Pen & Paper - Rollenspiel > Gnome Hunters
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1of3:
Hiho.
Ich hab mir mal den Download runtergeladen und gelesen. Ich kannte bis davor gar nichts von dem Spiel und dachte nun, ich schilder mal meine Eindrücke.
Vorab: Mir war allein vom Titel nicht klar, ob das nun jagende Gnome sind oder ob man Gnome jagt. Tendentiell hätte ich eher auf letzteres getippt. Ich würde für einen klareren Titel und am liebsten einen deutschen plädieren. "Gnome, die jagen" fänd ich z.B. super.
Zur Datei:
Das Layout ist sehr schick und die Symbole gefallen mir hervorragend.
Einzig aufgefallen ist mir, dass der Abstand vor der größten Überschrift kleiner ist als der zwischen der Überschrift und dem folgenden Text. Das sieht man nur auf Seite 8, wo die Überschrift nicht am Seitenanfang steht. An einigen Stellen hast du ungünstige Zeilenumbrüche zwischen Bezeichnung und Symbol oder Bezeichnung/Symbol und Zahl. Besonders S. 5 im Hauptbeispiel und Seite 8, Spalte 2 bei der Seitenangabe "S. ZEILENUMBRUCH 8" und "mindestens jedoch ZEILENUMBRUCH 1". An solchen Stellen solltest du besser Leerzeichen ohne Umbruch benutzen.
Die Rechtschreibung ist auch gut. Hab nur einen Fehler gefunden: "Schafe Fangen" (S. 5, Spalte 3) schreibt man heutzutage auseinander.
Der Stil ist ebenfalls angenehm zu lesen. Nur gegen Ende wird er etwas gedrängt. Da würde ich nochmal mit einem Beispiel auflockern, z.B. über den Entwurf eines Abenteuers.
Speziell zur Formulierung:
Seite 6: "Ich denke, man versteht..." Besser: "...ihr versteht schon."
Seite 8: "Erfolgswert:10". Da erkennt man nicht unbedingt, dass die Rechenoperation gemeint ist. Das würd ich eher ausschreiben.
Zum Inhalt:
Es fehlt am Anfang, worum es überhaupt geht: Die Gnome sind Mitglieder der Jägergilde und jagen Monster. Das hab ich irgendwie erst bei der Charaktererschaffung herausgefunden.
Ebenfalls fehlt, dass es einen Spielleiter geben möge, der die Herausforderungen verwaltet. Auch das sollte recht zu Anfang stehen.
Ich würde die Bezeichnung "Punkte" nur einmal verwenden. Also Helden- und Pechpunkte OK. Für Trophäen-X und Vorbereitungs-X würd ich mir ein anderes X überlegen.
Du solltest beim Hauptbeispiel schon erklären, warum der eine Charakter einen Schlüssel bekommt (3+ Erfolge).
Kümmere dich auch nicht darum, was dein Spiel nicht ist. Das ist mir bei der länglichen Erklärung zur Fähigkeit "Dieb" (S. 6) aufgefallen. Sag einfach: "Mit der Fähigkeit Dieb beispielsweise kann der Charakter dies, das, jenes usw." Es gibt keinen Grund zu erwähnen, dass man das nicht weiter aufschlüsselt.
Bei der Abenteuervorbereitung find ich das etwas zu wage: Man soll sich überlegen, ob man auf der eigentlichen Jagd die Möglichkeit zum Backup haben will. Das passt irgendwie nicht so ganz in das ansonsten sehr stringente Spiel. Ich würd die Möglichkeit generell geben, aber mit irgendwelchen unangenehmen Erschwernissen belegen.
Bei einer Sache war ich mir nicht sicher: Gehe ich richtig in der Annahme, dass Prestige ein Attribut der Jägertruppe ist? Dann wird der Egoismus-Aspekt beim Behalten von Schlüssel-Anwendungen etwas unterminiert. Nicht nur bekommt der Gnom eine Steigerung, sondern die Gruppe bekommt dafür Prestige. Das scheint mir nicht schlüssig.
Offene Fragen:
Wieviel kostet eine Prothese? (Ich würde das Wort Prothese verwenden. Das ist klarer als "Ersatz".) Ich nehme mal 1:1 für Geld, aber das ist geraten.
Was tut Prestige? Der Punkt hätte eventuell auch seine eigene Überschrift verdient.
Warum werden körperliche bzw. geistige Verletzungen mit M bzw. W abgekürzt? Das erschließt sich mir nicht.
Was bedeutet in der Abenteuertabelle (S. 10) die Anmerkung mit negativen Schatzkosten?
Ingesamt hat mir das Spiel gut gefallen. Ist bestimmt mal was für zwischendurch und als Bier&Brezel-Spiel eine angenehme Alternative zu KamB.
carthinius:
Zunächst einmal vielen Dank für dieses umfangreiche Feedback! Sowas kann man immer gebrauchen! :d
Vorweg: Größtenteils ist es immer noch die Challenge-Version, die ich als Basis für die Weiterentwicklung nutze.
Jetzt zu den Details.
--- Zitat von: 1of3 am 23.05.2010 | 15:30 ---Vorab: Mir war allein vom Titel nicht klar, ob das nun jagende Gnome sind oder ob man Gnome jagt. Tendentiell hätte ich eher auf letzteres getippt. Ich würde für einen klareren Titel und am liebsten einen deutschen plädieren. "Gnome, die jagen" fänd ich z.B. super.
--- Ende Zitat ---
Hmm, stimmt, ist nicht ganz eindeutig. Andererseits ist das ja durchaus übliche Schreibweise bei Rollenspielen (sowas wie "Dwarven Necromancers" oder "Elven Rangers"). Und wenn man hinzunimmt, dass die Gnome sich oft genug selbst im Weg stehen, passen ja auch beide Bedeutungen. ;)
Aber ich werde das nochmal überdenken!
--- Zitat von: 1of3 am 23.05.2010 | 15:30 ---Das Layout ist sehr schick und die Symbole gefallen mir hervorragend.
--- Ende Zitat ---
Danke!
--- Zitat von: 1of3 am 23.05.2010 | 15:30 ---Einzig aufgefallen ist mir, dass der Abstand vor der größten Überschrift kleiner ist als der zwischen der Überschrift und dem folgenden Text. Das sieht man nur auf Seite 8, wo die Überschrift nicht am Seitenanfang steht. An einigen Stellen hast du ungünstige Zeilenumbrüche zwischen Bezeichnung und Symbol oder Bezeichnung/Symbol und Zahl. Besonders S. 5 im Hauptbeispiel und Seite 8, Spalte 2 bei der Seitenangabe "S. ZEILENUMBRUCH 8" und "mindestens jedoch ZEILENUMBRUCH 1". An solchen Stellen solltest du besser Leerzeichen ohne Umbruch benutzen.
Die Rechtschreibung ist auch gut. Hab nur einen Fehler gefunden: "Schafe Fangen" (S. 5, Spalte 3) schreibt man heutzutage auseinander.
Der Stil ist ebenfalls angenehm zu lesen. Nur gegen Ende wird er etwas gedrängt. Da würde ich nochmal mit einem Beispiel auflockern, z.B. über den Entwurf eines Abenteuers.
--- Ende Zitat ---
Das geschützte Leerzeichen ist eine gute Idee, das werde ich umsetzen.
Der gedrängte Stil gegen Ende ist dem hastigen Abschließen während der Challenge geschuldet, das sollte ich wirklich entzerren. Ein Beispiel für den Abenteuerentwurf muss auch auf jeden Fall noch dazu!
--- Zitat von: 1of3 am 23.05.2010 | 15:30 ---Speziell zur Formulierung:
Seite 6: "Ich denke, man versteht..." Besser: "...ihr versteht schon."
Seite 8: "Erfolgswert:10". Da erkennt man nicht unbedingt, dass die Rechenoperation gemeint ist. Das würd ich eher ausschreiben.
--- Ende Zitat ---
Stimmt, wird beides geändert!
--- Zitat von: 1of3 am 23.05.2010 | 15:30 ---Zum Inhalt:
Es fehlt am Anfang, worum es überhaupt geht: Die Gnome sind Mitglieder der Jägergilde und jagen Monster. Das hab ich irgendwie erst bei der Charaktererschaffung herausgefunden.
Ebenfalls fehlt, dass es einen Spielleiter geben möge, der die Herausforderungen verwaltet. Auch das sollte recht zu Anfang stehen.
Ich würde die Bezeichnung "Punkte" nur einmal verwenden. Also Helden- und Pechpunkte OK. Für Trophäen-X und Vorbereitungs-X würd ich mir ein anderes X überlegen.
Du solltest beim Hauptbeispiel schon erklären, warum der eine Charakter einen Schlüssel bekommt (3+ Erfolge).
Kümmere dich auch nicht darum, was dein Spiel nicht ist. Das ist mir bei der länglichen Erklärung zur Fähigkeit "Dieb" (S. 6) aufgefallen. Sag einfach: "Mit der Fähigkeit Dieb beispielsweise kann der Charakter dies, das, jenes usw." Es gibt keinen Grund zu erwähnen, dass man das nicht weiter aufschlüsselt.
--- Ende Zitat ---
Ah, gut, früher erklären, worum es geht, früher erklären, wie es funktioniert (also Spieler-/SL-Aufteilung etc.).
Anderes X für "-punkte". Darüber werde ich mal nachdenken, aber vermutlich hast du Recht, damit lassen sich die Sachen besser unterscheiden. Was wäre einfach nur mit "Trophäen" und "Vorbereitung"?
Ich hab da die Erklärung für den Schlüssel vergessen?! Peinlich, danke, wird korrigiert.
Ich hatte die Erklärung bei "Dieb" gerade so formuliert, um klar zu machen, dass ein Beruf eben nicht klassisch, sondern einfach so funktioniert und man da jetzt nicht nach Fertigkeiten oder sonstigen Dingen suchen muss, weil es die einfach nicht gibt. Deine Formulierung hat allerdings auch etwas für sich.
--- Zitat von: 1of3 am 23.05.2010 | 15:30 ---Bei der Abenteuervorbereitung find ich das etwas zu wage: Man soll sich überlegen, ob man auf der eigentlichen Jagd die Möglichkeit zum Backup haben will. Das passt irgendwie nicht so ganz in das ansonsten sehr stringente Spiel. Ich würd die Möglichkeit generell geben, aber mit irgendwelchen unangenehmen Erschwernissen belegen.
Bei einer Sache war ich mir nicht sicher: Gehe ich richtig in der Annahme, dass Prestige ein Attribut der Jägertruppe ist? Dann wird der Egoismus-Aspekt beim Behalten von Schlüssel-Anwendungen etwas unterminiert. Nicht nur bekommt der Gnom eine Steigerung, sondern die Gruppe bekommt dafür Prestige. Das scheint mir nicht schlüssig.
--- Ende Zitat ---
Zum Backup: Ich weiß nicht, ob ich ganz verstehe, was du meinst. Meinst du, dass ein Backup grundsätzlich nicht passt? Oder geht es dir nur um das "Backup während der Jagd"? (Ich vermute mal, du beziehst dich auf Seite 10 mit dem einen Aufbau des Abenteuers, der dann durch das "Daraus lässt sich natürlich auch ein komplett anderer Abenteuerablauf bauen" relativiert wird?)
Zum Schlüssel: Ja, Prestige ist ein Truppenwert, den ich noch ausbauen muss, bisher habe ich da nur ein paar Ideen, die ich mal durchspielen muss (sowohl geistig als auch praktisch). Daher ist es vermutlich gerade schwierig, das Verhältnis zwischen Schlüsseln und Prestige vernünftig darzustellen, eventuell ist es auch nicht ausreichend ausbalanciert. Gedacht war es so: Hockt der Gnom auf seinen Schlüsseln, kann die Gruppe potentiell eher scheitern (weil die richtig schwierigen Aufgaben nicht erleichtert werden), beim Scheitern der Gruppe gibt es eventuell gar kein Prestige (ja, das steht so nicht bisher in dern Regeln, weil ich bis zum Truppenteil ja nicht mehr gekommen bin) - warum sollte die Gruppe Prestige für eine versiebte Aufgabe bekommen? Andererseits ist der Gnom, der die meisten Schlüssel hat, automatisch der Chef vom Laden beim nächsten Abenteuer (ja, auch das steht da noch nicht...), denn wer folgt schon einem gescheiterten Gnom? Daraus sollte dann die Überlegung folgen: Will ich mit meinem Gnom die Schlüssel horten, um die Gruppenführung übernehmen zu können? Oder will ich lieber dafür sorgen, dass meine Truppe das Abenteuer auch schafft und damit in der Gilde besser da steht als die Pappnasen der Konkurrenz?
Die Abteilung Offene Fragen: beantworte ich mal zitatlos. Sind aber alles gute Fragen!
Wieviel kostet eine Prothese? (Ich würde das Wort Prothese verwenden. Das ist klarer als "Ersatz".) Ich nehme mal 1:1 für Geld, aber das ist geraten.
"Prothese" ist tatsächlich besser als "Ersatz", ich denke, das werde ich ändern. Ja, eine Prothese soll direkt Reichtum kosten, und zwar entsprechend der Tabelle auf Seite 9 zusammenaddiert (was vermutlich ein bisschen teuer ist, das muss ich vermutlich noch ändern). Eine Holz-Prothese eines Orkschamanen würde also 2+1+2=5 Reichtum kosten.
Was tut Prestige? Der Punkt hätte eventuell auch seine eigene Überschrift verdient.
Ja, Prestige hat (wie alles, was noch den Trupp betrifft) einen eigenen Punkt verdient. Das kommt demnächst. Die Wirkung von Prestige ist demnach auch noch recht schwammig - das ist sowohl Gradmesser, wie wichtig die Truppe in der Gilde ist (höheres Prestige = wichtiger), als auch eine Eingangsvoraussetzung im ..., ich nenne es jetzt mal "Kampagnenmodus", den man spielen sollte, wenn man den Trupp letztlich zum Herrscher der Gilde machen will; es gäbe also Missionen, auf die man einfach keine Anfänger schicken würde, zumindest nicht, wenn man wenigstens den Hauch eines Erfolgs sehen will (um Trupps loszuwerden, wäre das natürlich wieder legitim...).
Warum werden körperliche bzw. geistige Verletzungen mit M bzw. W abgekürzt? Das erschließt sich mir nicht.
M steht für "Mut", W für "Witz". Ist leider nicht sonderlich gut erklärt und vermutlich auch irreführend, weil ja Mut und Witz eben nicht zwingend körperlich oder geistig entsprechen, allerdings fiel mir da bisher nichts besseres ein, zumal dadurch auch die Korrespondenz "Wunde -> Abzug" dargestellt werden sollte (ist die "tödliche" Wunde körperlich, geht der Abzug auf Mut, bei geistig auf Witz). Auch hier sind Ideen gerne willkommen!
Was bedeutet in der Abenteuertabelle (S. 10) die Anmerkung mit negativen Schatzkosten?
Tatsache, das hab ich gar nicht erwähnt, sondern nur im zweiten Beispiel auf Seite 4 angerissen ("In Jakobsburg einen Hydrakopf erwerben"). Das soll bedeuten, dass es unter Umständen die Gnome dementsprechend viel Reichtum kosten kann, um in Besitz der Trophäen zu kommen, z.B. durch Kauf; da würde es einfach keinen Sinn ergeben, wenn die Gnome nach einem Kauf auf einmal mit mehr Besitz dastehen als zuvor. Im Grunde könnte man dementsprechend auch den Abschnitt über Kosten eines Ersatzes auf Seite 7 lesen - kostet die Prothese 5 Reichtum, muss der Gnom eben Herausforderungen im Wert von 5 Reichtum für den Konstrukteur erbringen (z.B. selbst die Bestandteile zusammensuchen).
--- Zitat von: 1of3 am 23.05.2010 | 15:30 ---Ingesamt hat mir das Spiel gut gefallen. Ist bestimmt mal was für zwischendurch und als Bier&Brezel-Spiel eine angenehme Alternative zu KamB.
--- Ende Zitat ---
Schön zu hören, dass sich jemand das Spielen von Gnome Hunters zumindest schonmal vorstellen kann! :D
Jetzt hoffe ich nur noch, dass die Regeln letztlich nicht zu kompliziert für Bier&Brezel werden. ;D
1of3:
--- Zitat ---Zum Backup: Ich weiß nicht, ob ich ganz verstehe, was du meinst. Meinst du, dass ein Backup grundsätzlich nicht passt? Oder geht es dir nur um das "Backup während der Jagd"? (Ich vermute mal, du beziehst dich auf Seite 10 mit dem einen Aufbau des Abenteuers, der dann durch das "Daraus lässt sich natürlich auch ein komplett anderer Abenteuerablauf bauen" relativiert wird?)
--- Ende Zitat ---
Genau. Ich würd so Optionalregeln nicht unbedingt in den Fließtext setzen. Entweder erst eins und irgendwann später eine Sammlung mit Regelvarianten oder an der Stelle direkt klar erkennbare Unterpunkte.
Persönlich würd ich die Art und Weise des Abenteueraufbaus irgendwie in der Mechanik verwenden. Nicht die Möglichkeit zu haben, später noch Vorbereitungsbla einzusammeln, dürfte schwieriger sein.
carthinius:
Okay, besser Optionales auslagern. Grundsätzlich eine gute Idee (im Sinne von "sollte ich bei einigen Dingen so handhaben, nicht nur hier").
Aber was meinst du mit dem Verwenden in der Mechanik? Da kann ich dir gerade nicht ganz folgen.
1of3:
"Backup geht, aber..." Irgendwie werden die regelmäßig schwieriger, als die reguläre Vorbereitung.
Wenn du verstehst, was ich meine. Ich hab jetzt leider keinen so guten Überblick über die Stellschrauben in deinem Spiel.
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