Autor Thema: Ist D&D 4 "back to the roots"?  (Gelesen 21500 mal)

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Offline Glgnfz

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Ist D&D 4 "back to the roots"?
« am: 4.04.2010 | 16:40 »
Wie seht ihr das? Ist die neueste Version von D&D eine Rückkehr zu alten Tugenden? Ist es der Versuch sich an erfolgreichen Konzepten vor D&D3/3.5 neu zu orientieren?

... auch hier bitte ich NICHT um Editionskriege, sondern darum, dass ihr eure Meinung schildert und dafür natürlich auch Argumente ins Feld führt.

Ich habe natürlich eine Meinung dazu und werde diese zu gegebenem Zeitpunkt auch posten, möchte aber zuerst hören (besser: "lesen") wie die anderen Tanelorn-User dazu stehen.
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Offline Skele-Surtur

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Re: Ist D&D 4 "back to the roots"?
« Antwort #1 am: 4.04.2010 | 16:50 »
Ich weiß ja noch nicht mal, was diese ominösen "roots" sein sollen... Dabei hab ich die D&D 1st Edition hier rumliegen (weil sie niemand kaufen will).
Von daher ist 4e in erster Linie 4e. Es geht nirgends hin zurück.
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Offline Maarzan

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Re: Ist D&D 4 "back to the roots"?
« Antwort #2 am: 4.04.2010 | 17:57 »
Nein, (soweit man das vom Lesen und zwei Testspielen her sagen kann)
OD&D ware ein Aufbruch, ein neues Spiel, mit noch einer relativ schmalen, aber rapide sich ausweitenden Basis an Spielmöglichkeiten.

D&D4 ist ein in die Ecke designtes Spiel, welches elaboriert sich wieder auf Dungeonniveau heruntergearbeitet hat (und damit für diese Sparte ein nettes Brettspiel im gefühlten Umfeld von Carwars und Battletech hervorgebracht hat), aber in der Aufmachung und der Stoßrichtung all der Designelemente ein von mir rollenspielfeindlich empfundenes Klima geschaffen hat, wo früher einmal weiße Fläche mit bald sprießenden Ansätzen zu weiterer Horizonterweiterung war.

Als Rollenspiel ein klares Degenerationsopfer, als Spiel an sich interessante, aber nicht langfristig befriedigende Zwischendurchkost.

D&D4 hätte ohne Aufsehen zu erregen als eine Art Smallscale-Battlegame eine tolle Ergänzung von D3D sein können. Als Nachfolger ist es bei mir zumindest durchgefallen.
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Offline Mentor

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Re: Ist D&D 4 "back to the roots"?
« Antwort #3 am: 4.04.2010 | 18:38 »
Ich finde es ist unter bestimmten Gesichtspunkten back to the roots. DnD4 ist IMHO vor allem eines: ehrlich. Es gaukelt niemandem vor, ein Rollenspiel mit komplexen Geschichten wo es ums Erzählen geht. Es ist ein (kompliziertes/umfangreiches) Tisch/Brettspiel für Monster erschlagen und Schätze heben. Früher, in der "Guten alten Zeit", war das auch so. Rein in den Dungeon, Monster umgehauen, raus mit dem Rucksack voll Schätzen.

Spiel/Regeltechnisch entfernt es sich jedoch mehr von den Roots, denn die Roots waren sicher nicht so taktisch wie heute.

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alexandro

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Re: Ist D&D 4 "back to the roots"?
« Antwort #4 am: 4.04.2010 | 18:41 »
Hmm, ich glaube nicht...

Bei Chainmail>"Color Boxes">AD&D waren die Regeln deutlich konfuser, halt von Wargames abgeleitet und dann neue Regeln "drangetackert" wurden, wenn es die Situation erforderte. Eine klare Leitlinie war da nicht zu erkennen.

Die Entwicklung 3.0 > 3.5 > 4e, war ein Bruch mit dieser Tradition: die Regeln waren von Anfang an durchdesignt und der Grad in denen bestimmte Regeln mit anderen Regeln interagierten war somit deutlich höher. Nur weil die Regeln bei 4e etwas schlanker sind ist das noch keine Rückkehr zu den Wurzeln...

...zumindest was die Regeln angeht, auf die Spielweise hat das ja wenig Einfluss (ich meine: wer hat sich damals wirklich mit Orks verbündet und wieviele labern nur davon?  :D).


Offline 1of3

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Re: Ist D&D 4 "back to the roots"?
« Antwort #5 am: 4.04.2010 | 19:06 »
Einer meiner Bekannten behauptet immer wieder, dass D&D4 eine Rückbesinnung darstellt. Und zwar, wenn ich das richtig verstanden habe, als ein Rückgriff auf die Zeit vor D&D3. Wie weit zurück er meint, kann ich nicht genau sagen. Er führt jedenfalls meist diese Gesichtspunkte an:

- Einfachere Regeln, im Sinne von weniger Sonderregeln.
- Weniger strategische Charaktervorplanung.
- Betonung der Kampfregeln, weniger Regeln für andere Aktionen.
- Betonung des Ausziehens auf Abenteuer.

Insbesondere die Rituale hält er für völlig urig und fast wie "Zaubern in der ersten Edition".

Ich möchte dazusagen, dass dieser Bekannte nicht in Internetz-Foren unterwegs ist.

Offline Der Oger (Im Exil)

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Re: Ist D&D 4 "back to the roots"?
« Antwort #6 am: 4.04.2010 | 19:19 »
Was sind den die alten Tugenden, die während 3E verloren gegangen sind, und nun neu entdeckt und verfolgt werden sollen?

Schnelle Charaktererschaffung? Fehlanzeige.
"Man spielt, was man kriegt?" Durch Pointbuy und Retraining ersetzt.
Schnellere Kämpfe? Nach allem, was man so liest, eher nicht.
Einfacher zu lernen? Nein, stattdessen ist eine neue (d)englische Kunstsprache zu meistern.
Vance'sches Magiesystem ? Weg.
Ressourcenmanagment? Zum größten Teil verschwunden.
Taktische und Strategische Entscheidungen? Durch noch mehr Problemlösungscoupons ersetzt und in ihrer Wichtigkeit durch Healing Surges, At - Will - Powers und Retraining stark gemindert.
Ikonische Monster? Weg oder verändert.
Zufallstabellen? Gibts nicht mehr.
Do - It - Yourself - Ansatz? Ganz sicher nicht.
Save - or - Die und Stufenentzug? Verwässert.
Literarischer Einfluss der Conan-, Lankhmar -  und Sterbende - Erde - Geschichten? Wo denn?
Anhänger, Mietlinge und Burgen? Verschwunden.
Witzige magische Gegenstände und Schätze? Langweilige +X - Zuteilung, wobei X gleich der Stufe : Y ist.
Der SL wieder in gestärkter Position? Negativ, weiter Regelverwalter und Begegnungsstufenabwäger.
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Offline Skele-Surtur

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Re: Ist D&D 4 "back to the roots"?
« Antwort #7 am: 4.04.2010 | 19:24 »

Save - or - Die und Stufenentzug? Verwässert.

Inwiefern in 3.x verschwunden und inwiefern eine Tugend? Für mich das langweiligste, nervigste und unspaßigste Element in D&D und Gott lob endlich weg.
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

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Offline Ebenezer

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Re: Ist D&D 4 "back to the roots"?
« Antwort #8 am: 4.04.2010 | 19:36 »
Inwiefern in 3.x verschwunden und inwiefern eine Tugend? Für mich das langweiligste, nervigste und unspaßigste Element in D&D und Gott lob endlich weg.

War (zusammen mit einigen anderen Punkten seiner Liste) auch mein Gedanke. Trotzdem sollen hier glaube ich ausdrücklich keine Bewertungen abgegeben werden. Es geht allein um Geschacksfragen ;).

Offline Der Oger (Im Exil)

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Re: Ist D&D 4 "back to the roots"?
« Antwort #9 am: 4.04.2010 | 19:37 »
Ich schrieb nicht "Verschwunden", sondern "Verwässert".
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Humpty Dumpty

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Re: Ist D&D 4 "back to the roots"?
« Antwort #10 am: 4.04.2010 | 19:46 »
Mich persönlich führt D&D tatsächlich back to the roots und zwar gleich in doppelter Hinsicht.

Zunächst: natürlich ist das Regeldesign der 4E ziemlich ausgefuchst und hat nicht mehr viel mit den damaligen Designentscheidungen gemein. Insofern, und darauf beziehen sich ja die meisten Beitragenden bislang, kann von einem "back to the roots" natürlich keine Rede sein.

Aber:

1. Für mich persönlich handelt es sich bei D&D4 insofern um eine Rückkehr zu den Ursprüngen, als ich meinen Rollenspieleinstieg vor knapp 30 Jahren mit D&D erlebte.

2. Parallel dazu und ein bisschen damit zusammenhängend erlebe ich mit D&D4 eine Rückkehr zu einem Spielgefühl, das ich eigentlich seit den alten OD&D bzw. DSA1-Zeiten nicht mehr hatte. Ein naives Erkunden von Dungeons, hemmungsloses Hack & Slay, Charakteroptimierung, Regelfuchsen und Taktikorgien galore. Mit zunehmender Storyorientierung (die ich insgesamt auch heute noch vorziehe) ging das irgendwann verloren. Von AD&D über 3.x sowie bei allen anderen taktisch orientierten Systemen habe ich daran keinen Spaß mehr gefunden. Aber 4E hat mich da wieder gepackt.

Das jedenfalls könnte man bei mir als "back to the roots" bezeichnen, auch wenn ich das so nicht ausgedrückt hätte. Vielleicht sehen das andere ähnlich.

Offline Falcon

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Re: Ist D&D 4 "back to the roots"?
« Antwort #11 am: 4.04.2010 | 19:50 »
das Vance Magiesystem ist weg?! Da muss aber einer nochmal die D&D4 Regeln lesen (oder überhaupt lesen?).
Naja, nicht, daß das Magiesystem besonders gut wäre, aber das imo.

Back to the roots ist D&D4 sicher nicht, dazu werden wohl zu wenig die Fähigkeiten des Spielers und zu viele Mechanismen angesprochen.
Ich sag immer D&D4 ist ein besseres 3.5. Aber das war ja auch nicht bttr.

Savage Worlds ist bttr  ;D

« Letzte Änderung: 4.04.2010 | 19:53 von Falcon »
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Offline Selganor [n/a]

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Re: Ist D&D 4 "back to the roots"?
« Antwort #12 am: 4.04.2010 | 19:53 »
@Glgnfz: Hast du irgendwo noch eine Definition der "roots" bzw. alten Tugenden?

Wie man am "Was ist D&D fuer euch?"-Thread sieht gehen die Meinungen der einzelnen Leute was D&D ist schon extrem auseinander.

@Oger: Ich erlaube mir mal dein Posting aus dem anderen Thread zu zitieren und mal in 4e zu ueberpruefen:

1. Verliese. Ruinen vergangener Zivilisationen, der befestigte Unterschlupf eine Diebes - oder Mördergilde oder eines fanatischen Kultes, die Lagerstätte von Monstern, das Grabmal eines verrückten Magiers, die Höhlen der Unterwelt, eine verlassene Zwergenmine, oder tatsächliche Verliese.
Check
Zitat
2. Drachen. Als Sinnbild der Spitze der Nahrungskette der Fantasywelt. Zwar gibt es einen Haufen Wesen, die tödlicher und gefährlicher sind, aber Abbildungen von Drachen rufen bei mir am ehesten die Assoziationen von Macht und elementarer Urgewalt hervor.
Check
Zitat
3. Begegnungen. Verrückte, Tödliche, Zufällige, Gefährliche, Lustige, Beiläufige, Entscheidende, Unwichtige, Tragische, Erinnerungswürdige.
Check
Zitat
4. Magische Gegenstände. Wobei solche, die witzige oder neue Optionen bieten, bei meinen Spielern meist mehr geschätzt werden, als solche, die nur einen Bonus auf Kampfwerte verleihen (Wie, zum Beispiel, der Ring des Wasserwandelns oder Qualishs Apparat).
Check
Zitat
5. Ressorcenmanagement und Risikoabwägung, und das man beim Betreten eines Verlieses gegen die Zeit arbeitet - Trefferpunkte, Zaubersprüche, Tränke, Fackeln und Vorräte sind irgendwann erschöpft.
Check - Durch die limitierten Healing Surges pro Tag ist es auch nicht mehr so einfach moeglich einfach allen Schaden den der Fighter kriegt genausoschnell wieder wegzuheilen
Zitat
6. Götter, am ehesten wie in der griechischen oder nordischen Mythologie als sich befehdende, eitle, fordernde und erzürnbare Wesenheiten, mit eigener Persönlichkeit und Zielen. Keine bloßen "Zauberbatterien" für Kleriker.
Goetter sind zwar noch vorhanden, aber die Spielercharaktere sind im Normalfall "wichtiger" als irgendwelche "uebermaechtigen Plotdevices im Hintergrund" (BTW: Im 4e PHB habe ich weit mehr Infos ueber Goetter als im gesamten BECM)
Zitat
7. Das Gefühl, wenn man eine (weitere) Stufe gewonnen (überlebt) hat, oder wenn gegen die Wahrscheinlichkeit Erfolg hat.
Erfolgserlebnis bei Stufenaufstieg? Check
Zitat
8. Fallen. Tödliche, Kreative, Erniedrigende, Mechanische, Magische, Lustige.
Check
Zitat
9. Ein unkompliziertes Spielsystem, das jedem innerhalb weniger Minuten beizubringen ist.
Check
Zitat
10. Zufällig bestimmte Attributwerte.
In den Grundregeln nicht mehr vorgesehen aber wer will kann die Werte auch wuerfeln.
Zitat
11. Save-Or-Die und Stufenentzug.
Nicht mehr vorhanden (und darum bin ich dankbar)
Zitat
12. Magier auf der Jagd nach Zaubersprüchen und alten Folianten.
Check
Zitat
13. Es vom armen Waisenkind zum Hexer - oder Kriegerkönig zu bringen.
Check
Zitat
14. Egal wie mächtig Du zu sein glaubst: Es gibt immer einen größeren Fisch.
Check
Zitat
15. Der Überlebenskampf auf den ersten Stufen.
Nicht mehr so schlimm vorhanden wie frueher (Zweikampf gegen eine einzelne Ratte muss nicht mehr toedlich fuer einen Stufe 1 Charakter sein) aber auch auf Stufe 1 kann man noch sterben (auf hoeheren Stufen uebrigens auch)
Zitat
16. Zaubersprüche mit dem Namen des Erfinders im Titel.
Check
Zitat
17. Welten Bauen.
Check
Zitat
18. Verzweiflungsaktionen und aberwitzige Stunts in brenzligen Situationen.
Check (und diesmal sogar mit "offiziellen" Regeln fuer diese Stunts)
Zitat
19. Sich mit Monstern verbünden.
Check
Zitat
20. Das Gefühl, genau den Zauber vorbereitet zu haben, der den Tag rettet (und der Gesichtsausdruck des SL dabei)
Check - wobei man aber auch ohne stundenlange Vorplanung zwischen den Runden noch Spass am Spieltisch haben kann (selbst wenn man "Spruecheklopfer" ist)

Das waeren von den 20 Punkten die "dein" D&D definieren schonmal 16 klare "Checks" (also mehr als 75%) "out of the box"
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Offline 1of3

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Re: Ist D&D 4 "back to the roots"?
« Antwort #13 am: 4.04.2010 | 21:13 »
Zitat
Schnelle Charaktererschaffung? Fehlanzeige.

Also definitiv schneller als in D&D3. Allein, weil alles Plug'n'Play ist und kein Punktkauf dabei.

Pointbuy ist nämlich sogar für die Attribute nicht das empfohlene Standard-Verfahren, auch wenn das irgendwarum die meisten machen. An anderen Stellen gibt es das offiziell gar nicht. Da kann man immer nur aus n Optionen auswählen.


Zitat
Anhänger, Mietlinge und Burgen? Verschwunden.

Das hat D&D4 in der Tat nicht, wobei auch D&D3 das nicht von Haus aus vernünftig konnte. Da gabs zwar das Leadership-Feat, aber wenn man sowas will, ist die einzig venrünftige Möglichkeit, dass beim Stufenaufstieg automatisch mitzuverteilen. Man könnte natürlich sagen, dass auf Stufe 6 alle Leadership automatisch geschenkt bekommen.

Online Sashael

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Re: Ist D&D 4 "back to the roots"?
« Antwort #14 am: 4.04.2010 | 21:14 »
Schnelle Charaktererschaffung? Fehlanzeige.
In AD&D gabs ne schnelle Charaktererschaffung????????
Zitat
"Man spielt, was man kriegt?" Durch Pointbuy und Retraining ersetzt.
Alhamdu illah!!!! "Ich würde gerne einen Schurken spielen!" "Du musst jetzt aber Magier sein, dafür sind deine erwürfelten Werte gut!" "Ich finde Magier aber doof!" "Dann würfel halt neu, vielleicht kommt ja dann ein Dieb raus." Jaja, Spass und Spannung schon vor dem ersten Kobold ...
Zitat
Schnellere Kämpfe? Nach allem, was man so liest, eher nicht.
Nö, schneller vielleicht nicht. Aber spannender und unterhaltsamer auf jeden Fall.
Zitat
Einfacher zu lernen? Nein, stattdessen ist eine neue (d)englische Kunstsprache zu meistern.
AD&D hab ich bis heute nicht wirklich verstanden. Und 3.x hatte soviele Unterregeln und Sonderfälle, dass es keinen Spass mehr machte.
Zitat
Ressourcenmanagment? Zum größten Teil verschwunden.
Echt? Sagt wer?
Zitat
Taktische und Strategische Entscheidungen? Durch noch mehr Problemlösungscoupons ersetzt und in ihrer Wichtigkeit durch Healing Surges, At - Will - Powers und Retraining stark gemindert.
Problemlösungscoupons bei taktischen Entscheidungen?  Healing Surges und At-Will-Powers mindern die Wichtigkeit strategischer Entscheidungen?  Schon mal 4th Ed gespielt???
Zitat
Ikonische Monster? Weg oder verändert.
Was sind für dich ikonische Monster?
 
Zitat
Zufallstabellen? Gibts nicht mehr.
Wieso man auf strategische Entscheidungen soviel Wert legen kann und gleichzeitig sinnentleerte Randomevents propagiert, werde ich vielleicht auch noch mal verstehen.
Zitat
Do - It - Yourself - Ansatz? Ganz sicher nicht.
Schon mal DMG und DMG2 gelesen??? Moment, kurz nachdenken ... nein, hast du definitiv nicht!
Zitat
Save - or - Die und Stufenentzug? Verwässert.
Gottseidank!!!
Zitat
Literarischer Einfluss der Conan-, Lankhmar -  und Sterbende - Erde - Geschichten? Wo denn?
Die Frage gebe ich mal zurück. Wo gab es in AD&D diese Einflüsse? Oder in der 3.x???
Zitat
Anhänger, Mietlinge und Burgen? Verschwunden.
Wieder: Gottseidank! Ein Tross von NSCs, die hinter der Gruppe hinterher rennen, fand ich vom ersten Lesen bis zum letzten erlebten Einsatz einfach nur vollkommen Banane/dumm/nutzlos/rollenspielverhindernd.
Zitat
Witzige magische Gegenstände und Schätze? Langweilige +X - Zuteilung, wobei X gleich der Stufe : Y ist.
Gibt es auch immer noch, aber das wissen nur Leute, die auch mal in die Bücher reingucken.
BTW: Die Rituale der 4th Ed finde ich um Längen atmosphärischer und lustiger als die teilweise nur albernen Magic Items früherer Editionen.
Zitat
Der SL wieder in gestärkter Position? Negativ, weiter Regelverwalter und Begegnungsstufenabwäger.
Seit wann ist Rollenspiel Spieler vs SL???  wtf? wtf? wtf?

Gnah, Oger, spiel dein Muahaha-jetzt-hab-ich-euch-eins-reingedrückt-ihr-Luschen-RP und kommentier bitte nicht Systeme, von denen du keine Ahnung hast.


@ topic
Ich hab erst spät wirklich mit D&D angefangen (3.0), aber auch für mich ist die 4th Ed ein "back to the roots". Für mich bedeutet das nämlich systemunabhängig dieser alte sense of wonder, das Staunen über fantastische Welten, absonderliche Monster und das besondere Feeling, als Heldengruppe in einer magischen Welt unterwegs zu sein. Und dieses Gefühl hat die 4th Ed in mir wieder geweckt. Kein anderes Rollenspiel konnte in mir die Emotionen wieder wachkitzeln, egal wie fantastisch die Welten, wie absonderlich die Monster oder wie heldenhaft die Charaktere waren.

Ich habe keine Ahnung, warum ausgerechnet die 4th Ed von D&D wieder diese Gefühle weckt, aber ich hatte schon echt lange nicht mehr so viel Spass am Rollenspiel wie mit diesem System.

Tante Edit sagt, ich hab ein Wort vergessen.
« Letzte Änderung: 4.04.2010 | 21:17 von Sashael »
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


Leitet Itras By mit Battlemap. ;D

Offline Edler Baldur

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Re: Ist D&D 4 "back to the roots"?
« Antwort #15 am: 4.04.2010 | 21:35 »
Und wo ist hier jetzt kein Editionskrieg?

D&D 4 sehe ich als BttR an, waren doch Kriegs- und Strategiespiele aus denen D&D sich entwickelt hat, oder irre ich mich da :)?

Offline Der Oger (Im Exil)

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Re: Ist D&D 4 "back to the roots"?
« Antwort #16 am: 4.04.2010 | 21:48 »
Und wo ist hier jetzt kein Editionskrieg?

D&D 4 sehe ich als BttR an, waren doch Kriegs- und Strategiespiele aus denen D&D sich entwickelt hat, oder irre ich mich da :)?

Naja, manche Moderatoren nehmen es mit den Regeln nicht ganz so genau, wenn sie sich selber dran halten müssen. Ist ja ein bekanntes Charaktermerkmal.

Prinzipiell hast Du mit der Entwicklung aus dem Kriegsspiel recht, wobei allerdings die ursprünglichen Regeln hauptsächlich Plausibilität und einfaches Spiel ermöglichen sollten, während 4E eher dahingehend entwickelt wurde, was die Spielenetwickler als "Cool" ansahen.
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Re: Ist D&D 4 "back to the roots"?
« Antwort #17 am: 4.04.2010 | 23:29 »
Ich habe mal einen Artikel von Umberto Eco zum Thema Etikettenschwindel des Begriffes "Authenzität" in Verbindung mit einer Rückbesinnung historischer Ereignisse oder Kulturen gelesen. Sinngemäss sagte er dabei bei ihm immer Alarmglocken läuten, wenn eine Authenzität beworben wird. Normalerweise wäre eine solche Rückbesinnung meistens sehr durchtränkt von einer heutigen Sichtweise früherer Ereignisse. Wenn man also versucht, ein authentisches Mittelalter in welcher Form auch immer aufleben zu lassen, dann kann das niemals das wirkliche Mittelalter sein, sondern nur eine aktuelle Vorstellung.

Ich glaube so gesehen ist D&D4 kein wirkliches "back to the roots", sondern nur eine aktuelle Vorstellung davon.

@Oger:
Ich behaupte mal ganz frech, dass Du Dir nie die Mühe gemacht hast, die Konzepte und das Potential von D&D4 zu begreifen. Das ist kein Verlust für Dich. Schliesslich hast Du sicherlich genug andere Systeme für Dich erschlossen.
Und noch was: Ich wette mit Dir dass die Gary Gygax und Dave Arneson D&D dahingehend entwickelt haben, was sie als "cool" ansahen. Alles andere wäre ziemlich absurd. ;)
Und noch ein letztes zur Charaktererschaffung: Du musst nur den Charakterbuilder aufmachen dazu 3 Klicks und Du hast einen kompletten Charakter entwickelt und auf einem Charakterbogen ausgedruckt. Klar gab es in den 70-er und 80-er diese Möglichkeiten nicht. Aber genau das ist glaube ich ein schönes Beispiel für meinen ersten Absatz. (falls Dich das überhaupt interessiert)
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
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alexandro

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Re: Ist D&D 4 "back to the roots"?
« Antwort #18 am: 4.04.2010 | 23:48 »
Zitat
Einfacher zu lernen? Nein, stattdessen ist eine neue (d)englische Kunstsprache zu meistern.
Nur wenn man mit englischen Büchern spielt. Abgesehen davon hat F&S schon ganze Arbeit für eine konsistente, eingängige dt. Benamung geleistet (jedenfalls mehr als Amigo für AD&D/3.0). Wenn man die nicht benutzen will soll man sich auch nicht über das Denglisch beschweren.

Zumindest ist D&D4 leichter zu "verdauen" als das vollkommen anLogik und Plausibilität vorbeigehende Chainmail, das ist zumindest etwas.  ::)

Offline Der Oger (Im Exil)

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Re: Ist D&D 4 "back to the roots"?
« Antwort #19 am: 4.04.2010 | 23:57 »
@ 6:  Schau doch bitte in den OP. Da wird darum gebeten, keinen Editionskrieg vom Zaun zu brechen. Sobald GLNFZ den Thread für eine allgemeine Diskussion freigibt, werde ich mich, insofern ich Bock drauf habe, antworten.

Außerdem: Ich besitze mehrere Bücher der 4E, und habe den Charakterbuilder installiert; ich habe mich damit beschäftigt, und meine Schlüsse gezogen (auch unter den Gesichtspunkten, die mich zum Schluß - an 3E gestört haben). Ich habe mir außerdem die Frage gestellt, welchen Einfluss ein Spiel auf einen Spieler hat - welche Erwartungshaltungen es weckt, welche Verhaltensweisen es fördert, welche es bestraft, welche gestärkt werden und welche geschwächt.

@ Alexandro: Leider sind deutsche Versionen von D&D nicht mehr auf dem freien Markt zu erstehen. Der Spieler wird also zum (D)Englisch beinahe gezwungen.
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Re: Ist D&D 4 "back to the roots"?
« Antwort #20 am: 5.04.2010 | 00:13 »
@ 6:  Schau doch bitte in den OP. Da wird darum gebeten, keinen Editionskrieg vom Zaun zu brechen. Sobald GLNFZ den Thread für eine allgemeine Diskussion freigibt, werde ich mich, insofern ich Bock drauf habe, antworten.
Von Selganor kam kein Editionskrieg. Er hat Deine Checkliste als Grundlage für "back to the Roots" genommen, da ansonsten bisher keine andere Definition dafür zu finden war.
Zitat
Außerdem: Ich besitze mehrere Bücher der 4E, und habe den Charakterbuilder installiert; ich habe mich damit beschäftigt, und meine Schlüsse gezogen (auch unter den Gesichtspunkten, die mich zum Schluß - an 3E gestört haben). Ich habe mir außerdem die Frage gestellt, welchen Einfluss ein Spiel auf einen Spieler hat - welche Erwartungshaltungen es weckt, welche Verhaltensweisen es fördert, welche es bestraft, welche gestärkt werden und welche geschwächt.
Das glaube ich Dir alles. Allerdings fällt mir bei Deiner Beschreibung direkt auf, dass Du z.B. keine Praxis mit dem System hast. Das ist alles kein Problem. Schliesslich würde ich mich mit einem System, dass mir direkt nicht gefällt, auch nur bis zu einem sehr geringen Grad beschäftigen. Meine vorherigen Äusserungen zu Dir beziehen sich übrigens alleine von Deiner hier geposteten Liste. Deine Kommentare haben leider nicht sehr viel mit D&D4 zu tun (daher auch mein Beispiel mit der Charaktererschaffung).
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

alexandro

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Re: Ist D&D 4 "back to the roots"?
« Antwort #21 am: 5.04.2010 | 01:09 »
@ Alexandro: Leider sind deutsche Versionen von D&D nicht mehr auf dem freien Markt zu erstehen. Der Spieler wird also zum (D)Englisch beinahe gezwungen.
Obwohl F&S die Produktion eingestellt hat sind die D&D-Corebooks alles andere als vergriffen. Viele Läden führen noch Restbestände, die Bücher zu akzeptablen Preisen zu finden ist kein Problem.

Natürlich sind englische Bücher IMMER günstiger (besonders das "Gift Set") und Rollenspieler sind erfahrungsgemäß knauserig, da kann ein deutscher Verlag einfach nicht mithalten (zumindest wenn er die utopischen Lizenzgebühren der Wotzies berappen muss).

Offline Heretic

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Re: Ist D&D 4 "back to the roots"?
« Antwort #22 am: 5.04.2010 | 01:33 »
D&D 4 ist alles, aber kein "back to the roots".

Gegenfrage: Wer von euch hat denn Ahnung von oD&D(ggf. auch Retroklonen wie S&W/LabLord/OSRIC), als dass er die Editionen gegenüberstellen könnte, und anhand von gewissen Anhaltspunkten das ausargumentieren könnte?

p.s.: D&D4 ist Forge, denn Laws schreibt in einem der DMGs was über Player Empowerment der schlechten Sorte.
ErikErikson: Ich weiss immer noch nicht, wie ich meinen Speer am besten einführe.
kirilow (IRC): Ich denke mir aber, dass Du gerne ein Misanthrop wärst.
oliof (IRC): Zornhau: Ich muss gleich speien.

Offline Ebenezer

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Re: Ist D&D 4 "back to the roots"?
« Antwort #23 am: 5.04.2010 | 01:37 »
Zitat
Wer von euch hat denn Ahnung von oD&D(ggf. auch Retroklonen wie S&W/LabLord/OSRIC), als dass er die Editionen gegenüberstellen könnte, und anhand von gewissen Anhaltspunkten das ausargumentieren könnte?

Angesichts der Tatsache, dass sich die Old-School Bewegung bisher nicht einmal annähernd auf eine Definition von "Old-School" einigen konnte, wäre eine solche Referenz für die gestellte Frage etwa so nutzlos wie beeindruckend :).

alexandro

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Re: Ist D&D 4 "back to the roots"?
« Antwort #24 am: 5.04.2010 | 01:48 »
Gegenfrage: Wer von euch hat denn Ahnung von oD&D(ggf. auch Retroklonen wie S&W/LabLord/OSRIC), als dass er die Editionen gegenüberstellen könnte, und anhand von gewissen Anhaltspunkten das ausargumentieren könnte?

Gegenfrage: kennst du oD&D JENSEITS der Retro-Klone? Hast du eine Ahnung wie konfus und umständlich diese formuliert sind? Die Retro-Klone benutzen nämlich einige "Abkürzungen", welche damals (anscheinend) nicht zur Verfügung standen.