Das Tanelorn spielt > [Shadowrun]Area 22

[InPlay] Sceneclub Area 22

<< < (2/14) > >>

N8hunter:
KonKon sitzt in der halb kaputten Küche und starrt auf die Projektion der Netzinfos am Kühlschrank. Das war noch so eine blöde Idee von Eusebia gewesen. Sicher konnte man so beim Frühstück bequem Nachrichten lesen, aber jedesmal, wenn jemand an den Kühlschrank will, wird man gestört. Und das ist, jedenfalls morgens, ziemlich oft. Immerhin wohnen hier 4 Leute, von denen zumindest 3 morgens gleichzeitig aufstehen. Zum Glück für KonKon wacht er normalerweise nicht vor mittags auf.

Momentan kann er sich das Grinsen nicht verkneifen. Ausgerechnet, als er sich entschlossen hat, Geld für eine neue Küche auszugeben, kommt ein Johnson von einer Küchenfirma ins Spiel. Vielleicht kann er da ja noch Prozente rausschlagen, wenn der Job gut läuft

"Du meinst es wirklich ernst, was?" Er hat Eusebia nicht reinkommen gehört. "Hast ja recht damit, aber ich mag diese Küche."

"Ist keine Küche, sondern eine Katastrophe." KonKon ändert die Anzeige auf Eusebias Gesellschaftsklatschseiten. In ihrem Job muss sie auf dem Laufenden sein. "Warum bist du schon wieder da?"

"Unangemeldete Kontrolle von den Hygienetypen. Ich habs grad noch gesehen, bevor ich rein bin. Kann ich heut echt nicht brauchen. Und das, wo das Geschäft wegen diesem neuen Verein zwei Blocks weiter eh nicht so toll läuft." Die Zwergin greift nach dem Bier im Eckschrank. "Also, bevor du eine Küche kauft, muss ich sie aber absegnen!"

"Angst, dass du zu klein bist, um an alles dran zu kommen?" KonKon grinst.

Eusebia boxt ihn in die Hüfte. "Bei dir weiß man nie. Was hat eigentlich dein Alter geschrieben?"

"Das übliche." Der Themenwechsel irritiert den Jungen. "Und schöne Grüße wie immer." Er steht auf, bevor Eusebia noch was sagen kann. "Ich muss los. Heut abend geh ich ins Area 22, und vorher soll ich noch ein paar Orks treffen."

"Alleine?" Eusebia zwinkert ihm zu.

"Nee, mit Kumpels," lügt KonKon. Er will Eusebia nicht sagen, dass da vielleicht ein Run ansteht. Sie ist immer viel zu besorgt um ihn, und das macht ihn nur nervös. Nervös kann tödlich enden. "Weiß nicht, wann ich wieder da bin."

"Ist ok. Mach nur nicht soviel Krach und kotz nicht wieder auf die Treppe."

KonKon stöhnt. Genau einmal ist ihm das passiert, vor mehreren Monaten, aber sie wird nie müde, ihn damit aufzuziehen. Vielleicht wird sich das ändern, wenn sie eine neue Küche haben.  Man soll die Hoffnung ja nie aufgeben.

Yvo:
Die Zeit konnte Neon ganz gut totschlagen. Sie war noch etwas laufen, hat am Platz noch ein paar Körbe geworfen, nach Hause, duschen, essen, Musikhören, fertigmachen... ...bis jetzt ein ziemlich guter Tag gewesen. Und heute gibt´s endlich wieder Arbeit... ...und dann in ein paar Tagen endlich wieder Geld.

Weil sie nicht wusste, was sie noch so lange tun sollte, ist sie schon um 21:45 Uhr ins Area 22 gegangen. War bisher kaum was los, aber füllte sich dann doch so langsam. Ihre Ausrüstung hatte sie fast komplett zu Hause gelassen, lediglich die beiden H&K MP-5s waren gut verschlossen in einer Plastiktüte unter dem Sattel ihrer heißgeliebten Suzuki Mirage, die nun in der untersten Etage des Parkhauses stand.
Bei dem doch recht gemischten Publikum fiel sie mit ihrem Outfit nicht sonderlich auf: schwarze Hose, weißes Top, grüne, nagelneue Sneaker, ein grünes Bandana um den Hals, grüne Augen, grüner Lidschatten, grüne Handschuhe, welche die Finger offen ließen, die Haare offen...

Von der Musik auf den meisten Etagen war sie eher enttäuscht und so zog sie sich in eine der Lounge-Areas zurück und nippte jetzt gedankenverlorenen an einen giftgrünen Cocktail, der sich "X-Ray" nannte. Schmeckte irgendwie auch so, wie er hieß... ...war aber nicht schlecht. Nur verflucht teuer... ...20 Nuyen nehmen die Bastarde dafür. Aber bald regnet es ja wieder Moneten...
Gedankenverloren fragte sie sich, wie wohl ein Extinction schmecken würde, wenn sie wirklich einen bekommen würde, als sie plötzlich von der Seite angesprochen wurde:
"Entschuldigung..."
Sie musterte den zur Stimme gehörigen Körper kurz: 1,80m, dunkelhaarig, etwas schüchtern, hat sich aus mangelndem Selbstbewusstsein seinen Kleidungsstil aus Lifestylemagazinen und Trid-Soups angepasst...
"...darf ich dich..."
"NEIN! Scheiße, nein! Bist du dumm? Meine Güte... ...wie kommst du auf die Idee, du dürftest mich irgendwas? Wenn es nach mir ginge, dürftest du nicht mal existieren! Und jetzt verpiss dich..."
Der Typ stand mit halboffenen Mund deutlich überrascht vor ihr und suchte nach einer passenden Antwort.
Drei Sekunden.
Vier Sekunden.
Fünf Sekunden.
Schließlich schüttelte er ungläublig den Kopf, winkte ab, drehte sich um und ging ohne ein Wort zu sagen und versuchte dabei, möglichst cool und gelassen zu wirken...

Neon grinste und lachte sich innerlich halb tot. Sie hatte fast vergessen, wie viel Spaß ihr das "flirten" doch machte. Sie checkte die Zeit... ...noch fast ´ne Stunde. Hoffentlich kommt noch irgendwer an...
Guter Tag heute.
Sie widmete sich wieder ihrem Cocktail. Schade eigentlich, dass das der einzige vor 23:00 Uhr bleiben wird...

Grimtooth's Little Sister:
Sanny findet das Area 22 zu laut und zu unübersichtlich. Letzteres ist gar nicht so schlecht, wenn man sich erst mal gut auskennt. Die junge Frau ist früh angekommen, hat Colt und Erste-Hilfe-Zubehör gut versteckt im Scooter gelassen und ist danach recht lange durch die Etagen gewandelt. Um die Umgebung und das Publikum besser kennenzulernen. Ihr Outfit hat sie einfach gewählt - einen farbwechselnden, weiten Overall, der nicht die aktuelle Mode aber auch noch nicht veraltet ist. Dazu ein passender, schimmernder Plastgürtel der die jeweiligen Farben des Anzugs nachahmt. Die holographischen Ohrclips, die sie von ihrer Tante geschenkt bekommen hat, passen prima dazu. Eigentlich mag sie nichts an den Ohren hängen haben, aber ihr ist jedes Mittel recht, um sich anzupassen. Clubs mag sie nicht sehr, sie weiß nie, wie sie sich da verhalten soll. Nur die Schuhe fallen völlig aus dem Rahmen. Schwarze Boots mit denen sie im Zweifelsfall gut zutreten kann.

Sie ist allerdings nicht die einzige, die der Mode nicht ganz kundig ist. Als sie die Lounge betritt, kommt ihr ein großer junger Schnösel entgegen, dem selbst sie ansieht, dass er nicht weiß, was cool ist. Scheinbar ist er über irgendwas sauer, aber sicher ist Sanny sich da nicht. Ihr ewiges Problem mit Mimik. Sie will schon an dem Typ vorbeihuschen, als der sie auf einmal von der Seite anquatscht. Vermutlich strahlt Sanny schon wieder etwas Hilflos-Naives aus, was ständig zu solchen Situationen führt.

"Entschuldige, du scheinst auch alleine hier zu sein. Vielleicht..."

"Siehst du diese Boots?" Mit eiskalter Stimme deutet die kleine Japanerin nach unten. "Ich kann damit gut zielen und deine Eier sind für mich auf der richtigen Höhe. Falls du überhaupt welche hast. Also verpiss dich. Jetzt!"

Der verwirrte und tolpatschige Rückzug des Kerls lässt sie leicht grinsen. Vermutlich ist dies nicht die erste Abfuhr, die er sich heute eingefangen hat. Hoffentlich muss sie nicht noch mehr solcher Versuche abwürgen. Die Sache mit dem Flirten hat sie nie verstanden. Reine Zeitverschwendung.

Ein paar Minuten später lehnt Sanny sich, wie sie hofft lässig genug, in einem Sessel zurück und nippt an etwas, dass sich seltsamerweise "Sex on the Rocks" nennt. Wer würde schon "on the Rocks" Sex haben wollen...

N8hunter:
KonKon hat tatsächlich Jabber, Sook und Cassandra, zwei Orks und eine Elfe, mit ins Area 22 genommen. Er ist der einzige mit einem Wagen, in den sie alle passen und Sooks Intrumente auch. Der Ork hilft bei einer der Live-Bands, die nicht so bekannt sind, ab morgen als Drummer aus und will sein Zeug schon vorher dort haben. Das ist dem Japaner recht, weil er dank seines Taxiservice die Drinks gezahlt bekommt. Cassandra verdrückt sich recht schnell, da sie eine andere Art von Musik mag als Jabber und er. Sook verduftet nach ein paar Gläsern, um morgen fit zu sein.

Um Jabber loszuwerden, braucht es ein bischen. Aber wenigstens würde ihm der Ork später ein Alibi geben können, falls er es brauchte. Bei wilder Technomusik und einer neuen Erfindung, die sich High-Jive nennt, dreht Jabber schließlich völlig ab und vergisst seinen Kumpel total. KonKon kennt das schon. Später wird Jabber absolut sicher sein, dass sein Kumpel die ganze Nacht bei ihm gewesen ist.

Als KonKon die Zeit checkt, stellt er fest, dass er sich besser schon mal zum Ort des Geschehens begibt. Er setzt eine simple silberne Sonnenbrille auf, die gut zu seinen jetzt auf einmal blaugrünen Klamotten passt und schlendert los. Er ist natürlich unbewaffnet und kommt sich etwas nackt vor. Der Colt und die Rauchgranaten im Wagen sind ja ganz schön und gut, aber etwas Paranoia hat in diesem Job noch keinem geschadet. Deshalb will er sich auch genau ansehen, wer da vielleicht noch alles in der Nähe der Bar rumhängt, sich vielleicht sogar den gleichen Drink bestellt. Bekannte Gesichter aus der Runnerszene hat er bis jetzt jedenfalls nur eines gesehen, und der besagte Mensch kann mit der Verletzung am Arm sicher keinen Run machen.

Ein vages Hungergefühl macht sich jetzt dummerweise auch noch bemerkbar. Was solls, zum Essen ist hinterher noch genug Zeit...

Imion:

22:15.

Dann wollen wir mal.


Layne nahm noch einen Zug von der Zigarette bevor sie sie achtlos vor sich auf den nassen Asphalt warf und der Glut im Vorbeigehen ein Ende machte. Ein leichter Regen, geschwängert von Asche und einer sauren Note, war vorübergezogen und hatte die Strasse stellenweise in einen Zerrspiegel für die grellen Lichter der Umgebung des Area 22 verwandelt.

Sie hatte nicht weit zu laufen. Nachdem sie ihren Wagen mit einigen Spielzeugen im Kofferraum im angrenzenden Parkhaus abgestellt hatte, hatte sie sich enschlossen noch einige Zeit die Umgebung des Klubs in Augenschein zu nehmen und die bunt gemischte Klientel, die ein solches Etablissement, egal zu welcher Tages- und Jahreszeit anzog, von der gegenüber des die Luft dumpf bassig im Schwingungen versetzenden Eingangs in den neuweltlichen Tempel von Sinnesfreuden verheissendem Licht und Lärm, welche den durch die Tore hineindrängenden Massen jedoch nur eine allzu kurze Abkehr von ihrem monotonen Leben gestatten, liegenden Gebäudefront zu taxieren.

Die übliche Mischung aus gelangweilten Yuppies die zusammen mit ihren gegen-, manchmal auch gleichgeschlechtlichen Anhängseln den Abend und die Nacht auf einen neue, spannende und kurzweilige Art an sich vorbei ziehen lassen wollen, Social Butterflies, Opfer der allumfassenden medialen Gewalt des inzwischen omnipräsenten künstlichen Overlays über die Wahrnehmung der Gesellschaft und damit auch über die Gesellschaft an und für sich, Neugierige, welche, einmal in die Masse an ihnen zumindest äusserlich gleichen Tieren geraten, dem Herdentrieb verfallen in den Strudel des rein instinktiven Verhaltens abzurutschen drohen und die weniger glücklichen Teile der Gattung Mensch, die den Vorgenannten verschiedentlich zu Diensten gezwungen.

Niemanden aus dieser Menge schätzte Layne als Bedrohung ein als sie dem Eingang zustrebte. Gekleidet war sie betont professionell. Ein Hosenanzug in dunklem Anthrazit im japanischen Schnitt mit einer schwarzen Bluse unter der sich eine kugelresistente Weste befand wurde durch schwarze Schuhe, die sich sowohl für einen Sprint um den nächsten Block als auch für einen gezielten Tritt in Richtung diverser nicht gerade dankbar auf plötzlich auftretende Traumata reagierender Teile der metamenschlichen Anatomie eigneten komplettiert. Der einzige farbliche Kontrastpunkt an der zielsicher auf die vor dem Eingang postierten modernen Tempelwächter zuschreitenden Gestalt war neben ihrer hellen Haut der ihr bis auf die Taille den Rücken hinunterhängende streng geflochtene Zopf, welcher sich platinblond, bald strahlend vom lichtschluckenden Material ihrer Kleidung abhob.

Nachdem sie ohne Problem die Kontrollen und Zwangsmassnahmen gegen die etwaige Verwendung dem Körper einverleibter kybernetischer Verbesserungen des Standardmenschen über sich hat ergehen lassen, blieb sie einen Moment stehen um die Atmosphäre des Interieurs und die Stimmung der hier versammelten Schiffbrüchigen, vom Ozean der Realität zeitweilig an die Gestade einer Insel der Verzückung und des Vergessens angeschwemmt, in sich aufzunehmen.

Noch war Zeit.

Eine Gestalt, die schon einmal, vielleicht in einem früheren Leben, eine höhere Gunst der Geister der Haute Couture sein eigen nennen konnte näherte sich ihr unsicher. Die Hand in ihre Richtung erhoben und den Mund zum Ansatz der Kommunikation öffnend wird sie jedoch, ohne eines Blickes aus den nun harten grünen Augen der Elfe gewürdigt zu werden, am Ort ihrer Niederlage stehen gelassen als sich Layne aus ihrem kurzen Verweilen heraus in Bewegung setzte und der Bar zustrebte.

Dort angekommen warf sie dem hinter dem Tresen stehenden Menschen eine 10¥-Note zu.

"Virgin Mary."

Sie blickte auf dir Uhr ihres Commlinks.


22:40.

Naja.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln