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Stufenaufstieg über XP?
Edwin:
Schon ein paarmal hab ich hier gelesen, dass manche Leute keine Erfahrungspunkte (mehr) verteilen, sondern einfach so Stufen aufsteigen lassen.
Ich hab mir dann auch überlegt, ob ich ein rückständiger Hartwursttrottel bin (oder ein Retrospieler?), und kam zum Schluss: nein, es gibt schon Gründe doch Erfahrungspunkte zu verteilen:
1. Erfahrungspunkte können als direkter Belohnungsmechanismus wirken. Wurde ein harter Kampf überstanden, gibt es direkt einen warmen XP-Regen. Das motiviert die Spieler meiner Meinung nach beträchtlich, weil die Belohnung eben unmittelbar ist.
2. Erfahrungspunkte sind nicht schwierig zu berechnen und verwalten. Da ich sowieso die Encounter-Schwierigkeit errechne, muss ich nur noch mit dem Taschenrechner durch die Zahl der Spieler teilen, und komm auf den Wert.
3. Mithilfe von Erfahrungspunkten lassen sich Encounteranpassungen ausgleichen. Ich weiß beispielsweise, dass meine Gruppe aufgrund ihrer Mitgliederspezialisierung es ziemlich leicht mit Untoten aufnehmen kann. Entsprechend beinhalten Encounter mit Untoten bei mir mehr und/oder stärkere Monster.
Die Spieler fänden das aber zu recht unfair, wenn sie immer noch unverändert leveln würden. Entsprechend wird die Spezialisierung auf diese Gegner mit (effektiv ) mehr XP belohnt und alle sind zufrieden.
4. Bei Skill-Challenges können XP als Belohnung eingesetzt werden. Ich hatte z.B. mal eine Situation, wo die Gruppe spontan einen Mob beruhigen wollte. Die Situation selbst hätte keinen Einfluss auf den Fortlauf des Abenteuers gehabt. Mithilfe der XP für den gelungenen Encounter hat es sich trotzdem (spielmechanisch) gelohnt, erfolgreich zu sein.
So, Kommentare oder neue Argumente für/gegen XP?
1of3:
@1. Erfahrungspunkte werden nicht direkt wirksam, sondern erst beim Stufenaufstieg.
@2. Das ist kein Argument dafür, höchstens die Entkräftung für eines, das noch niemand gebracht hat.
@3 & 4. Das sind aber keine Argument für XP, sondern nur dafür bestimmte Dinge mechanisch zu belohnen. - Unter der Voraussetzung, dass man sie überhaupt haben will.
Chiungalla:
Man muss da glaube ich erstmal unterscheiden:
Gibt der DM/SL wirklich keine EP?
Oder vergibt er sie nur heimlich in seinen eigenen Unterlagen?
Sie einfach nur heimlich in der eigenen Buchführung zu benutzen, und den Spielern nur mitzuteilen, wenn sie für einen Stufenaufstieg reichen, reduziert halt erheblich das Mikromanagement am Spieltisch. Gerade wenn die Gruppe grundsätzlich die gleichen EP bekommt.
Kommt dann halt wirklich auch etwas auf die Spieler drauf an, ob sie die direkte Belohnung wollen/brauchen.
Oder ob es ihnen reicht, wenn sie wissen, dass sie dafür EP bekommen haben.
Zu 1.) EP sind aber nur eine mögliche Belohnung.
Zu 2.) Das Du dafür überhaupt einen Taschenrechner brauchst ist schon irgendwie traurig, schäm Dich!
Zu 3. und 4.) Kommt halt drauf an, ob er wirklich keine EP vergibt, oder das nur heimlich tut.
Und wie die Gruppe dazu steht. Solange sie das okay findet einfach willkürlich alle paar Abende aufzusteigen, ist doch alles in Butter.
Callisto:
--- Zitat von: Scheckewara am 2.08.2009 | 15:35 ---Einfach am Ende jeder Runde jedem die gleichen XP geben (die Spieler fragen wie viele sie wollen) - ungeachtet dessen, was der Einzelne im Sinne des Spiel-Designers "geleistet" hat, oder aber lieber gleich ohne XP eine Stufe aufsteigen lassen.
--- Ende Zitat ---
Das fand ich auch immer am besten. Aber wenn während dem Spiel Fanmail von jedem Spieler gegeben werden kann, braucht man dieses korrumpierende Mittel unterschiedliche XP zu vergeben auch gar nicht zur Belohnung von wasauchimmer. Das finde ich viel sinnvoller, als wenn der SL allein am Ende entscheidet, wer was wie gut gemacht hat. Und XP für Kills sind sowas von ... DnD ;)
Koenn:
Okay, hier meine 2 cent:
1. XP ist ein rechnerischer Term innerhalb eines Rollenspiels, wenn ich ihn vermeiden kann, tue ich das. Es kann manche Leute dazu anstacheln nur noch auf XP aus zu sein, anstatt Rollenspiel zu treiben.
2. Man muss Zeit investieren um die Übersicht zu behalten, Dinge zusätzlich aufschreiben, ein wenig rechnen, ohne XP muss man diese Zeitverschwendung nicht in Kauf nehmen und kann sich aufs Rollenspiel konzentrieren.
3. Ich weiß zwar nicht, was eine Encounteranpassung sein soll, geschweige denn was der Begriff "Encounter" im Rollenspiel zu suchen hat. In WoW vielleicht, oder Diablo2, aber nicht im Rollenspiel ("Ich habe gleich ein Encounter mit dem Dorfvorsteher, und der erzählt mir etwas über ein Encounter über Barbaren, die das Dorf bedrohen?" oO, ich habs übertrieben, aber es wird hoffentlich verständlich?)
4. Ich sehe XP nicht als Belohnung an. Eine rollenspielerische Belohnung ist z.B. sich jemanden zu einem Kontakt machen, weil man innerhalb des Spiels sich gegenseitig hilft, oder man bekommt Ansehen, für die Dinge, die man tut. Oder man findet einen netten Schatz, oder, oder, oder. Das sind Belohnungen, die Spaß machen, XP finde ich zu abstrakt, als dass sich der Char freuen könnte ...
5. Wenn man tatsächlich für alles XP nehmen müsste, was die Charaktere machen, kann das gelegentlich den Spielrahmen sprengen. Was, wenn die Charaktere (für den Fall, dass XP vergeben werden) durch Zufall zuviel davon bekommen (Massenschlacht, Bezwingen von übermächtigen Wesen), und man als SL nicht die herumfuchtelnde Hand Gottes spielen will, um diese XP zu ignorieren, oder gar wegzunehmen?
Tjo, ich mag XP wirklich nicht, das erinnert mich zu sehr an ein Computerspiel oder an die Rollenspielweise, der man nachging, bevor man erwachsen war. MfG
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