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Rolemaster noch zeitgemäß?

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Horatio:
Hm, ich denke man muss immer die Frage stellen, welche Ansprüche das Spiel an sich selbst stellt, bzw. welche Ziele es verfolgt und ob es diesen gerecht wird (oder zumindest gerechter als andere RSPs). Ich denk mal, Rolemaster vorzuwerfen, das es viele Tabellen hat und die Abwicklung des Systems Zeit kostet, wäre wie wenn man D&D vorwirft, dass es Klassen hat^^.

Es ist sicherlich nicht insofern „zeitgemäß“, dass die heutigen Regelwerke einfach eine schneller Abwicklung ermöglichen, was möglicherweise auch einen Trend dastellt. Die Frage ist  ob es  heute noch eine Berechtigung hat, also seine eigene Nische, die nicht nur von Nostalgikern bevölkert ist ;). Es ist sicherlich nicht das einzige Rules Heavy System das heute noch im Umlauf ist. Vielleicht kann man da einen gewissen Bezugspunkt für eine Bewertung schaffen.

Ich hab nie Rolemaster gespielt, aber soviel gehört, dass ich eine recht feste Vorstellung habe, wie es so abläuft. Ich glaube so geht es vielen. Insofern fände ich es interessant, wo es die Erwartungen des Rezensenten bestätigt hat und wo gerade nicht :).

DasTaschentuch:

--- Zitat von: Horatio am 13.12.2009 | 23:02 ---

Es ist sicherlich nicht insofern „zeitgemäß“, dass die heutigen Regelwerke einfach eine schneller Abwicklung ermöglichen, was möglicherweise auch einen Trend dastellt.

--- Ende Zitat ---

Nochmal Nachfrage: schnellere Abwicklung bzgl was? Wie gesagt,kenn Rolemaster nicht aber jede menge andere "alte" Rollenspiele. daß DSA4 irgednwie schneller wäre als DSA 3 kann ich ebensowenig behaupten wie,daß DnD 4 irgendwie schneller wäre als DnD 3.5. Die beiden Beispiele eben hab ich gewählt,weil es hier jeweils einen direkten Vorgänger gibt.
oder vielleicht anders gefragt (wär eventuell was für ne Umfrage), was wär ein beispiel für ein zeitgemäßes Regelwerk (Regeln,nicht Layout und co). Idealerweise ein bekanntes System und nicht ein Indy RPG was in ganz Deutschland 7 Leute spielen.

Ach,on topic: kann man sich irgendwo eine Einführung zu Rolemaster runterladen um einen Eindruck vom System zu bekommen?

Horatio:
Hm SR4 und nWoD scheint mir schneller als die Vorgänger, aber das war nur der Eindruck beim lesen und von Erzählungen. Selbiges gilt für D&D4; da weißt du sicher mehr als ich, aber auch hier hatte ich das Gefühl beim lesen, dass es im Vergleich zur D&D3 (3.5 ist an mir vorbei gegangen), doch sehr entrümpelt wurde.

An aktuellen Systemen ohne Vorgänger fällt mir noch Heredium ein, das beim Überfliegen doch recht schnell und stromlienienförmig wirkte.. ok und Frostzone, dass mehr in Richtung rules heavy geht, aber das will, denke ich, den höheren Crunch auch drin haben.

Endlich mal ein Beispiel aus eigener Spielerfahrung: Savage Worlds ist welten schneller und umkomplizierter als das Vorgängersystem Deadlands^^.

.. und DSA4 gilt nicht :P, das ist noch von vor der Jahrtausendwende und damit noch Teil der letzten Generation von Spielen, 4.1 hin oder her ;).

DasTaschentuch:

--- Zitat von: Horatio am 13.12.2009 | 23:47 --- Selbiges gilt für D&D4; da weißt du sicher mehr als ich, aber auch hier hatte ich das Gefühl beim lesen, dass es im Vergleich zur D&D3 (3.5 ist an mir vorbei gegangen), doch sehr entrümpelt wurde.


Endlich mal ein Beispiel aus eigener Spielerfahrung: Savage Worlds ist welten schneller und umkomplizierter als das Vorgängersystem Deadlands^^.

--- Ende Zitat ---

meine erfahrung war bisher,daß D&D 4 deutlich träger ist,aber wir spielen schon lang D%D 3.5 vielleicht sind wir nur nicht warm genug.
Die "entrümpelung" hab ich nicht wirklich empfunden. Es ist zugänglicher aufgebaut,wirkt aber dadurch wie "Rollenspie für Dummies" auf mich.

Savage Worlds hör ich dauernd nur Loblieder,gespielt hab ichs bisher noch nicht. Aber ganz neutrale Frage: ist das "schneller" in diesem fall gleich besser  bzw mehr Spaß ? Die sonst von Dir zitierten RPGs haben mir alle nix gesagt :-( Dabei spiel ich eigentlich verdammt viel...

Funktionalist:
@Taschentuch

Schachregeln
--- Zitat von: http://www.schachverein-gifhorn.de/schgesch.htm ---:Zuerst trug das Schachspiel in Indien den Namen Tschaturanga und hatte mit dem heutigen Schach wenig zu tun. Die Spielidee bestand nicht im Mattsetzen des Königs, sondern in der Vernichtung der Streitkräfte der Gegner. dabei wurde ein Würfel eingesetzt und die Züge entsprechend der Anzahl der geworfenen Augen ausgeführt. Das Tschaturanga drang in der Folgezeit nach Mittelasien und in den Iran vor. Zu Beginn des 7. Jahrhundert entwickelte sich aus dem Tschaturanga das Schatrandsch. Nun gab es ein Spiel für zwei Personen, das äußerlich dem heutigen Schach sehr ähnlich war, jedoch andere Regeln zugrunde legte. Der Spielausgang wurde jetzt nicht mehr vom Zufall des Würfels bestimmt, sondern von der Logik und der Erfindungsgabe des Spielers Mit der Eroberung des Irans durch die Araber sowie dem Aufbau eines starken arabischen Kalifates, war die Weiterentwicklung des Schatransch auch in anderen Ländern gegeben. Das Schachspiel kam wahrscheinlich im 9. Jahrhundert nach Europa, nachdem die Araber in Südspanien das Kalifat von Cordoba errichtet hatten. Nach Russland kam das Spiel unmittelbar vom Osten her im 8.-9. Jahrhundert. Ab dem 13. Jahrhundert wurde durch neue Regeln versucht, das Schachspiel schneller und dynamischer zu gestalten, so durften z.B. die Bauern von ihrer Ausgangsreihe aus nun auch einen Doppelschritt vornehmen. Die fast endgültige heutige Form erhielt das Schachspiel im 16. Jahrhundert, als man begann, die Rochade anzuwenden. Die ersten Historischen Dokumente, die für das moderne Schachspiel von Bedeutung waren, sind zwei Handschriften aus dem 15. Jahrhundert und das Buch von Lucena, das gegen Ende des 15. Jahrhunderts in Salamanca in Spanien entstand. Das erste Werk, in dem den Eröffnungen große Beachtung geschenkt wird, ist "Das Buch von der Erfindungsgabe und der Spielkunst im Schach", das vom spanischen Pater Ruy Lopez 1561 verfasst wurde. In den folgenden Jahrhunderten wurde die stufenweise Erörterung der strategischen und taktischen Probleme im Schach immer weitreichender. In zahlreichen Sprachen erschienen immer mehr Bücher, die sich damit auseinandersetzten. Von großer Bedeutung für die Entwicklung des Schachspiels war das Werk des berühmten französischen Schachspielers Francois André Philidor (1726-1795) "Die Analyse des Schachspiels". Philidor ging die Schachtheorie auf neuen Wegen an, er betrachtete die Bauern als die Seele des Spiels. Nur sie lassen Angriff und Verteidigung entstehen, ihre Position entscheidet das Schicksal des Spiels.
--- Ende Zitat ---

Anscheinend ist Schach doch nicht so zeitlos und wurde immer mal wieder angepasst, so konnte die Dame zur Zeit Louis 14. nicht über das ganze Feld ziehen etc.
;)

Und ja, Rolemaster ist nicht zeitgemäß, da es zu klobig ist.
Heute sollen Systeme recht schlank und griffig sein. (Zumindest hier im Tanelorn. ;D)

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