Die 3w20-Probe ist extrem eigenständig. So ein Verfahren gibt es in welchen großen und/oder bekannten weiteren Rollenspielen? Dafür gibt es unzählige "Attribut + Skill gegen Mindestwurf", "Skill gegen Mindestwurf" oder "Unterwürfle Skill"-Systeme. Die unterscheiden sich dann in Würfeln, Höhe des Mindestwurfes und den Skalen der Attribute und Skills, aber der Mechanismus ist immer derselbe. DSA hat sich da ein geschicktes Unterwürfel-System ausgedacht mit seinen Ausgleichspunkten. Außerdem ist es schön chaotisch - so richtig genau kann man seine Wahrscheinlichkeit doch nie abschätzen. Mit einem Wx gegen Mindestwurf oder d100 unter Skillwert geht das um einiges einfacher.
Man liest ja immer wieder den Vorschlag, dass man so eine Art Talent-Basiswerte anhand jeweils dreier Eigenschaften berechnen soll und dann im Grunde "Attacken" mit dem Talent würfelt. Halte ich für katastrophal. Dann müsste man bei jeder Eigenschaftsänderung alle Talente mit der Eigenschaft durchgehen und prüfen, ob sich der Basiswert ändert. Man könnte solche Basiswerte für Talentgruppen festlegen (z.B. alle körperlichen Talente, alle Handwerstalente usw.), aber dann ist das System mit einem Schlag viel gröber geworden und eigentlich lohnt es sich dann auch kaum noch, da so komplex drei Eigenschaften einfließen zu lassen (zumal das dann ja drei Eigenschaften sein müssten, die bei der Talentgruppe wirklich immer eine Rolle spielen).
Im Unisystem wird ganz simpel mit Attribut + Skill gegen einen festen Mindestwurf gewürfelt. Dabei kann das Attribut je nach konkreter Handlung ausgewechselt werden - z.B. könnte man für das Überqueren eines Flusses ein anderes Attribut zum Swimming-Skill adieren (z.B. Constitution), als für eine möglichst genaue Ausübung einer Schwimmtechnik bei einer Schwimmabzeichenprüfung (z.B. Dexterity). Dieses Attribute-Tauschen gibt es ja auch in DSA, wo vorgeschlagen wird, z.B. beim Ertasten in der Sinnenschärfe eine Eigenschaft durch Fingerfertigkeit zu ersetzen. Aber ich denke, man muss sich auch mal fragen, ob der Detailgrad mit den drei beteiligten Eigenschaften überhaupt nötig ist und ob der überhaupt so realistisch ist, wie zumindest vormachen möchte. Man hätte sich zig andere Varianten überlegen können und vermutlich fänden die Anhänger der 3w20-Probe diese auch heute überzeugend, wenn man sich dafür entschieden hätte.
Ich finde eine Abkehr von der 3w20-Probe unnötig, da ich immer gut damit zurecht kam. Oft muss man ja gar nicht groß rechnen - sehr oft sind die Proben sowieso schon eindeutig gelungen oder daneben, oft ist die Qualität egal. Am längsten dauert es meiner Erfahrung nach meist, nachzugucken, auf welche Eigenschaften man überhaupt würfeln muss. Allerdings gehöre ich auch zu den 1w20-Würflern, d.h. ich würfle drei Würfel hintereinander und nicht drei gleichzeitig. Mein Eindruck ist, dass diejenigen, die gleichzeitig 3w20 würfeln, im Schnitt tatsächlich langsamer zu sein scheinen, weil da viel Würfel rumgeschoben werden und überlegt wird. (Wenn ich mal mit 3w20 gleichzeitig würfle, gehe ich auch nicht nach den Farben, sondern danach, wie sie liegen bleiben - von links nach rechts, von oben nach unten. Da ich aber eh Würfel für Würfel mit den Eigenschaften abgleichen muss, erziele zumindest ich keinen Geschwindigkeitsvorteil, 3w20 auf einmal zu würfeln, außer natürlich in den Situationen, wo das Ergebnis ohnehin klar ist.)
Es gibt weiterhin 8 Attribute, von denen 2 bis 3 in eine Fertigkeitsprobe einfließen, als Puffer für den Fertigkeitswert. Also quasi tauschen den Punkte von den Fertigkeiten zu den Attributen. Wobei Boni durch Werte über 10 entstehen, Mali durch Werte darunter. Der Fertigkeitswert gibt mir ganz klar an, wie gut ein Char maximal sein kann, durch gute Attribute kann ich aber (schlimme) Fehltritte häufig vermeiden. Vorteil: Es wird immer nur mit einem Würfel gewürfelt.
Ich verstehe das ehrlich gesagt nicht. Wie berechnet sich der Wert, auf den man würfelt?