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Sundered Skies - farblos & steampunkig?
Kynos:
Ohne groß Spoilern zu wollen, aber um die Welt zu "verstehen" sollte man die PPK gespielt haben oder zumindest kennen. Denn der Spielerteil ist in der Tat eigentlich viel zu knapp, ein großer Reiz der PPK besteht darin, die Welt zu erforschen und die Geheimnisse zu entdecken. Das bedeutet leider auch genau das: Wenn Du die PPK spielen und dir die Überraschungen nicht verderben möchtest, ist das mit selbst leiten schwer in Einklang zu bringen.
Die einzige Möglichkeit, die mir spontan einfiele, wäre, Abenteuer auszuarbeiten, die auf kleinen Inseln abseits des "großen Geschehens" spielen. Da kann man sich dann auch in sämtlichen anderen Systemen/Hintergründen prima alles zusammenklauen, was sich halbwegs auf 'ne Insel verlagern lässt und sich die Rosinen rauspicken. Nein, klauen tut man natürlich nicht, man lässt sich "inspirieren"... ;)
Daheon:
Der Aufbau von SW-Plotpoint Kampagnen läuft aber eigentlich immer so ab: man nehme eigentlich schon bekannte Genreelemente (in diesem Falle EDO), und rührt dann ein oder zwei Twists unter (einen davon in der eigentlichen PPK).
Dies hat meiner Ansicht nach den Vorteil, das die Spieler leichter ins Spiel kommen, da sie nicht erst hunderte Seiten Hintergrundmaterial lesen müssen. Klar, dass dies dann auf Kosten der "Originalität" geht.
Meiner Meinung nach verbindet Sundered Skies Elemente aus EDO-Fantasy, Postapokalypse (Glowmadness), und Seefahrerabenteuer. Ist für mich ein ziemlich buntes Gemisch, aber da sind die Geschmäcker ja , wie Jörg D. bereits schrieb, verschieden.
(Steampunk würde ich es auch nicht nennen; der Begriff wird in den letzten Jahren so inflationär gebraucht, dass er alles und nichts bedeutet, aber das wäre dann ein Thema für einen anderen Thread.)
Naga:
--- Zitat von: Erdgeist am 12.06.2010 | 19:03 ---Ressourcenknappheit (angefangen mit Wasser) ist vorhanden, so dass Handelsschiffe und -konsortien enorme Bedeutung haben; wilde Stämme und vom Glutwahn betroffene Schiffsbesatzungen sind eine ständige Gefahr.
--- Ende Zitat ---
Das erinnert mich jetzt zum Beispiel eher an eine (Fantasy-)Seefahrerkampagne. Und darin würde ich persönlich auch den "Kern" von Sundered Skies sehen, also den Setting-Schwerpunkt und die angestrebte Spielweise.
--- Zitat von: Erdgeist am 12.06.2010 | 19:03 ---Die Welt ist in Stücke zerbrochen;
--- Ende Zitat ---
Was aber halt nur kosmetische Auswirkungen hat. Man könnte die Scherben und den Äther genausogut durch Inseln im Meer ersetzen, und es würde am Spielgefüge wenig ändern.
--- Zitat von: Erdgeist am 12.06.2010 | 19:03 --- wer längere Zeit im Freien herumläuft, droht wahnsinnig zu werden;
--- Ende Zitat ---
Ich kann natürlich sehen, dass das der der Radioaktivität in manchen Endzeit-Settings ähnlich ist. :)
Aber andererseits hat's sowas regional auch bei diversen Fantasy-Settings, etwa L5R (Shadowlands, Taint), DSA (dämonische Verseuchung) oder glaub auch Earthdawn (dito), ohne dass ich die deswegen jetzt wirklich endzeitig fände.
Und letztlich ist es halt ein recht berechenbares Langstreckenphänomen, so dass ich es halt eher bei Skorbut oder Schiffskoller einordnen würde - und damit wäre man dann wieder beim Seefahrer-Setting. ;)
Und das ist halt in etwa, wie ich Sundered Skies sehe: Als Seefahrer-Setting mit einem leicht ungewöhnlichem Trapping (so sagt man doch bei SW? ;) ). Das macht es jetzt nicht schlecht. Aber es fehlt mir halt etwas, was jenseits diesen Trappings/Styles mein Interesse weckt, um gerade dieses Seefahrer-Setting zu bespielen.
(Nur zum Vergleich, kann man natürlich gerne anders sehen: DSA bietet da halt ausgearbeitete Machtblöcke, viel Material zu den Kulturen, eine umfangreiche Mythologie und Geschichte. Opus Anima bietet sehr charakteristische Scherben und eine vollwertige, (imho frische) Spielwelt jenseits des Äthers. Wie es mit der "Substanz" von 7th Sea oder 50 Fathoms aussieht kann ich nicht sagen, aber bei beiden wirken die Setting-Elemente auf mich ... abgestimmter, der Stil insgesamt sehr rund. Von daher würden die mich durchaus reizen.)
Kynos:
Also bei DSA ist mir persönlich eigentlich schon wieder viel zu viel festgelegt. 50 Fathoms ist nett, SuSk ist nett, aber als alter Pirates!-Zocker (noch aufm 64er jaha!) mag ich bei Seefahrer-Settings natürlich Pirates Of The Spanish Main am liebsten. Wobei ich sagen muß, daß mir das Setting sowohl bei SuSk als auch bei 50F mehr zusagt.
Aber ich erstelle eh immer meine eigenen Beziehungsgeflechte/Machtgruppen und begrüße es sehr, wenn meine Spieler in den bestehenden (bzw. den Spielern bekannten) Hintergrund eigene Ideen einbringen. Insofern sind Settingbände für mich eher Grundlage und Inspiration, nicht so sehr Atlas/Gazetteer oder gar Bibel.
Daheon:
--- Zitat ---Was aber halt nur kosmetische Auswirkungen hat. Man könnte die Scherben und den Äther genausogut durch Inseln im Meer ersetzen, und es würde am Spielgefüge wenig ändern.
--- Ende Zitat ---
Mmmnee, für die PPK sind die fliegenden Inseln seehr wichtig und auch die anderen Elemente wie Glowmadness sind durchaus sinnvoll mit dem Hintergrund und der Kampagne verwoben. Das Problem ist halt, dass sich dieses interessante Gemisch erst erschließt, wenn man über das Seefahrersetting hinausblickt, sprich die PPK auch spielt.
Daher kann man SuSk an Spieler, die die klassischen Elemente nicht reizen, nur empfehlen mit:
"Versucht es einfach, es lohnt sich. Es fängt als Seefahrerkampagne an, aber eure Charaktere werden die Welt verändern."
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