Ein wesentlicher Punkt um sich viel Arbeit ersparen zu können, wenn man eine Kampagne leiten möchte ist das verwenden von fertigen Abenteuern oder sogar Kampagnen. Dieses Vorgehen hat eine Fülle von Vorteilen für den SL. Er hat schon eine klare Struktur und in der Regel Handouts, welche das Leiten vereinfachen. Oft sind sogar Flavortexte enthalten, die der geneigte Spielleiter verwenden kann oder auch nicht.
Um die Informationen an die eigene Kampagne anzupassen empfiehlt es sich in der Regel das Thema strukturiert anzugehen, damit man keine Arbeiten zweimal macht.
1. Timelines erstellenZum Anfang liest man sich das Abenteuer durch und trägt die fixen Handlungspunkte in seine Timeline ein. Diese Ereignisse passieren auf jeden Fall (auch wenn die Spieler nicht mit dabei sind) und haben Auswirkungen auf die SLC und die Welt um die Abenteurer. Falls die Gruppe zu sehr trödelt oder sich um andere Sachen als den Plot kümmert, kann man sie mit Informationen zu Ereignissen aus der Timeline immer wieder auf die Spur der Handlung führen. So hat man eine Struktur an der man das Abenteuer oder die Kampagne ausrichten kann. Anschließend überlegt man sich, wie man in diese Timeline Ereignisse einbauen kann, die mit dem Hintergrund oder den Flags der Spieler zu tun haben um die Spieler motiviert zu halten. Oft kann man solche Ereignisse mit ein wenig Kreativität auch verbinden und so Synergieeffekte schaffen. (siehe meine drei Timelines).
2. SLC vorbereitenNamen der SLC aus dem Abenteuer nehmen und gegebenen Falls auf die Welt oder das Land der Kampagne anpassen. Danach die Basiswerte der Figur übernehmen oder auf das verwendete System anpassen und ein paar Infos zum Spielen ausdenken. (Kurzversion der Fragen zum Charakter) Falls man mit Reaktionswürfen und Ruf arbeitet, können hier schon mal die Grundreaktionen der SLC ermittelt und aufgeschrieben werden.
3. SLC vernetzenWenn die SLC ans System und die Kampagne angepasst sind, ist es von Vorteil, wenn man sich eine R-Map oder ein C-Web als Improvisationshilfe erstellt. (vielleicht auch beides) in diese Vernetzung sollten auch bestehende SLC der Kampagne, welche schon mit den Spielern Kontakt hatten eingetragen werden, wenn sie im Abenteuer vorkommen könnten oder gerne von den Spielern eingebracht werden .
4. Herausforderungen erstellen und strukturierenJetzt werden die Mindestwürfe für Informationen und zu bewältigende Probleme im Abenteuer an die Kampagne angepasst. Hier sollten auch die Plothooks und die auf jeden Fall zur Gruppe getragenen Informationen erarbeitet werden, damit die Gruppe sich bei Ideenlosigkeit nicht zu lange im Kreis dreht.
5. Mögliche Folgen für die Kampagne überdenken.Was passiert, wenn die Charaktere mit dem Abenteuer durch sind? Wie werden die SLC danach zu ihnen stehen und wie kann man Aktionen der Charaktere verwenden um für die Gruppe neue Abenteuer zu schaffen? Was passiert, wenn die Gruppe sich um die eigentlichen Probleme nicht kümmert?
6. Papierkram vorbereitenHandouts scannen, ausdrucken oder die Seiten aufschreiben, wo sie sind um im Spiel nicht lange suchen zu müssen
Fertig
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