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Filme und Serien - Smalltalk

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gilborn:
Nachdem ich mit der Schakal auf den Trichter gekommen bin, betagtere Klassiker anzusehen, war letzte Woche French Connection 1&2 angesagt.
Es war interessant, Gene Hackman in einer betagteren Rolle zu sehen.

Der erste Teil gefiel mir deutlich besser, die halsbrecherische Szene in der er mit dem Auto der Strassenbahn hinterher hetzt ist in der Tat sehr adrenalintreibend.
Alles in allem auch eine tolle Charakterstudie.

Der zweite Teil ist dann nicht mehr so gut, wobei man ihn immer noch gut sehen kann.

Ludovico:
Nachdem hier wieder viel über Guy Ritchie diskutiert wurde, habe ich mir mit meiner Frau Snatch mal wieder angesehen.
Sie hatte den Film in keiner guten Erinnerung und ihre Meinung würde erheblich gebessert.
Die Starbesetzung ist großartig u.a. mit dem unverständlichen Brad Pitt, der aussieht, als wäre er in Photoshop erstellt worden und diesen ganzen durchgeknallten Charakteren.
Einer der besten Gangsterfilme mit den herrlichsten Sprüchen.
Ganz besonders genial und irre war
https://youtu.be/CbjBVz3yYhI?si=F-RSnwqt9bcd30mE

Als nächstes steht dann Bube, Dame, König, Gras an.

Darius der Duellant:
Foodtopia
Achievement unlocked für die Showrunner:
Erstelle eine Serie in der ausnahmelos(!) jeder eine unsympathische Arschgeige ist und man nur darauf hofft dass endlich irgendwer von den Protagonisten ins Gras beißt.

Dabei gefiel mir der Kinofilm damals...

Raven Nash:

--- Zitat von: Lyonesse am  2.08.2024 | 18:00 ---Ist halt am Ende eine Frage der Genrekonventionen und irgendwo auch Geschmackssache.
Mir waren die Nazis bei den Gentlemen jedenfalls genau so gleichgültig, wie die weggehauenen
Orkhorden in den Herr der Ringe- oder Hobbit-Filmen.
--- Ende Zitat ---
+1
Für mich sind das alles genauso Pixelhaufen wie Gegner in irgendeinem PC-Game. Dazu sterben sie zu unrealistisch (entweder zu viel oder zu wenig Blut, zu schnell, zu langsam, etc.). Aber ich hab auch noch nie verstanden, wie man sich emotional in einen Film "fallen lassen" kann. Ein Film ist ein Film. Ende.

Ich hab jetzt Castlevania - Nocturne durch, und musste daraufhin die Original-Serie nochmal anfangen. Im Original diesmal, denn die deutsche Synchro ist einfach furchtbar. Im Original ist das Ganze deutlich düsterer und ernster, unabhängig vom Blut und Eingeweiden.

Zed:

--- Zitat von: Raven Nash am  3.08.2024 | 08:57 ---+1
Für mich sind das alles genauso Pixelhaufen wie Gegner in irgendeinem PC-Game.

 Ein Film ist ein Film. Ende.

--- Ende Zitat ---
Mein früherer Medienprofessor war ein offener Typ und hatte auch immer eine offene Tür. Er sprach mit einigen Leuten, ich war dabei, dass er überlegte, nächstes Semester einen Schwerpunkt „Schwangerschaft im Film“ anzubieten.

Ich traute mich zu fragen: „Wo ist da der Mehrwert? Landen wir nicht irgendwann bei „Heuschnupfen im Film?“

Er nahm sich einen Moment Zeit, mir freundlich zu erklären:

Medienwissenschaft ist eine Gesellschaftswissenschaft. Filme haben schon immer Ängste, Hoffnungen und Normen von Gesellschaften ausgedrückt. Ob Bilder von Männlichkeit/Weiblichkeit, die Nähe und Entfremdung zu natürlichen Einschnitten in Biographien wie Geburt oder Tod, ob Beziehungsmodelle, ob die Relation von Gewalt und Humor, ob das empfundene Verhältnis von Staat/Gemeinschaft zum Individuum - Film/Serien/Computerspiele (ob tiefgründig oder seicht, spielt keine Rolle) - sie alle spielen gesellschaftliche Normen, Ängste, Wünsche durch und machen sie sicht- und analysierbar. Je nach Gebiet kann das Dschungelcamp so aussagekräftig wie der Restaurantretter und auch eine Actionkomödien sein.

Diese gesellschaftswissenschaftlichen Aussagen werden unabhängig von der geäußerten Intention der Creator getroffen. „Unser Film soll „nur“ unterhalten“ - das „schützt“ den Film nicht vor inhärenter Positionierung in gesellschaftlichen Fragen.

Film ist mehr als nur Film. Auch wenn wir hier über Filme sprechen, betrachten wir neben Dramaturgie, Schauspielkunst und Musikeinsatz ab und zu zB das dargestellte Verhältnis von genutzten Normen und ihrem Unterhaltungsfaktor. Das sagt etwas über Gesellschaft, und ja, unser Geschmack sagt auch etwas über uns, das Publikum.

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