Autor Thema: Mein Senf zu Attentaten  (Gelesen 15006 mal)

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Offline SeelenJägerTee

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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #75 am: 14.03.2010 | 22:34 »
Eh, doch - nämlich ausgehend von diesem Posting wird der perfekte Assassine ins Spiel gebracht.
Als Erklärung neben bei.
In diesem Post habe ich einen hypothetischen Attentäter der in der Schussposition ist und aufgrund der Regeln des Systems einen nahezu sicheren Treffer hat (nur eine Ladehemmung der Waffe kann einen Treffer vermeiden).
Aber um in diese Schussposition zu kommen hätten eine Menge Würfe auf NSC Seite erfolgreich sein müssen. So das ich persönlich die Chance für das Ereignis irgend wo bei 50% (extremst fahrlässige Charaktere die mit ihrem echten Namen hausieren gehen und nur auf einer Welt operieren) bis <0,1% (mäßig vorsichtige SCs die keine groben Fehler machen) einstufen würde.
Nun vergeigt auch noch der SC seinen Save und stirbt (ohne Fatepoint).
Von dem her wäre in dieser Situation wirklich ein Tod durch Würfelpech eingetreten.

Ansonsten bedanke ich mich bei YY, da er eigentlich alles gesagt hat was ich auch gesagt hätte.

Was meine Intention mit dem Faden war:
Es ging mir nie um den perfekten Assassinen. Es ging mir nur darum zu zeigen, dass Attentate eine so große Bandbreite haben, dass für die meisten Spielstiele ein passendes Attentat möglich ist. Und darum ein Attentat nicht zwangsläufig ach-so-scheiße sein muss.

Als Fazit: Es ist EXTREM unwahrscheinlich, dass SCs jemals mit einem PERFEKTEN Assassinen konfrontiert werden FALLS man einigermaßen plausibel an das ganze heran geht.
Es gibt nach einer plausiblen Grundlage sehr viele Faktoren, die den SCs eine Überlebenschance sichern, weil der Attentäter eben meist der Schläger aus der Lokalen Rockergruppe ist.
Aber selbst wenn ein Profiassassine auf sie angesetzt ist haben die Charaktere oft eine Chance, da es oft nicht unplausibel ist, dass sie Glück haben (Wahrnehmungswurf erfolgreich, zu wenig schaden erhalten um regeltechnisch zu sterben) oder sie selbst Mitglieder des Schattenreiches sind und eine Organisation für sie aktiv Gegenmaßnahmen trifft.

PS: Oh und Realweltvergleiche passen sehr gut hier rein da mMn Realwelt sozusagen der Benchmark-Test fürs Sandboxen ist.
« Letzte Änderung: 14.03.2010 | 22:44 von Mann mit der Zweihandnadel »

Online Sashael

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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #76 am: 14.03.2010 | 22:57 »
Als Fazit: Es ist EXTREM unwahrscheinlich, dass SCs jemals mit einem PERFEKTEN Assassinen konfrontiert werden FALLS man einigermaßen plausibel an das ganze heran geht.
In manchen Systemen braucht es aber eben gar keinen perfekten Assassinen. In D&D 3.x z.B. reicht ein nicht verblödet gespielter Rogue ab Stufe 3, den die lokale Diebesgilde auf sie ansetzt, weil sie mit ihrem ersten Abenteuer dem örtlichen Schmugglerring eins ausgewischt haben. Wenn die Gruppe nicht wirklich gute Vorsichtsmaßnahmen trifft ... gute Nacht. ::)
Und in den FR ist ein Lvl 3 Rogue definitiv kein krasser unterweltbekannter Auftragskiller.
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ErikErikson

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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #77 am: 14.03.2010 | 23:01 »
@Sashael: Geniale Sig.

Jetzt müssen wir aber noch an Selbstmordattentäter denken, die ja deutlich leichter töten können, und auch mehr Auswahl in der Art der Waffen haben.

Offline SeelenJägerTee

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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #78 am: 14.03.2010 | 23:21 »
In manchen Systemen braucht es aber eben gar keinen perfekten Assassinen. In D&D 3.x z.B. reicht ein nicht verblödet gespielter Rogue ab Stufe 3, den die lokale Diebesgilde auf sie ansetzt, weil sie mit ihrem ersten Abenteuer dem örtlichen Schmugglerring eins ausgewischt haben. Wenn die Gruppe nicht wirklich gute Vorsichtsmaßnahmen trifft ... gute Nacht. ::)
Und in den FR ist ein Lvl 3 Rogue definitiv kein krasser unterweltbekannter Auftragskiller.
Ich kenn mich mit dem System nicht so aus.
Gehst du davon aus, dass er sich an die SCs heranschleicht und sie im Schlaf messert?
Steht den Charakteren kein Wahrnehmungstest -X weil schlafend zu? Wenn alle Char in einem Raum schlafen wären das immerhin 2-6 Wahrnehmungstests und davon KÖNNTE ja einer klappen außerdem was ist wenn die Dielen knarzen und der Attentäter deswegen malus auf schleichen bekommt ... ?

Ihre Chancen dürften nicht so schlecht sein, wenn sie gegen würfeln dürfen, da ja bei s20 das Zufallselement w20 größer ist als das Skillelement ca. 5 bis 15 (wenn ich ma Starwars d20 als vergleich heranziehe).
« Letzte Änderung: 14.03.2010 | 23:23 von Mann mit der Zweihandnadel »

Offline Blutschrei

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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #79 am: 14.03.2010 | 23:30 »
Wer ist schon bescheuert genug, den Versuch zu starten, allein eine Gruppe von 5-6 Personen mit Kampferfahrung zu meucheln? Entweder er versucht hin und wieder einen zu töten, was auch schwer wird, wenn die Helden meist in der Gruppe unterwegs sind, oder er benutzt Sprengstoff, der nicht in jedem Setting vorhanden ist.
"Passant zieht Messer und sticht Held ab" geht zwar auch, aber wenn 5 weitere Helden + eventuelle Ordnungshüter nebendran stehen wird das äußerst ungemütlich.
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Online Sashael

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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #80 am: 15.03.2010 | 00:38 »
@MmdZ Aufschlüsselung eines D&D Attentäters niedriger Stufe
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
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Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #81 am: 15.03.2010 | 01:13 »
Ein sadistischer SL könnte das Szenario noch durch zusätzliche Ressourcen der Gilde ("Ey die haben uns das ganz große Geschäft vermasselt!!!") weiter verschlimmern.

Das wäre ein   p l a u s i b l e r   SL. Übrigens gut geplant, gut durchgeführt. Allerdings ist anzumerken, daß eine Sache fehlt: Traut sich der Halbling das alleine? Wenn da nämlich auch nur irgendwas schiefgeht (einer der Sc schläft noch nicht richtig, der Zauberer hat Alarm gecasted etc., also eine Menge Unwägbarkeiten, die der Halbling nur schwer bis gar nicht abschätzen kann), steht er allein und ungerüstet gegen eine Horde SC.

I'm not nice. I'm on medication.

Butt-Kicker 75% / Tactician 75% / Method Actor 67% / Specialist 67% / Power Gamer 67% / Storyteller 58% / Casual 0% (Schubladen)

Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
Auf Diskussionen, was im Rollenspiel realistisch ist und was nicht, sollte man sich nie unter gar keinen Umständen absolut gar überhaupt vollständig nicht einlassen.

Offline Blutschrei

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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #82 am: 15.03.2010 | 02:50 »
Ich werd das ganze einfach mal in der Praxis erproben, ohne dass meine Gruppe etwas davon weiss xD also wenn ich diese Woche Gelegenheit zum spielen find gibts nen Spielbericht diesbezüglich xD
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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #83 am: 15.03.2010 | 03:37 »
@Sashael:

Der Schaden durch das Gift geht nicht auf den Save gegen den massiven Schaden. Ansonsten passt das wohl so.

Meine Frage: Schlafen die auf der Gasse? ;)

Offline SeelenJägerTee

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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #84 am: 15.03.2010 | 07:22 »
@Sashael
Ma ne ganz andere Frage:
Wenn vor einem SC jetzt ein gefangener Kniet und der SC dem von hinten mit der Armbrust ins Genick schießt - würfelt ihr dann auch den Schaden?

Allerdings erinnert mich das Beispiel daran, warum ich d20 nicht so den Brüller finde.

ABER ich denke hier wurde der Attentäter auch wieder im Luft leeren Raum operiert.
Denn die Türe und die Dielen könnten Knarren.
Die Gaststätte könnte einen Wachhund haben.
Die Gaststätte könnte in einem besseren Viertel sein, in dem nachts Ausgangssperre herrscht und dies durch Stadtgarde auch relativ scharf kontrolliert wird.
(Das heißt der Dieb muss u.U. schon VIELE Würfe geschafft haben, bis er überhaupt in Reichweite gerät - und da holt ihn mMn unterwegs irgend wo die starke Streuung des Zufallselements gegenüber dem Skillelement ein.

Aber eine Abenteurergruppe, die in einem solchen System nicht standardmäßig "Alarm" wirkt, nachdem sie jemanden ans Bein gepinkelt hat (also so nach Abenteuer 1) wäre mMn auch ziemlich fahrlässig. Da in der Spielwelt ja wohl recht viele Leute Attentaten zum Opfer fallen sollten wenn die so einfach und billig sind, von dem her sollte da ein Charakter auch entsprechend sensibilisiert sein (ist natürlich die Aufgabe des SL den Spielern das mitzuteilen).

ErikErikson

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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #85 am: 15.03.2010 | 08:25 »
Die Diele knarrt nicht mit Schleichen 26. Der Wachhund wird kaum anschlagen, weil ständig Fremde raus und reinlaufen. Wenn Ausgangsperre herrscht isses wegen Schleichen wieder egal, aber er könnt sich enifach als Gast einquartieren.

Der Schurke kann auch problemlos angreifen, wenn die Chars grad nicht schlafen. Womit der Alarm wegfällt.


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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #86 am: 15.03.2010 | 08:31 »
Wenn vor einem SC jetzt ein gefangener Kniet und der SC dem von hinten mit der Armbrust ins Genick schießt - würfelt ihr dann auch den Schaden?

Warum sollte man das nicht machen? Es wurde weiter obeng esagt, dass DnD gespielt wird.
Wenn man seinen eigenen Brei anrührt kann man das natürlich gerne so handhaben, aber im Beispiel wurde explizit auf DnD 3rd und die FR verwiesen.


Offline SeelenJägerTee

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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #87 am: 15.03.2010 | 09:13 »
Die Diele knarrt nicht mit Schleichen 26. Der Wachhund wird kaum anschlagen, weil ständig Fremde raus und reinlaufen. Wenn Ausgangsperre herrscht isses wegen Schleichen wieder egal, aber er könnt sich enifach als Gast einquartieren.
OK um es für so Leuchten wie dich unmissverständlich zu machen.
Die Diele ist "knarranfällig" weswegen ein MALUS von sagen wir mal -5 oder so auf den Schleichen Wurf kommt.
Hunde sind meist nicht voll verblödet - man kann den Hund trainieren dass er nur Bellt wenn nach der Sperrstunde jemand rum schleicht. (Klar MUSS die Gaststätte keinen solchen Hund haben - aber sie KANN).
Sperrstunde ist eben nicht egal, weil entweder setzt er seinen Schleichtrank vorher ein - dann hater beim Angriff keine 21 (26-5 wegen knarranfälligen Dielen) mehr sondern nur 11 oder er setzt den Trank erst beim Attentat ein, dann läuft er aber nur mit Schleichen 16 durch die Gassen und könnte auffliegen. Und wenn er zu wenig Tränke mitgenommen hat, dann gehen die ihm unterwegs aus und das steigert die Kosten noch mal.

Zitat
Der Schurke kann auch problemlos angreifen, wenn die Chars grad nicht schlafen. Womit der Alarm wegfällt.
Dann ist es aber wieder ein normales Kampf-encounter.
Und wenn ein Schurke Stufe 3 gegen eine GRUPPE antritt, sollte das sogar vom ChallengeRating her OK sein - oder täusche ich mich da?

Warum sollte man das nicht machen? Es wurde weiter obeng esagt, dass DnD gespielt wird.
Wenn man seinen eigenen Brei anrührt kann man das natürlich gerne so handhaben, aber im Beispiel wurde explizit auf DnD 3rd und die FR verwiesen.
Das sind dann aber halt auch die Leute, die sich beschweren, dass man bei DSA keinen mit nem Dolch meucheln kann, weil der ja nur 1w6 Schaden macht.
Man sollte das nicht machen, weil hier gerade kein Kampf ist. Keine Situation in der der Gegner auszuweichen versucht und deswegen keine Volltreffer abbekommt. Es ist keine Situation die unter die Kampfregeln fällt.
« Letzte Änderung: 15.03.2010 | 09:14 von Mann mit der Zweihandnadel »

ErikErikson

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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #88 am: 15.03.2010 | 09:30 »
Selber Leuchte. Jetzt hast du dir ne Stadt gebastelt, wo ich als normaler Bürger nach Sperrstunde keine zwei Meter mehr laufen kann, ohne angebellt, verhaftet oder von Knarrenden Dielen aus dem Schlaf gerissen zu werden.

Sobald einer mal aufs Klo muss weckt er ob der Dielen die ganze Belegschaft auf, der Hund bellt natürlich sowieso, selbst wenn das Klo im Haus ist darf ja kein Nachzügler vom Kneipenbummel kommen.

Der Dieb, der nicht in der Lage ist, sich trotz Ausgangssperre ins Reichenviertel zu schleichen ist keiner den ich in D&D anheuern würde, und der Übberaschungsangriff funzt auch als Encounter, der Magier ist dann ebenfalls tot.

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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #89 am: 15.03.2010 | 09:41 »
Man sollte das nicht machen, weil hier gerade kein Kampf ist. Keine Situation in der der Gegner auszuweichen versucht und deswegen keine Volltreffer abbekommt. Es ist keine Situation die unter die Kampfregeln fällt.

Zum ersten Satz: Nun das ist deine Annahme. Ich kenne genug Leute die sehr regeltreu spielen und sich über fehlenden "Realismus" nicht beschweren.

Zum Rest: Was passiert wenn ein Gegner hilflos, bewegungsunfähig oder ähnliches ist wird in DnD über bestimmte Zustände abgehandelt. Die gelten jederzeit und nicht nur "im Kampf". Was Sashael oben beschreibt ist in diesem Regelsystem das korrekte Vorgehen um solch eine Situation abzuhandeln.

Man kann das natürlich auf eine von zig anderen Arten lösen, aber dann kommt von mir wieder die Frage: Warum spielt ihr eigentlich DnD 3rd?

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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #90 am: 15.03.2010 | 09:49 »
Nur am Rande. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann war das Beispiel D&D. In D&D kann die Diele knarren wie ein explodierender Traktormotor und die Spielercharaktere würden nichts hören, da ein billiger Silence für Ruhe sorgt. In D&D ist es mit ein wenig Magieeinsatz möglich, jeden Charakter zur Strecke zu bringen, ohne dass er Chancen dagegen hätte, wenn er nicht vorbereitet ist.
Und genau da kommen die Fragen, die sich jeder SL beim Einsatz eines Attentäters stellen sollte:
- Hatten die Spieler eine Chance, diesen Attentäter zu umgehen oder zu widerstehen?
- Bedeutet es für die Spieler Stress, wenn ihr Charakter in eine Save-Or-Die-Situation gerät?

Dabei ist es unerheblich ob jetzt eine Sandbox verwendet wird oder nicht.
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #91 am: 15.03.2010 | 09:53 »
Ich denke, dass der Schurke schon sehr gut angelegt wurde und sicher fuer massig Aerger in der Gruppe sorgen kann. Das Beispiel mit dem Schleichen laesst imho allerdings ein paar Fragen offen:
-Wieso heuert die Gilde nur einen eher zweitklassigen Moechtegernmeuchelmoerder an (auf Stufe 3 gilt man ja nicht als wirklich professionell), anstatt ein paar Schlaeger zu nehmen?
-Wie sieht es mit den ueblichen Sicherungsmassnahmen aus? Ich denke hier schon an die einfach abgeschlossene Tuer in Verbindung mit der obligatorischen Wache (also ein SC, der Wache schiebt)? Ich stelle es mir nicht so einfach vor, eine Tuer zu knacken und dann den wachenden SC leise zu ermorden, ohne dass dieser Alarm schlaegt. Allerdings gibt es ja auch noch Wachhunde, die Katze auf der Treppe, diverse Zauber,...

Wenn schon totsicher, dann die Drinks der SCs mit Schlafgift versetzen und sich dann mit der Schlaegertruppe auf diejenigen stuerzen, die widerstanden haben.

ABER (grosses Aber) ich denke, dass sich die meisten SL eher an Filmen und Literatur als an der Realitaet orientieren. Da haben die Protagonisten immer eine Chance, der Falle oder dem Attentat zu entgehen und ueberleben.

Offline SeelenJägerTee

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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #92 am: 15.03.2010 | 10:18 »
Selber Leuchte. Jetzt hast du dir ne Stadt gebastelt, wo ich als normaler Bürger nach Sperrstunde keine zwei Meter mehr laufen kann, ohne angebellt, verhaftet oder von Knarrenden Dielen aus dem Schlaf gerissen zu werden.
Willkommen in der typischen deutschen Stadt des Mittelalters.
Da durfte nach Sperrstunde nur noch einer draußen sein der Nachtwächter - und der hat sogar die Uhrzeit ausgerufen ohne dass die Leute reihenweise wach geworden wären.
Wenn du mal gelesen hättest, dann wäre dir auch klar geworden, dass ich sage die knarrende Diele lässt NICHT jeden automatisch aufwachen.
Der durchschnittliche Mensch wird wenn die Diele knarrt, oder der Hund bellt aufwachen sich umdrehen und weiter schlafen ohne sich überhaupt dran zu erinnern (man wacht ziemlich oft nachts auf aber man erinnert sich am nächsten Morgen halt nicht dran).
Aber kampferprobte Abenteurer bei DnD sollten da schon ein anderes Kaliber sein, es ist durchaus plausibel, dass die sich NICHT einfach wieder umdrehen, sondern dass da dann die "Kriegerinstinkte" ziehen und sie erst mal lauschen und 5min warten bevor sie weiter schlafen. Vor allem wenn sie am Vortag/Vorwoche/letzten Monat die Diebesgilde angepisst haben.

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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #93 am: 15.03.2010 | 10:35 »
Bett/Truhe vor die Tür, eigener Hund, Glöckchenleine (oder taktilreizauslösend) und natürlich viel inkognito unterwegs sein.

Und wenn man öfter in der Gegend ist - nett und großzügig zu diversen, gerade "niederen" Leuten sein. Auch ein Attentäter muss sich in einer Gegend erst einmal bewegen.

Auch ohne magische Hilfe kann man einem Möchtegernattentäter schon eine Menge Probleme bereiten.

Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Online Sashael

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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #94 am: 15.03.2010 | 11:09 »
Und da sind wir wieder beim "Wissen die SCs, dass da jemand kommen könnte?".

Wenn sie Bescheid wissen oder zumindest etwas ahnen, können sie meinen Apprentice Attentäter mit geradezu Null Aufwand auskontern. Wenn sie nichts ahnen, kommt es zu einer Save-or-Die Situation.
Das ist ja, was ich sage. Ein SL, der einen Attentäter einsetzen möchte, muss sich im Klaren sein, dass die Gruppe Geschichte sein kann, wenn sie seine Hinweise übersieht oder falsch interpretiert.

Und wie ja schon weiter oben gesagt wurde: Der Halbling ist kein echter Profi, der wird geschickt um sich seine Sporen in der Gilde zu verdienen. Und selbst diese kleine Lachnummer kann schon für richtig Ärger sorgen.
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Online Maarzan

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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #95 am: 15.03.2010 | 11:23 »
Wer so gar nicht mitbekommt, dass er sich unbeliebt macht oder mit wem er sich anlegt, dem ist wohl auch nicht zu helfen.

Aber umgekehrt ist ein Attentäter auch in der Regel nicht die erste Maßnahme mit der reagiert wird, insbesondere auch, wenn es der erste Konflikt ist und ggf. die Organisation auch noch gar nicht so genau weis, mit wem sie es denn genau zu tun hat - gerade in Welten, wo auch Einzelfiguren oder Kleingruppen erheblichen Schaden anrichten können.
Man kann sich ja nicht wirklich sicher sein, ob der Attentäter sich nicht doch deutlich verhebt und ein vorher vielleicht nur zufällig Beteiligter das nun persönlich nimmt.
Manchmal reicht ja schon ein Informationsgespräch, um die Interessen (ggf. sogar höflich) verständlich zu machen bzw. manchmal sogar zu einem gegenseitigen nutzbringenden Einverständnis zu kommen.

Und als letztes. Wenn man sich mit einer solchen Organisation einläßt, dürften die SC allerseltenst die Ersten sein, welche von Attentätern aufgesucht werden und zumindest der Verdacht, dass so etwas im Bereich de Möglichen liegt sollte leicht zu gewinnen sein.
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ErikErikson

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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #96 am: 15.03.2010 | 11:32 »
Stimmt. Aber SC sind manchmal kompromisslose Fanatiker, die ihre Ziele sehr rücksichtslos verfolgen. Da könnten viele Orgas auf die Idee kommen, dass die nur durch drastische Methoden auzuhalten sind. Natürlich nicht immer.

Online Ludovico

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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #97 am: 15.03.2010 | 11:33 »
Warum gibt es in einem Rollenspiel ueberhaupt Attentate?
Im Endeffekt doch erstmal, weil der SL Attentate einbaut, oder?

Warum baut er Attentate nun ein? Was bezweckt er damit?

Offline SeelenJägerTee

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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #98 am: 15.03.2010 | 11:37 »
Ich denke Marzaan spricht da einen wichtigen Punkt an.
Es ist ja nicht so, dass die D&D-Diebesgilde hier zum ERSTEN mal einen Attentäter losschicken wird.
Die Stadt dürfte ja mehr oder weniger dafür berüchtigt sein, dass in ihr die organisierte Kriminalität sehr aktiv ist und ihnen unliebsame Personen häufig mit einem Dolch im Rücken gefunden werden.
Normalerweise pissen die SCs der Diebesgilde ja nicht einfach so ans Bein, sondern das geschieht im Rahmen einer anderen Aktion. Z.B. im Dienste der Stadwache/der Baronesse die verzweifelt versucht die Ordnung wieder herzustellen oder im Auftrag einer Gilde die die Nase voll von Schutzgeldern hat. Da gibt es also bei weitem genug NSCs die ein Interesse daran haben die SCs darauf hinzuweisen, dass sie jetzt gefährlich leben.
Und wenn die SCs Aktionen in Eigenregie abziehen so nach der Marke: "Wir haben mitbekommen, dass die Diebesgilde das Juwel von Dyn'Amo aus dem Tempel des Faaraht gestohlen hat und wir klauen jetzt von DENEN!" Dann sollte man meinen, dass die SCs sich vorher mal umhören und versuchen etwas über die Leute in Erfahrung zu bringen - und dann bekommt man ja mit, ob die ihre Feinde aus Rache töten nur wenn es noch finanziellen Sinn macht oder nur klauen aber die Pfoten von Mord lassen.
Es kommt doch eigentlich NIE vor, dass man nicht gewarnt gewesen wäre.

@Erik
Ja aber dann wissen die SCs auch dass sie gefährlich leben und werden Alarm gecasted haben.

@Kaffeebecher
Weil er denkt, dass in dieser speziellen Situation ein Attentat eine (möglicherweise DIE einzige) Plausible Handlungsweise der Feinde der SC ist.
Oder weil er es für einen tollen Plothook hält.
Weil es nach dem Prinzip der Story so sein muss.
...
Gibt da viele Gründe.
« Letzte Änderung: 15.03.2010 | 11:39 von Mann mit der Zweihandnadel »

Offline Boba Fett

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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #99 am: 15.03.2010 | 11:38 »
Warum gibt es in einem Rollenspiel ueberhaupt Attentate?
Im Endeffekt doch erstmal, weil der SL Attentate einbaut, oder?

Warum baut er Attentate nun ein? Was bezweckt er damit?

Zunächst einmal können doch auch die Spieler auf die Idee kommen, dass Ihre Charaktere ein Attentat verüben.

Ansonsten würde ich Deine Frage beantworten: Weil er es für plausibel hält, dass die opposition dieses Mittel einsetzt und (für den Fall der Storytelling-Orientierung) weil er es für ein angemessenes Stilmittel hält.
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