Das hat mit PvP nur am Rande zu tun.
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline silverlight

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Re: Fehler sind ein Stilmittel für Spieler
« Antwort #6 am: 10.07.2009 | 15:17 »
Ok, wenn du das dazudefinierst. Man kann jede Situation in einen Konflikt verwandeln.
Meist entsteht auch ein Konflikt, das stimmt.  Z.B. wenn man 2 Chars bei Cthulhu während Sie in den Kerkerwelten stecken poppen lässt und riskiert dass ein Cthulhoides Kind entsteht. Konflikt...ich muss darüber nachdenken ?

Was bitte sit eigentlich narrarativistisch ? Ich vermute dass es was mit narrator zu tun hat, aber sicher ist das nicht denn im Duden gibt es dieses Wort bestimmt nicht >kopfkratz"

Du scheinst ein echter Theoretiker zu sein. Hast du noch mehr solche Definitionen auf Lager die tausend neue Spielmöglichkeiten eröffnen ?
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Ein

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Re: Fehler sind ein Stilmittel für Spieler
« Antwort #7 am: 10.07.2009 | 15:19 »
Wir haben ein eigenes Theorie-Subforum. Ich würde dir einfach empfehlen, dort etwas herumzustöbern. Da wirst du viele Denkanstösse finden.

Offline Boba Fett

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Re: Fehler sind ein Stilmittel für Spieler
« Antwort #8 am: 10.07.2009 | 15:23 »
@Silverlight: Es ist wirklich nichts neues, auch wenn viele Spieler dies noch nicht verinnerlicht haben.
Ein's Reaktion war vielleicht nicht besonders diplomatisch (ich hoffe zumindestens, sie war nicht abschreckend), aber sie war korrekt.
Und im Theorieboard wirst Du sicher mit vielen Ideen und Konzepten konfrontiert, die das eigene Spiel bereichern (können).
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Chiungalla

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Re: Fehler sind ein Stilmittel für Spieler
« Antwort #9 am: 10.07.2009 | 15:26 »
Besonders sticht mir da immer ins Auge, dass es bei Shadowrun grob zwei Sorten von Spielern gibt:

Die einen spielen absolut hochprofessionelle Perfektionisten, und entwerfen als Spieler fehlerfreie Hochpräzisionspläne und versuchen jeden noch so kleinen Fehler zu vermeiden, Schwierigkeiten vorauszuahnen. Sie spielen dabei meist nicht die Rolle ihres Charakters (oder wenigstens ist das die wenig spannende Rolle des absoluten Perfektionisten), sondern messen sich mit den Herausforderungen der Spielwelt.

Diese Spieler fühlen sich dann oft von Charakteren der anderer Spieler belästigt, die sich nicht 1:1 an Pläne halten, nicht fehlerfrei improvisieren, Schwächen besitzen, u.s.w. also schlicht spannendere weniger eindimensionale Charaktere spielen, die einfach auch mal Scheiße bauen.

Allerdings gibt es auch viele SR-SL die Spieler des zweiten Typs sehr schnell und massiv abstrafen dafür, dass sie lebensnahe Charaktere spielen, und Shadowruns nicht nur als Übung im taktischen Denken und dem Planen eines perfekten Verbrechens spielen möchten, sondern eben auch die Rolle ihres Charakters verkörpern wollen.

Also ja, ich sehe Fehler als Stilmittel der Spieler und der Spielercharaktere (allerdings auch super für NSCs, nur beim SL selbst sind sie nach Möglichkeit zu vermeiden). Allerdings muss das immer in die Runde passen. Wenn der SL das hart abstraft und die ganze Runde darunter leidet, besser drauf verzichten.

Offline silverlight

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Re: Fehler sind ein Stilmittel für Spieler
« Antwort #10 am: 10.07.2009 | 15:32 »
Danke Boba Fett und Ein...für die Aufklärung Ich kenne euren theoretischen Unterbau nicht.."ich TUE die Dinge einfach". :-P

Der Letzte Beitrag über Shadowrun gefällt mir gut, und ich finde das GEspräch durchaus angenehm...bin nicht empfindlich.

Ein
ich habe ein bisschen quergelesen im Theorieforum..
WAS FÜR EIN QUATSCH.
Zu viele Soziologiestudenten spielen Rollenspiel die glauben sie können menschliches Verhalten in Formeln und Motivationen pressen. Was Sie schreiben ist prinzipiell richtig, aber der Versuch das Verhalten aller Spieler in Kategorien zu sortieren, die doch eigentlich nur Extremzustände sind, muss scheitern.
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Re: Fehler sind ein Stilmittel für Spieler
« Antwort #11 am: 10.07.2009 | 15:38 »
ich habe ein bisschen quergelesen im Theorieforum..
WAS FÜR EIN QUATSCH.
Zu viele Soziologiestudenten spielen Rollenspiel die glauben sie können menschliches Verhalten in Formeln und Motivationen pressen. Was Sie schreiben ist prinzipiell richtig, aber der Versuch das Verhalten aller Spieler in Kategorien zu sortieren, die doch eigentlich nur Extremzustände sind, muss scheitern.
Komisch. Der Kommentar kommt auch schon seit Jahren immer wieder. ;)
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Offline Bad Horse

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Re: Fehler sind ein Stilmittel für Spieler
« Antwort #12 am: 10.07.2009 | 15:41 »
@silverlight: Das ist die übliche Reaktion von Theorie-Neulingen. Ging mir am Anfang auch so. Mittlerweile hab ich aber festgestellt, dass aus der Theorie viele interessante Stilmittel entstanden sind, die man praktisch nutzen kann. Gib der Sache eine Chance.  ;)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

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Offline silverlight

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Re: Fehler sind ein Stilmittel für Spieler
« Antwort #13 am: 10.07.2009 | 15:41 »
Wie gesagt,
Ich bin erst seit ein paar Stunden hier angemeldet und habe so gut wie nichts gelesen als die neuesten 2,3 Einträge in den einzelnen Foren. Man verzeihe mir die Unkenntnis der bereits in den Köpfen der sozialen Gruppe Tanelorn vorhandenen Ideen, geführten Diskussionen etc. Sprich eure MEme sind sinr fremd.
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Wolf Sturmklinge

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Re: Fehler sind ein Stilmittel für Spieler
« Antwort #14 am: 10.07.2009 | 15:42 »
WAS FÜR EIN QUATSCH.
Pack noch etwas GESCHWAFEL drauf und gewöhn Dich dran.

Offline silverlight

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Re: Fehler sind ein Stilmittel für Spieler
« Antwort #15 am: 10.07.2009 | 15:43 »
@silverlight: Das ist die übliche Reaktion von Theorie-Neulingen. Ging mir am Anfang auch so. Mittlerweile hab ich aber festgestellt, dass aus der Theorie viele interessante Stilmittel entstanden sind, die man praktisch nutzen kann. Gib der Sache eine Chance.  ;)

Das ist eine grundsätzliche Einstellungssache. Wie gesagt, ich halte es mit dem Joker. Ich tue die Dinge einfach. die meisten Beiträge die ich quergelesen habe enthielten nichts wirklich neues.
Aber du hast recht, es ist gut dass mal jemand diese sachen in Worte fasst. Ich werde einige s'achen rausschreiben und meinen ewig gleich agiereenden Mitspielern geben.
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Offline silverlight

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Re: Fehler sind ein Stilmittel für Spieler
« Antwort #16 am: 10.07.2009 | 15:51 »

Diese Spieler fühlen sich dann oft von Charakteren der anderer Spieler belästigt, die sich nicht 1:1 an Pläne halten, nicht fehlerfrei improvisieren, Schwächen besitzen, u.s.w. also schlicht spannendere weniger eindimensionale Charaktere spielen, die einfach auch mal Scheiße bauen.

Allerdings gibt es auch viele SR-SL die Spieler des zweiten Typs sehr schnell und massiv abstrafen dafür, dass sie lebensnahe Charaktere spielen, und Shadowruns nicht nur als Übung im taktischen Denken und dem Planen eines perfekten Verbrechens spielen möchten, sondern eben auch die Rolle ihres Charakters verkörpern wollen.


Das ist aber dann eher ein menschliches Problem als ein Rollenspieltheoretisches. MangelndeToleranz könnte man es vereinfacht nennen.
Ich kenne dieses Verhalten, undspiele mit solchen Leuten einfach nicht. Entweder der Dm verfügt über genügend Größe um verschiedenen Spielertypen Spaß zu bereiten, oder man kann es auch lassen.
Menschliches Verhalten ist doch viel zu vielschichtig um so zu sein. Das ist beinahe so einndimensional wie reine HAck & Slay Spieler, nur auf Hhöherem Niveau.
« Letzte Änderung: 10.07.2009 | 15:53 von silverlight »
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Offline Zornhau

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Re: Fehler sind ein Stilmittel für Spieler
« Antwort #17 am: 10.07.2009 | 15:52 »
bewusst "Fehler" zu machen, als Spieler, kann das Abenteuer bereichern.
Nein. NIE!

Das sind die typischen TASCHENLAMPENFALLENLASSER, die sich ach so tolle "Bereicherungen" des Abenteuers durch BEWUSSTES Bauen von SCHEISSE einfallen lassen, damit sie ja auch ALLEN ihren Mitspielern das gemeinsame Spiel gehörig VERDERBEN können.

"Oh, ich habe zwar für meinen Charakter den Sanity-Check/Guts-Roll/Mumm-Wurf mit Bravour geschafft und mein Charakter könnte jetzt etwas Sinnvolles unternehmen, um den anderen Spielercharakteren, die den Wurf nicht geschafft haben, irgendwie zu helfen, was er auch könnte, weil er ja unerschüttert, selbstsicher und kompetent ist. Aber mir gefällt es einfach besser, das Abenteuer zu "bereichern", indem ich in dieser dunklen Katakombe die einzige Lichtquelle, die Taschenlampe, fallen lasse, so daß auch garantiert keiner der anderen SCs dem Üblen Schrecken aus dem All entkommen möge. Denn ICH finde, daß man NUR SO wirklich Horror-Rollenspiele spielen sollte. Es MÜSSEN IMMER ALLE SCs umkommen. - Und damit das so geschieht, wie ICH es will, sorge ICH dafür mit meinem Taschenlampenfallenlassen. - Denn NUR SO kommt die richtige Stimmung auf."

ZUM KOTZEN!

"Hmm, wir sind jetzt zur Audienz beim König eingeladen. Und weil wir so große Helden sind, durften wir unsere Waffen behalten. - Es wäre doch bestimmt eine spannendere Situation, wenn ich jetzt den König aus nächster Nähe töten würde. Dann schauen wir mal, ob wir das Königreich an uns reißen können, oder ob es jetzt endlich mal eine saftige Kampfszene gibt. - 'I waste him with my crossbow!'"

Tolle Abenteuer-Bereicherung, nicht wahr?



Normale, beim Spielen nach den Regeln auftretende Fehler, normale Fehlentscheidungen eines SPIELERS sind schon Wendepunkte im Spiel, die für Eskalationen, für Komplikationen und für ein Anziehen des Herausforderungsgrades sorgen. - Diese Wendepunkte sind allesamt AKZEPTIERT, da sie jedem passieren können, und da man sie eigentlich VERMEIDEN will, aber "shit happens".

Wenn jemand aber BEWUSST einen guten Plan, eine findige Aktion, eine schlaue Vorgehensweise durch seine "Bereicherung" TORPEDIERT, dann STÖRT er das Spiel. - Es ist nicht so, daß hier "shit happens" der Fall ist, sondern dieser Spieler SCHEISST SEINE MITSPIELER AN.

Taschenlampenfallenlasser sind nach meiner Erfahrung der Spielspaß-Feind NUMMER EINS am Spieltisch. Nicht der despotische Spielleiter, da man sich als Gruppe ja gegen ihn gut zusammenrotten kann um ihn auszutricksen, sondern der FEIGE VERRÄTER, der den eigenen Leuten, den Mitspielern, in den Rücken fällt!


Klar, es gibt Spiele, bei denen das sich gegenseitig in den Rücken fallen, als Ziel des Spiels zelebriert wird. Diese artsy-fartsy "hach was spielen wir doch viel exaltierter als die minderwertigen Normalrollenspieler"-Spiele sorgen aber dafür, daß JEDER die gleiche Chance bekommt, die anderen anzuscheißen, womit das wiederum fair genug wäre.

Der "Sprengstoffattentäter" in den eigenen Reihen hingegen ist IMMER ein Ärgernis und gehört in KEINE Spielrunde.


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Re: Fehler sind ein Stilmittel für Spieler
« Antwort #18 am: 10.07.2009 | 15:54 »
Zornhau nennt diese Art des Spielens glaube ich Taschenlampenfallenlasser. ;)
Das sind die typischen TASCHENLAMPENFALLENLASSER, die sich ach so tolle "Bereicherungen" des Abenteuers durch BEWUSSTES Bauen von SCHEISSE einfallen lassen, damit sie ja auch ALLEN ihren Mitspielern das gemeinsame Spiel gehörig VERDERBEN können.
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Offline silverlight

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Re: Fehler sind ein Stilmittel für Spieler
« Antwort #19 am: 10.07.2009 | 15:59 »
Nein. NIE!

Ichs timme deinem Text vollkommen zu bis auf die zwei Worte oben. Man muss nicht alles versauen oder sich dumm anstellen..aber gut dosierte Fehler sind druchaus eine Bereicherung.
Nehmen wir ein Beispiel.
Da ist diese Kugel voller waberndem NEbel auf der 3m hohen Säule..(alle vermuten da drin ist irgendein Vieh gefangen..Geist, Dämon, Dschinn etc... Man könnte sehr effektiv und durchdacht eine Leiter machen und Sie vorsichtig runterholen um das Vieh zu vernichten..
oder sich auf die Zehenspitzen stellen und wenn der Dm sagt " du kommst mit den Fingerspitzen dran" sich noch ein bisschen mehr strecken...bis sie dummerweise runterfällt und dasas Vieh frei ist. Schon gibt es herrlichste Komplikationen die der Dm anch eigenem Willen ausbauen kann. Wenn die Figuren alles richtig machen, gibt es kein Abenteuer , sondern eine Abfolge von Problemlösungen.
Was soll daran spannend sein ?
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Offline Zornhau

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Re: Fehler sind ein Stilmittel für Spieler
« Antwort #20 am: 10.07.2009 | 16:09 »
Diese Spieler fühlen sich dann oft von Charakteren der anderer Spieler belästigt, die sich nicht 1:1 an Pläne halten, nicht fehlerfrei improvisieren, Schwächen besitzen, u.s.w.
Genau das tun sie ja auch: Sie VERDERBEN allen anderen das Spiel, weil sie KEIN INTERESSE daran haben ZUSAMMEN mit den anderen zu spielen.

Wenn man IN DER GRUPPE Pläne schmiedet, wie man GEMEINSAM vorgeht, und dann ein Spieler einfach ganz was anderes macht und die anderen Spieler dafür ihre Charaktere verlieren, ihren Spaß verdorben bekommen, und ihnen somit das Spiel VERSAUT wird, dann ist das nur NORMAL, wenn man den Taschenlampenfallenlasser eben als solchen erkennt und behandelt.

Ein EGOISTISCHES ARSCHLOCH ist nämlich, wer SEINEN EIGENEN Spaß als so viel wichtiger einstuft, daß ruhig ALLEN ANDEREN in der Spielgruppe der Spaß verdorben werden kann, solange nur man SELBST SEINEN Spaß hatte.

Und genau das sind die von Dir beschriebenen Aktionen: sie versauen den Mitspielern das Spiel aus rein egoistischen Gründen eines Spielers, der sich hier als ausgesprochen sozial unverträglich präsentiert.


also schlicht spannendere weniger eindimensionale Charaktere spielen, die einfach auch mal Scheiße bauen.
Nix da.

Du LÜGST DICH SELBST an!

Ein Charakter, dessen Spieler sich mit Interesse an GEMEINSAMEM Spiel an Absprachen hält, ist überhaupt nicht "eindimensional"!

Und ein Charakter, dessen Spieler ein sozial unverträgliches Arschloch ist, das ständig die Runde stört und keinerlei Interesse am gemeinsamen Spiel hat, ist NICHT "weniger eindimensional".


Scheiße WIRD eh schon genug gebaut werden. - Der Plan sieht ein Anschleichen vor? Und einer baut einen Kritischen Fehler. - Der Plan sieht vor, daß ein kritischer Zauber klappt, und der geht in die Hose.

Das ist aber REGELGERECHTE Scheiße. Das ist das, was von ALLEN akzeptiert wird. Das gehört zu den GEMEINSAM angewandten Spielregeln.


Das "bewußt gewollte Scheitern ohne Not" ist hingegen eine SAUEREI und solche Spieler sind nicht gruppentauglich.


Allerdings gibt es auch viele SR-SL die Spieler des zweiten Typs sehr schnell und massiv abstrafen dafür, dass sie lebensnahe Charaktere spielen,
Das ist KEIN "lebensnaher Charakter", sondern ein ARSCHLOCH als Spieler.

Und der Spielleiter tut GUT daran solch einen schwärenden Furunkel aus seiner Gruppe zu entfernen. - Solche egoistischen Spielverderber braucht KEINE Gruppe!

Das ist aber dann eher ein menschliches Problem als ein Rollenspieltheoretisches. MangelndeToleranz könnte man es vereinfacht nennen.
Man könnte es VIEL TREFFENDER aber auch anders nennen:

Mangelndes UNRECHTSBEWUSSTSEIN des Störenfrieds!

Muß sich die gesamte Gruppe "tolerant" gegenüber einem Spaßverderber und sozial inkompetenten, egoistischen Arschloch verhalten?

NEIN.

Und wenn das Arschloch über "mangelnde Toleranz" jammert?

Dann zeigt das nur, daß ihm auch noch jegliches Schuldbewußtsein abgeht und man ihn besser heute als morgen aus der Runde schmeißt.

Offline Zornhau

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Re: Fehler sind ein Stilmittel für Spieler
« Antwort #21 am: 10.07.2009 | 16:16 »
Nehmen wir ein Beispiel.
Da ist diese Kugel voller waberndem NEbel auf der 3m hohen Säule..(alle vermuten da drin ist irgendein Vieh gefangen..Geist, Dämon, Dschinn etc... Man könnte sehr effektiv und durchdacht eine Leiter machen und Sie vorsichtig runterholen um das Vieh zu vernichten..
oder sich auf die Zehenspitzen stellen und wenn der Dm sagt " du kommst mit den Fingerspitzen dran" sich noch ein bisschen mehr strecken...bis sie dummerweise runterfällt und dasas Vieh frei ist. Schon gibt es herrlichste Komplikationen die der Dm anch eigenem Willen ausbauen kann.
Nein!

Nicht der Spielleiter. Der hält sich bei solchen FEIGEN SABOTAGE-AKTIONEN fein zurück.

Wenn DEIN Charakter so was macht, dann legen WIR ANDEREN SPIELER diesen um. - Und dann darfst Du nach Hause gehen und nie wieder kommen.

Tschüß!

Offline silverlight

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Re: Fehler sind ein Stilmittel für Spieler
« Antwort #22 am: 10.07.2009 | 16:16 »
Zornhau...die Polemik ist echt gekonnt. Manchen LEuten ist Sie vielleicht ein bisschen zu dumpf und faschomäßig -  und persönlich abwertend...aber ich finde es lustig  ~;D
Mehr davon ! <g

p.s. Wenn Zornhau eine Rpg Figur wäre würde ich sie mir vorstellen wie mein Avatar -Bild <g
« Letzte Änderung: 10.07.2009 | 16:20 von silverlight »
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Re: Fehler sind ein Stilmittel für Spieler
« Antwort #23 am: 10.07.2009 | 16:19 »
Mehr davon ! <g
Wozu? Du hast ja wie es scheint inhaltlich nix dagegen zu sagen. ;)

Und um auch mal was inhaltliches beizutragen:
Zornhau hat erstmal Recht, es sei denn, dass sich alle in der Gruppe darüber bewusst sind, dass jeder der Mitspieler das Recht hat, sowas nach eigenem Gutdünken zu tun. Aber damit sind wir dann wieder beim Thema Gruppenvertrag und treffen uns ja doch wieder nur bei:
Was für den einen ein No-Go ist, ist für den anderen okay, aber erlaubt ist alles, solange sich die jeweilige Gruppe einig ist.
« Letzte Änderung: 10.07.2009 | 16:21 von Darkling »
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Re: Fehler sind ein Stilmittel für Spieler
« Antwort #24 am: 10.07.2009 | 16:22 »
@Zornhau: man sollte schon zwischen Slapstick-Fehlern und menschlichen Schwächen unterscheiden. Patzer gibt es genug, wenn die Würfel entsprechend fallen. Da muss man keine hinzu erfinden. Charakterschwächen, die zu suboptimalen Entscheidungen führen, sind für nicht-gamistische Spielansätze das Salz in der Suppe. Erst wenn es regelmäßig ein "mein Charakter ist halt so" als Begründung für kontraproduktives Verhalten gibt, ist da der Bogen überspannt.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe