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Hindrances und warum sie mir Bauchweh bereiten

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Edwin:
Aber warum sollte ich so handeln, wenn der Bennie nicht den Nachteil des Nachteils aufwiegt?

Also ich entscheide mich (Neigierig)

Da is was interesstes, potentiell gefährliches

Rational Choice
Ertrag=Nutzen*Wahrscheinlichkeit-Kosten

Ich handle so, wie ich den Ertrag höher einschätze. Da ich die Alternativ "Neigierig sein und nachschaun und nen Bennie kassiern" nicht hab, wenn ich den "Nachteil" nicht habe, ist der Nachteil höchstens ein neutrales Wort auf dem Charbogen, bestenfalls aber ein VORTEIL.

Zornhau:

--- Zitat von: Edwin am 30.01.2010 | 16:42 ---Vll noch mal in Kurz und verschärft: Warum soll ich mir nicht sämtlichen Weichen "Nachteile" holen, und bei Bedarf Bennies einsacken?
--- Ende Zitat ---
Das kannst Du doch machen. Das ist völlig legitim und ganz normale SW-Spielpraxis. - Nur zu. Viel Spaß!

Du kannst jedoch "bei Bedarf" nur dann "Bennies einsacken", wenn Du diese weichen Nachteile auch NACHTEILIG ausspielst. Und dazu mußt Du findig und engagiert spielen. - Somit: Wer das macht und jede Spielsitzung mit Bennies überhäuft wird, der BEREICHERT das Spiel für sich, für seinen Spielleiter und für alle Mitspieler. - Sehr schöner Fall von POWERGAMING im Besten Sinne.


--- Zitat von: Edwin am 30.01.2010 | 16:42 ---Sollte eine Person, die auf Nachteile verzichtet nicht dafür mehr Edges oö. bekommen (anstatt WENIGER), weil sie auf Benniequellen verzichtet?
--- Ende Zitat ---
NEIN! - Nachteile sind ja nicht nur Bennie-Kühe, die man melken kann, sondern Nachteile transportieren BINDUNG ans Setting für die Charaktere.

Wer bei Necropolis als Fucking New Guy auftritt oder bei Deadlands: Reloaded ein Heavy Sleeper ist, der hat SPÜRBARE Nachteile, die in diesem Setting CHARAKTERISTISCH sind, in anderen Settings aber irrelevant oder nicht mehr als ein undramatischer(!) Zug des Charakters.

Nimmt ein SC KEINE Hindrances, so hat er einen VORTEIL: Er ist IMMUN gegen bestimmte, vom Spielleiter entschiedene Herausforderungen!

Ein SC, der NICHT auf eine bestimmte, normalerweise über Nachteile verknüpfte Form settingspezifischen "Zwangs" reagieren muß, der ist ein "Teflon-Charakter", an dem alles abperlt, womit ihn der Spielleiter oder seine Mit-SCs überschütten. (JA! Nachteile eines SCs können auch BEWUSST von anderen SCs angespielt werden! Eine weitere Quelle für Bennies übrigens - aber eben nicht nur, sondern ein "Kraft" für das gruppeninterne Beziehungsnetz.)

Eulenspiegel:
@ Alexandro
"harte" Nachteile bitte nicht mit "schweren" Nachteilen verwechseln.

"harte" Nachteile bedeutet einfach nur, dass es regeltechnisch geregelt ist, wie sich dieser Nachteil auswirkt. (Halt dadurch, dass es Auswirkungen auf die Werte hat.)
Ein "harter" Nachteil muss nicht besonders schlimm sein.

Wie du schon sagtest: Man nehme eine Person mit Schlangenphobie in einem Setting, in dem es keine Schlangen gibt: Der Nachteil ist total harmlos, aber dennoch "hart" in dem Sinne, dass es nunmal regeltechnisch genau festgelegt ist, wie er sich auswirkt.

"weiche" Vorteile im Sinne dieses Threads sind dagegen Nachteile, wo man sich aussuchen kann, ob sie zum Tragen kommen oder nicht. (Das heißt, ich kann goldgierig sein und in der Nähe eines Goldschatzes stehen und mir dennoch aussuchen, ob jetzt meine Goldgier greift oder nicht.)

@ Zornhau
Stell dir vor, jemand hat den Nachteil "Dunkelangst" (und von mir aus "Angst vor Schatten") hat und trägt als einziger eine Taschenlampe, als sie in die Höhle gehen. Plötzlich sieht die Gruppe an der Wand unheimliche Schatten und ein gespenstisches Heulen: Wenn der Spieler nun beschreibt, wie sein SC vor Schreck die Taschenlampe fallen lässt und panisch herausrennt, würdest du dem Taschenlampenfallenlasser dann einen Bennie geben, weil er seinen Nachteil ausgespielt hat?

@ Rest
Ansonsten denke ich auch, dass man die Nachteile trennen sollte:
Alle harten Nachteile bleiben unverändert. (Das heißt, ein harter Nachteil gilt nach wie vor entweder als schwerer oder als leichter Nachteil. - Man kann für maximal einen schweren Nachteil und zwei leichte Nachteile einen Bonus in Form von Vorteilen bekommen.)

Alle weichen Nachteile dagegen zählen nicht mehr als "Nachteil". Stattdessen führt man die Rubrik "Tugend&Laster" ein.
Neugierig, goldgierig, Ehrenkodex, ängstlich, vorsichtig etc. zählen jetzt allesamt als "Tugend&Laster".

Jeder Spieler kann für seinen SC beliebige viele Tugenden&Laster aufschreiben. Allerdings bekommt er während der Generierung NICHTS dafür zurück. (Auf die Generierung hat es also keinerlei Einfluss, ob du nun 0 oder 20 Tugenden&Laster aufschreibst.)

Der Vorteil davon, sich Tugenden&Laster aufzuschreiben, entsteht erst im Spiel: Immer, wenn man seine Tugend&Laster ausspielt und es dem SC zum Nachteil gerreicht, bekommt er dafür einen Bennie.

Edwin:
Noch mal zu meinem obigen Beispiel:

Eine Person OHNE Neugierig hat die GLEICHEN Optionen, aber ihr ERTRAG der Option "Nachschaun" ist IN JEDEM FALL geringer.

Also: Sie hat eine Option die genau so gut ist wie die Person die den Nachteil hat und sie hat eine Option die schlechter ist als die Person mit dem Nachteil.
ZUSÄTZLICH hat sie eventuell eine Edge weniger.
Wieso ist das gerecht?
Wieso soll ich mir nicht standardmäßig alle "weichen" Nachteile holen?
Wieso erlaubt mir das System, so viele VORTEILE (=Nachteile) zu haben wie ich will?

Horatio:
@ Ausgangspost
Hm ja, ist so im Regelwerk drin und ist eine milde Inkonsistenz, die sich allerdings recht leicht beseitigen lässt. Sieh es doch als Option. Entweder die eine oder die andere Richtung, legt euch in der Runde fest. Wenn es den Leuten egal ist, soll jeder machen wie er glücklich wird^^.

Oder löse die „weiche Nachteil“ Problematik FATE3 Style. Der SL darf, wenn er den Nachteil für einschlägig und nachteilig hält, einen Bennie in deine Richtung schieben. Wenn es dir lieber ist, dass dein Chara sich zusammenreißen kann, ist das ok.. aber dann musst du nicht nur auf den angebotenen Bennie verzichten, sondern selbst auch noch einen abgeben^^.

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