Autor Thema: Warum mir Metaplot stinkt  (Gelesen 12662 mal)

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Offline Bitpicker

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Warum mir Metaplot stinkt
« am: 16.05.2003 | 13:07 »
Zitat
Selganor schrieb ganz woanders über Mage:
Der Hauptgrund warum der Uebergang in die Umbra in der 3. Edition so erschwert wurde war die Tatsache, dass der Developer (Jess Heinig) sich mal alle "laufenden Aktionen" des Mage-Universums genau angeschaut hat und festgestellt hat, dass so gut wie NIX auf der Erde und fast alles in irgendwelchen anderen Dimensionen/Planeten/... spielte.

Das war fuer ein Konzept, dass darauf ausgelegt ist die Menschheit (die nunmal auf der Erde ist) zu "erleuchten", wohl kaum befriedigend.


Wobei 'laufende Aktionen' doch sicher den Metaplot meint, wozu ich nur sagen kann: selbst schuld!

Sicher ist ein reines Umbra-Abenteuer auch was feines - aber wenn WW den gesamten Metaplot darauf aufbaut, braucht sich doch keiner zu wundern, dass der dann auch komplett dort spielt. Die Spieler in der großen weiten Welt haben das wahrscheinlich nicht so gehandhabt, und wenn doch, na und?

In meiner Werwolf-Kampagne (Mage habe ich nie direkt gespielt, nur NSCs) ging es auch ständig rein in die Umbra, raus aus der Umbra... aber die wahre Welt wurde nie aus den Augen verloren, weil verlängerte Umbra-Aufenthalte für die Garou in einer Weltentfremdung gipfeln. Ähnliches gilt auch für vom Paradox nicht länger belästigte Magier, kann man ins Rollenspiel prima einfließen lassen - etwas so, wie wenn du von der Autobahn kommst und Innenstadt-50 dir plötzlich so schneckig vorkommt...

Letztendlich ist der wahre Grund für den ganzen Metaplot-Quatsch doch nur der Verkauf ständig neuer Editions und 'The situation now'-sourcebooks, was aufgehen kann, wenn die Fangemeinde unselbständig genug ist, dem Metaplot sklavisch zu folgen, aber zur Katastrophe wird, wenn selbst denkende Spieler ihr Geld woanders hintragen.

Der Wert der aktuellen Quellenbücher aller WoD-Systeme geht für einen Spieler, der das Reckoning nicht mitgemacht hat, gegen 0. Für alle anderen ist es ein quasi unverzichtbares Upgrade der gesamten WoD-Bibliothek. Kommerziell gelungener Schachzug, habe ich aber glücklicherweise früh genug durchschaut. Bye bye WoD, hallo andere Spiele.

Robin
« Letzte Änderung: 16.05.2003 | 13:15 von bitpicker »
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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #1 am: 16.05.2003 | 13:12 »
Naja, bei Mage kam (IMHO) weniger Metaplot zum Tragen als in Vampire (da trieft der aber aus JEDER Zeile).

Aber der Grossteil der "Settinginformationen" bezog sich auf Horizon Realm X und Planetenbesiedlung Y usw.

Die Problematik die mit MtA3 "behoben" wurde kam auch in unserer Runde (die seit MtA 1. Edition lief) nie auf, aber da hatten wir eh' einen komplett anderen Hintergrund (inspiriert durch Bubblegum Crisis, komplett mit Boomern, Genomtower und Priss/Leon)
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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #2 am: 16.05.2003 | 13:21 »
Ich habe den Metaplot auch am meisten bei Vampire bemerkt (weil er meinen Stories völlig zuwider lief), er hätte aber auch meine Werwolf-Kampagne massiv gestört. Das Ende von Wraith ist sowieso indiskutabel, es ist völlig unmöglich, danach so weiter zu machen wie vorher. Die letzten WoD-Bücher habe ich mir im Year of the Reckoning gekauft, und schon da war zu sehen, wie sich die Welt immer weiter von der etablierten wegentwickelt, so dass es nur noch Geldverschwndung war, weitere zu kaufen. Auf ebay habe ich kürzlich 'The Bitter Road' (glaube ich) für Mage ersteigert, das eine Situationsbeschreibung nach dem Ende des Ascension War ist. Ich könnte mir zwar vorstellen, einmal eine Kampagne darauf aufzubauen, aber ich würde nie eine laufende Kampagne dem Metaplot unterwerfen.

Ganz abgesehen davon, erst werden alle Spiele auf ein so hohes Podest künsterlischen Anspruches gestellt (dem allerdings die veröffentlichten Szenarien aus guten Gründen nie gerecht werden konnten - anspruchsvolles Charakter-Rollenspiel kann nur vorbereitet werden, wenn man die Charaktere kennt, generische Abenteuer sind dazu wenig geeignet), dann kommen irgendwelche Autoren mit Nuklearschlägen gegen Vorsintflutliche und ähnlichem Munchkin-Quatsch. WoD goes D&D.

Robin
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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #3 am: 16.05.2003 | 13:26 »
WoD goes D&D.

Da hast du recht... WoD hat es in den knapp 12 Jahren die es existiert geschafft sich so fest auf dem Rollenspielmarkt zu etablieren (und das NUR durch Produktionen EINER Firma, wenn man mal das Atlas Games Vampire Abenteuer uebersieht) wie es im Moment wohl nur D&D hat. Und die brauchten einen "Trick" (die d20-Lizenz) um das in der heutigen Zeit zu halten...

Oder hast du etwa was anderes gemeint ;D
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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #4 am: 16.05.2003 | 13:33 »
Kann mich nur Robin anschließen.

Der Metaplot hat mir auch die WoD vergällt. Auch wenn der Markterfolg beträchtlich war, finde ich, dass ein Metaplot nichts in einem Rollenspiel zu tun hat: Das ist was für Romane und von mir auch Kampagnenbücher. Aber von einem Rollenspiel erhoffe ich mir die Möglichkeit, so zu spielen, wie ich möchte.

Da lob ich mir Unknown Armies - da steht drin, was die Entwickler keinesfalls klären wollen. Und da ist so viel Material allein im Grundregelwerk, das reicht dicke.

Oder auch Godlike: Da gibt es auch keinen Metaplot, die Fähigkeiten der Talente sind einfach da und werden auch nie begründet.

Und auch: Adventure (ja von White Wolf) - ein Buch für Pulp Abenteuer. Und weder mehr geplant noch mehr notwendig.

Aberrant und Trinity waren mir dann einfach zu viele Quellenbücher...
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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #5 am: 16.05.2003 | 13:46 »
Mal ganz ehrlich: Mir hat bisher jeder Metaplot den Hintergrund vergällt. Sei es die WoD, DSA, Shadowrun, Earthdawn...

Wo immer die Hintergrundswelt maßgeblich verändert wird,
läuft der Verlag in Gefahr dadurch Leute zu vergällen...

Auf die WoD: Als ich damals das Quellen-Abenteuerbuch "Milwaukee bei Nacht" mit "Berlin bei Nacht" verglich,
da wurde mir echt schlecht. Milwaukee war ein richtig nettes,
stimmungsvolles Einsteigerabenteuer, Berlin nur noch Munchkinism pur.
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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #6 am: 16.05.2003 | 13:51 »
Berlin wurde aber (zumindest zum grossen Teil) offiziell als "Schwachfug" erklaert...

Also wenn in Berlin by Night IRGENDETWAS steht, das im Widerspruch zu einem anderen Buch stehen sollte, so gilt DAS ANDERE Buch. ;D
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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #7 am: 16.05.2003 | 13:52 »
Spiel Kalamar!  Die Timeline dort wird offiziell nicht fortgesetzt. Es entscheidet also jeder Spielleiter für sich selbst, wie die bestehenden Konflikte ausgehen.
PS: alle Aussagen sind nur meine persönliche Meinung. Ihr habt meine ausdrückliche Erlaubnis, eine andere Meinung zu vertreten.

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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #8 am: 16.05.2003 | 13:56 »
Oder Karathis (die Welt auf der die Fiery Dragon Abenteuer spielen) bis auf eine Ausnahme (das "Folgeabenteuer" eines Abenteuers) ist die "Reihenfolge" in der die Abenteuer spielen nicht vorgeschrieben (und kann in jeder Reihenfolge sein) ;)

Diese Liste koennten wir jetzt noch endlos fortsetzen...
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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #9 am: 16.05.2003 | 14:03 »
Wieso Kalamar?
Ich füre die Timelines so weiter wie ich Lustig bin!
Warum anderes  nehmen ???
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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #10 am: 16.05.2003 | 14:05 »
Wieso Kalamar?
Ich füre die Timelines so weiter wie ich Lustig bin!
Warum anderes  nehmen ???

Warum nicht?  ::)
PS: alle Aussagen sind nur meine persönliche Meinung. Ihr habt meine ausdrückliche Erlaubnis, eine andere Meinung zu vertreten.

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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #11 am: 16.05.2003 | 14:08 »
Man bedenke die ganzen Systeme, die nur auf einer bestimmten geschichtlichen Begebenheit beruhen (bevorzugt Krieg) wie z.B. das Dragonlance-Setting oder Sovereign Stone. Mit dem Ende dieser "Begebenheit" in der Kampagne ist 90% des Hintergrundmaterials eh überflüssig....
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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #12 am: 16.05.2003 | 14:08 »
Ich füre die Timelines so weiter wie ich Lustig bin!
Warum anderes  nehmen ???
Weil bestimmte Rollenspielfirmen aus Atlanta (ich sag' jetzt nicht, dass du seit kurzem eine deutsche Uebersetzung eines ihrer Machwerke hast) es sich zur Angewohnheit gemacht hat ihre Welt "leben" zu lassen.

D.h. in unregelmaessigen Abstaenden passieren bestimmte (teilweise weltumspannende) Dinge auf der Welt, die eine Neuauflage einiger Werke notwendig machen oder andere Werke komplett ueberfluessig machen.

D.h. wenn du mit den "offiziellen" Hintergruenden arbeiten (und spielen) willst, dann kann es sein, dass irgendwelche Entwicklungen deinen Ideen entgegen laufen und du entweder auf deine Ideen oder die "offizielle" Erklaerung verzichten musst...
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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #13 am: 16.05.2003 | 14:10 »
Warum nicht?  ::)

OK, ich sehe das dann mal als Einladung Exalted auf Kalamar zu spielen ;D (Unsere naechste Runde bei dir wird spassig ;D Ich beschwer mich dann auch nicht mehr (wenn du die Gegner gleich laesst) ueber zu heftige Gegner... :P )
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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #14 am: 16.05.2003 | 14:17 »
Hmmm...
Sagen wir es mal so:
Ich will zB die Neue Edition von DSA Spielen (4te)
Dann kaufe ich Die doch wegen der Neuen Regeln.
Die Entwicklung der Story ist bei meinen Käufen wirklich 2t Rangig...

Also sind es echt nur Bücher die die Story weiterführen ???
Sicher, wenn mir eine Welt Spaß macht, und ich die Offizielle Line Spielen oder wissen möchte, dann würde ich das auch machen (Die Kaufen)

Aber ich werde DSA4 auch vor der Borbarad-Zeit spielen...
Und da ich nicht so intensiv spielen kann ( :() Werde ich mir garantiert keinen Hintergrund kaufen, da ich ihn eh nicht verwenden kann...
Und wo du gerade von "Den Hohen" sprichst...
Die Sourcebooks die Kommen sind ja nur erweiterungen über Die Anderen Clans... und da Interessieren mich halt nur die Regeln...

Aber ich bin das in der Art ja von DSA Gewohnt ::)
Weswegen das jetzt bei den Hohen für mich kein grosser Unterschied ist.


Auf der Anderen Seite kann ich diese Sache verstehen... irgendwie müssen die ja auch ihr Geld verdienen! :)
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Offline Jestocost

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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #15 am: 16.05.2003 | 14:19 »
@Selganor

Dafür bin ich ja auch für eine klare Trennung von Quellenbüchern und Kampagnenbüchern. Ich halte einfach nichts von einer offiziellen Timeline.

Aber das ist ja eh das seltsame an der WoD: Die Autoren sorgen ziemlich gut dafür, dass sich die Bücher widersprechen, andererseits suchen die Leser immer noch an der einen 'offiziellen' Deutung.

Die Lösung wäre ja einfach wie im RPGnet erwähnt: ein großes WoD GM Secrets Buch, in dem der gesamte Hintergrundscheiss drin steht.

Ich erinnere mich noch an die erste weltumspannende WoD Kampagne um den Werwolfjäger Samuel Haight: Die Kampagne war auf mehrere Bücher aufgeteilt - und zwar in verschiedenen Produktreihen, also Werewolf, Mage und Vampire bzw. Sabbat.

Tja, aber vielleicht ist der Metaplot einfach die Folge von Magic: Die Abzocke und Panini-Fußballbildern... Und bei sowas bekommt die Bezeichnung Rollenspiel-Dealer 'ne ganz andere Bedeutungsebene...
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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #16 am: 16.05.2003 | 14:27 »
Auf die WoD: Als ich damals das Quellen-Abenteuerbuch "Milwaukee bei Nacht" mit "Berlin bei Nacht" verglich,
da wurde mir echt schlecht. Milwaukee war ein richtig nettes,
stimmungsvolles Einsteigerabenteuer, Berlin nur noch Munchkinism pur.

Lustig, Milwaukee fand ich langweilig, Berlin gut :) Allerdings musst du mal die Originalversion mit der deutschen Version vergleichen. Da sind manche Änderungen drin - wenigstens laufen die Brüder Grimm jetzt nicht mehr als Wechselbälger durch die Stadt...

Ich habe mit Berlin als Grundbuch (unter völliger Auslassung des zugegeben saublöden Kains-Abenteuers) einige gute Szenarien gespielt und dann meine Truppe versaut, weil ich die beiden Prinzen habe 'vernichten' lassen - ich wollte sehen, wie sie sich im folgenden Machtkampf als Charaktere eine Nische ausbauen, aber den Wechsel von Plot-Spiel zu Charakterspiel hätte ich viel besser ankündigen sollen. Ist völlig untergegangen, weil die Spieler die ganze Zeit darauf gewartet haben, irgendeinen Auftrag zu kriegen.

Robin
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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #17 am: 16.05.2003 | 14:35 »
Ich habe dann nichts gegen Metaplot, wenn von vornherein klar ist, dass es einen gibt und das Spiel entsprechend von vornherein in eine bestimmte Richtung gelenkt wird. Tribe 8 ist wohl ein Beispiel (Hörensagen), Engel auch. Aber ansonsten finde ich statische Weltbeschreibungen besser.

Ich habe jedes Shadowrun Quellenbuch (nur keine Abenteuer) bis etwa zur Denver-Box; erstmalig wirklich Metaplot gesehen habe ich mit Universal Brotherhood / Bug City. Und tschüss, Shadowrun! Dabei war das ja noch witzig. Völlig abgeschossen hat die Spielwelt für mich die Dunkelzahn (?)-Präsidentschaftskampagne.

Seit dem WoD-Metaplot ziehe ich es vor, kleine Firmen zu unterstützen, die niemals so weit kommen, dass sie ihre alten Sachen völlig umschreiben müssen, um noch was veröffentlichen zu können. Unknown Armies ist so ein Fall; die 2nd Edition brauche ich so wenig wie eine 2nd oder revised Edition von Vampire, aber ich verpasse auch nichts Wesentliches. Und Statosphere Crash ersparen sie uns hoffentlich... :)

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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #18 am: 16.05.2003 | 15:23 »
Ich verstehe die Aufregung eigentlich nur bedingt.

Bei einem flüchtigen Blick über meine Schulter konnte ich keinen WhiteWolf-Mitarbeiter hinter mir entdecken, der mich mit gezogener Pistole dazu zwingt seine Printerzeugnisse zu kaufen...

Ich sehe den Metaplot der WhiteWolf-Bücher mehr als Angebot denn als Pflicht:
"Uns ist es egal wie ihr spielt, wir spielen im Moment so, wollten wir euch nur mal gesagt haben."
Großen Wirbel um jede noch so kleine Eintwicklung, die in einem Quellenbuch dargelegt wird machen letzten Endes doch die Freaks also wir ;).

Ich kaufe mir ein paar der WhiteWolf-Quellenbücher, weil ich sie einfach gerne lese und nicht weil ich den Metaplot verfolgen will. Ich finde sie amüsant, nicht mehr und nicht weniger.

Noch eine Stichelei zum Schluss:
"The bitter Road" habe ich auch... ist metaplotteschnich nicht mal mehr das Papier wert auf dem es stehte ;).
Doch da kann WW eigentlich kaum was für, denn viele der Mage-Spieler haben so lange gequängelt bis WW aus der 3rd wieder eine Pseudo-2nd gemacht hat.

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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #19 am: 16.05.2003 | 16:26 »
Mich ärgert es, wenn ein System kauf-uninteressant wird, das ich vorher gerne gesammelt habe. Ich lese nicht nur, ich benutze auch gerne die Informationen, die ich kriege. Natürlich zwingt mich keiner, das Zeug zu kaufen und zu nutzen, aber es verdunkelt z. B. die Möglichkeit späterer Diskussion ganz schön. Zum Beispiel sind Mage Rev.-Spieler sichtlich andere Ansicht darüber, wie man in die Umbra kommt, als ich. Sowas nervt.

Robin
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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #20 am: 16.05.2003 | 16:47 »
Zitat
Zum Beispiel sind Mage Rev.-Spieler sichtlich andere Ansicht darüber, wie man in die Umbra kommt, als ich. Sowas nervt.

Nun gut, aber DSA3- und DSA4-Spieler dürften auch diverse Differenzen über so manche Regel habe. AD&D- und D&D3rd-Spieler sicherlich auch.
Es haben sich von der einen auf die andere Edition nunmal ein paar Regeln geändert und in der WoD bekommen dieser eben zumeist noch eine spielwelttechnische Begründung.

Regeldiskussionen laufen bei mir in der WoD im Grunde genommen über einen einfachen Mechanismus: Es gelten immer die Aussagen des aktuellent Grundregelwerkes und nicht das, was in Supplement Schlagemichtot aus der Subreihe XY-ungelöst steht, da ich einmal davon ausgehe, dass jeder mit den Aussagen des Grundregelwerkes vertraut ist, aber nun einmal nicht jeder alle möglichen Supplements im Schrank stehen hat.
Sozusagen der größte gemeinsame Teiler ;)...


Offline Morpheus

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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #21 am: 18.05.2003 | 17:31 »

Ich habe jedes Shadowrun Quellenbuch (nur keine Abenteuer) bis etwa zur Denver-Box; erstmalig wirklich Metaplot gesehen habe ich mit Universal Brotherhood / Bug City. Und tschüss, Shadowrun! Dabei war das ja noch witzig. Völlig abgeschossen hat die Spielwelt für mich die Dunkelzahn (?)-Präsidentschaftskampagne.


Diese harte Haltung kann ich nicht ganz nachvollziehen.
Weder Bug City noch die Präsidentschaftskampagne haben die SR-Welt in ihren Grundsätzen verändert.
Beides waren für mich als SL nur Ideen-Material das ich genutzt habe um interessante Runs zu basteln.

Verglichen mit einigen Änderungen bei Vampire (Stichwort: Ravnos) und Dark Sun wo Dank einer Romanserie plötzlich die Hälfte der Oberschurken über den Jordan gehen sind die Änderungen bei SR harmlos.
« Letzte Änderung: 19.05.2003 | 12:19 von Morpheus »
Mitarbeiterführung ist die Fähigkeit, den Mitarbeiter so über den Tisch zu ziehen, dass er die Reibungshitze als Nestwärme empfindet.

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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #22 am: 19.05.2003 | 01:21 »
@bitpicker: Ich verstehe das einem diverse Metaplots nicht gefallen. Gerade in der WoD ist ein sehr starker Metaplot verankert.

Was in der Welt passiert, bestimmt den Hintergrund. Wenn einem der Hintergrund nicht gefällt, ist ein Anreiz weniger da, zu kaufen.

Bei einer Editionsänderung kann das zum Argument werden auszusteigen... man muß aber immer selbst entscheiden, was einem das System ohne die Welt wert ist.
Warte, lass mich dir helfen. *schubs*

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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #23 am: 19.05.2003 | 10:09 »
Nun gut, aber DSA3- und DSA4-Spieler dürften auch diverse Differenzen über so manche Regel habe. AD&D- und D&D3rd-Spieler sicherlich auch.
Es haben sich von der einen auf die andere Edition nunmal ein paar Regeln geändert und in der WoD bekommen dieser eben zumeist noch eine spielwelttechnische Begründung.

Und genau das ist es, was ich nicht leiden kann. Regeländerungen als solche tangieren mich nicht, weil ich die Regeln sowieso nicht benutze, aber wenn ich z. B. (nur als Theorie) eine Kampagne mit Ravnos-Vampiren habe und nach dem Reckoning ein Quellenbuch erscheint, das super für meine Kampagne geeignet wäre, wäre es nicht auf der Prämisse aufgebaut, dass die Ravnos fast vernichtet sind, dann ärgert mich sowas. Diese Art von Metaplot scheint davon auszugehen, dass man keinerlei eigenständige Pläne hat.

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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #24 am: 19.05.2003 | 10:15 »
Verglichen mit eineigen Aänderungen bei Vampire (Stichwort: Ravnos) und Dark Sun wo Dank einer Romanserie plötzlich die Hälfte der Oberschurken über den Jordan gehen sind die Änderungen bei SR harmlos.

Das ist gut möglich - Hauptgrund für meinen Verzicht auf weitere SR-Bücher war, dass ich die Idee eines Drachen als Präsidentschaftskandidaten wirklich zu bescheuert fand. Die vorhandenen Bücher reichten für ein Leben von SR-Spielen aus, außerdem sind meine Spieler von der Idee, Fantasy mit Cyberpunk zu mischen, nicht so begeistert, weshalb ich wahrscheinlich (wenn wir überhaupt je zu Cyberpunk zurückkehren) SR nur Material entnehme, den Fantasy-Aspekt aber (fast) ganz rausnehmen werde.

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Re:Metaplots sind eine gute Sache
« Antwort #25 am: 19.05.2003 | 14:41 »
Metaplot ist eine gute Sache.

Es scheint zumindest so, das einige Verlage mit Metaplots verkaufstechnisch gute Erfahrungen gemacht haben. Und wenn sich Bücher mit Metaplot Elementen besser verkaufen als es ohne diese Elemente geschehen wäre, dann kann ich nur sagen „Weiter so!“.

RSP Autoren haben auch erzählerische Ambitionen, die verwirklichen sie z.T. in Metaplots, außerdem will man auch mal eine gewissen Entwicklung in sein Spiel bringen, wenn man für  ein paar Jahre am selben statischen Hintergrund schreibt, hat man irgendwann die Nase voll.

Auch wenn ein neuer Autor oder Redakteur zu einem bestehenden System stößt, gibt es oft Unterschiede zwischen seiner Sichtweise des Spiels und der der bisherigen Verantwortlichen.

Ein Element, das man nicht vernachlässigen sollte ist der Generationswechsel unter den Rollenspielern. Neue wachsen nach und alte gehen den Weg in Arbeit und Familie.
Die neuen Spieler kann man eher mit aktuellen Produkten gewinnen als mit dem Kram, der schon altmodisch war als sie noch nie was vom Rollenspiel gehört hatten.
Games Workshop macht das vor, in dem sie alle 6 Jahre ihre Produktpalette einmal komplett umkrempeln, neue Regeln, neue Figuren etc. Sie sind eines der wenigen Unternehmen im Sektor Rollenspiel und Tabletop, die gutes Geld verdienen.
Auch unter ihren Kunden gibt’s welche, die der guten alten Zeit nachweinen, aber denen weint GW wiederum kaum eine Träne nach.

Rollenspieler sind in ihrer großen Mehrheit auch nur Konsumenten, viele von ihnen nehmen die Anregungen gern auf, die ihnen mit einem Metaplot geboten werden und wollen eine gewisse Dynamik in „ihren“ Spielwelten.

Ich habe mehrere langjährige Kampagnen in metaplotlastigen Spielwelten gespielt, unter anderem L5R und Werwolf, der Metaplot hat uns meist nicht besonders interessiert und wurde zum großen Teil weggelassen. Anlass uns deswegen zu grämen hatten wir nicht. Die meisten Quellenbücher und Abenteuer kann man trotzdem verwenden, und wenn eines mal nicht brauchbar war, dann eben nicht.


Oder auch Godlike: Da gibt es auch keinen Metaplot, die Fähigkeiten der Talente sind einfach da und werden auch nie begründet.

Und auch: Adventure (ja von White Wolf) - ein Buch für Pulp Abenteuer. Und weder mehr geplant noch mehr notwendig.


Klar gibt’s bei Godlike einen Metaplot. Der 2. Weltkrieg mit ein paar Veränderungen. Dieser Metalplot wird dann in Wild Talents fortgesetzt.

Bei Adventure ist es ähnlich, Adventure -> Aberrant -> Trinity.

Der Unterschied ist, das man bei Godlike den Metaplot halbwegs kennt, und er bei A->A->T von hinten aufgerollt wurde, also auch teilweise schon bekannt ist, wenn man mit dem Spiel anfängt.


Dafür bin ich ja auch für eine klare Trennung von Quellenbüchern und Kampagnenbüchern.

Das bedeutet weniger Gewinn für die Produzenten. Im Atlas Games Forum habe wir mal diskutiert, wie zukünftige Publikationen z.B. für Unknown Armies aussehen sollen. John Nephew hat klar gesagt, das ein dicker Band pro Jahr mehr Umsatz bringt als 2 kleine mit dem gleichen Inhalt.  

wenn ich z. B. (nur als Theorie) eine Kampagne mit Ravnos-Vampiren habe und nach dem Reckoning ein Quellenbuch erscheint, das super für meine Kampagne geeignet wäre, wäre es nicht auf der Prämisse aufgebaut, dass die Ravnos fast vernichtet sind ...

Dann wäre das Quellenbuch aber eigentlich doch nicht für Deine Kampagne geeignet, oder?


Diese Art von Metaplot scheint davon auszugehen, dass man keinerlei eigenständige Pläne hat.


Zumindest gehen die Autoren und Redakteure davon aus, das mehr Leute am Metaplot interessiert sind als es Spieler gibt, die nichts damit anfangen können.
Ich kenne viele Spieler (oder auch Ex-Spieler) die sich Quellenbücher auch (oder vor allem) kaufen um sie zu lesen und nicht um sie im Spiel einzusetzen
« Letzte Änderung: 19.05.2003 | 14:44 von Roland »
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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #26 am: 19.05.2003 | 15:40 »
@Roland

Aus wirtschaftlichen Gründen gebe ich dir auch Recht, dass ein Metaplot Sinn macht - hätte Call of Cthulhu einen spannenden Metaplot gehabt (Cthulhu kommt!) dann hätte das Spiel vielleicht sein Nischendasein hinter sich gelassen (oder auch nicht, wer weiss...)

Natürlich darf ein Rollenspiel einen Metaplot haben - aber ich sollte als Spielleiter immer die Freheit haben, ihn ohne Probleme ignorieren zu können: Klar ist es für die Industrie gut, gierige Käufer zu haben - ob es für das Hobby gut ist, ist eine andere Frage.

Zur Trennung von Kampagnen- und Quellenbüchern:

Lustig ist, dass Atlas Games einfach jetzt zwei dicke Bücher rausbringt: Ein Quellenbuch- und ein Kampagnenbuch...
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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #27 am: 19.05.2003 | 15:47 »
hmmm Cthulu, das System, was gerne mal den einen oder anderen Charakter in die Klapse schickt -  welchen Sinn macht da einen Metaplott... ;-)
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Offline Jestocost

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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #28 am: 19.05.2003 | 15:50 »
Noch was: Erzählerische Ambitionen und Rollenspielautoren: Sorry, sorry. Wenn ein Rollenspielautor was erzählen möchte, dann soll er einen Roman schreiben, aber bitte kein Rollenspielsupplement.

Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps. ASber das gehört zum Thema: Mood Fiction im Rollenspiel. Und da gibt es wenig gute Beispiele (UA und Adventure! gefallen mir..)
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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #29 am: 19.05.2003 | 15:52 »
@Jestocost: Richtig! Meiner Meinung nach ist ein Rollenspiel ein Werkzeug zum Erzählen eigener Geschichten, anderer Leute Geschichten kann ich in jedem anderen Medium konsumieren.

Robin
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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #30 am: 19.05.2003 | 16:37 »
Wobei ich Metaplot-Geschichten nicht unbedingt verkehrt finde, denn sie eignen sich oftmal als Inspiration.
Allerdings sollten die Geschichten niemals zwingend eine Veränderung erwirken, die sich auf zukünftige Quellenbücher auswirkt.
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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #31 am: 20.05.2003 | 13:10 »
Was genau ist denn dieser Metaplot?

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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #32 am: 20.05.2003 | 13:20 »
Metaplots sind im Prinzip die Ereignisse und Handlungen, die im Setting passieren (und in Quellbüchern beschrieben werden) und die Geschichte des Settings nach dem Regelwerk weiterbeschreiben.
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #33 am: 20.05.2003 | 13:57 »
Ich finde Metaplots gut, weil ich sie entweder verwenden oder ignorieren kann.
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Offline Jestocost

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SLA Industries - die Wahrheit
« Antwort #34 am: 2.07.2003 | 09:54 »
So, jetzt bin ich auch mal über ide Wahrheit hinter SLA Industries gekommen.

Wenn Sie das Zeug in das Buch reingenommen hätten, wäre m.E. das Spiel wirklich besser geworden.

Schließlich ist es als SL immer hilfreich, eine Art Schöpfungsgeschichte zu haben.

Was meint ihr?
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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #35 am: 2.07.2003 | 10:29 »
Niemals! Eine blödere Schöpfungsgeschichte hätte man sich kaum ausdenken können.

SLA Industries ist so etwas wie die Zukunft eines Cyberpunk-Spiels. Damit könnte dieses Universum einfach das unsere sein, in dem die Erde in Vergessenheit geraten ist. Das klappt doch mit jedem anderen SF-Spiel auch. Wozu braucht man da eine durch nichts in den Veröffentlichungen auch nur halbwegs erkennbare Rahmenhandlung?

Robin

Besser so? Ediert, um jeden Hinweis auf die Wahrheit zu tilgen.
« Letzte Änderung: 6.07.2003 | 18:16 von bitpicker »
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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #36 am: 2.07.2003 | 10:45 »
Robin: Ja und nein.

Die Antwort lautet: Silent Hill.

Als Spieler geht mir die "Wahrheit" von SLA ziemlich am Arsch vorbei. Dunkler Cyberpunk ist schon ganz geil.

Genauso wie in Silent Hill der Zustand und die Hintergrundgeschichte des Protagonisten die Ekligkeit des Settings und der Monster erklärt. Während des Spiels zählt nur der Effekt, aber um diesen Effekt zu erzeugen, sollte man wiesen, wo er her rührt..

Ich kann nur sagen, dass mich die Wahrheit mehr inspirieren würde als der derzeitige Status Quo der Welt des Fortschritts, der halt in sich nicht wirklich schlüssig ist.

So wie es jetzt ist, ist es weder Fisch noch Fleisch: Abgefahrene Welt mit sehr vielen interessanten Sachen, aber der Spielleiter hat selbst keine Ahnung, was diese ganzen Sachen sind (White Earth, Nekanthropen.. etc..). Das ist so, als ob man Kult verkauft und dem Spieleiter den gnostischen und kaballistischen Hintergrund vorenthält...

Also: Metaplot ja, aber bitte mit im Regelbuch. Denn der SL sollte informiert sein...

Noch was: Ich mag die Idee der "Wahrheit" hinter SLA - aber nicht so wirklich die Geschichte, die sie da so auftischen... Aber es erinnert mich halt an Ian Banks' "The Bridge" oder "Only Forward" von Michael Marshall Smith. Man hätte schon was draus machen können. Hamse aba nich.
« Letzte Änderung: 6.07.2003 | 11:14 von Jestocost »
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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #37 am: 2.07.2003 | 10:54 »
Silent Hill kenne ich nicht.

Ich habe nichts dagegen, wenn Konzepte wie White Earth, Slayers Unsterblichkeit (übrigens sieht er ein bisschen aus wie ein verwesender Michael Jackson :)) usw. später oder gar nicht erklärt werden. Aber dieser Metaplot ist mir zu sehr Deus ex machina.

Allerdings enthält die 'Truth' einige Konzepte und Erklärungen, die für das Spiel von SLA sehr interessant sind und durchaus in ein Buch gehört hätten - immerhin kann man diese Teile ganz normal von der Webseite der Mailingliste in Erfahrung bringen, sie gehören sozusagen zum offiziellen Teil. Der eigentliche Kern der 'Truth', der dieser obskuren Geheimhaltung unterliegt, scheint mir aber extrem banal.

Glücklicherweise hat dieser Metaplot eigentlich überhaupt keine Auswirkungen auf die World of Progress, man kann ihn also getrost ignorieren.

Ich bleibe dabei, dass SLA für mich ein SF-Spiel ist, in dem es keine wirklich übernatürlichen Elemente gibt, bloß Dinge, die wir heute noch nicht kennen. Der Gedanke, dass das eine mögliche Zukunft ist, erscheint mir auch viel grausiger als die tröstliche Erkenntnis, dass es nur ein Traum ist.

Robin

Post editiert und umgeschrieben, damit wirklich keiner was über den Metaplot erfährt.
« Letzte Änderung: 6.07.2003 | 18:14 von bitpicker »
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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #38 am: 2.07.2003 | 11:05 »
Silent Hill ist dieses Horror-PC Spiel von Konami. Im zweiten Teil kommst du zurück in die Stadt Silent Hill, weil du einen Brief von deiner verstorbenen Frau bekommen hast...

Sehr gutes Abenteuer für Kult. Der Protagonist hat Amnesie und ein dunkles Geheimnis... Und die Stadt nährt sich von diesem Geheimnis...

Aber vielleicht finde ich den SLA hintergrund auch nur so interessant, weil wir das Grundthema in meiner uralten enorm hochstufigen Rolemaster Gruppe hatten: Da ging es darum, dass die gesamte Spielrealität nur ein Traum Azoths war (einer Art Großem Alten), der jederzeit erwachen konnte... Nach und nach trafen die Spieler dann auf die Selbstmordgedanken Azoths (und die Überreste vorheriger Träume und Universen - siehe Dark Space), denn nur durch seinen Tod konnte der ewige Ablauf sinnentleerter Universen gestoppt werden: Das Problem war nur: 1. Wie killt man ein Universumerträumendes Wesen oder hilft diesem beim Sterben. 2. Wie verhindert man, dass das aktuelle Universum nicht auch den kosmischen Abfluss runtergeht?

Noch fragen, warum ich Unknown Armies so liebe?
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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #39 am: 2.07.2003 | 13:50 »

Um noch einmal auf das Megaplot "Problem" zu sprechen zu kommen.

Ich muss gestehen, dass ich sehr gerne Megaplots kenne, um sie dann entweder einzuhalten, oder eben zu verändern. Sie geben mir jedoch die Möglichkeit die Welt als viel stärker im Fluss darzustellen. Wenn ich eine Zeitline habe, dann steige ich grundsätzlich einige Jahre vorher mit meiner Kampagne ein, zum einen, um mich selbst an die Welt zu gewöhnen, zum anderen aber auch um den Spieler das Gefühl einer lebenden, atmenden Welt besser vermitteln zu können. Sollten die Spieler dann tatsächlich einmal in der Lage sein etwas zu ändern, dann nur zu. Dann kann ich mir auch an den Möglichkeiten der ganzen NSC´s überlegen, wie es weitergeht.

Das größte Problem, welches ich immer mit Megaplotlosen Abenteuern bzw. Kampagnen habe, ist die Zentriertheit auf mich als Spieler. Ich als kleiner Hänfling irgendwo in einer Gottverlassenen Stadt am Rande der Welt habe einfach normalerweise keine Einflussmöglichkeiten auf irgendetwas weltbewegendes. Und wenn doch, dann soll sich aber auch bitte alles damit verändern. Und das verlangt unglaublich viel Vorstellungskraft vom SL. Und der tut sich dann mit einem Megaplot halt auch viel leichter.

Offline Jestocost

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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #40 am: 2.07.2003 | 13:57 »
Keine Frage: Konsequenzlose Abenteuer in einem Vakuum bringen es irgendwie nicht. Eine lebendige Kampagne, die auch große Veränderungen in der Spielwelt einschließt, hat was.

Woran ich mich einfach störe, ist diese Offenbarung des Metaplots über Dutzende von Quellenbücher hinweg.  Ich mag halt komplette Rollenspiele in einem Buch. Wenn Quellenbücher dann unterschiedliche Aspekte beleuchten, umso besser. Aber das Gefühl, dass ich selbst als Spielleiter nicht weiß, um was es eigentlich in der Welt geht, ist irgendwie unbefriedigend...
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Re:SLA Industries - die Wahrheit
« Antwort #41 am: 3.07.2003 | 20:31 »
So, jetzt bin ich auch mal über ide Wahrheit hinter SLA Industries gekommen.

Wenn Sie das Zeug in das Buch reingenommen hätten, wäre m.E. das Spiel wirklich besser geworden.

Schließlich ist es als SL immer hilfreich, eine Art Schöpfungsgeschichte zu haben.

Was meint ihr?

Ich meine es wäre dadurch nicht besser geworden, und ich meine, man sollte die Wünsche der Autoren respektieren, und das Ganze nicht in einem öffentlichen Forum breittreten. >:(

mfG
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[edit]
PS: @ Jestocost und Bitbicker: Klingt vielleicht unhöflich (was es nicht sein soll), aber könntet ihr die entsprechenden Teile eurer Postings eventuell weg editieren?
[/edit]
« Letzte Änderung: 3.07.2003 | 20:33 von blut_und_glas »
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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #42 am: 4.07.2003 | 10:03 »
Die Autoren haben es selbst in der Mailingliste bereits breitgetreten...

Sollen wir wirklich?

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Offline Boba Fett

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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #43 am: 4.07.2003 | 10:43 »
ganz nebenbei: Eigentlich gehört der Thread in den WoD Channel.

Und eine Frage am Rande: Kann mir irgendwer (gern auch in einem anderen Thread) mal den MetaPlot von V:tM, Werewolf und Magus schildern?
Ich lese ja immer nur die WW Grundregelwerke und wüsste daher gerne mal um was es ging. Vor allem der VtM Metaplot würde mich interessieren, aber auch der von den beiden anderen...
Ach ja: Spoilerwarnungen bitte nicht vergessen!
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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #44 am: 4.07.2003 | 11:05 »
Dieses Thema hatte mal als "Ich hasse den WoD-Metaplot" begonnen aber anscheinend haben ja auch andere Systeme einen Metaplot.

Mach' doch einfach im (jetzt vorhandenen) WoD-Bereich einen Thread "Vampire Metaplot" auf...
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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #45 am: 4.07.2003 | 13:24 »
Ich kann mich nur voll und ganz Marcel anschließen:

Zitat
Großen Wirbel um jede noch so kleine Eintwicklung, die in einem Quellenbuch dargelegt wird machen letzten Endes doch die Freaks also wir.

Und eins möchte ich noch mal zur Ehrenrettung von White Wolf sagen: Vom Erscheinen des ersten Vampire-Grundregelwerks bis heute ist es so und bleibt es so, dass man zum Spielen eines WoD-Spiels, egal ob Mage oder Dark Ages Vampire, genau ein Buch braucht. Damit kann man wunderbar spielen, da steht alles drin, was man braucht, und wenn ich alles sage, dann meine ich alles. Das musste mal gesagt werden!

Klar ärgert man sich dann auf Cons mit irgendwelchen Experten rum, die alle Supplements auswendig können, aber hey: wenn's denen Spaß macht, ist das doch ihre Sache! Dann sollte man auf Cons eben nicht WoD spielen.

Und noch eins: den DSA-Metaplot mit Orkensturm und borbaradianischer Invasion finde ich ganz hervorragend, und er hat mich zu sehr vielen Abenteuerideen inspiriert. Ein guter Hintergrund zeichnet sich doch immer durch sein Inspirationspotential aus. Ob dieses nun in schönen Details über Landschaften, Reiche, Städte, NSCs usw., in Sagen und Legenden, Prophezeiungen, geschichtlichem Hintergrund oder eben in einem Metaplot steckt, ist zweitrangig.

Klar, wenn mir der Metaplot nicht gefällt, bin ich enttäuscht. Genau wie wenn mir die NSCs nicht gefallen, oder die Völker, oder die Mythen, oder was auch immer. Das ist aber kein metaplot-spezifisches Problem. Genauso könnte man sich auch über Quellenbände ohne Metaplot beklagen (was ja viele auch tun). Ich finde, eine gut ausgearbeitete Welt hat ebenso ihre Vorzüge wie Welten, die große Freiräume lassen. Ich mag beides.
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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #46 am: 4.07.2003 | 15:11 »
Ich mag Metaplots nicht so gerne. Besonders der Aventurische Bote kotzt mich an(sorry), da man irgendwie beim Spielen dauernd das Gefühl hat, man macht was falsch und sprengt den Metaplot. Früher war das für mich echt ein Problem. Heute nicht mehr.
Besser finde ich die Lösung die Feng Shui gegangen ist. Anstatt in den Quellenbüchern Metaplots einzubauen, schildern die Fraktionen Projekte und Pläne, aus denen sich der SL leicht selber einen Metaplot stricken kann.
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Offline blut_und_glas

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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #47 am: 5.07.2003 | 11:29 »
Sollen wir wirklich?

Ich für meinen Teil wäre euch sehr dankbar.

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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #48 am: 6.07.2003 | 11:05 »
Dem schließe ich mich an. Wenn es mit einer entsprechenden Spoiler-Warnung versehen ist, ist jeder, der es wider besseren Wissens liest, selbst Schuld.
Auf der anderen Seite sterben ansonsten alle Spielleiter dumm, die nicht das Glück haben von selbst auf diese Info zu stoßen.
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Offline Jestocost

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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #49 am: 6.07.2003 | 11:16 »
So, ich hab jetzt mein Posting redigiert - das sollte reichen... Es reicht, um neugierig zu werden, aber es sollte nichts mehr verraten...
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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #50 am: 7.07.2003 | 15:07 »
Welches Posting? Bitte um einen Link, oder eine IM mit Infos (ruhig verspoilt, bin eh Spielleiter und werd es auch wohl immer bleiben).-
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Offline ragnar

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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #51 am: 13.07.2003 | 20:55 »
Ich für meinen Teil hasse Metaplots, weil sie einen zwingen am Ball zu bleiben*, möchte man nicht alles offizielle Material gänzlich von seinem Spieltisch verbannen und nur das Grundregelwerk nutzen.

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Ich behaupte genau das Gegenteil: Wenn dem Metaplot gefolgt wird dann hast du viel weniger Einfluss auf die Welt als wenn der SL sich nicht daran hält.
Wenn er sich nicht daran hält kannst du alles verändern, du könntest ob jetzt als SL oder SC (mal ganz und gar überzogen) Europa von der Landkarte tilgen und mit den Konsequenzen leben, aber wenn der Metaplot in eurer Kampange Gewicht hat und ewas anders vorsieht: Dann hast du gar keinen Einfluss auf irgendetwas, das Ergebniss steht schon lange fest bevor du irgendetwas tust; Tust du was dagegen wirst du scheitern, schließt du dich dem Zug des MPs and wirst du gewinnen.

*Sprich:Alles mögliche zu kaufen oder zumindest zu lesen.

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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #52 am: 13.07.2003 | 21:00 »
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Offline Minne

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Re:Warum mir Metaplot stinkt
« Antwort #53 am: 13.07.2003 | 22:39 »
Also da ich sowieso kein Regelwerksammler bin (habe mir in meinem Leben gerade mal Castle Falkeinstein und die obligatoroschen D+D regelwerke zugelegt) lässt mich die diskussion grundsätzlich kalt;
Wenn ich meistere bestimme ICH die Welt. Ich füttere die Spieler schon mit genug informationen das sie sich zurecht finden, möglicerweise werde ich mich an andere quellen bedienen. möglicherweise nicht - und wenn ich dabei meine eigene WoD mit meinem eigenen Metaplot erschaffen würde.
Wenn irgendein Spieler meint mehr über die SPielwelt zu wissen als ich dann kann ich wirklich nur sagen; tja, ist halt nicht so, pech gehabt.