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[D&D4] Ist es zu instanziert?
Eisenklopper:
--- Zitat von: Falcon am 22.04.2010 | 19:43 ---Es geht einfach nicht darum einen Charakter darzustellen, sondern eine Geschichte zu enwickeln und alles zu ignorieren, was nicht mit einer "guten" Geschichte, wie es die Autoren sehen, zu tun hat.
--- Ende Zitat ---
--- Zitat --- The DUNGEONS & DRAGONS game is, first and foremost, a roleplaying game, which means that it’s all about taking on the role of a character in the game. Some people take to this playacting naturally and easily; others find it more of a challenge. This section is here to help you out, whether you’re comfortable and familiar with roleplaying or you’re new to the concept. (...) Even in combat, though, you can interject bits of personality and dialogue that make your character more than just the statistics on your character sheet.
--- Ende Zitat ---
(Rob Heinsoo u.a., Dungeons & Dragons. Players Handbook, Renton WA 2008, S. 18f.)
--- Zitat --- Just like the narrator of a novel, a play, or a movie, you serve the essential function of telling the players what is going on in the game world. The game relies on your descriptions and players’ imaginations to set the scene. Using a few time-honored techniques of effective narration helps paint a vivid picture in each player’s mind and bring the game to life.
--- Ende Zitat ---
(James Wyatt, Dungeons & Dragons. Dungeon Masters Guide, Renton WA 2008, S. 22.)
Man kann solche Hinweise ignorieren, muss aber nicht. Schade, dass es in deinen D&D Runden scheinbar nie um Charakterspiel ging, solltest du mal probieren, macht wirklich Spaß ;)
Eulenspiegel:
--- Zitat von: Eisenklopper am 22.04.2010 | 20:44 ---Man kann solche Hinweise ignorieren, muss aber nicht. Schade, dass es in deinen D&D Runden scheinbar nie um Charakterspiel ging, solltest du mal probieren, macht wirklich Spaß ;)
--- Ende Zitat ---
Nein. Wenn man solche Hinweise Ernst nehmen würde, würde man vom Rollenspiel enttäuscht sein.
Aber falls du diese Hinweise tatsächlich ernst nimmst und dem James glaubst:
Wie stellst du den Charakter in einem Kampf da, wenn du noch nicht weiß, ob der HP-Verlust nun nur ein Moralverlust oder eine tiefe Wunde ist?
Wie stellst du einen nichtmagischen Charakter da, der volle HP hat, im letzten Kampf aber alle Daily Powers rausgehauen hat und jetzt darüber entschieden wird, ob man sich in die Burg wagen soll? (Oder sind Daily Powers bei euch eine ingame Größe?)
Wie stellst du einen Char da, der 6 Meter in die Tiefe stürzt, aber dank hoher HP-Werte dies überlebt?
Falcon:
--- Zitat von: Eisenklopper ---it’s all about taking on the role of a character in the game.
..
and players’ imaginations to set the scene.
--- Ende Zitat ---
q.e.d.
genau Lesen.
Game ungleich World. Scene ungleich World.
Ist zwar nitpicking, aber nicht mehr als dein Versuch ;)
das in die Tiefe stürzen und überleben ist nun wirklich kein Problem.
Arldwulf:
--- Zitat von: Falcon am 22.04.2010 | 19:43 --- Ein Gegenargument wären handfeste Beispiele, wo D&D explizit das eintauchen in den Charakter unterstützt.
--- Ende Zitat ---
Da würden mir schon ein paar einfallen.
In erster Linie die Kräfte der Charaktere, welche Mittel sind um ansonsten gleichförmige Aktionen (z.B. zuschlagen) zu individualisieren.
Um das an einem konkretem Beispiel darzustellen: Ich spiele einen Schurken, einen dreckigen Gauner mit Erfahrung sich in Tavernen und dunklen Gassen zu prügeln. Die vierte Edition von D&D bietet mir Aktionen die der Charakter machen kann die zu ihm passen, schmutzige Angriffe und Tricks.
Umgekehrt haut auch mein Paladin nicht einfach nur zu. Er schmeisst sich mit seinem Schild in die Angriffe der Gegner um seine Kameraden zu schützen.
Der Effekt früherer D&D Editionen dass Charakterspiel eigentlich endete wenn die Initiative gewürfelt ist lässt sich in der 4E kaum mehr spüren, meine Charaktere nutzen nun Mittel die ihre Eigenschaften darstellen. Das wird natürlich noch unterstützt durch die Möglichkeit Aktionen zu improvisieren.
Charakterspiel ausserhalb von Kämpfen ist natürlich immer schwer mit Regeln zu unterstützen. Aber auch hier gibt es einiges. Zum einem wird der Spielleiter viel stärker animiert die Spieler sich einbringen zu können (klassisches Beispiel: Um eine bestimmte Eigenschaft dem Charakter zu geben reicht es dies auszuspielen, ich muss mich nicht mit festgelegten Skills einschränken). Es ermöglicht letztlich flexiblere Charaktere. Gleichzeitig stellt die 4E auch Situationen ausserhalb von Kämpfen als wichtige Herausforderungen dar. Und das gibt natürlich Spielern die Möglichkeit ihre Charaktereigenschaften dort stärker einzubringen.
Ich kann dir das an einem konkretem Beispiel zeigen. Wenn ich einen wortgewandten Barden spiele so wird es mir schwerfallen mich in diesen Charakter einzufühlen - eine Immersion aufzubauen - wenn die Gruppe nur den Dungeon durcharbeitet. Um mich in den Charakter einzufühlen, seine Stärken im Spiel auch wirklich zu sehen (und nicht nur auf einem Papier vor mir zu haben) brauche ich Spielsituationen in denen diese Eigenschaften wichtig werden. Herausforderungen. Genau dies bietet die 4E mit ihren Nichtkampfherausforderungen.
Ein anderes klassisches Beispiel welches ähnlich gelagert wäre ist die Frage: Wie ist ein Stufe 4 Magier ein Stufe 4 Magier geworden? Klassisch im Rollenspiel: Er hat Ratten, Goblins und Orks getötet. In dieser Reihenfolge. Natürlich ist dies nicht hilfreich um sich in einen gebildeten Lehrling arkaner Künste einzufühlen. Tatsächlich wäre auch möglich das der gute Mann Stufe 4 erreicht hat indem er arkane Rätsel löste, Schriften entziffert und Zauberrituale gemeistert hat. Die Qualität mit der man sich in solch eine Figur einfühlen kann ist deutlich höher. Und derlei Herausforderungen lassen sich für eine Vielzahl von Charakterkonzepten finden.
Und je mehr man solche Optionen nutzt um den Spielern zu erleichtern sich in ihre Charaktere einzufühlen umso eher wird man auch sehen dass solche Dinge Stärken der 4E sind, und wie sehr sie das Spiel bereichern können.
Eulenspiegel:
--- Zitat von: Arldwulf am 22.04.2010 | 22:21 ---In erster Linie die Kräfte der Charaktere, welche Mittel sind um ansonsten gleichförmige Aktionen (z.B. zuschlagen) zu individualisieren.
--- Ende Zitat ---
Also gerade die Encounter-Powers und die Daily-Powers würde ich als Argument gegen das Eintauchen sehen:
Klar, bei einem Magier oder einem Kleriker kann man sich noch vorstellen: "Der kann sein Macht nur einmal alle 5 Minuten oder einmal täglich anwenden."
Aber bei jedem nichtmagischen, nichtklerikalen SC wird das dann plötzlich ziemlich Meta. (Meistens weiß nur der Spieler, dass er die Macht nur einmal pro Encounter anwenden kann und der SC weiß das nicht. Dies führt imho eher zu einer Entfremdung zwischen Spieler und SC.)
--- Zitat ---Ein anderes klassisches Beispiel welches ähnlich gelagert wäre ist die Frage: Wie ist ein Stufe 4 Magier ein Stufe 4 Magier geworden? Klassisch im Rollenspiel: Er hat Ratten, Goblins und Orks getötet.
--- Ende Zitat ---
Ähm, du meinst klassisch in D&D.
Außerhalb von D&D ist sowas kaum der Fall.
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