Medien & Phantastik > Sehen
Kill Bill - der neue Quentin Tarantino
Eye Of Gruumsh:
--- Zitat von: Vash the stampede am 21.02.2004 | 10:56 ---Großer Dämpfer für alle Freunde des gepflegten Schwertkampfes:
Deutscher Start von Kill Bill Vol. 2 ist der 22. April >:(
--- Ende Zitat ---
Du willst mir allen Ernstes sagen, dass diese elenden Penner für's übersetzen ein wenig länger brauchen, weil sie den Film ja erst seit letztem Jahr haben???
Normalerweise versteh ich's ja, wenn ein Film in Deutschland ein wenig später erscheint, aber in dem Fall dient das nur dem Double Feature, da wir bis dahin den 1er wieder vergessen haben. >:(
Vash the stampede:
--- Zitat ---Du willst mir allen Ernstes sagen, dass diese elenden Penner für's übersetzen ein wenig länger brauchen, weil sie den Film ja erst seit letztem Jahr haben???
--- Ende Zitat ---
Zumindest meldet das www.moviegod.de
Eye Of Gruumsh:
Ja, bei cinema.de steht der neue Termin auch :-\
Sidekick:
Nun hatte auch ich das verspätete vergnügen, KillBill zu sehen.
Der skurrile Anfang und der coole Storybogen in den ersten 30, 40 minuten ließen mich auf einen Film hoffen, über dessen Story und Szenen man noch Jahre diskutieren und Zitate klauen könnte.... Wie sie die erste Killerin zu Hause fertigmacht und dann der Tochter anbietet, sich irgendwann mal zu rächen, ist interessant. Immerhin ist ihr Rachefeldzug auch nur möglich, weil man bei ihr schlampig war.
Dann ging die Story ihren Weg, bis hin zu der Animatiossequenz. Blut. Viel Blut. Und untertitel. Anstrengend anzugucken, aber als typisch-japanisch animierte Sequenz noch schlüssig. Aber irgendwie verlor der Film sich da schon für mich. Und dann die Endsequenz...., Kapitel 5.
Der Film war nie auf der Seite des guten Geschmacks, mit all dem Blut, Leid und dem Rachewunsch. Im 5. Kapitel schaffte der Film etwas für mich absolut unfassbares, er überschritt die Grenze des Schlechten Geschmacks und befand sich in den schlicht perversen Gewässern dahinter. Pure Glorifizierung von überflüssiger Gewalt, Folter, Verstümmelung. Und immer wieder wird in diesen Grausamkeiten "gerechte Rache" dargestellt... und so wie ich das hier sehe, hat man im Kino gelacht.
GELACHT? Wenn die im Fernsehen Bilder von Flüchtlingen und Terroropfern sehen, grinsen die wohl auch. Totale Desensibilisierung für Gewaltempfindung, würde ich sagen. Und das ist irgendwie doppelt armselig.
Das sich der langerwartete Film eines Kultmannes als bloße übertreibung jedes je gesehenes Gewaltlevels zeigt, und dass man diesen Müll auch noch bejubelt.
Der Mann ist für mich gestorben, die Fans dieses stumpfen Gesplatteres können mir gestohlen bleiben.
Mein bitterböses Kommentar zu dem Machwerk.
Eye Of Gruumsh:
Was genau hast du denn erwartet? Dass Kill Bill extrem brutal werden würde, dürfte wohl jedem klar gewesen sein. Und nach Filmen wie Reservoir Dogs oder From Dusk Till Dawn erst recht.
Und Kill Bill ist bei weitem nicht so extrem, wie du hier schreibst.
Der Film versucht nicht im geringsten, die Schlachterei als "gerechte Rache" zu verlaufen. Natürlich sympathisiert man mit Uma Thurman nach dem Hochzeitsgemetzeln. Aber es ist ja nicht so, dass sie all die Leute töten würde, nur weil sie sich an Bill rächen will. Sie lässt das Kind gehen, weigert sich anfangs, mit dem Mädchen zu kämpfen, und auch die Schergen bekämpft sie nur, weil sie keine andere Wahl hat.
Und in welcher Szene Folter glorifiziert wird, musst du mir noch erklären.
Ganz abgesehen davon zieht sich durch den Film hindurch eine derart dicke Portion Selbstironie, dass man sie mit dem Messer schneiden könnte. Wenn ein Kopf abgetrennt wird, und nach 3 Sekunden Pause eine Blutfontäne wie ein Springbrunnen hochschießt, dann weiß ich nicht, wie man das ernst nehmen kann.
Ja, ich habe bei dem Film gelacht. Nein, wenn ich Kriegsopfer im Irak im Fernsehen sehe, dann lache ich nicht. Das ist durchaus möglich, sofern man Realität und Fantasie unterscheidet.
Darüber hinaus ist Kill Bill sicherlich nicht die "Übertreibung jedes je gesehenen Gewaltlevels" (schon mal Braindead gesehen?) - sondern eher ein, wenn auch äusserst brutaler, erfolgreicher Film mit einem guten Schuß (schwarzem) Humor und viel Style.
Wenn man das ganze jedoch bitter ernst nimmt, wird einem der Film natürlich nicht gefallen.
Dann kann man aber auch sagen, dass Herr der Ringe den Krieg als die Lösung aller Probleme glorifiziert und somit ein militaristisches Machwerk ist.
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln