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Zauberer im Allgemeinen und deren "Flair"

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Glgnfz:
Wie kommst du auf die eine Sekunde?

Der Nârr:
Ich finde die Zauberwirker in D&D (3.5) sehr atmosphärisch. Da haben wir die Wizards, die nahezu alle Magie meistern (Zauber lernen) können, aber immer ihre Bücher herumschleppen müssen und viel Zeit für das Studium der Magie aufbringen müssen. Dafür tauchen sie am tiefsten in die Funktionsweise der Magie ein. Eigentlich sind sie weniger Zauberkünstler als Zauberhandwerker, denn sie wissen genau, was zu tun ist und durchdringen die Magie gedanklich. Wenn es nötig ist, sitzen sie solange an einem magischen Problem, bis sie es verstehen. Ihre Magie ist vielseitig und flexibel - aber letzten Endes müssen sie immer Köpfchen haben, um auch die richtigen Zauber vorzubereiten. Ich mag auch ihr Gewurschtel mit den Komponenten, den uralten Zaubersprüchen und den Zaubergesten. Es ist einfach alles mit drin, was dazu gehört. Wenn man dann noch die Feats bedenkt, um höher, weiter, mächtiger zu zaubern, jaaaaa, so stelle ich mir das vor ;D.
Die Sorcerer dagegen gehen emotional an die Magie heran, sie fließt durch ihre Adern. Wizards mögen neidisch auf sie ein, da den Hexenmeistern das Zaubern scheinbar so leicht von der Hand geht. Doch dafür ist ihre Magie auch eingeschränkt, bei weitem nicht so flexibel. Ich würde trotz aller Vorteile der Hexenmeister einen Wizard einem Hexenmeister jederzeit vorziehen, denn ich bin machtgierig und möchte alles können.
Die Vielseitigkeit der Zauber sehe ich als immenses Feature. D&D bietet eine der interessantesten Spruchlisten, die ich kenne. Dass es Zauber wie "Rope Trick" gibt, ist einfach nur cool. Daran erkennt man auch, was für einen Baukasten man da eigentlich zur Verfügung hat, den man nutzen kann, um dem eigenen Zauberwirker ein ansprechendes Profil zu geben. Dazu gehört für mich aber auch bewusst die breite Fächerung. (Ich fände es langweilig, D&D-Wizards in Schubladen der Art "Feuermagier" oder "Kampfzauberer" zu stecken. Selbst ein spezialisierter Wizard wird ja auch Zauber aus den anderen Schulen lernen und vorbereiten. Diese breite Fächerung ist für mich ein wichtiges Merkmal von D&D auch gegenüber anderen Systemen.)

Dass man zu Beginn nur eine kleine Anzahl an Zaubern sprechen kann, finde ich nicht störend. Ich finde generell den Ansatz der sehr schwachen Charaktere zu Spielbeginn gut. Man levelt ja schnell auf und gerade die Zauberwirker bekommen doch jedes Level irgendwas dazu. Außerdem lernt man so schnell, mit seinen Fähigkeiten hauszuhalten und sie sinnvoll einzusetzen. Außerdem kann ein Zauberwirker gerade auf den sehr niedrigen Stufen auch noch halbwegs was z.B. im Fernkampf reißen, da das niedrige BAB noch nicht so reinhaut wie auf späteren Stufen.

In D&D4 hat sich das alles ein wenig geändert. Da ich mich nicht dem Vorwurf des System-Bashings aussetzen möchte, möchte ich dazu einfach jeden Kommentar verweigern :P.

Falcon:

--- Zitat ---den man nutzen kann, um dem eigenen Zauberwirker ein ansprechendes Profil zu geben.
--- Ende Zitat ---
Widerspricht sich das nicht mit der "coolen", wirren Spruchliste?
Mir ist noch kein D&D Magier mit "Profil" untergekommen, wie auch bei den Sprüchen? 
Mal davon abgesehen, daß sie zu 80% sowieso alle dieselben Zauber benutzen.

Prinzipiell hast du Recht, atmosphärisch ist schon einiges dabei. Aber die Regelumsetzung ist ein Graus.

@glgfhnz: Dann mach eine D&D Runde daraus.


Der Nârr:
Naja, die Frage ist, was man unter Profil besteht.

Für den einen ist dies ein Profil: "Mein Magier schleudert Feuerbälle, kämpft mit brennenden Händen, kann durch Feuer gehen und ruft Feuerelementare herbei." Das ist für mich kein Profil, sondern einfach nur langweilig und klingt mehr nach Superhero als nach einem Fantasy-Wizard.
Für mich zeichnen sich D&D-Zauberer-Profile eher durch Entscheidungen aus, die auf die Vielfalt der Sprüche eingehen:
- Überwinde ich Hindernisse, indem ich mich in eine Kreatur verwandle, indem ich darüber fliege oder indem ich meine körperlichen Fähigkeiten booste?
- Greife ich im Kampf offensiv an und möchte Schaden machen oder versuche ich, die Gegner zu behindern und/oder ihnen störende Zustände anzuhexen? Buffe ich vielleicht gar nur meine Kollegen oder buffe ich mich selber, um dann mit Schwert und Schild in den Kampf zu gehen?
- Wie gehe ich mit sozialen Situationen um - verwirre ich andere Menschen mit Illusionen, ziehe ich sie mit Enchantments in meinen Bann?

Die umfassende Spruchliste ist also Voraussetzung für die Profilgebung. Gerade auch unter den generischen Gesichtspunkten. Es sind nun mal auch Zauber drin sein, die für eine Fantasy-Version von 1001 Nacht geeignet sind. Ich kann mir sehr gut einen stylishen herrschaftlichen Magier-Mogul vorstellen, bei dem Heroe's Feast zum Standard-Repertoire gehört. Man möchte sich ja auch auf Reisen einen gewissen Standard bewahren. Auch ist dies sicher ein Zauber, mit dem man als NSC gut Geld verdienen kann (Anbieten magischer Dienstleistungen, "Äääh, meinem Catering-Service ist was dazwischengekommen. Sie sind doch ein Magier, könnten sie schnell eine Hochzeitsgesellschaft mit gutem Essen versorgen?").
Ich glaube auch nicht, dass 80% dieselben Zauber benutzen. Dafür gibt es doch viel zu viele Möglichkeiten, als dass man immer dasselbe machen würde.

Die Regelumsetzung ist für mich kein Graus. Früher konnte ich das Memorieren auch nicht leiden, aber erst habe ich mich dran gewöhnt und inzwischen finde ich es auch ganz gut. Womit ich nicht sage, dass ich es besser als Manapunkte finde. Solang die Regeln gut gemacht sind, kann ich mit den meisten Magiesystemen leben.

1of3:

--- Zitat von: Der Oger am 25.04.2010 | 08:11 ---Nebenbei, Falcon, das mit dem Einprägen der Zauber stammt aus Jack Vance's Dying Earth - Zyklus[...]. Und es hat auch gegenüber einem Spellpoint - System den Vorteil, das es den Buchhaltungsaufwand reduziert [...].
--- Ende Zitat ---

Das würd ich verneinen. Mit Psionikern kam ich immer super klar. Punkte runterzählen kann ich. Ein Dutzend Spell-Slots verwalten, übersteigt meine Einsatzbereitschaft.

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