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Rolemaster noch zeitgemäß?

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Boba Fett:
Ach ja, zeitgemäß...
Antwort: Nö isses wohl nicht, aber zeitgemäß ist wohl das unwichtigste Bewertungskriterium beim Rollenspiel, das es gibt. Siehe Retro-Welle... ;)


Vanis:
Wie bei allem gilt: Es kommt auf die Einstellung an, mit der man an eine Sache rangeht. Wenn ich von vorne herein aus der Indie-Ecke komme und alle älteren Rollenspiele wie RM, GURPS oder wasweißich scheiße finde, dann wird man auch keinen Spaß mit denen haben. Ich hab damals viel Rolemaster gespielt. Heute würde ich wohl keine 100+ Euro in die ganzen Regelwerke investieren. Aber mal zocken? Warum nicht?

Offtopic:


--- Zitat von: Athair am 30.04.2012 | 17:24 --- Dasselbe.
 Bei GURPS geht's mir wie mit Esperanto. Nette Ideen, EIGENTLICH einfach, letztendlich weicht es aber von meinen Wünschen und Erwartungen immer 1-2 cm ab. Unbefriedigend.
 => bei mir: GURPS, DSA 4.X. Bei RM habe ich gerade durch die Schablonen von vorn herein etwas, an dem sich mein Charakterkonzept messen lassen muss.

--- Ende Zitat ---

GURPS hat diese Schablonen auch. Wenn die einem nicht passen, werden sie halt passend gemacht. Wo ich ein Problem sehe ist, dass der Aufwand irgendwann richtig groß wird.

Boba Fett:

--- Zitat von: Vanis am 13.06.2012 | 15:51 ---Heute würde ich wohl keine 100+ Euro in die ganzen Regelwerke investieren.
--- Ende Zitat ---

Das GRW [€ 39,95] ist stand alone sehr gut spielbar...

Vanis:

--- Zitat von: Boba Fett am 13.06.2012 | 16:00 ---Das GRW [€ 39,95] ist stand alone sehr gut spielbar...

--- Ende Zitat ---

Ja, schon, aber wir wissen doch alle, wohin das bei uns Rollenspielern hinausläuft... ;)

Weltengeist:
Dann will ich mal - wenn auch verspätet - eine Lanze für Rolemaster brechen.

Denn ja, ich habe jahrelang Rolemaster gespielt, damals, in den 90ern. Ob ich es heute nochmal spielen würde? Wohl eher nicht, was aber nicht an RM an sich liegt, sondern daran, dass ich mich insgesamt zunehmend von regellastigen Systemen abwende. Allerdings muss ich sagen, dass RM längst nicht so regellastig ist wie sein Ruf. Wenn man erst mal die ganzen Kampf- und Zaubertabellen in nette Ringbücher ausgelagert hat, sind die eigentlichen Regeln sogar sehr kompakt. Mit dem Regelwust eines Schwarzen Auges o.ä. kann Rolemaster keinesfalls mithalten.

Was mir rückblickend an Rolemaster gut gefallen hat, ist zum einen seine universelle Verwendbarkeit (keine feste Bindung an bestimmte Spielwelten) und zum anderen sein flexibles Magiesystem mit den abertausend Zaubersprüchen (gerade in den Erweiterungsbüchern). Aber auch das (mit Verlaub) saugefährliche Kampfsystem hatte seinen Charme, und ich habe davor und danach nie wieder so viele Fingernägel in Rollenspielsitzungen runtergekaut wie bei Rolemaster-Kämpfen.

Wenn man drauf steht, Charaktere "hochzuspielen", dann besticht Rolemaster zudem durch eine echt steile Entwicklungskurve der Figuren. Anfängerfiguren sollten sich schon vor einem einzelnen Wildschwein oder drei marodierenden Goblins in Acht nehmen (wer glaubt, dass ein Erststufen-DSA-Held nichts kann, soll mal einen Erststufen-Rolemaster-Char spielen), während Profis ein ganzes Wehrdorf in Schutt und Asche legen können. Und das, ohne dass es sich so Marvel-Superhelden-mäßig anfühlt wie beispielsweise bei D&D.

Ist all dies nicht mehr zeitgemäß? Keine Ahnung. Ich habe den Eindruck, dass die Gesamtheit der Systeme, die hier auf Tanelorn manchmal als "nicht mehr zeitgemäß" bezeichnet werden, gefühlte 95% des Rollenspielmarktes unter sich aufteilen. Zeitgemäß ist doch, wenn noch jemand Spaß daran hat. Und ich glaube, dass es durchaus Leute (gerade auch aus der Tactician-, Buttkicker- und Specialist-Fraktion) gibt, die an Rolemaster ihre helle Freude haben könnten. Wenn sie es denn ausprobieren würden.

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