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[Ubiquity] All for One: Régime Diabolique - Musketier-Rollenspiel von TAG

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Althalus:

--- Zitat ---So könnte man Fechtschulen nur auf Rapiere und leichte Waffen beschränken, bei der Verwendung von leichten Waffen und insbesondere Rapieren wird automatisch Dex statt Str genommen.
--- Ende Zitat ---
Was aber - mit Verlaub gesagt - viktorianischer Schwachfug ist. Eine Fechtschule ist nicht erst mit dem Rapier entstanden, sondern ist einfach der Unterschied zwischen dem geschulten, systematisch ausgebildeten Fechter und dem Learning-by-doing Veteranen (Melee). In Fencing Schools 2 gibts ja dann auch die Deutsche Fechtschule mit dem Langen Schwert und die englische mit Schwert & Buckler, außerdem eine mit zwei Dolchen, usw.

Dumm find ich eher, dass die Fechtschul-Boni/Mali im GRW nicht wirklich erklärt werden. Die bringen aber deutliche Unterschiede rein, zusammen mit den Talenten dann noch mehr (aber erst mit Fencing Schools 1 & 2).


--- Zitat ---Es ist dafür irgendwie zu statisch, in den Kämpfen ist zu wenig Bewegung.
--- Ende Zitat ---
Liegt nur am SL. Wenn man keine Ahnung vom Fechten hat, muss man halt Filme schauen - ansonsten wirds nix. Das Problem dürfte aber jedes System haben.
Meine Gruppe hat eher das Problem, aus dem "Realismus" rauszukommen und sich im Kampf Style Points zu verdienen. Aber gut, das ist eine Ausnahme, weil alle historische Fechter sind, kann man nicht vergleichen.


--- Zitat ---und mit einer Chainmail, einem Schild hat er auch noch einen  recht passablen Schutz ohne Dex-Aufwand.
--- Ende Zitat ---
Möglich - das gibts aber in AfO nicht.  >;D
Die Rüstungen sind die der Zeit - und da gibts nunmal keine Ringpanzer mehr. Es gibt drei Arten von Platte (Harnisch, Halb- und Vollkürass), Lederkoller und ansonsten halt Helme und Handschuhe. Schild gibts den Buckler.
Max-Schutz ist also +6 in Kürass mit Buckler.
Das oder mehr hat der ungerüstete Fechter mit Parry aber locker.

--- Zitat ---Man müsste einfach sagen: Leute, Zweihänder führt man mit STR, Degen mit DEX.
--- Ende Zitat ---
Klar, kann man machen - würde aber z.B. in meiner Gruppe zu Proteststürmen führen, weil alle wissen, dass das eben so nicht ist. Die haben alle regelmäßig Schwerter, Rapiere und Zweihänder in den Pfoten, die wissen, wie sich die Dinger führen (und zweifelsfalls gehen sie ein Zimmer weiter und nehmen sich welche von der Wand).  ;D
Außerdem kannst du mittels Talent das Basis-ATT ohnehin ändern - auf DEX, CHA, WIL und INT.

IMHO geht AfO in die Richtung "(fast) realistisches M&D" - im Gegensatz zu "CGI-M&D". Filmisch also "Drei Musketiere" mit Gene Kelly vs. das 2011er Machwerk mit Luftschiff. Wenn man zweiteres verlangt, wird AfO das wohl nicht liefern können, zugegeben.

Jiba:
Ich schieß dann einfach mal ins Blaue: Deine Gruppe will historisches Fechten wie zu Zeiten des Barock, das möglichst realistisch ausgeführt ist. Da ist dann auch kein Platz für einen D'Artagnan, einen Scarlet Pimpernell oder eine Lady Oscar de Jarjais.

Das ist dann aber auch kein Mantel-und-Degen, sondern eben historisch. Genauso wie Ätherraumschiffe im 19. Jahrhunderts eben Steampunk sind und kein historisches, viktorianisches Zeitalter. Und Dinosaurier, die von Nazis geritten werden, sind eben 30er Pulp und keine historischen 30er Jahre. Es gibt schon eine Menge Rollenspiele, die ein realistisches Barock-Gefühl transportieren (GURPS dürfte das sehr gut können, vielleicht sogar D20).

Aber als ich "All for One" in die Hand genommen habe, wollte ich eben Mantel-und-Degen! Und zwar mit Kronleuchterschwingen, zorro-mässigem Initialienritzen und dem Parieren von Ausfällen mit der Hähnchenkeule. Und eben das alles liefert das System nicht oder eben nur unzureichend. Da ist es mir auch ziemlich egal, wie welche Waffe in realita geführt wird. Genauso wie es dir wahrscheinlich egal ist, wie der Buchdruck und der Literaturbetrieb im Barock aussah (darüber weiß ich nämlich zufällig etwas Bescheid ;) ). Oder wie uns beiden egal ist, wie die medizinische Versorgung zu der Zeit aussah... oder die Hygiene... oder, oder, oder...

Was ich sagen will: Genau an solchen Stellen müssen echte Mantel-und-Degen-Spiele abstrahieren und womöglich sogar bewusst verfälschen (siehe Medizin). Auch beim Kampf gilt das. Denn letztlich will glaube ich auch Wiggy mit seinem Spiel ein Flair wie in den Mantel-und-Degen-Filmen und -Romanen erzeugen. Und die sind einfach Over-the-Top – zumindest zum Großteil. Natürlich kommt deine Gruppe damit klar, aber das dürfte, wie du selbst gesagt hast, die Ausnahme sein.

Crimson King:

--- Zitat von: Ludovico am 21.08.2012 | 01:37 ---Es mag realistisch sein, dass der typische Degenfechter gegen eine Vollplatte alt aussieht, aber ist das in so einem Setting auch wuenschenswert?

--- Ende Zitat ---

Ich wäre an der Stelle übrigens skeptisch. Mich würde mal interessieren, wie gut man einen Menschen in Vollplatte durch Bodychecks umrempeln kann. Spätestens wenn er am Boden liegt, hat er mit dem Zusatzgewicht ein echtes Problem. Davon abgesehen kann der Degenkämpfer, wenn er nicht aus irgend einem Grund angreifen muss, den Plattenträger müde machen bzw. warten, bis der müde wird, was bei dem Extragewicht zwangsläufig passiert.

Vollrüstungen wurden in der Praxis vornehmlich in Verbindung mit Pferden eingesetzt. Das hatte schon seinen Grund. Fußsoldaten in Platte hatten oft keinen Beinschutz, auch wenn es da Ausnahmen gegeben hat.

Zur Not nimmt man einfach eine Pistole.

Jiba:
Auch wieder wahr, Crimson.  :D

Allerdings müsste sowas dann auch in den Regeln abgebildet werden. ;)

Crimson King:
Ich habe mir die Regeln von A4O garnicht erst angelesen, da ich solche Settings eh mit PDQ# bespiele.

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