Pen & Paper - Spielsysteme > Rolemaster
Rolemaster noch zeitgemäß?
Weltengeist:
--- Zitat von: Luxferre am 15.06.2012 | 08:21 ---Zeitgemäß nein.
--- Ende Zitat ---
Wieso? Ob etwas wirklich nicht zeitgemäß ist, nur weil eine prozentual verschwindend kleine selbsterklärte Avantgarde etwas anderes bevorzugt, ist doch gar nicht geklärt. Was spielt denn im Jahre 2012 die ganz große Mehrheit in Deutschland? Das Schwarze Auge. Schnelle und inituitive Vorbereitung oder Charakterstellung? Dass ich nicht lache... ;D
Mein persönliches Traumsystem hätte ausgefeilte Charaktere, einen fetten Zauberalmanach, aber einfache NSCs und höchstens 20 Seiten Regeln für das tatsächliche Spiel. Aber ich maße mir nicht an zu behaupten, dass alles andere nicht zeitgemäß ist, nur weil es nicht meiner Präferenz entspricht.
Vielleicht sollte man für diesen Thread mal definieren, was "zeitgemäß" eigentlich sein soll... 8)
LöwenHerz:
Aber DSA ist ein altes System. Die Neuerscheinungen fangen doch den kurzlebigen und schnelllebigen Zeitgeist viel besser ein. Das meinte ich damit ;)
Ich mag verbuggte Systeme (RoleMaster, Midgard) und auch schwere Regellast, solange sie für mich gut zu verstehen ist. Ich kommen beispielsweise nicht so recht mit HERO oder Gurps klar. Klingt total bescheuert, aber irgendwie machts da bei mir nicht *klick*... wie damals in der Siebten mit den Tangenten und so ;D
Ich freu mich auf jeden Fall wie Bolle, dass wir RM demnächst etwas down-to-earth anfangen werden zu spielen!
Brakiri:
@Weltengeist
also zunächst mal ist bei Rolmeaster vieles was Zauber angeht reine Augenwischerei.
Extrem viele Listen haben die gleichen Zauber, oder Zauber wie Feuerball II und ähnlichen Kokoloriss die eigendlich keine neuen Zauber sind, sondern z.B. einfach nur Feuerball mit höherer Reichweite. Sowas würde ich nicht unbedingt als sonderlich kreativ oder eigenständig bezeichnen.
Hinzu kommt die extreme Gefährlichkeit beim Kampf. Grade das halte ich für eine fragwürde Sache, denn die Streuung ist enorm, und wenns den Stufe 15 Paladin aus den Latschen haut, weil ein halbtoter Orc beim B-Crit eine 100 würfelt, dann wird gerne in den Tisch gebissen. Diese hohe Streuuung an Ergebnissen und die Unabhängigkeit zur Kompetenz der Chars ist eher Geschmacksache.
Auch im Bereich der Entwicklung würde ich dir teilweise widersprechen.
Bei Magiern oder Teilmagiekundigen ist das gegeben, aber bei nichtmagiekundigen Klassen, ist Rolemaster so mit eines der langweiligsten und unbefriedigensten Systeme, denn nachdem man Kloppen auf Rang 20 hat, und nurnoch 1% pro Rang bekommt oder sowas, bleibt einem nur übrig, die Punkte in irgendwelche Skills die man eigendlich garnicht will zu pumpen oder mehr Waffen zu lernen, auch wenn man sie nie einsetzt. Das ist wasted potential in Reinkultur.
Das man die ganze Liste lernen muss, ist in der Tat oft nervig.
GURPS Magic hat das z.b. viel besser mit Prerequisite Spells gemacht, wo man nicht ALLES benötigt, was z.B. das Feuer-College hergibt nur um Fireball zu lernen.
Zeitgemäss ist ja immer die Frage nach dem Zeitgeist.
Nach dem momentanen Zeitgeist, der trendtechnsich Richtung weniger komplexe und schnell zu spielende Systeme geht, ist RM natürlich nicht mehr zeitgemäss.
Alleine der Charbau kann bei unerfahrenen Spielern Stunden, ja sogar Tage dauern.
Eine elektronische Hilfe ist bei RM für mich ein Muss beim Charbau. Nur aus den Büchern würde ich keinen Char mehr bauen wollen.
Aber zeitgemäss sagt ja nichts darüber aus, ob man es spielen sollte oder nicht.
Wenn einem die Attribute die RM mitbringt gefallen, kann man das heute genauso spielen, wie vor 20 Jahren.
Weltengeist:
--- Zitat von: Brakiri am 17.09.2012 | 16:44 ---Nach dem momentanen Zeitgeist, der trendtechnsich Richtung weniger komplexe und schnell zu spielende Systeme geht,
--- Ende Zitat ---
Klar, deshalb sind "Das Schwarze Auge" und "Shadowrun" auch nach wie vor die beiden Systeme, die in Deutschland den Löwenanteil des Marktes unter sich aufteilen.
Nur weil auf Tanelorn (oder bei mir selbst ;)) bestimmte Sachen gerade in sind, würde ich sie noch nicht als Zeitgeist bezeichnen...
Bei den Zaubern denke ich, dass auch nach Abzug der Dopplungen immer noch sehr viel mehr Zauber übrigbleiben als anderswo. Und was die Kompliziertheit der Charaktererschaffung angeht - das habe ich nie als so schlimm empfunden, da finde ich DSA & Co sehr viel komplizierter.
Bei der Tödlichkeit gebe ich dir allerdings recht, deshalb haben wir Rolemaster seit jeher mit "Glückspunkten" gespielt, mit denen man gelegentlich einen Wurf neu würfeln lassen darf ;).
גליטצער:
--- Zitat von: Weltengeist am 17.09.2012 | 17:13 ---Klar, deshalb sind "Das Schwarze Auge" und "Shadowrun" auch nach wie vor die beiden Systeme, die in Deutschland den Löwenanteil des Marktes unter sich aufteilen.
--- Ende Zitat ---
Bitte beachte auch die alternativen, die diesem Marktsegment zur Verfügung stehen... Richtig der 0815-RPG-Laden hat gar keine im Angebot, die kennen nur noch DSA und SR
--- Zitat ---Nur weil auf Tanelorn (oder bei mir selbst ;)) bestimmte Sachen gerade in sind, würde ich sie noch nicht als Zeitgeist bezeichnen...
--- Ende Zitat ---
Das wiederrum sehe ich genauso wie Du. Meine rollenspielenden Bekannten (die tatsächlich lieber spielen, als online über neumodische Regeln zu diskutieren) haben von den meisten hier besprochenen Systemen vorher noch nie gehört und schütteln immer nur ablehnend den Kopf, wenn sie davon hören....
btw. Glückwunsch zur erfolgreichen Threadnekromantie.
Und nein, Rolemaster war schon nicht zeitgemäss als es damals auf den Markt kam. Die einzige Existenzberechtigung, die das System für mich hatte, war, dass es das offizielle System hinter MERS war.
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