Autor Thema: Den Rollenspielmarkt vergrößern  (Gelesen 26813 mal)

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Offline Jestocost

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Den Rollenspielmarkt vergrößern
« am: 7.05.2003 | 13:05 »
Ich möchte mich hier gern mit dem Nischendasein von Rollenspielen beschäftigen - warum das so ist, ob daran etwas geändert werden kann. Im Endeffekt läuft dies daraus, dass Rollenspiele auch interessant für Nichtrollenspieler sind und sein können. Aber wie kann man die für das Hobby begeistern bzw- durch gezieltes Marketing erreichen?

Mehrere Themenkomplexe haben wohl etwas damit zu tun:

1. Das Rollenspiel selbst
- Zeitaufwand
Rollenspiele benötigen Zeit. Die meisten Rollenspiele sind kampagnenbezogen oder auch "nach oben offen" - potenziell kann eine Gruppe Jahre lang spielen. Dieses 'Committment' muss man erst einmal aufbringen.
Andererseits spricht das nicht gegen das Hobby Rollenspiele funktionieren auch als begrenzte One-Shots - so können auch kurzfristig Interessierte für das Hobby gewonnen werden.

- Personal
Rollenspiele braucht eine Gruppe. Die meisten neuen Spieler werden von vorhandenen Spielern eingeladen und fangen sich so den RS (Rollenspiel-, nicht die Hälft von SARS) Virus ein. Im Endeffekt kann eine Stadt- oder ein Landkreis überproportional mit Rollenspiel versorgt sein, wenn einige Leute aus sich herausgehen und Awareness und Begeisterung erzeugen (Multiplikator bzw. Opinion Leader-Funktion).

Mit anderen Worten: Spielleiter zeugen Spieler, die abermals Spielleiter zeugen (.. durch Ableger...). Hierbei wäre es schön, wenn diese Gruppen auch öffentlich wären - in Jugend- bzw. Bürgerhäusern, an der Uni, in der Schule (AK Interaktives Erzählen). Dies führt auch zu einer lokalen Medienpräsenz.

2. Produktpräsentation & Kostenverteilung
Sind Rollenspiele eigentlich kundenfreundlich? Warum braucht man 3 Büchern mit insgesamt über 700 Seiten um D&D zu spielen? Wie ergiebig ist die DSA Einsteigerbox?  Warum gibt der SL das meiste Geld für Produkte aus?

Ich bin ein großer Anhänger der 'Alles-Wichtige-In-Einem-Buch' Fraktion. Andererseits bin ich nicht sicher, ob dies der richtige Weg ist, um Rollenspiele zu vermarkten. Oder vielleicht fehlen mir auch nur die tollen Karten aus meiner Fantasy-Zeit... Auf jeden Fall ist es seltsam, dass man als Spieler in einem Rollenspiel eher wenig kaufen kann (Würfel, Spielerhandbuch, Splatbooks, also Clanbücher, Alles über den Kämpfer, etc.. und Rollenspiel-Romane...)


3.  Marketing

- Mangelnde Präsenz in der Öffentlichkeit durch Rollenspielläden

Es ist m.E. grundsätzlich falsch, dass man die meisten Rollenspiele nur in Spezialläden erhält: Wenn es schon Rollenspiele zu Herrn der Ringe, Buffy oder Krieg der Sterne gibt, warum stehen die nicht in den Buchläden herum - oder wenigstens in Spielwarenläden. Nur DSA und D&D als Fantasy sind als Marktführer in Spielwarenläden vertreten. Denn wie viel Sinn macht ein lizenziertes Spiel, wenn es nicht die Zielgruppe erreicht - die eigentlichen Fans...

- Begrenze Werbeausgaben und damit begrenztes Angebot an Rollenspielmagazinen

Werbung für Rollenspiele ist wohl keine große Sache - aber dafür ist aber auch kaum ein Budget vorhanden.
Aber dies führt auch dazu, dass Rollenspielpublikationen entweder von Vereinen gemacht weren mit wenig Blick auf Layout und Design, oder aber teuer sind, weil sie sich nicht durch Werbung finanzieren können - und damit auch keine so große Auflage haben.

- Ausrichtung des Marketing auf Kannibalismus
Die meisten Werbeaktione und auch neue Rollenspiele wenden sich direkt an die begrenze Rollenspiel-Zielgruppe: Anstatt einen zweiten, größeren Kuchen anzupeilen, versucht man sich noch ein Stück vom kleinen, vorhandenen Kuchen zu sichern.

- Begrenzung des Publikums durch Genrefixierung
Es ist schön, dass es (sogar gute) Rollenspiele zu massentauglichen Lizenzen gibt. Aber warum begrenzt sich Rollenspiel immer noch auf den Fantasy/SF/Horror-Bereich (eigentlich nur auf den Fantasy-Bereich...): Dektektiv-Geschichten, Spionage, die ganze Tom Clancy oder Action-Film-Schiene oder auch Soap-Operas und Vorabendserien könnten so schön für Rollenspiel sein. Dazu bräuchte es gar kein eigenes Rollenspiel - sowas wie die 'Powered by GURPS-Sache" könnte da Wunder wirken (in der Richtung - ich bin auch kein GURPS Fan - aber einfach ein 128 Seiten Buch mit Regeln und Hintergrund, um loszuspielen...).

Was könnte denn noch so gehen?
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Offline orcus

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Re:Den Rollenspielmarkt vergrößern
« Antwort #1 am: 7.05.2003 | 16:24 »
Ich glaube das eigentlich "Problem" der Rollenspiel-Vermarktung kommt daher, daß die Freizeitaktivität "Rollenspiel" von Grund auf nur für einen stark begrenzten Anteil der Bevölkerung attraktiv ist.
Erschwerend kommt noch hinzu, daß es beinahe unmöglich ist die Faszination die Rollenspiel ausüben kann in den Medien rüberzubringen, um so neue Kunden anzuwerben.

Eine aktive Vergrößerung des Rollenspielmarktes braucht IMHO eine gewaltige, über einen langen Zeitraum durchgeführte und geplante Marketingkampagne mit einem enormen finanziellen Risiko (das keine Firma eingehen wird).



Shaliya

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Re:Den Rollenspielmarkt vergrößern
« Antwort #2 am: 7.05.2003 | 16:36 »
Ich denke,daß das Problem ist, daß RPler immer noch mit Spinnern, Freaks oder Satanisten gleichgesetzt werden.  Irgendwie finden Außenstehende RPler immer etwas komisch. Wenn du sagst,daß die RPler bist, kucken die Leute erstmal dumm. Die Interessierten fragen dann höflich nach,und das war es.

Und Mittelaltermärkte sind zwar ganz nett,aber kaum einer unterhält sich mit denDarstellern über ihr Hobby...

Gast

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Re:Den Rollenspielmarkt vergrößern
« Antwort #3 am: 7.05.2003 | 17:07 »
Neben dem Problem erstmal Aufmerksamkeit zu erregen spielt wohl auch (bei denen die sich zumindest schon etwas damit beschäftigt haben) der zu investierende Zeitfaktor eine Rolle, und der ist beim SL ja recht gewaltig, vor allem weil viele Systeme nicht ausreichend Kaufabenteuer anbieten für Leute die nicht alles selbst machen wollen. Bei Rollenspielern werden Abenteuer ja durchweg weniger wichtig eingeschätzt als z.B. Quellenbücher, bei potentiellen Einsteigern mag das aber anders sein (siehe DSA als Einsteigersystem mit seinem massiven Abenteueraufgebot), und wenn davon wer an was anderem als Fantasy interessiert ist muß er weitestgehend in die Röhre gucken.

Ein weiteres (schon angesprochenes) Erschwerniss ist das gerade die verbreitetsten Systeme auf die man zuerst treffen würde ne ziemliche Kundenabzocke betreiben, wo das allerwichtigste halt auf zich Bücher verteilt ist.

Offline Jestocost

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Re:Den Rollenspielmarkt vergrößern
« Antwort #4 am: 7.05.2003 | 17:12 »
@Orcus

Aber warum ist diese Freizeitaktivität nur für so eine begrenzte Zielgruppe interessant?
Zu großer Zeitaufwand? Zu viel Commitment? Weil Elfen, Zwerge, Vampire, Werwölfe, Zauberer doof sind? (Aber warum spricht dann der Herr der Ringe mittlerweile so ein großes Publikum an?)

Den zweiten Punkt ist auch klar: Rollenspiel zu erklären ist wie Sex zu erklären - es ist halt besser, es selbst auszuprobieren. Aber unmöglich ist es nicht - und es gab auch einige Zeitungsartikel die gar nicht so dumm mit dem Thema umgesprungen sind (und es gab auch andere Artikel...)

@Shalya
Wir sind immer noch Freaks? Aber das ist auch nur ein Symptom. Wenn man an der Uni 3 Rollenspielgruppen die Mensa vollpflastern, dürfte sich das ändern...
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Offline Rokal Silberfell

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Re:Den Rollenspielmarkt vergrößern
« Antwort #5 am: 7.05.2003 | 17:27 »
Nach meiner Erfahrung ist es auch so das man Rollenspiel als kindisch ansieht.... eigentlich genau wie Tabletop (Mal ganz von den oben schon genannten Vorurteilen "Freak, Psychophat, Fanatiker, Satanist")

Außerdem ist der Markt sehr einseitig auf Spielleiter begrenzt, weil diese meist alle Bücher die in der Gruppe verwendet werden besitzen und die Spieler kaum etwas selbst kaufen (warum sollten sie auch, schließlich hat der SL ja alles was er braucht und der is ja dazu da die Regeln zu erklären!???)
Neue Spieler kann sich ein Spielleiter zwar immer wieder suchen, aber wenn man z.B. eine zweite Gruppe aufbaut, die dann auch noch aus Neueinsteigern besteht, dann ist das immer noch ein zusätzlicher Zeitfaktor und da man wegen den obrigen Problemen (Promo, Geld, Nischendasein usw.) wohl kaum im übermaß neue SL hat, haben diese Meister immer schon eine bestehende Gruppe... sich dann noch auf die Bedürfnisse einer neuen, neu einsteigenden Gruppe einzustellen ist nicht immer leicht.
Ich weis wovon ich rede, ich habs gewagt und hab entsprechend Stress!
Aber im Endeffekt ist das die einzige Möglichkeit leute ans Rollenspiel heranzuführen... Immer vorrausgesetzt diese interresieren sich für den Themenbereich (Mittelalter/Fantasy bzw. SF), was den Kreis schon stark einschränkt.

Übrigens Jesto, es gibt Systeme die sich mit Detektivgeschichten beschäftigen. Beispiel hab ich aber grad nicht parat... Aber D&D; DSA; SR warens nich...
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Shaliya

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Re:Den Rollenspielmarkt vergrößern
« Antwort #6 am: 7.05.2003 | 17:37 »
@Jestocost

ich meinte auch mehr die breite Öffentlichkeit...

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Re:Den Rollenspielmarkt vergrößern
« Antwort #7 am: 7.05.2003 | 17:57 »
Es gibt doch gar nicht so wenig Rollenspieler. Die meisten sind nur keine Freaks. Sie spielten damals und haben nicht mehr die Zeit....

Im grunde gibt es zwei grosse Prob.
- Zeit
- Komplexitaet

Offline Chaos

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Re:Den Rollenspielmarkt vergrößern
« Antwort #8 am: 7.05.2003 | 17:59 »
Wenn Außenstehende etwas über Rollenspiel mitbekommen, dann meistens von einer LARP-Veranstaltung irgendwo in ihrer Gegend - und dabei ist der "Spinner-Faktor" (also die Neigung, in seltsame Kostüme gehüllte Mitmenschen, die mittelalterliche Waffen schwingen, für Spinner zu halten) nun ziemlich groß. Sorry, LARP-Fans, aber so ist es...

Am ehesten, denke ich, kann man Leute noch über Computer-Rollenspiele an die Materie heranführen. Die sind zwar mit echten Pen-and-Paper-Rollenspielen nicht zu vergleichen, aber man hat dann zumindest mal eine grundlegende Vorstellung davon, wie es geht.

Es gibt (oder gab) da übrigens eine "AD&D Diablo II Edition", die eben dies versucht - Hintergrund, Monster, Abenteuer aus Diablo II, mit stark vereinfachten AD&D 2nd Edition Regeln.
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Offline Rokal Silberfell

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Re:Den Rollenspielmarkt vergrößern
« Antwort #9 am: 7.05.2003 | 19:27 »
Ach und so was nennst du dann rollenspiel???

Sorry, aber für mich ist die DiaII edition nur ein komplexes Brettspiel / Tabeltop.
Auch wenn ich das PC Spiel mag.
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Re:Den Rollenspielmarkt vergrößern
« Antwort #10 am: 7.05.2003 | 19:31 »
Momentan wird doch "Werwölfe im Düsterwald" ziemlich gepusht. Wäre über diese LARP/Mystery-Schiene nicht was möglich?
« Letzte Änderung: 7.05.2003 | 19:32 von Christian Preuss »
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Re:Den Rollenspielmarkt vergrößern
« Antwort #11 am: 7.05.2003 | 20:11 »
hmmm, meine persönliche Meinung:
Wen ich mir vorstelle dass all die "Asis" (du kannst dir denken wen du willst, du bist ihnen bestimmt schon überall begegnet) sich ein Rollenspiel kaufen, die Regeln kaum lesen (Boa, so lang oda was? Eh nä lass mal zokken, wo is'n hier dä Kampf? Äctschn will ich!) und dann irgendwie so spielen (Das ist nicht so schlimm) und dann aber dummerweise auf eine Con gehen mit dem festen Glauben alle würden "so" spielen.... :o
 :(    also mir würd das nicht gefallen.

Vergleiche auch Selganors: "Voll krass bei die Ringe"

Offline Lord Verminaard

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Re:Den Rollenspielmarkt vergrößern
« Antwort #12 am: 7.05.2003 | 22:15 »
Man kann es drehen und wenden, wie man will - die potentiellen Erträge aus einer Erweiterung der Kundenschaft lohnen den zu erwartenden Marketing-Aufwand nicht. Denn:

a) Das Kundenpotential ist nun mal nicht groß. Du brauchst Leute, die kreativ, fantasievoll,  halbwegs intelligent und sprachbegabt sind, die sich nicht genieren, auch ein bisschen schauzuspielern, die sich durch den anfänglichen Lernaufwand nicht abschrecken lassen, die genug Zeit haben und die - nicht zu vergessen - überhaupt für Rollenspiel zu begeistern sind. Es gibt nämlich genug Leute, die es einfach blöd und unergiebig finden. Und dann müssen solche potentiellen Rollenspieler sich noch zu Gruppen zusammenfinden. Und von diesen Gruppen ist dann im Endeffekt nur einer Käufer von Rollenspielprodukten. Und um das Rollenspiel attraktiv für ein breiteres Publikum zu machen, dürfen die Produkte nicht zu teuer sein ("alles in einem Buch"), was die Erträge weiter senkt, weil es dann nicht nur für die Neuen, sondern auch für die "Stammkäufer" billiger wird.

b) Der Marketingaufwand wäre ganz erheblich. Trotz allem gibt es (auch unter jungen Leuten) immer noch sehr, sehr viele, die überhaupt noch nie etwas von Rollenspiel gehört haben. Und wie bereits richtig gesagt wurde: das kann man nicht mit einem Satz erklären. Die Werbung müsste also ziemlich aufwendig sein, um den Leuten zunächst mal klarzumachen, worum es bei dem Produkt überhaupt geht. Und sie müsste gut platziert sein, also nicht nur in ein paar Fachzeitschriften, sondern in Bravo, Yam, PC Spiele, TV Spielfilm, Amica, Playboy etc. Am besten natürlich sogar im Fernsehen, aber dass das utopisch ist, wissen wir wohl alle. Gleiches gilt für die Platzierung der Produkte selbst. Karstadt stellt ja nicht einfach so ein Rollenspielregal in seine Spielwarenabteilung, weil man nett drum bittet.

Also eine Kosten-Nutzen-Rechnung ergibt: betriebswirtschaftlich gesehen ist die Strategie der Rollenspiel-Konzerne, lieber nichts in die Gewinnung neuer Kunden zu investieren, sondern den vorhandenen Kundenstamm auszunehmen bis aufs letzte Hemd, durchaus nachvollziehbar.

Damit bleibt es an uns, den engagierten Rollenspielern, hängen, unser schönes Hobby in die große weite Welt hinauszutragen! An der Uni in Hamburg gibt es übrigens einen Rollenspieler-Treff, da laufen im zwei-Wochen-Rythmus so ca. 8-10 Runden, würde ich mal schätzen. Sind aber zu 90% Leute, die auch schon vorher Rollenspiel gemacht haben...

Ich persönlich habe bisher 16 Leute zum Rollenspiel animiert, von denen 5 auch noch aktiv spielen (wenn ich richtig gezählt habe). Einer von ihnen hat sogar mal kurzzeitig eine eigene Runde geleitet, an der ich nicht beteiligt war. Ein paar stehen auch noch auf der Warteliste, und trotz meiner erheblichen zeitlichen Belastung würde ich mich sicherlich nicht lumpen lassen, noch eine weitere Runde zu leiten - allein, das leidige Terminproblem... Ist halt alles nicht mehr so wie zu Schulzeiten! Also, Ihr Forum-Junggemüse, nur Ihr seid es, die das Überleben der Gattung sichern können! ;)
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Re:Den Rollenspielmarkt vergrößern
« Antwort #13 am: 7.05.2003 | 23:38 »
was wir brauchen ist ein bestell-service für gute, motivierte spielleiter! ;D
das ist eine gute werbung für rollenspiele, die ganzen rollenspieler ohne zeit können wieder spielen, und es schafft arbeitsplätze!
was wollt ihr mehr?

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Re:Den Rollenspielmarkt vergrößern
« Antwort #14 am: 8.05.2003 | 00:27 »
Lord Verminaard hat das Problem schon auf den Punkt gebracht. Rollenspiel IST definitiv ein Nischenhobby und kann auch nicht durch noch so große Kraftakte zum Massenhobby erhoben werden... vielleicht kurzzeitig, aber nicht für lang.

Für viele "Normale" hat Rollenspielen den Charme von Briefmarkensammeln - nur irgendwie bedrohlicher, weil immer von Kämpfen und Monstern gesprochen wird.

Die Komplexität sorgt dafür, daß Du stets nur einen Teil des Spektrums "Rollenspiel" transportiert bekommst. Keine TV-Kamera kann einfangen, was Rollenspiel wirklich ist, dazu müßte die Kamera schon in die Rolle eines Spielers schlüpfen und auch die Pizza-Orgie mit aufnehmen ... Wer will das sehen ;-)

Komplexität... Komplexität.... Rollenspiel IST in meinen Augen NICHT komplex!
Ich glaube auch nicht das Anderson(?) und Gygax damals was komplexes schaffen wollten, ich glaube nicht einmal dass sie irgendwas im Sinn hatten, was heute als Rollenspiel verkauft wird.

Wenn man Rollenspiel auf das begrenzen würde was es eigentlich ist, könnte es zum Massenhobby werden - und dann würde man in jeder Wochenzeitung ein spielbares Abenteuer finden, naja ;-)

Aber wer würde denn noch für irgend etwas Geld ausgeben, wenn offensichtlich würde, daß man all das gar nicht braucht, was das Rollenspiel kompliziert macht?
Wollen wir Rollenspieler nicht gerade unser Geld für die Komplexität ausgeben... für die verdrehten Gehirnwindungen und Rauchschwaden die aus den Autoren hervorquollen?

Nur wenn ein Grundregelwerk abgefahrene neue Regeln liefert, der Quellenband kaum aussprechliche Völker und Gebräuche, das Abenteuer so abstruss dass kein Spieler mehr mitkommt... erst dann sind wir doch glücklich, oder?

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Re:Den Rollenspielmarkt vergrößern
« Antwort #15 am: 8.05.2003 | 10:15 »
Ich spiele jede Menge Brettspiele. Dort gibt es seit einiger Zeit einen Trend komplexe Spiele an den Mann zu bringen. Das begann etwa(?) mit dem Spiel "Siedler von Catan", dessen Regelkomplexität etwa mit TWERPS oder Over The Edge zu vergleichen ist. Dieses Spiel löste einen Boom sondersgleichen aus. Danach folgten immer wieder Spiele, die in Sachen Komplexität (und auch Zeitaufwand!) keine Fragen offen liessen(z.B. "Die Macher" oder "Vinci") und sich trotzdem verkauften. Ein aktueller Beleg dafür ist "Puerto Rico"  (Regelkomplexität etwa Unknown Armies und Mage), dass den deutschen Spielepreis erhalten hat und trotz der Riesenauswahl an möglichen Optionen, die sich in jeder Spielrunde bieten (daher der Vergleich mit Mage ;)), auch von Gelegenheitsspielern angenommen wird. Warum also sollte gerade die Regelkomplexität gegen Rollenspiele stehen, wenn es eine Menge Regelsysteme gibt, die einfache und trotzdem spielbare Regeln besitzen?

Auch das Argument der der Zusatzbücher sollte nicht das Problem sein. Gerade die Siedler von Catan haben phenomenal gezeigt, was mit Zusatzartikel auch im Massenmarkt zu machen ist. Die Zauberer von der Küste haben scheinbar schon von den Siedlern gelernt. Wie sonst sind sie auf die Idee gekommen, kleine Produktlinien wie "Wheel of Time" oder "Stormbringer" aufzubauen?

Wäre der Marketingaufwand wirklich so immens, wenn in den benachbarten Bereichen gewildert werden würde? Ich dachte eigentlich, dass z.B. BESM und Buffy-RPG einige Spieler an Land gezogen hätte, die mit den StandardfantasyRPGs nicht wirklich etwas anfangen können. Auch möchte ich den Erfolg von Vampire Anfang der 90-er hier erwähnen. Die damalige "Grufti"-Szene galt bis dahin nicht gerade als Rollenspieler, oder? Wenn ich mir dann noch den Erfolg von Harry Potter bei den Kindern anschaue und dann auch noch die Rollenspiele, die auf den Fanpages gespielt werden, ansehe, dann frage ich mich ob es wirklich nur eine kleine Schar an kreativen, fantasievollen halbwegs intelligenten und sprachbegabten Menschen gibt. Abgesehen davon behaupte ich mal, dass es jede Menge an Rollenspieler gibt die bei den oben genannten Punkten die eine oder andere Eigenschaft vermissen lassen. (bei "sprachbegabt" zähle ich mich selbst dazu.) ;)


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Re:Den Rollenspielmarkt vergrößern
« Antwort #16 am: 8.05.2003 | 11:43 »
So, jetzt versetze ich mich mal in einen (Noch-)Nicht-Rollenspieler:
Ich habe gehört, daß Rollenspiel so etwas ist, wie ein Buch zu lesen - nur daß man die Handlung selbst beeinflussen kann, in dem man in die Rolle eines der Hauptpersonen schlüpft. Ich habe mich schon mal in einem entsprechenden Laden begeben und in einigen Regelwerken geblättert. Dabei ist mit ein Plakat aufgefallen, daß am nächsten Wochenende ein Con in der nahen Uni stattfindet. Ich gehe da mal hin.
Und was erlebe ich nun dort?
Eine Menge Leute - teilweise recht merkwürdig verkleidet - sitzen an mehreren Tischen und reden und würfeln. Häufig verstehe ich nicht, was sie reden - es scheint so eine Mischung aus deutschen und englischen Worten zu sein.... Plötzlich ruft einer "Geil, das ist schon der dritte Vrock, dem ich heute den Kopf abgeschlagen habe... Jaaaaa! Ich stopfe den Kopf zu den anderen in den Rucksack."
Ich wende mich ab. Das ist wohl doch nichts für mich. Ich gehe!

Was ich damit sagen will: Die Auftritte einiger Leute auf Cons sind dermaßen abschreckend, daß man sich nicht wundern sollte, daß das Ansehen der Rollenspieler in der Öffentlichkeit schlecht ist.
Außerdem muß man versuchen, über das Thema (Krimi, Fantasy, StarWars, etc.) Leute zum Rollenspiel zu bringen, denn Rollenspiel macht nur Spaß, wenn man die Spielwelt mag. Mich werdet Ihr z.B. niemals zu Vampire übereden können  ;) . Außerdem wirken auf viele Leute, englische Spiele abschreckend - für den ersten "Kontakt" also am besten ein deutsches Rollenspiel verwenden. Im ersten Abenteuer sollte es einen klaren Auftrag geben und der Aktionsradius der Charaktere sollte örtlich begrenzt sein. Man sollte ein "Wir-Gefühl" in der Gruppe aufbauen und die Story sollte nicht zu "abspaced" sein. Der "Anfänger" sollte sich durch die Augen seines Charakters zunächst einmal mit der Spielwelt und der Aufgabe auseinandersetzen, bevor man verlangt, den Charakter genau auszu arbeiten und entsprechend zu spielen - das ergibt sich mit der Zeit automatisch. usw. usw.
Dann denke ich, werden noch mehr (wenn auch nicht viel mehr!) Leute für dieses Hobby zu begeistern sein.

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Re:Den Rollenspielmarkt vergrößern
« Antwort #17 am: 8.05.2003 | 11:46 »
Was ist mit der Zugänglichleit von Rollenspielen?

Ich bin der Meinung, dass der Hauptgrund für die weite Verbreitung von DSA die ehemalige Vermarktung über Schmidt-Spiele war und das das System damit in jedem 0815-Spielzeugladen zu haben war.

Schon mal den Gesichtsausdruck völlig unbedarfter gesehen, die an einem "Rollenspiel"laden vorbeigehen? Okay, das hat sich seit HdR verändert, zumindest was die Akzeptanz betrifft, aber imho wird der HdR-Boom genau auf sich konzentriert bleiben, d.h. Mittelerde nicht verlassen.

Was die eigenen Erfahrungen betrifft. Grundstockarbeit mit dem PrO auf der Leipziger Buchmesse. Neuland abstecken. Die allermeisten Leute hatten einfach noch nie etwas davon gehört, dass es sowas überhaut gibt, bzw. jenseits des Computer-Monitors. Darüber hinaus war die Bereitschaft sich informieren zu lassen (oder es auszuprobieren) sehr groß. Es fehlten einfach die grundlegenden Informationen.

Dann noch etwas in eine andere Richtgung: Will der "durchschnittliche Klischee"-Rollenspieler, dass sein Hobby (Obsession) sich ausbreitet? Sehen Rollenspiellände einladend aus (ich kenne solche und solche)? Wirken die Schlangen von Con-Türen, als würde dort etwas spannendes, unterhaltsames stattfinden, oder eher als würden dort Hühnern die Köpfe abgebissen werden?

Nur so ein paar Gedanken, die man viel zu weit spannen kann...
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Re:Den Rollenspielmarkt vergrößern
« Antwort #18 am: 8.05.2003 | 11:48 »
@Christian Preuss: Du sprichst auch diese Phänomene an, die kurzfristig Leute heranziehen, in meinen Augen Strohfeuer.
Okay, vielleicht gibt es von BESM und Buffy-RPG zum Kauf motivierte Spieler, aber ich würde deren Halbwertszeit in der "RPG-Szene" als gering einschätzen. Ich denke nicht, daß der Großteil der unvorbelasteten Käuferschaft ein halbes Jahr Aktivität überlebt oder gar irgendwann zu einem anderen Produkt greift.

Siedler von Catan ist nicht nur wegen seiner "regeltechnischen Komplexität" ein Kuriosum in der Spieleszene - und das weltweit. Das Konzept des Grundspiels ist in meinen Augen aber nicht wirklich annähernd so Komplex wie die Struktur eines Rollenspiels.
Und Vergleichbar wäre es allerhöchstens mit solchen Mutationen wie das Diablo II Abenteuerspiel.

Der Knackpunkt ist die Komplexität der Phantasie, nicht die der Spielregeln.
Bei Siedler muss ich mir nicht vorstellen, wie das Erz gefördert wird und ob meine Erzmine einstürzt, es handelt sich um simple Papiermarken die man nach einem passenden Würfelwurf erhält auf denen auch 10 Dollar oder 5 Banaen stehen könnte.  Auch die Kommunikation beschränkt sich (im erfolgreichen Grundspiel) auf blosses Tauschen. Das Siedler-Spielprinzip ist komplexer als Mensch-ärgere-Dich-nicht und Mein-Auto-hat-mehr-PS-als-Deins aber das wars dann auch schon.
Das eigentlich Phänomen ist, wie weit die Erweiterungen (Seefahrt/Ritter) dann gehen.

...

Der Massenmarkt *kann* von Rollenspielen angesprochen werden - er wird es ja auch schon seit langem: selbst renomierte Magazine und Tageszeitungen testen oder erwähnen Rollenspiele - nur handelt es sich dabei um Computerversionen.

Diese kommen an, weil die Komplexität der Phantasie dem Spieler abgenommen und durch konsumfertige Bilder und Klänge ersetzt wird, wie er sie vom TV kennt. Auch das Regelwälzen übernimmt der Computer, so daß der mühsame (?) Job des Spielleiters entfällt.


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Re:Den Rollenspielmarkt vergrößern
« Antwort #19 am: 8.05.2003 | 12:05 »
Dogio hat einen guten Punt erwähnt:

Die Nutzung der eigenen Phantasie ist wohl der USP, das Alleinstellungsmerkmal von Rollenspielen als SPIELEN.

Auch wenn wir die logistischen Probleme und die Komplexität vergessen (denn die lassen sich lösen), bleibt dies der Hauptpunkt.

Rollenspiel spricht jene an, die ihre Phantasie in geselliger Runde ausleben wollen (LARPS und Fetisch-Parties* - oder auch Erlebnisbordelle - gehen da in eine eher 'realistische' Richtung - da geht es auch um Körperhaftigkeit und sinnliches Erleben).

Aber das ist auch genau die Zielgruppe, die Theater spielt, Lesungen machen, selber Hörspiele entwickeln oder sich einfach im Zug Fortsetzungen ihrer Lieblingsfiguren aus Funk und Fernsehen ausdenken... Und ich bin sicher, dass die auch Rollenspiele machen würden, wenn sie die kennen würden - oder vom Hobby nicht verschreckt werden würden...

Auf jeden Fall geht hier von meiner Seitung Dank an die Jungs und Mädels vom PrO - die haben auf der Buchmesse Leipzig gezeigt, wie man das Hobby Schülern schmackhaft macht - was die großen Rollenspielverlage weder versucht noch geschafft haben.

* Als ich einen Artikel über Fetisch-Parties recherchiert habe und eine eben solche Party besuchte, sind mir dort ein Haufen sonst LARP-spielender Bekannte über den Weg gelaufen... Jaja, Kettenhemden und Leder auf nackter Haut usw... :)
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Re:Den Rollenspielmarkt vergrößern
« Antwort #20 am: 8.05.2003 | 12:43 »
Zitat
Und ich bin sicher, dass die auch Rollenspiele machen würden, wenn sie die kennen würden - oder vom Hobby nicht verschreckt werden würden...

Du vergisst das diese Leute auch noch die notwendige Zeit aufbringen müssen, um sich zu treffen und Rollenspiel zu betreiben... selbst die anscheinend zeitlich flexible Gruppe "sich einfach im Zug Fortsetzungen ihrer Lieblingsfiguren aus Funk und Fernsehen ausdenken" hat eben nur im Zug (zuviel) Zeit.

Wenn ich zu einer der anderen Gruppen gehöre, mache ich in der Regel das und bin damit ausgefüllt, oder? Für einen Theaterspieler wäre vermutlich höchstens LARP eine interessante Ergänzung und Macher von Hörspielen würden vermutlich eher versuchen die Rollenspieler mit ihrer Idee zu konvertieren als umgekehrt ;-)

Zitat
Als ich einen Artikel über Fetisch-Parties recherchiert habe und eine eben solche Party besuchte, sind mir dort ein Haufen sonst LARP-spielender Bekannte über den Weg gelaufen... Jaja, Kettenhemden und Leder auf nackter Haut usw...
Achtung Abgrund ;-)

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Re:Den Rollenspielmarkt vergrößern
« Antwort #21 am: 8.05.2003 | 12:48 »
@Dogio: Jestocost hat schon sehr gut in Worte gepackt, was ich dazu schreiben wollte. Wenn die Komplexität der Phantasie wirklich eine solche Hemmschwelle ist, warum werden dann so viele Belletristik-Bücher gelesen? Warum spinnen so viele Fans der verschiedenen Serien/Filmen/Büchern die Geschichten selber weiter? Ich habe vor kurzem 3(!) deutsche Harry Potter-Seiten entdeckt auf denen jeweils ein eigener "Schulbetrieb" (in Form von Forenrollenspiele) angeboten wurde. Meiner Meinung nach stellt sich eher die Frage in welcher Form das Rollenspielen angeboten werden müsste, um mehr Zulauf zu erhalten.
Mit einem hast Du aber sicher Recht: Der Job des SL müsste wesentlich vereinfacht werden. Vielleicht wären Krimi-LARPs oder ähnliche Ideen(Mystery-Parties, Geisterhäuser o.ä.) die richtige Richtung?!

EDIT: Die Antwort hatte ich abgeschickt, bevor ich Dogios zweites Posting gesehen habe...
« Letzte Änderung: 8.05.2003 | 13:01 von Christian Preuss »
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline Roland

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Re:Den Rollenspielmarkt vergrößern
« Antwort #22 am: 8.05.2003 | 13:25 »
Soll der RSP Markt vergrößert werden, dann muß das jemand in Angriff nehmen.
Das braucht Zeit und Geld. Woher nehmen, wenn nicht stehlen?

Die wenigen RSP Verlage, die ihr Geschäft tatsächlich so betreiben, das man von halbwegs normalen Unternehmen sprechen kann, haben nicht das Geld oder die Kapazitäten so etwas anzugehen und bekämen auch kein Geld von den Banken, selbst wenn sie sich der Markterschliessung annehmen würden

Die Rest der hauptberuflich produzierenden Klasse ist zufrieden, mit dem Rollenspiel ein bisschen Geld zu verdienen und das Hobby zum Beruf gemacht zu haben.
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Re:Den Rollenspielmarkt vergrößern
« Antwort #23 am: 8.05.2003 | 13:46 »
@Roland

Zeit und Geld - sicher. Aber vielleicht auch einfach nur neue Ideen und ein wenig Mut.

Engagement: Rollenspiele bei lokalen Veranstaltungen vorstellen, mit Stadtmagazinen reden, halt die ganze Grasswurzelschiene. Und sich artig aufführen.

Außerdem können wir dieses Netzwerk nutzen, das PrO, DRosI, whatever...

Es geht hier um unser Hobby - und nicht um die Industrie. Und wenn wir wollen, dass unser Hobby gesellschaftsfähig wird, müssen wir das schon selbst in die Hand nehmen - die anderen werden es nicht tun.

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Re:Den Rollenspielmarkt vergrößern
« Antwort #24 am: 8.05.2003 | 13:52 »
Mir stellt sich die Frage, warum man den Markt vergrößern sollte...
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