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[Designtagebuch] Savage Mytho-Griechen
Purzel:
Okay, der Thread-Titel gewinnt sicher keinen Blumentopf. EDIT: Aber ganz so wie es viel andere während der :T: Setting-Challenge vorgemacht haben, werde ich mal meine Gedanken zu meinem Beitrag für den Savage Worlds Wettbewerb in einen Thread werfen.
Worum geht es
Ein Savage Worlds Setting im mythologischen Griechenland, mit Göttern, Monstern und Sagengestalten. Ich möchte ein wenig die überzogene Harte-Kerle-"300" Athmosphäre einfangen und karikieren. Gleichzeitig lasse ich mich durch die Herkules und Xena Fernsehserien inspirieren.
Wie kam mir die Idee
Meine Savage Worlds Spielrunde brachte die Idee hervor, als wir lose überlegten, welches Setting mit SW wir als nächstes spielen könnten. In einem Anflug von ausgelassener, kreativer Albernheit wurde der Grundstein für tiefergehende Überlegungen gesetzt.
Meine Zutaten
* Götter:
* jeder SC sollte eine bedeutende Beziehung zu einem Gott haben
* Götter können von gewöhnlichen Sterblichen nicht getötet werden
* aus den Geschichten der griechischen Mythologie ergeben sich die grundsätzlichen Beziehungen der Götter
* 6-9 Götter geben mit ihren Intrigen den Kernkonflikt des Settings vor, alle anderen Götter und Halbgötter sind in den Geschichten, die die Spieler erleben sollen, nur Statisten
* an jedem Spieleabend sollte ein Gott persönlich den SCs begegnen, aber nur um zu helfen, einen Hinweis zu geben
* trotz aller Allmacht, nie und nimmer nicht greift ein Gott einen SC direkt an -- sterbliche NSCs, die einen Gott verärgern, können jederzeit vom Gott getoastet werden
* Griechenland:
* die verschiedenen, berühmten Stadtstaaten, Machtgruppen und bekannte antike Griechen werden gnadenlos und unter völliger Missachtung der tatsächlichen, geschichtlichen Abfolge der Zeitperioden in einen Topf geworfen und lange gerührt
* die verschiedenen Gruppierungen werden den Göttern als irdische Gefolgschaften zur Seite gestellt, denn die Olympianer tragen ihre Konflikte auf den Rücken der Menschen aus
* welcher unwichtige NSC für welchem Gott arbeitet, sollte meist oberflächlich erkennbar sein. Krieger in roten Uniformen: Ares. Ein Bürger der Stadt Athen: ganz klar Pallas Athena. Halbnackte, liebetolle Weiber: Aphrodite.
* damit ist das mythologische Griechenland die Schaubühne für die Launen und die Streitigkeiten gelangweilter, rachsüchtiger Götter
* Titanten-Abkömmlinge stellen einen wichtigen Teil der Monsterkulisse und sind dazu da bekämpft zu werden
* bekloppte Architektur aus weissen Marmorsäulen, es ist irgendwie immer Sommer, und die Leute tragen Togen, knappes Lederoutfit oder Bronzehelme
* alles, was den Göttern nicht zum Erreichen ihrer Ziele gereicht, wird also ausgeblendet und sind nicht Thema des Settings: der Verlauf der Jahreszeiten, der harmlose, weltliche Streit zwischen dem Herbergswirt und seiner Frau, die Preise für Brotfladen und Hartwurst, und und und ...
* Helden:
* jeder Held hat eine bedeutende Verbindung zu einem der wichtigen Götter des Settings: er mag ein sterblicher Halbgott sein, ein Priester oder ein besonderer Mensch, der einfach die Aufmerksamkeit und neidische Zuneigung eines Gottes auf sich gelenkt hat, oder der mit dem Gott ein einschneidenes Erlebnis hatte
* die Verbindung ist nicht immer positiv, negative Verbindungen sind sogar viel reizvoller für das Spiel, wie ich es mir vorstelle
* und diese Verbindungen sind nicht zwangläufig symetrisch: z.B. weil dein SC Zeus hasst, heisst das nicht im Umkehrschluss, das Zeus den Hass erwidert; Zeus könnte deinen SC auch mit seiner Liebe überschütten wollen
* SC Helden sind Sterbliche
* SC Helden sind Menschen; ob ich andere Rassen brauche, entscheide ich später
* Was tun die Helden:
* übertriebene Kämpfe gegen die sagenhaften Monster des mythologischen Griechenlands
* zu Fuss, zu Pferdewagen oder per Schiff kurzweilig durch die Insellandschaft reisen
* Konflikte (nicht notwendigerweise Kampf) gegen die Gefolgschaften (s.o.) bestehen, am besten so gewählt dass möglichst alle SW Skill nötig sind
* vordergründig hat jeder Spieleabend eine klare Aufgabe (z.B. der Medusa den Kopf abzuhacken und zu Asklepios bringen)
* hintergründig verfolgen die Götter damit immer ein unbekanntes Ziel und unterstützen mal die Helden oder werfen ihnen ihre Gefolgschaften und die Landschaft und andere Naturgewalten in den Weg
* Was tun die Spieler:
* sie durchschauen die Kulisse, hinter der die Götter ihren Schabernack treiben
* statt einfach eine willenlose Figur in den Konflikten zu sein, keine Kontrolle zu haben und sich dem Schicksal zu ergeben, werden die Spieler ihren SC-Helden in eine bessere Position bringen, sogar auf Augenhöhe mit einem Gott verhandeln
* Spieler sollen Bennies bekommen für seicht-schlüpfrige, over-the-top, martialische und pathetische Beschreibungen der Tätigkeiten ihrer SCs
* Was tut der Spielleiter:
* der Spielleiter bringt besonders die Götter ins Spiel, zu denen die Spieler eine bedeutende Beziehung haben, mit dem Ziel persönliche Emotionen bei den Helden und den Spielern hervorzurufen:
- wenn du deinen Gott liebst, dann wird der SL den Gott manchmal Dinge tun lassen, auf die du nicht besonders stolz sein wirst;
- wenn du deinen Gott hasst, so wird der SL es drehen, dass dein Gott für alles Übel verantwortlich erscheint, das deinem SC widerfährt
- dein wohlgesonnener Gott wird dich nerven mit gutgemeinten Ratschlägen, unerwarteten Geschenken und indem er dir auf entsetzliche Weise ungefragt hilft
- dein neidischer Gott wird ewig an dir rumkritisieren, dich blossstellen, dich auslachen und dafür sorgen, dass überall Fettnäpfe für dich stehen
- dein Gott kann dich aber auch überraschen und verblüffen (und misstrauisch machen): ein echter Freund sein, dir wirklich zuhören und sich für etwas entschuldigen
Callisto:
Ich dachte der Savagewettbewerb sollte anonym ablaufen wtf?
Purzel:
Hä?
--- Zitat --- Das Ziel dieses Wettbewerbs ist es ein eigenes Savage-Setting zu entwerfen und hier im Forum zu präsentieren. Am Ende des Wettbewerbs wird von einer Jury ein Gewinner ermittelt.
--- Ende Zitat ---
So verkündet von Serafin durch Boba.
Callisto:
--- Zitat von: Jörg Theobald am 27.07.2009 | 17:43 ---Die Bewertung des Wettbewerbs findet im übrigen folgendermassen statt:
- Phase 1: Überprüfen ob die Vorgaben erfüllt wurden - ist dies nicht der Fall, wird der Beitrag disqualifiziert
- Phase 2: Um persönliche Neigungen bei der Bewertung auszuschließen, werden sämtliche Beiträge anonymisiert
- Phase 3: Die Beiträge gehen an die Juroren. Hier erfolgt zunächst die Prüfung, ob es sich dabei tatsächlich um etwas eigenes handelt oder ob ein Plagiat vorliegt. Hierbei ist die Differenzierung sehr wichtig. Die selbe Grundidee mit anderen Aspekten und anderer Ausarbeitung ist kein Plagiat und legitim, ShadowRun mit Ogern statt Orks oder simpel ausgetauschten Namen schon und wird somit disqualifiziert.
- Phase 4: Jeder Juror liest jedes Setting und gibt, ausgehend von seiner eigenen Einschätzung über den Tripple-F!-Faktor (Fast! Furious! Fun!) des Settings eine Wertung von 1-10 ab (wobei 1 am schlechtesten und 10 am besten ist).
Dabei sollte die Bewertung anhand folgender drei Punkte erfolgen:
- zu erwartender Spielspaß
- Einhaltung der üblichen Savage-Konventionen (schnell, simpel, etc)
- "Vollständigkeit" (sprich, kann man direkt loslegen) des Settings
- Phase 5: Die Punktzahlen werden bei jedem Setting addiert, ausgewertet und verglichen. Gibt es keinen klaren Sieger nach Punkten, werden die Settings (immer noch anonym) den Usern präsentiert und es findet eine Stichwahl durch diese statt.
--- Ende Zitat ---
Hervorhebung durch mich
EDIT: Mehr weiß ich auch nicht wtf?
Purzel:
Das würde aber die Einreichung aller Settings, die ein Schreiber irgendwo in der Öffentlichkeit erwähnt hat, verhindern, weil ein aufmerksamer Forenleser diese immer auf eine bestimmte Person zurückführen kann. Ausserdem sollte ein Juror über so etwas stehen wie persönliche Affinitäten gegenüber den Settingschreibern.
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