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Erkenntnisse eines Frischlings

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Markus:
- Ganz grundsätzlich: Ich habe keine IG-OG Probleme mit den Regeln, wenn andere sie haben ist mir das erstmal relativ egal. SW ist abstrakter als bspw. DSA, damit kann man gut leben oder auch nicht, das ist eine Frage der individuellen Präferenz.
- Sobald der Kampf (oder eine andere Situation) eine gewisse taktische Tiefe hat sind OG Überlegungen immer mit im Spiel.
- Common Bond ist das, was einen guten Fußballtrainer von einem mäßigen unterscheidet. Die Fähigkeit, andere zu Höchstleistungen anzuspornen. FWIW, wenn ich einen SC mit diesem Talent habe, spiele ich den einfach, ohne groß auf die Bennies zu schielen. Wenn ich meine, es passt, dass der SC jetzt jemanden "inspiriert", schieb ich einen Bennie rüber, und fertig.

@ Naldantis: Man bekommt keinen Bennie, wenn man nicht durch einen Nachteil wie "loyal" konkrete Nachteile erleidet. Nochmal: lern die Regeln bevor du dich dazu äußerst.



--- Zitat von: Naldantis am 22.06.2010 | 21:53 ---Mag sein, was ich hier immer wieder betone, ist nur, daß es IMHO eine völlig legitime Entscheidung eines Spielers ist, einen Charakter massive Nachteile und Schwächen in EINEM begrenzeten Aktionsfeld zu verpassen - u.a. eben auch Kampf.
Ebenso, daß es legitime Gründe für einen Charakter gibt, sich an einem Kampf nicht zu beteiligen.
Und schließlich auch, daß sich nicht jeder Spieler immer auf Kommando für das begeistern kann, was das SL gerade serviert, und zumindest nicht in jeder Situation noch mäßiger Bedeutung 110% bringen kann.
--- Ende Zitat ---
- Schlechter Kämpfer =/= Luschenspieler, das wurde schon mehrfach geklärt. Aber eben auch schlechter Kämpfer=/= kann im Kampf nichts tun.
- An einem Kampf nicht teilzunehmen ist sicher fallweise legitim. Wer in einem kampflastigen Setting regelmäßig Gründe findet sich überhaupt nicht einzubringen hat einen nicht setting/kampagnen-kompatiblen Charakter gebaut, höchst wahrscheinlich eine Lusche. Und damit meine ich nicht einen ängstlichen, pazifistischen Diplomaten, der nur nicht besonders effektiv ist, aber im Rahmen seiner Möglichkeiten tut was er kann.
 

--- Zitat ---Sorry, es ist doch keine individuelle Interpretation, daß es Beihilfe zum Totschlag ist, das Opfer dazuzubewegen sich aus der Deckung zu begeben und seine Handlungen gegen ein Dummy-Target zu verschwenden!
Wohlgemerkt - da ist jetzt nicht von nicht-letalen Handlungen die Rede, bei denen stimme ich ja völlig zu.
--- Ende Zitat ---
Beihilfe zum Totschlag ist es nur dann, wenn daraufhin der Sniper einen Kopfschuss ansagt. Das lässt sich wunderbar in-game klären, ob der Pazifist (Major) und der Sniper da miteinander auskommen. Ansonsten sind Statisten erstmal Incapacitated (eigentlich auch bei Kopfschuss, aber da wird's unplausibel), und der Pazifist hat die Möglichkeit, bspw. seine Heilungsfähigkeiten einzusetzen.
FWIW, in sehr kampflastigen Settings wie Necropolis wird der Nachteil Pazifist (Major) aus dem GRW oft ausgeschlossen und Pazifist (Minor) aus dem GRW gilt als schwerer Nachteil.

Eulenspiegel:

--- Zitat von: drei am 23.06.2010 | 00:44 ---Ein Bennie hat ingame tatsächlich keine vernünftige Interpretation - braucht es aber auch nicht wie ich finde.
--- Ende Zitat ---
Kommt halt darauf an, wie immersiv man taktieren will.
Ist man zufrieden damit, auf der OT-Ebene zu taktieren, braucht es tatsächlich keine ingame Interpretation. Will man jedoch auf der ingame Ebene taktieren, ist es schlecht, dass ein wichtiges taktisches Element keine ingame Interpretation hat.


--- Zitat ---Die Benniemechanik ist eher für Leute gedacht denen letzteres egal ist und die hauptsächlich Spaß am Spiel haben wollen. Hilft jemand dabei die Gruppe zu unterhalten (z.B. durch "gutes Rollenspiel") erhält er die Möglichkeit und etwas Anreiz das Spiel noch mehr in diese Richtung zu lenken.
--- Ende Zitat ---
Hier wieder volle Zustimmung.


--- Zitat ---Aber ich finde nicht dass Common Bonds ein Outgame Mechanismus ist. Wenn der Charakter mit diesem Talent einem nahen Freund mit der er seit längerem auf Abenteuern ist helfen will kann er dies tun. Das Trapping aka ingame Interpretation können schlicht aufmunternde Worte des Sidekicks an den Helden sein, oder eine "bardische Inspiration" wie auch immer die in D&D erklärt wird.
--- Ende Zitat ---
Aber wieso muss ich mich dann entscheiden, ob ich meinem Gefährten aufmunternde Worte sage (ihm einen Bennie gebe) oder ob ich mir selber aufmunternde Worte sage (mir stattdessen den Bennie gebe)?

Klar, bei einem magischen SC mit Common Bond kann man sagen, dass die Bennies magische Ressourcen sind, die er anzapfen kann, um sie seinen Freunden zu geben.
Aber bei einem nichtmagischen SC ist es seltsam, dass er die Entscheidung treffen muss: Du oder ich.


--- Zitat ---Charaktere mit Common Bonds haben diese Verbindung zu den Mitstreitern und ich finde Bennie-Ausgabe is als Regelmechanismus dafür mindestens so gut wie Manapunkte oder Anzahl täglicher Inspirationen.
--- Ende Zitat ---
Klar, wie ich gerade schrieb:
Bei magischen SCs passt Bennie/Manapunkte als Ressource wunderbar. Probleme treten imho bei nichtmagischen SCs auf.


--- Zitat ---Und dass das Ausspielen des um den anderen Kümmern, was wohl im Hintergrund und/oder Nachteilen enthalten ist, es erleichtert demjenigen zu helfen find ich unglaublich gut umgesetzt, das kann so in diesem Sinn wohl kaum ein anderes Regelwerk.
--- Ende Zitat ---
Naja.
Ich finde: Jemand anderen zu helfen, sollte unabhängig davon gelingen, ob es nun ein Nachteil ist oder nicht.
(Jemand, der eine medizinische Ausbildung hat, sollte sich um den Verletzten genau so gut kümmern können, wie eine Person, die Common Bond und den Nachteil loyal hat. - Imho würde ich sogar sagen, dass der Mediziner sich sogar eine Spur besser um den Verwundeten kümmern können sollte.)


--- Zitat ---PS: mir fällt ein System ein, was quasi die gleiche Art hat Ressourcen durch Rollenspiel auf diese "spontane und oft befremdliche Art und Weise" zurückzugewinnen: Willenskraft aus der oWoD. Vielleicht macht es dieser Ausdruck leichter.
--- Ende Zitat ---
Oder Karma bei SR.
Oder Schicksalspunkte bei Kult

Sie alle haben den gleichen Grundmeachanismus.

Ich habe auch nie gesagt, dass die Bennies ein SW-typische "Problem" sind. Dieses "Problem" tritt auch in anderen RPGs auf.

Disclaimer:
"Problem" natürlich nur für Leute, die auf Immersion wert legen. Wer keine Lust auf Immersion hat, kann mit Bennies/Willenskraft/Karma/Schicksalspunkten wunderbar spielen und für den gibt es damit keinerlei Probleme.


--- Zitat von: Markus am 23.06.2010 | 08:37 ---- Sobald der Kampf (oder eine andere Situation) eine gewisse taktische Tiefe hat sind OG Überlegungen immer mit im Spiel.
--- Ende Zitat ---
Nope.
Hast du schomal DSA oder Gurps gespielt?

Markus:

--- Zitat von: Eulenspiegel am 23.06.2010 | 19:37 ---Hast du schomal DSA oder Gurps gespielt?
--- Ende Zitat ---
Noch NIE!!!! Sind das diese "anderen Rollenspiele" von denen man hier im Forum immer hört???

Eulenspiegel:

--- Zitat von: Markus am 23.06.2010 | 19:48 --- Noch NIE!!!! Sind das diese "anderen Rollenspiele" von denen man hier im Forum immer hört???
--- Ende Zitat ---
Kommt darauf an: Wenn du hauptsächlich in der Forge-Ecke liest (oder hier im SW-Bereich): Dann ja. Dann sind es diese "anderen Rollenspiele".

Wenn du im Allgemeinen Bereich liest, werden unter "andere Rollenspiele" jedoch eher Forge-Spiele verstanden.

Ansonsten sollte meine Frage implizieren, dass es sich bei diesen beiden RPGs um Beispiele mit hohem taktischen Kampfanteil handelt, die man immersiv und ohne OT-Ebene spielen kann.

Naldantis:
Eigentlich habe ich Deinen These ja zugestimmt, aber hier muß ich doch noch mal was einwerfen:


--- Zitat von: Markus am 23.06.2010 | 08:37 ---- Sobald der Kampf (oder eine andere Situation) eine gewisse taktische Tiefe hat sind OG Überlegungen immer mit im Spiel.

--- Ende Zitat ---

Nö.
Warum sollten sie?
Kann ein Char nicht aus seiner eigenen Sicht heraus taktisch handeln?


--- Zitat ---@ Naldantis: Man bekommt keinen Bennie, wenn man nicht durch einen Nachteil wie "loyal" konkrete Nachteile erleidet. Nochmal: lern die Regeln bevor du dich dazu äußerst.

--- Ende Zitat ---

Dann habe wir es eben falsch gespielt, oder es war eine Hausregel.


--- Zitat ---- An einem Kampf nicht teilzunehmen ist sicher fallweise legitim. Wer in einem kampflastigen Setting regelmäßig Gründe findet sich überhaupt nicht einzubringen hat einen nicht setting/kampagnen-kompatiblen Charakter gebaut, höchst wahrscheinlich eine Lusche.

--- Ende Zitat ---

Auch okay - wenn der SL das groß angekündigt hat: "Kampagnenethema: a two-handed sword and a major landwar" sehe ich das völlig ein.
War's halt nur nicht bei meiner Anekdote, die das ganze losgetreten hat und nach meinem Eindruck nicht bei dem was die meisten hier bei der Diskussion vor Augen hatten.  


--- Zitat ---Beihilfe zum Totschlag ist es nur dann, wenn daraufhin der Sniper einen Kopfschuss ansagt. Das lässt sich wunderbar in-game klären, ob der Pazifist (Major) und der Sniper da miteinander auskommen. Ansonsten sind Statisten erstmal Incapacitated (eigentlich auch bei Kopfschuss, aber da wird's unplausibel), und der Pazifist hat die Möglichkeit, bspw. seine Heilungsfähigkeiten einzusetzen.

--- Ende Zitat ---

Oha, da wird dann scharf mit Wattebäuschchen geworfen, und die ganz harten schießen mit Pöppel-Pfeilen?
Sorry, aber das erinnert mich mehr an absurdes Theater als an ein realistisches Kampfszenario.

Aber sicher, so weit abstrahiert kann man natürlich alles entschärfen und jede noch so grausamen und sicher tödlichen Akt als "nur eine Fleischwunde ' abtun....
...aber warum spielt man dann überhaupt ein Militärszenarion?
Warum bleibt man dann nicht bei Swashbuckling und High-Fantasy?
Und somit in Szenarien, in denen der Kampf nur ein drögere Wendung der Ereignisse ist, wenn alles andere in die Hose ging?
    

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