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How-To: Settinggliederung und Ausarbeitung

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Odium:
Ich mach das immer wie folgt:

Kapitel 0: Einleitung, Was war die Idee hinter dem Setting, Was soll gespielt werden
Kapitel 1: Kurze Welteinleitung/Charakterideen, Charaktererschaffung
kapitel 2: Settingregeln
Kapitel 3: SL Tipps&Plot Points
Kapitel 4: Gegner

Wenn ich noch eine Weltbeschreibung einfügen würde, würde ich die Zwischen Kapitel 1 und 2 stellen.

oliof:

--- Zitat von: Heretic am 12.04.2010 | 21:33 ---a) Wie allgemein darf es sein, und was sollte rein?

--- Ende Zitat ---

Alles was ich brauche um einen allgemeinen Überblick zu gewinnen, damit die Folge-Abschnitte Sinn ergeben, ohne ständig auf die anderen Abschnitte verweisen zu müssen. Ganz salomonisch: Lang genug um das Gesamtbild sauber wiederzugeben, kurz genug um nicht zu langweilig zu werden.


--- Zitat ---b) Das "Land" ist die Galaxis, das Universum, die einzelnen Fraktionen werden wohl beschrieben, plus ein paar POIs.

--- Ende Zitat ---

Genau.


--- Zitat ---c) keine gute Idee, das kann schnell zu Kuddelmuddel führen.

--- Ende Zitat ---

Klar kann man das schlecht machen. Wenns aber gut gemacht ist, unterstreicht der Crunch die allgemeine Beschreibung der einzelnen Fraktionen.


--- Zitat ---d) Was meinst du? Sowas wie ein Index für die Settingregeln?

--- Ende Zitat ---

Jo, das sowieso. Und halt auch eine kurze Blitzübersicht.


--- Zitat ---e) Karten? Des bekannten Universums z.B.?

--- Ende Zitat ---

Und des unbekannten, wenn es denn eines gibt.

Enpeze:
Hatte mal in einem alten Setting von mir folgende Gliederung:

1. Inhalt
2. Politik (Feudalsystem, Stände, Adel, Gesetz)
3. Kultur (Religion, Architektur, Burgwesen, Straßen, Maßeinheiten, Essen, Kleider, Aussehen,  Bräuche)
4. Wirtschaft (Handel, Gilden, Geldverleih)
5. Krieg (Feinde, Söldnerwesen, Soldatentypen, Belagerungen, Waffen)
6. Maps, Grafiken und Farbtafeln (hauptsächlich Osprey und freie aus dem iNet)
7. Geographie (diverse Landstriche und 6 verschiedene Baronien mit Beschreibung und Personen)
8. Index und ein wenig settingspezifischer Crunch (damals für BRP)

Das gesamte Setting war historisch orientiert und ohne EDO. War damals eine Ebene für Moorcocks Eternal-Hero Multiversum. Vielleicht ist die obige Liste ja irgendwie hilfreich. Heute würd ich ein Setting anders machen, aber damals hatten wir noch kein Savage Worlds und ne andere "ernstere" Spielphilosophie :)

Zornhau:
Meine favorisierte Settinggliederung, wenn man ein Setting beschreiben will, das von SAVAGES intuitiv erfaßbar präsentiert werden soll:

- Setting-Intro (KURZ! Eine Handvoll Seiten, die mir zeigen, warum ich Lebenszeit investieren soll, den ganzen REST der Setting-Publikation zu lesen.)

- Character Generation (Archetypen, die Antwort auf die Frage: Was spielt man hier eigentlich?, Dann Step-by-Step entlang des schon im Grundregelwerk vorexerzierten Ablaufs für die Charaktererschaffung hier die Erstellung neuer Charaktere mit allen Besonderheiten und Abweichungen zum GRW (z.B. keine Limitierungen nach Rank bei Edges im Rahmen der Charaktererschaffung, alle starten mit W6 in ihrer Landessprache, es gibt eine neue settingspezifische Eigenschaft "Awesomeness", die wie folgt bestimmt wird..., usw.; dann alle Hindrances, Edges sowie die Skill-Auswahl, ein paar Worte, was Common Knowledge in diesem Setting umfaßt, und welche Knowledge-Skill-Felder es gibt. KEINE Settingregeln! Die kommen später! - Hier nur soviel Information, daß man einen Charakter erschaffen kann, und daß man weiß, was ein Edge "Incredible Awesome" für die "Awesomeness"-Eigenschaft bedeutet.)

- Gear (ALLES was an Ausrüstung, Fahrzeugen, Alltagsgegenständen, Cyberware (falls diese als Ausrüstung modelliert ist), usw. im Setting verfügbar ist, gehört hier hinein. KEIN Stück Ausrüstung muß mühsam in irgendwelchen anderen Kapiteln gesucht werden!)

- Setting-Rules (ALLE Settingspezifischen Regeln (tm) gehören hier rein. Neue Arcane Backgrounds, Mutationsregeln, Awesomeness-Mass-Battle-for-the-Public-Opinion-Rules usw. gehören hier rein. KEINE Regel, die SW-Grundregeln überschreibt, erweitert oder ändert, UND die für SPIELER relevant ist, sollte woanders als hier stehen. - Spielleiterspezifische Regeln, NSCs vorbehaltene Arkane Hintergründe usw. gehören in den Spielleiterteil. - Manchmal sind bestimmte Settingregeln umfangreich. Dann ist eine Unterteilung in mehrere Settingregel-Kapitel wie z.B. Cyberware, Magie, Awesomeness-Battles ZUSÄTZLICH zu einem Sammelkapitel für alle "kleinen" Settingregelerweiterungen sinnvoll.)

- Players Gazetteer (grobe Settingvorstellung für Spieler, gefiltert, "spoilerfrei" und gerne mit mysteriösen Andeutungen, die NEUGIERIG machen, sich die beschriebenen Regionen näher anzuschauen)

Hier endet der SPIELER-Teil.

Im SPIELLEITER-Teil dann:

- The Truth (Das Setting, wie es WIRKLICH ist. ALLE Geheimnisse werden dem Spielleiter offenbart, die Wahrheit hinter den Andeutungen aus dem Spielerteil-Gazetteer wird dargeleg.)

- SPIELLEITER-Setting-Regeln (solche, die nur für NSCs gelten bzw. die nur durch den Spielleiter angewandt werden können; Hier gibt es z.B. für SCs verbotene Arkane Hintergründe, Gerätschaften, usw. sowie die Regeln, nach denen die Bösen im Setting ihre abscheulichen Kreaturen erschaffen oder dergleichen.)

- Abenteuer-Generatoren (SEHR WICHTIG! Diese enthalten kompakt dargelegte Informationen über Beziehungen und Quantitäten des Settings, die als rein erzählender Text wesentlich umfangreicher wären und auch nicht so leicht für die Erstellung eines eigenen Abenteuers nutzbar wären. Ein Setting OHNE Abenteuer-Generator kommt bei mir NICHT auf die ersten Ränge von Savage Settings, weil ihm ein Arm und ein Bein fehlt!)

- Kampagne (Optional. Plot-Point-Kampagne, falls der Settingentwickler das hinbekommt. Viel lieber aber einfach eine NORMALE Kampagne, die wenigstens nicht so tut als wäre sie eine PP-Kampagne; letzteres bekommt man nämlich als ETIKETTENSCHWINDEL vorzugsweise von den neueren Lizenznehmern vorgesetzt, die sich offensichtlich nicht einmal die Mühe gemacht haben, den Plot-Point-Kampagnen-Artikel auf der Pinnacle-Homepage zu lesen.)

- Savage Tales (Ein MUSS. Zwei oder drei Dutzend sind genug. KEINE länger als zwei Seiten. Eine halbe bis eine Seite ist vollauf genügend. )

- Bestiary (jede Menge settingspezifischer "Standard-NSCs" wie "der Bulle", "der Plattfuß", "die Reporterin", "der Alkoholschmuggler" usw. , damit man als Spielleiter diese einfach nur aufschlagen muß, um ALLE notwendigen Spielwerte auch für spontan erzeugte NSCs zu haben. - Bei manchen strukturierteren NSCs wie z.B. bei Truppen mit unterschiedlicher Kampferfahrung kann man auch Abstufungen wie Elite, Unerfahren, usw. vornehmen, meist ist das aber nicht nötig.)

ANHÄNGE:

- INDEX (Ein MUSS und mit aktuellen Texterstellungswerkzeugen auch kein Hexenwerk!)

- Settingspezifischer Tabellenteil (z.B. bei neuen Awesomeness-Breakdown-Tabellen oder De-Awe-Mishap-Tabellen im Setting)

- Settingspezifischer Charakterbogen (Schlicht, aber mit ALLEN für das Setting relevanten Feldern. Gibt es neue Settingspezifische Eigenschaften wie Awesomeness, dann HABEN diese auf den Bogen zu sein! Gibt es KEINE Arkanen Hintergründe, dann sollte auch KEINE PP-Skala und kein Powers-Feld vorhanden sein.)


Wie man sieht, erachte ich eine TRENNUNG von Spieler-Teil und Spielleiter-Teil für sinnvoll. Sie ist auch schon seit Deadlands-Classic-Zeiten bewährt und zieht sich durch alle Savage Settings, die etwas taugen. - Ja, auch hier VERSAGEN manche Lizenznehmer kläglich, oder sie bauen kritische Fehler wie im Original von Sundered Skies.


In dieser Struktur kennen sich Savages blind aus. Hier finden sie ALLES, was sie brauchen, dort, wo sie es SUCHEN werden.

Nicht vergessen: Manche Settings werden nur zum Ausschlachten verwendet. Da wird schnell mal nur das Gear-Kapitel hergenommen um seine eigenen Basteleien um mehr Ausrüstung aufzubohren. - Daher sollte man NICHT per "Gießkanne" solche essentiellen BAUSTEINE für Bastler verteilen, sondern dort aufgeräumt präsentieren, wo man sie erwartet.

Kynos:
Die Aufteilung, die Zornhau widergegeben hat, entspricht auch meinen persönlichen Vorlieben. Wobei man auch die Positionen von Settingregeln und Ausrüstung tauschen, also Charaktergeneration und settingspezifische Regeln hintereinander weg und dann erst die Ausrüstung setzen könnte.

Einzelne Kapitel über verschiedene Teilbereiche/Regionen mit dem "Crunch" hinten an den "Fluff" gebunden finde ich nicht so schön, weil man dann beim Regeln nachschlagen immer am hin- und herblättern ist, selbst wenn es tabellarische Übersichten gibt. Da finde ich grundsätzlich die harte Trennung zwischen Hintergrund und Regelteil einfach praktischer.

Darüber hinaus halte ich auch unter Umständen eine "physische" Trennung des Spielerteils vom Spielleiterteil für überlegenswert, dann "erschlägt" man die Spieler nicht mit einer 250-Seiten-"Bibel", in der für sie vielleicht gerade mal 20-40 Seiten interessant sind. Der Spielerteil sollte aber auch bei dieser Variante im Spielleiterteil komplett enthalten sein.

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