Es ist das Jahr 1018. In den letzten Jahren hat die Magie, oder eher die Anzahl der Leute, die ein Talent dafür haben, weiterhin ständig abgenommen. Viele sehen das als bedauerlich an, andere wiederum, vor allem die Priester deren Magie noch gut funktioniert, betrachten das eher als hilfreich. Weniger mächtige Magier bedeutet ja auch, weniger Verrückte, die die Welt erobern wollen.
In Perrenland ist es grade Frühling geworden. Das Wetter ist aussergewöhnlich warm für diese Jahreszeit. Nur die Nächte sind noch eisig, und der Wind, der immer wieder mal heftig aufkommt, ist auch noch schneidend kalt.
In Perrenland sind einige politische Umwälzungen im Gange, aber in Arnley, eine kleine, dank einer neuen Getreidesorte aufstrebende Handelsstadt in Westen von Perrenland, interessiert das niemanden. Hier ist vor allem wichtig, dass der Handel trotz der ständigen Überfälle durch verschiedene Gruppierungen weitergeht. Das Städtchen ist gut gesichert, sogar das Handelstor hat inzwischen eine Schleuse, damit man die Wagen nicht gleich ganz in hinein lassen muss und sie trotzdem im Schutz der Mauern überprüfen kann. Zu oft wurde schon versucht, sich auf Wagen hinein zu schmuggeln und Arnley selbst auszurauben.
Arnley ist inzwischen völlig überfüllt. Einige Häuser, auch der Gasthof, wurden bereits aufgestockt. Man denkt daran, eine weitere Mauer zu ziehen. Inzwischen wurden sogar einige Strassen mit Pfastersteinen neu gemacht, weil der Schotter durch die Karawanen immer zu schnell kaputt geht. Nur auf dem Hohen Berg, wo der Bereich der Paladine und das Haupthandelsfort liegen, ist alles beim alten geblieben. Das ist auch besser so, denn die wenigen ansässigen Druiden, die die Stadt und die Umgebung schützen, würden sonst wohl nicht lange bleiben. Inoffiziell heißt es, die Druiden haben die grössere Macht und die Paladine vom Orden des Pelor haben sich hier nur eingerichtet, um die Hilfe der Druiden zu haben. Die Paladine sehen das natürlich genau andersrum. Der Hohe Berg ist für alle frei zugänglich, auch wenn das Tor immer bewacht ist. Die Leute sollen ja jederzeit in den Tempel können, der in die Burg integriert ist.
In der Taverne Zum Wilden Jäger trifft sich alles, was sich unterhalten und unterhalten werden will. In den Gasthof geht man zum Übernachten oder für ein ruhiges Essen. Damit es in der Taverne keine Krawalle gibt, halten sich dort auch immer Paladine auf. Eine Tatsache, die manchem Reisenden ordetlich auf die Nerven geht. Überhaupt, die Pelor-Typen sind einfach überall in der Stadt. Kein Wunder, dass die umherziehenden Banden es nie so ernst meinen mit den Übergriffen hier. Da man sich auch Paladine als Karawanenbegleitung sozusagen ausleihen kann, versuchen die Leute, sich zu benehmen. Die Betrunkenen sind selten ausfallend, und die Barden bemühen sich, keine all zu deftigen Lieder vorzutragen.
Und dann ist da noch der Orden der Heiligen Bruderschaft. Eine Ansammlung von Schreinen für diverse Götter unter einem Dach, deren Priester sich erstaunlicherweise alle zusammengetan haben, um einen Gegenpol zum Pelor-Tempel zu bilden. Nicht alle diesr Götter sind rechtschaffen, aber das bringt ihnen grade Zulauf.
Am heutigen Erdtag, Markttag in Arnley, ist das Wetter zur Mittagszeit stahlend schön und die Stimmung recht gut. Gestern kam eine Ladung Früchte aus dem Süden, magisch haltbar gemacht. Deshalb ist der Andrang auf dem Marktplatz auch besonders groß. Auch möchten viele Hänlder, die den Winter über nicht aus Arnley gekommen sind, ihre Reisen bald wieder aufnehmen und so macht sich in den Lagern und bei den drum herum geparkten Wagen Aufbruchsstimmung breit.
Ihr befindet euch alle auf dem Marktplatz zwischen Taverne und Gasthof. Ein Geschichtenerzähler, der den Fluss der Fussgänger blockiert, behindert auch euer Weiterkommen. Ihr könnt euch gegenseitig sehen.