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Filme und Serien - Smalltalk
Talasha:
--- Zitat von: Ludovico am 5.08.2024 | 23:30 ---Nach langer Zeit wieder gesehen Die Wildgänse kommen.
Wahnsinnig gut und wesentlich härter als neuere Filme des Genres wie Expendables.
10/10 Patronen
Es gibt
--- Ende Zitat ---
Oh ja, was für ein brachialer Film, einer meiner Lieblingsfilme.
Ludovico:
@Talasha
Geht mir auch so.
Vor allem die Interaktion zwischen Pieter Coetzee (Hardy Krüger) und Julius Limbani (Winston Ntosha), aber auch die Härte und die Skrupellosigkeit, mit der die Söldner vorgehen (Klicke zum Anzeigen/Verstecken)z.B. die Lagerwachen mit Zyanid-Gas umbringen und auch immer wieder dargestellt wird, dass Faulkner und seine Leute echt nicht nett sind.
Un dazu halt dieses Schauspiel...
Lyonesse:
--- Zitat von: Ludovico am 6.08.2024 | 08:53 ---und auch immer wieder dargestellt wird, dass Faulkner und seine Leute echt nicht nett sind.
--- Ende Zitat ---
Ach, auch nicht viel schlimmer als die durchschnittliche Rollenspielgruppe. Nennt sich Effizienz.
Outsider:
Die zwölf Geschworenen (NF)
Gut gemachte, spannende belgische Gerichtsserie über einen Mordprozess aus Sicht der titelgebenden Geschworenen. Neben den Anteilen rund um den Mordprozess haben alle Geschworenen ihr eigenes Säckelchen zu tragen, manche mehr, manche weniger. Für ein wenig Drama abseits der Hauptstory ist gesorgt, ohne das dies in meinen Augen Überhand nimmt. Wer also Spaß an Gerichtsdramen hat bei denen es über weite Strecken offen bleibt wer tatsächlich der Täter oder die Täterin ist kann hier fast bedenkenlos zugreifen. Ein Manko hat die Serie dann leider doch und das sind diverse Logiklücken welche sich nach und nach in der Story auftun. Funfact in der abschließenden Beratung wird ein wenig davon von einem der Geschworenen angesprochen, seine Meinung aber mit "...bei diesen technischen Details sollte man nicht zu kleinlich sein..." abgebügelt. Im Vordergrund steht eindeutig wie die Geschworenen mit der Thematik umgehen und am Ende eine Entscheidung treffen, die für mich nicht nachvollziehbar ist :D
Dazu im Spoiler mehr (enthält aber wie markiert SPOILER!!!).
Eine Rolle in der ganzen Serie sticht besonders heraus, die des Anwalts der Angeklagten. Am Anfang etwas kauzig rüberkommend fährt er doch im Prozess und am Rande davon zu Höchstleistungen auf. Sehr schön gespielt und argumentiert!
4 von 5 Punkten
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Das Ganze ist am Ende nur ein Indizienprozess und anscheinend gibt es in Belgien kein „im Zweifel für den Angeklagten“ obwohl immer wieder betont wird, dass es für eine Verurteilung keine Zweifel geben darf.
Alles was die Polizei zu den zwei Mordfällen ermittelt sind keine Beweise welche die Täterin (außerhalb ihrer Beziehung zu den Opfern) mit den Taten verbindet. Viel mehr belegen die Indizien, dass es die Angeklagte eben auch nicht sein könnte.
- es gibt an der Leiche keine Spuren der Angeklagten
- da wo die Leiche des ersten Opfers möglicherweise aufbewahrt wurde findet man nur Spuren des Opfers, keine der Angeklagten
- im ersten Mord wurde post Mortem ein Bolzenschussgerät verwendet, ein baugleiches Modell findet sich bei den Eltern der Angeklagten. Aber Untersuchungen zeigen, dass es nicht mit Sicherheit das zur Tat verwendete Modell ist / es wurden an dem Gerät keine DNA des Opfers gefunden / und keine Spuren der Täterin
- In der Wohngegend des Opfers sind Hausschlachtungen noch üblich, mehr als ein Haushalt könnte daher ein Bolzenschussgerät besitzen, die Polizei untersucht aber keine weitern
- Es wird rekonstruiert ob die Täterin von ihrem Aufenthaltsort zum möglichen Tatort (der tatsächliche Tatort ist nicht bekannt) in einem bestimmten Zeitfenster gekommen sein kann, dabei wird aber außer Acht gelassen, dass die Täterin ja auch noch das Bolzenschussgerät hätte holen müssen (vorher oder während des Zeitfensters in dem die Tat geschehen sein soll)
- Am zweiten Tatort wird ein Teilfingerabdruck der Täterin an der Außenseite einer Glasscherbe gefunden welche als Schnittwaffe verwendet wurde, es wurden keine Fingerabdrücke auf der Innenseite der Glasscherbe gefunden. Die Angeklagte gibt zu durch das Fenster ihre Tochter beobachtet zu haben die sie zu dem Zeitpunkt nur alle 14 Tage für 1 Tag sehen durfte.
- Die Täterin wird in der Nähe zum zweiten Tatort zur Tatzeit gesehen, aber der zweite Tatort befindet sich auf ihrem Heimweg von der Arbeit usw.
Was gegen die Täterin spricht ist, dass sie ein Motiv (Eifersucht) gehabt haben könnte und die Gelegenheit da sie trotz einer Familienfeier für ein Zeitfenster von 3 Stunden kein Alibi hat. Sie selbst sagt sie habe in der Zeit mit ihren Neffen und Nichten draußen gespielt und ist deshalb nicht auf den Videos der Feier zu sehen. Die Anklage gibt sich Mühe die Angeklagte in einem möglichst schlechten Licht dastehen zu lassen (Depressiv, Medikamentenmissbrauch, Entziehung des Umgangsrechts da sie eine schlechte Mutter ist).
Der Anwalt kann belegen, dass mindestens zwei weitere Personen ein ebenfalls starkes Motiv gehabt hätten das Opfer zu töten und ebenfalls die Gelegenheit dazu. Und dass das Gutachten des Jugendamtes ein Gefälligkeitsgutachten war, das aufgrund von Kennverhältnissen absichtlich besonders schlecht ausgestellt wurde. Es also keinen Grund gegeben hätte der Angeklagten das Kind wegzunehmen.
Was übrig bleibt sind keine technischen Fakten nur Bauchgefühle. Trotzdem Entscheiden die Geschworenen wie sie entscheiden.
Ludovico:
@Outsider
Wenn Dich sowas interessiert, kann ich Dir die gleichnamigen Filme nur empfehlen:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Die_zw%C3%B6lf_Geschworenen_(1957)
Es gibt noch ein Remake mit Jack Lemmon (auch sehr gut)
@Lyonesse
Ich kenne nicht viele Rollenspielgruppen (sogar keine), die mit Giftgas die schlafende Mannschaft eines Camps umbringt oder absprechen, ein Gruppenmitglied umzubringen, sollte es doch nicht mitmachen wollen.
Außerdem geht es ja hier um Filme.
Und kannst Du Dir vorstellen, dass in einem aktuellen Film die Protagonisten so vorgehen wie in Die Wildgänse kommen?
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