An diesem einen Satz ist klar die Tendenz zu erkennen, daß die Spieler hier eingeschränkt werden sollen. Was ganz schlimm ist: Dem SL wird kein vernünftiges, sozialverträgliches Vorgehen in die Hand gelegt, das mit der Gruppe auszubaldowern.
Das ist Totalversagen auf Seite des Abenteuer-AutorsSchreiberlings.
Ich kenne die Szene nur zu gut. In der Erstauflage war die ganze Szene so dermaßen übel, daß kein typisches DSA-Kammerspiel, sondern mehr die Karambolage eines Güterzuges mit einem Interregio zur besten Berufsverkehrszeit.
Es handelt sich eigentlich um einen der zentralen Dreh- und Angelpunkte der Kampagne. Und am Ende ist Rohal doch nur ein McGuffin dem man hinterherrennt, aber eigentlich geht es darum, dass Borbarad doch noch mächtiger wird und hinterher einer der Spielercharaktere mit einem Nudelsieb auf dem Kopf rumrennt.
Das war vor einer Zeit, wo ich mich noch nicht mit der Forge oder irgendwelcher Rollenspieltheorie beschäftigt habe. Aber damals ist mein ansonsten exzellenter DSA-Spielleiter an der Gesamtszenerie schier verzweifelt. Und nach dem Abenteuer war ein gewisser Impetus da, die Kampagne an die Wand gefahren sein zu lassen, die Herr Römer da aufgezogen hat, und was anderes zu machen. Da unser exzellenter SL aber exzellent war, haben wir eine Woche Frust geschoben und dann weitergemacht. (Insofern ist die Szene/das Abenteuer schlimmer als Railroading, weil es nicht nur Spieler sondern auch den SL in seiner Gestaltungsfreiheit wie ein willfähriges Bondage-Opfer behandelt).
Im Übrigen wird durch diese Szene nicht nur die Handlungsfreiheit der Charaktere eingeschränkt (durch nur zu diesem Zwecke auftauchende, weil nach der Szene wieder verschwindende 100e Dämonen, die die Spieler einkreisen —Fliegen und Teleportation wurden auch ausgeschaltet), sondern die Unternehmungen der Charaktere in MEHREREN MONATEN SPIELWELTZEIT, die eigentlich eine epische Queste sondergleichen darstellten (eines der großen magischen Mysterien lösen: Rohal finden und aufwecken), komplett konterkariert.
Es wird also nicht nur verhindert, dass man in der gegebenen Situation etwas tut; der Inhalt mehrerer Spielsitzungen wird mit Stumpf und Stiel entwertet. Es gibt keine Möglichkeiten seitens der Spieler, das vorherzusehen oder zu verhindern.
Es gibt einen Grund, warum auch unter Hardcore-DSA-Fans das betreffende Abenteuer den Schandnamen "Römers Verbrechen" trägt.
Wenn ich die Wahl gehabt hätte zwischen Rohal befreien und versuchen, ihn vor den Fängen von Du-weißt-schon-wem zu retten und Rohal nicht retten und so verhindern, das Bobsi-Baby gewisse Möglichkeiten eröffnet werden und im ersten Fall dann ehrlich scheitere, weil die Gruppe schlecht vorbereitet und Hals über Kopf in sone epische Sache rennt, ja das wäre der Stoff für Legenden gewesen. Aber so? So ist das der Stoff für Internet-Rants mehr als 10 Jahre, nachdem ich diesen mutwilligen Auffahrunfall miterleben mußte
Ich hätte es auch stimmig gefunden, wenn die Gruppe Rohal eben nicht wiedererwecken kann sondern nur das magische Nudelsieb findet. Das wäre weniger ein Tritt ins Gesicht gewesen, sondern nur ein Faustschlag in die Magengrube. Aber dann hätte das Mysterium um Rohals Verschwinden weiter ein Mysterium bleiben können. Man hätte diese unsägliche Szene nicht gebraucht.
Das ganze Abenteuer gehört auf einen Sockel gestellt, in den SO NICHT eingraviert ist.