Gleichzeitig kriegt man dann eben auch Probleme mit dem "Aufaddieren": Zu was zählt man Naturnähe, Stammesdenken, Ablehnung des Staats und Fremdenfeindlichkeit zusammen?
Das kann nur jede Gruppe für sich entscheiden. Wobei es z.B. bei AD&D2 umfangreiche Hinweise dazugibt, welche Handlung wie zu bewerten ist. Ich persönlich würde es als N, L, C, N bewerten, womit die aventurischen Elfen passenderweise irgendwo bei N wären.
(Da gilt: Man kann auch aus allem ein Problem machen, wenn man nur will.)
[Waisen a b c] Das funktioniert halt nicht.
Du machst den Fehler die Gesinnung singulär zu erfassen.
Nach der FG ergibt sich die Gesinnung des Waisenfreundes durch seine Gruppenzugehörigkeit im kosmischen Gefüge. (Alignment heisst eigentlich Ausrichtung)
Nach der IG ergibt sich die Gesinnung nach den Idealen des Waisenfreundes. Nur Fall c lässt eine Aussage über die Gesinnung zu. Hier könnte es sich wirklich um einen Guten handeln, denn Kriegsführung ist in Fantasy an sich nichts böse. (Denn sonst wäre jeder Fantasyheld böse)
Nach der TG ergibt sich die Gesinnung aus der Summe alle Taten, die der Waisenfreund so durchführt. Und durch findet sich dabei schon eine gewisse Gewichtung. Wobei ich aus persönlicher Erfahrung weiß, dass die TG sehr viele Charaktere im neutralen Bereich hervorbringt. (Wie im wirklichen Leben halt.)
Der kriegsversehrte Ork, der sich um die Erziehung von Gnoll-Welpen kümmert wird nicht gut sondern bleibt böse, weil Orks eben böse sind?
FG: Siehe Dr. Boomslang, der Punkt sehr gut erläutert hat. Wie gesagt Ausrichtung (auf das Gute, das Böse oder nichts [neutral]).
IG: Hier kann keine Aussage getroffen werden, denn die Ideale des Orks sind unbekannt.
TG: Hier kann ebenfalls keine Aussage getroffen werden, denn was bedeutet schon Ausbildung. Aber jetzt sagen wir mal der Ork kümmert sich liebevoll um die Gnolle etc. dann wäre das eine gute Tat und würde ihn näher Richtung Gut schieben.
Das Charakterschwein, das einen lichten Kirchenorden führt und ständig Orks plättet ist gut, weil der Kirchenorden gut ist?
FG: Definitiv ja.
IG:
Pazifismus ist primär N zugeteilt, daher ist die Kriegsführung irrelevant in Sachen Gesinnung. Und dann stellt sich die Frage mit dem Charakterschwein, das ist eine viel zu vage Angelegenheit, als dass man sie so einfach auf eine Gesinnung schließen kann. Wichtiger ist ja auch vor allem, warum er das macht, was ist sein Ideal?
Das Gute schützen? -> Gut
Orkanthrophie? -> Neutral
Weil er insgeheim seinen Einfluss erhöhen will, um später die Macht zu übernehmen? -> Böse
TG:
Auch hier ist wieder keine Aussage möglich. Aber sicherlich kommt er pendelt er sich irgendwo bei neutral ein, wenn wirklich ein großes Arschloch ist, aber trotzdem die Guten immer wieder vor dem Untergang rettet.
Und ich hoffe, dass damit klar ist, was mein Grund für diesen Thread ist. Alle deine Gesinnungsfragen machen keinen Sinn, solange nicht klar ist, in Hinblick auf welches Gesinnungssystem die Fragen zu bewerten sind.
@Tudor
Ich habe die Abgrenzung ganz genau deswegen so vorgenommen, weil (a) sie genau so in Fantasy-Rollenspielen nachzulesen ist und (b) sich die Kriterien für die Gesinnungsarten eben nicht überlappen.
Auch die tatsächliche Gesinnung ist mit Bedacht zu benannt, denn sie ist eben keine externe Gesinnung, sondern spiegelt wieder wie die Gesinnung anhand der tatsächlichen Handlung zu bewerten ist.