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Rolemaster noch zeitgemäß?

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Boba Fett:

--- Zitat von: Глитзер am 18.09.2012 | 13:48 ---Ich finde halt Stufensysteme gruselig und antiquiert, ...

--- Ende Zitat ---
Nur mal so als Anmerkung: Pathfinder und Dungeons & Dragons 4 sind auch stufenbasiert und wohl die beiden größten Hechte im Rollenspiel-Karpfenteich.
Und beide nicht sonderlich alt. Insofern ist "antquiert" wohl nicht ganz korrekt.

Zumal jedes System irgendwo stufenbasiert ist, wenn es Werte über XP am Ende einer Sitzung steigern lässt und seine Spielmechaniken über Zahlenwerte abbildet. Da kommt es nur auf die Feinheit des Systems an, wie grob oder fein die Stufen aussehen.
Das wurde im :T: auch schon mehrfach diskutiert...
GURPS oder HERO sind auch nur Stufensysteme.
Und Savage Worlds zB ist ohne Stufen wesentlich grobkörniger als RM mit Stufen.
Klassen und Stufen sagen GAR NICHTS über ein System aus.

Brakiri:
Zustimmung beim vorigen Text, Abweichung hier:

Grade was Simulation angeht, finde ich RM alles andere als funktionstüchtig. In vielen Situationen lässt einen das Regelwerk im Stich, viele Zauber sind nicht 100% klar geregelt usw. Ausserdem scheint es keinerlei Anleitung zu geben, wie man neue Klassen etc. baut.

Hier ist z.B. GURPS wesentlich besser und vollständiger. Ich kann bauen was ich will, ohne Templates benutzen zu müssen, alles ist klar geregelt, es gibt keine Klassen, keine Stufen.
Rolemaster ist in dem Verständnis überhaupt kein Baukasten.

RM ist eher wie Playmobil mit festen grossen Teilen, wärend GURPS z.B. mehr wie Lego ist, aus dem man alles bauen kann.
Ich habe GURPS jetzt schon als Warhammer-System benutzt, für High Fantasy, für Star Wars, für SPACE, Alien, postapokalyptisch, Horror usw.
Hat alles super funktioniert, und sogar jedesmal seinen eigenen, systemunabhängigen Flair entfaltet.
RM fühlt sich für mich immer gleich an(Habe da sicher auch schon 3-4 Jahre auf dem Buckel), und eignet sich aufgrund der festgelegten Schablonen, Klassen usw. auch für nichts anderes als Fantasy.
Von Spacemaster, oder wie das heisst mal abgesehen, aber das hatte ich nie in der Hand.

Wer Freiheit, Flexibilität und vollständige Regeln will, der ist (mMn) bei RM an der falschen Adresse.


--- Zitat von: Boba Fett am 18.09.2012 | 13:55 ---Insgesamt gefällt mir RM als Rollenspiel im Simulationsbereich sehr gut und wesentlich besser als GURPS oder andere Baukästen. HARP Fantasy finde ich etwas zeitgemäßer.


--- Ende Zitat ---

גליטצער:
Versteht mich nicht falsch, ich finde RM von allen Stufen/Klassen System noch eines der besten. Aber anders als Boba sagt finde ich, dass Klassen und Stufen durchaus etwas über das System aussagen.

TeichDragon:

--- Zitat von: Weltengeist am 13.06.2012 | 16:37 ---Dann will ich mal - wenn auch verspätet - eine Lanze für Rolemaster brechen.

Denn ja, ich habe jahrelang Rolemaster gespielt, damals, in den 90ern. Ob ich es heute nochmal spielen würde? Wohl eher nicht, was aber nicht an RM an sich liegt, sondern daran, dass ich mich insgesamt zunehmend von regellastigen Systemen abwende. Allerdings muss ich sagen, dass RM längst nicht so regellastig ist wie sein Ruf. Wenn man erst mal die ganzen Kampf- und Zaubertabellen in nette Ringbücher ausgelagert hat, sind die eigentlichen Regeln sogar sehr kompakt. Mit dem Regelwust eines Schwarzen Auges o.ä. kann Rolemaster keinesfalls mithalten.

Was mir rückblickend an Rolemaster gut gefallen hat, ist zum einen seine universelle Verwendbarkeit (keine feste Bindung an bestimmte Spielwelten) und zum anderen sein flexibles Magiesystem mit den abertausend Zaubersprüchen (gerade in den Erweiterungsbüchern). Aber auch das (mit Verlaub) saugefährliche Kampfsystem hatte seinen Charme, und ich habe davor und danach nie wieder so viele Fingernägel in Rollenspielsitzungen runtergekaut wie bei Rolemaster-Kämpfen.

Wenn man drauf steht, Charaktere "hochzuspielen", dann besticht Rolemaster zudem durch eine echt steile Entwicklungskurve der Figuren. Anfängerfiguren sollten sich schon vor einem einzelnen Wildschwein oder drei marodierenden Goblins in Acht nehmen (wer glaubt, dass ein Erststufen-DSA-Held nichts kann, soll mal einen Erststufen-Rolemaster-Char spielen), während Profis ein ganzes Wehrdorf in Schutt und Asche legen können. Und das, ohne dass es sich so Marvel-Superhelden-mäßig anfühlt wie beispielsweise bei D&D.

Ist all dies nicht mehr zeitgemäß? Keine Ahnung. Ich habe den Eindruck, dass die Gesamtheit der Systeme, die hier auf Tanelorn manchmal als "nicht mehr zeitgemäß" bezeichnet werden, gefühlte 95% des Rollenspielmarktes unter sich aufteilen. Zeitgemäß ist doch, wenn noch jemand Spaß daran hat. Und ich glaube, dass es durchaus Leute (gerade auch aus der Tactician-, Buttkicker- und Specialist-Fraktion) gibt, die an Rolemaster ihre helle Freude haben könnten. Wenn sie es denn ausprobieren würden.
--- Ende Zitat ---

Sorry für den langen Quote (Und die halbe Thread-Nekromantie) - Aber das ganze Ding hier kann ich zu 99,9% Prozent unterschreiben.
Ich habe vor einigen Wochen einen One-Shot mit einem alten Kumpel gespielt, weil meine Freundin endlich mal wissen wollte, was ich da Freitags immer so treibe.
Erst hatte ich mehrere einfache Systeme wie Savage Worlds und Co. im Auge - Dann habe ich aber Rolemaster und ein AB von 13 Mann aus dem Schrank genommen.
Ich musste nur einen verdammten Regelmechanismus erklären (Würfel 1W100 und möglichst gut...- Der Rest ergibt sich aus den Werten) und auch mein Kumpel war nach jahrelanger RM-Abstinenz sofort im Regelsystem drin. Und es hat beiden (!), dem RM Veteran und dem absoluten RPG-Noob Spaß gemacht.

TeichDragon:

--- Zitat von: Brakiri am 17.09.2012 | 16:44 ---Auch im Bereich der Entwicklung würde ich dir teilweise widersprechen.
Bei Magiern oder Teilmagiekundigen ist das gegeben, aber bei nichtmagiekundigen Klassen, ist Rolemaster so mit eines der langweiligsten und unbefriedigensten Systeme, denn nachdem man Kloppen auf Rang 20 hat, und nurnoch 1% pro Rang bekommt oder sowas, bleibt einem nur übrig, die Punkte in irgendwelche Skills die man eigendlich garnicht will zu pumpen oder mehr Waffen zu lernen, auch wenn man sie nie einsetzt. Das ist wasted potential in Reinkultur.

Das man die ganze Liste lernen muss, ist in der Tat oft nervig.
GURPS Magic hat das z.b. viel besser mit Prerequisite Spells gemacht, wo man nicht ALLES benötigt, was z.B. das Feuer-College hergibt nur um Fireball zu lernen.

--- Ende Zitat ---

Von welchem RM reden wir eigentlich?
RMC? RMFRP? RMSS?
Vieles von dem was Du hier ansprichst, ist in dem einen oder anderen System mehr oder weniger gelöst worden.
Und sei es nur in Erweiterungen.

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