Ich sehe (noch) keine eindeutige Trennung zwischen den Begriffen. Da haben sich einfach verschiedene Forscher von unterschiedlichen Richtungen an das gleiche Phänomen angenähert und dabei für dieses Phänomen jeweils eigene Begriffe eingeführt.
Imho ist der Unterschied:
- Beim "Flow" nimmst du dich selber und die Tätigkeit war. Du vergisst alles um dich herum, ABER du nimmst dich selber wahr und du nimmst die Flow-erzeugende Tätigkeit war.
- Bei "Immersion" vergisst du dich selber. Du tauchst in eine Fiktion ein und nimmst diese wahr.
Immersion und Flow haben gemeinsam, dass du bei beiden die reale Außenwelt nicht mehr wahrnimmst. Aber sie unterscheiden sich darin, was du stattdessen wahrnimmst.
Beispiel Joggen:Flow: Du nimmst deinen Herzschlag wahr. Du fühlst, wie das Blut durch deine Adern pumpt wird. Du spürst wie sich deine Lungen mit kalter Luft füllen und diese dann wieder ausgestoßen wird. Du fühlst deinen Puls, spürst wie dein Körper langsam Endorphine ausschüttet.
Immersion: Während des Joggens durch den dreckigen Slum stellst du dir vor, dass du durch einen Wald joggst. Den Laternenpfahl da vorne nimmst du nicht als Laternenpfahl wahr, sondern als einen Baum. Die Fußgänger sind für dich keine Menschen, sondern Urwald-Bestien, denen du geschickt ausweichst.
Beispiel Kinofilm:Flow: Du nimmst jede Filmszene wahr. Du siehst jeden einzelnen Kamerafehler. Du siehst, ob eine Szene mit Bluescreen oder mittels Computeranimation aufgenommen wurde. Du siehst genau, von wievielen Scheinwerfern die Kameraszene beleuchtet wurde. Und jetzt kommt der arme Schauspieler, der den ganzen Tag im Chewbacca-Kostüm rumlaufen musste. Wie deine Freundin neben dir aufsteht und Popkorn holen geht, bemerkst du nicht, da du zu sehr im Film vertieft bist.
Immersion: Das hier ist Tatooine. Die Sonne strahlt gnadenlos herab und erhitzt alles. Plötzlich taucht Chewbacca auf und zerfetzt einige Sturmtruppen. Wie deine Freundin neben dir aufsteht und Popkorn holen geht, bemerkst du nicht, da du zu sehr im Film vertieft bist.