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Zauberer im Allgemeinen und deren "Flair"
Der Oger (Im Exil):
Einigen wir uns auf: Geschichtsfälschung ist eine römische Tugend, damals wie heute.
Und bevor einem der hiesigen Moderatoren ob der Abweichung vom Thema das Fell aus dem Gesichte und von der Zunge fällt:
Ich hab nie ganz verstanden, warum Kleriker ihre Zauber quasi immer für lau kriegen, während Magier dafür ackern müssen. (Es sei denn, man spielt nach den Regeln über die priesterlichen Pflichten aus AD&D). Klar, Magier machen mehr Wumms, aber ein gut gespielter Kleriker (=einer, der nicht nur Wunden Heilen vorbereitet, was nach 3E sowieso quatsch ist) kann ähnlich effektiv sein. Oder hab ich da was übersehen?
EDIT: Ein Wort zuviel ist jetzt weniger.
alexandro:
Kommt drauf an wie man es handhabt: in 3E kriegen sie die, genau wie Zauber "für lau" (bzw., genauer, es wird erstmal pauschal davon ausgegangen dass die Charaktere überall wo sie hinkommen einen Lehrmeister finden und es steht dem SL frei das für seine Kampagnenwelt einzuschränken).
Wie das jetzt genau aussieht (idR Gebete die erhört werden) ist erstmal egal, weil es dabei nicht um äußere Einflüsse (wie das Finden von Zaubersprüchen), sondern um die Beziehung des Klerikers zur Gottheit geht.
Dass Kleriker seit AD&D (wir wollen alle sein wie Elminster *würg*) beständig ihren Nischenstatus eingebüßt haben und im Grunde genauso flexibel wie Magier sind, ohne in der Zauberauswahl eingeschränkt zu sein ist eine andere Geschichte...
Eine Alternative wäre es, nur mit Standard-Spruchlisten zu spielen (also ein paar Sprüche welche der Kleriker durch den Glauben an die Gottheit automatisch erhält) und weitere erst durch Ereignisse innerhalb der Spielwelt "freischalten" zu lassen, z.B.:
- Belohnungen für erfüllte Questen
- direkter Kontakt mit der Gottheit
- die Entdeckung streng-formularischer Liturgien die punktgenau ausgeführt werden müssen (für Gottheiten die in erster Linie RECHTSCHAFFEN und dann erst alles andere sind :D)
- der Verzehr des Fleisches von göttlichen Kreaturen wie Greifen, Einhörnern etc. (für Böse Kleriker)
usw.usf.
Eine weitere Alternative wäre es zu sagen "Der Spieler wählt zwar die Zauber aus, aber innerweltlich trifft nicht der Kleriker die Auswahl, sondern die Gottheit". Der Spieler hätte dadurch die gleichen Möglichkeiten, allerdings hat der Charakter (weil er von den "Zaubern" überrascht ist) keine Möglichkeit sich mit der Gruppe zu koordinieren (also kein "Haltet euch mal fest, ich zaubere gleich einen Windstoß, damit der Magier mit einem Feuerball nachsetzen kann...").
Feuersänger:
Das halte ich für nicht vernünftig spielbar, bzw. sehe ich keinen Grund, warum man das so machen sollte.
Die Kleriker-Spruchliste ist schon deutlich eingeschränkt im Vergleich zur Magierliste. Mit cleverer Domänenwahl kann man da noch ordentlich was rausholen, aber insgesamt hat der Magier deutlich größeres Potential, zaubertechnisch. Aber genau das ist auch der Grund, warum ich wenn Vollzauberer, dann Kleriker spiele; es ist halt übersichtlicher.
Eisenklopper:
Besonders reizvoll fand ich zu AD&D2nd Zeiten die Magierwelt in Al-Qadim. Dort waren die Zauber den vier Elementen (oder einer Kategorie "allgemein") zugeordnet, wobei sich die Magier unterschiedlich stark auf ein oder mehrere Elemente spezialisieren konnten - alle vier konnte man unterdessen nicht wählen. Das hatte in der sehr "Umgebungs-geprägten" Welt Zakhara mit Wüsten, Dschungel, Meer, und Stadt-Abenteuern extrem viel Flair. Dazu kamen dann Magier-Exoten wie der "painted mage", der Zauber über seine Tätowierungen wirkte (und daher mit größerem machtgrad meist auch fettleibiger wurde, um mehr Fläche zu haben) oder der Sha'ir, dem Zauber von einem kleinen elementaren Diener geholt werden mussten. Insgesamt war die Zauberwelt Al-Quadims total unbalanced, hatte aber - wie meiner Meinung nach das ganze Setting - das faszinierenste Flair aller D&D-Welten bis dahin.
Niyu:
--- Zitat von: Falcon am 26.04.2010 | 11:11 ---Die ganze Mechanik ist darauf AUSGELEGT, daß sich der Magier hinsetzt und diese Magielaute in seinen Kopf prügelt, die er sowieso wieder vergisst. Dabei muss man nicht nachdenken.
Er könnte auch genau so gut Erbsen sortieren.
Ich verliere da den Respekt gegenüber dem Fantasymagier.
--- Ende Zitat ---
Argumente von jemandem, der sich mit dem System nicht auseinandergesetzt hat?
1.) Es gibt durchaus auch ein offizielles System bei D&D in dem man statt Slots mit Zauberpunkten arbeitet. Das die Mehrheit trotzdem mit den Slots arbeitet ist bezeichnend.
2.) Der Magier vergisst die Zauber nicht. Jeder Magier hat eine gewisse Macht über die er verfügen kann – wenn diese verbraucht ist, muss er sich halt kurz (1 Stunde) besinnen um weitermachen zu können. Dies ist natürlich eine Entscheidung zugunsten der Spielmechanik; damit der Magier nicht permanent alle Zauber zur Verfügung hat die er kann – das ist beim Manasystem nicht anders. Man kann noch so mächtig sein – wenn das Mana alle ist – ist es alle.
--- Zitat von: Falcon am 26.04.2010 | 11:36 ---Ich finde es halt albern, daß selbst der mächtigste Magier seine Zeit, ja damit VERPLEMPERT, Light oder Magic Missile Spells vorzubereiten und er das immer und immer wieder tun muss. Da fehlt mir vor allem die Motivation sich in diese Person reinzudenken, denn ICH würde nicht am Fließband arbeiten wollen.
Und mir fällt keine Theorie ein, die ihn dabei nicht lächerlich erscheinen lässt.
--- Ende Zitat ---
Vollkommen falsch. Es gibt Talente – „innewohnende Magie“ wenn ich mich nicht irre, die erlauben es Zauber zu spelllike abilities werden zu lassen. Damit kann man besagten Magic Missile dauernd machen. Es gibt außerdem auch Talente die z.B. solange man einen Feuerzauber vorbereitet hat eine weniger Wirkungsvolle Variante davon dauernd nutzen kann. Fiery Burst z.B.
Aber Hauptsache mal was zum Meckern gehabt…
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