Wenn man sich hier konkret auf eine Kampfsituation festlegen möchte, generell ein paar Tipps zur Beschreibung: Niemals irgendwelche Metermaße o.ä. festlegen, es reicht vollkommen, wenn man zur Position der Gegner sagt, ob sie binnen einer oder zwei Runden erreichbar sind. Kein Charakter hat den metrischen Blick und kann demzufolge nie genau sagen, wie viel Meter, Fuß, Yard oder was auch immer der nächste oder der gefährlichste Gegner von ihm entfernt stehen.
Darüber hinaus noch ein kleines Plädoyer für verbale Visualisierung - eine Kampfszene ist ständig in Bewegung, in der Regel unübersichtlich, hektisch und kaum binnen eines Augenblicks zu erfassen. Wer es tun möchte, muss in vielen Spielen eine Aktion opfern, um sich einen Überblick zu verschaffen und taktischen Vorteil daraus zu ziehen, oft genug bleibt aber ohnehin nur, den nächsten Gegner anzugreifen. Kampfpläne gaukeln eine statische Situation vor, die der Aufstellung im Schach ähnelt und die eine ganz andere Herangehensweise ermöglicht als eine knappe Beschreibung.
Die Knappheit der Beschreibung kann man natürlich halten wie man will, aber ich pflichte Olli insofern bei, dass man sich im Kampf nicht mehr auf die Farbe der Schürze des drallen Schankweibs konzentriert, sondern eher versucht, dem Stuhl, der da gerade angeflogen kommt, auszuweichen. Eine kurze Beschreibung mit prägnanten Sätzen ohne Schnörkel ist wichtig, um die Spannung aufzubauen und beizubehalten, man kann bei besonderen Aktionen ja immer noch in eine Art "bullet time" verfallen und detailierter vorgehen. Der postulierte Zusammenhang zwischen Details und Toleranz für Abweichungen wird umso wichtiger, je mächtiger das Player Empowerment der Gruppe ist - je mehr der SL festlegt, desto weniger Möglichkeiten haben die Spieler, die Situation mit zu beschreiben. Anders herum ist bei Spielrunden, in denen die Spieler nichts selber festlegen dürfen, natürlich eine gewisse Detailtiefe von Nöten, um den Spielern eine Umgebung vorzugeben, mit der sie interagieren können.
ARSianer mögen jetzt bitte kurz aufstöhnen, dass es ja voll unfair ist, wenn die Spieler im Kampf mit beschreiben dürfen, weil ihnen das die Möglichkeit gibt, zu bescheißen und weil das die Beschreibung des Spielleiters entwertet und dann bitte für immer schweigen.