Ich hatte auf der H!Spielt mal wieder das Vergnügen, eine Runde beim Boni zu spielen und werde hier mein Diary online stellen.
Die Zusammenkunft gestaltete sich trotz Vorplanung im Internet schwieriger als gedacht, denn wir bekamen keinen Tisch zugewiesen, an dem wir spielen konnten. Einer unserer Mitspieler hatten aber einen Schlüssel für sein Institut an der nahen Uni und so machten wir uns auf den Weg um dort in einer äußerst luxuriösen Umgebung zu spielen.
Bequeme Sessel, ein großer Tisch in einem ruhigen Raum und tolles Licht waren ein echter Gewinn, da könnte man öfter spielen.
Das Ganze fing mit einem erweiterten Gespräch über das System und das allgemeine Befinden der Spieler an. Alle Mitspieler waren mir hoch sympathisch und wir bekamen von Boni die Charakterblätter vorgestellt, bei denen er wie gewohnt anmerkte, wen er gerne in der Runde haben müsste.
Ein wie ich immer wieder finde kluger Schachzug, um seine Hauptprotagonisten im Spiel zu haben.
Die Charaktere waren untereinander hervorragend verknüpft und hatten eine gemeinsame Vorgeschichte. Die Gruppe hatte sich vor einem Jahr überraschend aufgelöst und wurde jetzt von ihrem alten Finanzier wieder zusammengerufen, der Informationen über ein mysteriöses Tal hatte.
Wir machten uns ans Auswählen der Charaktere und ich hielt mich zurück, weil ich nicht schon wieder den Anführer der Runde spielen wollte, den mir die Gruppe scheinbar aufs Auge zu drücken versuchte. Zum Schluss waren noch zwei Charaktere übrig und der Woodman überlegte gefühlte 10 Minuten, welchen von beiden er denn nun spielen sollte. Ich wurde irgendwann ungeduldig und schnappte mir einfach die Reporterin, was sich im Spiel als großer Nachteil erweisen sollte.
Nach einer Erklärung des Systems und der speziellen Vorstellung der Mechanismen, mit denen man sich Tokens verdienen konnte um Proben aufzubessern (die von Boni super genutzt worden sind um die Gruppe noch enger miteinander zu verknüpfen) Legten wir los und spielten die Charaktere bei der Vorbesprechung. Ich ging mit der frustrierten und immer noch in den Finanzier verliebten Reporter in die Vollen und spielte den Woodman aggressiv an, weil ich auf viele schöne Szenen hoffte, die eventuell in einer Pulp würdigen, heroischen Rettungsaktion am Ende des Abenteuers (inklusive Versöhnung) enden könnten.
Leider habe ich dabei wohl zu sehr auf die Tube gedrückt und der Woodman zog sich in ein Schneckenhaus aus Schweigen zurück, das er bis zum Finale nicht mehr verließ. Ich weiß nicht genau, was ich gemacht habe, aber es war so und behinderte das Spiel der Gruppe massiv, weil unser Anführer definitiv nicht mehr am Spiel teilnahm. Bonis Anmerkung zum benötigten Anführer verpuffte also im Nichts, weil er zwar dabei war, aber seine Rolle nicht übernahm.
In der folgenden Szene waren wir in einer Bibliothek und untersuchten ein Schriftstück, welches uns zu dem mysteriösen Tal führen sollte, als ein Angestellter der Uni zu uns kam und uns verkündete, dass andere Interessenten aus Deutschland verlangten, nach der Karte zu sehen. Ich bestach den Mann vom Museum und wir fälschten die Karte um die Nazis auf eine falsche Spur zu locken, während unsere beiden Tanks den Fahrer des Nazi Wagens verprügelten und sein Auto stahlen.
Da hatten wir aber etwas feines geschafft, den Nazis einen falschen Plan untergejubelt und ihnen auch noch das Auto geklaut. So kann man sich vor den Bösewichten einen schönen Vorsprung verschaffen.
Dachten wir....
Es ging weiter im Abenteuer und ich sammelte weiter Tokens als "Danger Magnet", während meine Freunde aufpassten, dass ich nicht zu Schaden kam. In einem fernen Ort nahmen wir uns dann Führer und ließen mit dem gestohlenen Wagen eine falsche Fährte legen.
Hat auch nichts genutzt...
Einer unserer Führer hatte ein Funkgerät und verriet uns plottdienlich, (aber für mich wenig plausibel) an die Nazis, die mit der Geschwindigkeit des Plot reisten, wie der Boni uns grinsend mitteilte. Für mich als Spieler sehr ärgerlich, weil wir wirklich viele gute Ideen und erfolgreiche Würfe für nichts verschwendet haben, um die Bösewichte abzulenken.
Wir kamen dank der Landmarken auf der ungefälschten Landkarte am Ziel an und folgten den Fußspuren einer großen Raubkatze in die Tiefe, nachdem wir unsere Spuren erneut verwischt hatten. Dort unten meinte ich mich an einen Wasserfall zu erinnern, den Boni als guter SL gleich in sein Abenteuer mit einbaute. (Ja, PE muss nicht böse sein...)
Einer unser Gefahrenjunkies seilte sich in die Tiefe ab und kam nach beschriebenen 3/4 aus dem Gleichgewicht und rettete sich auf einen Vorsprung, auf dem sehr große Eier lagen. Er hielt eines der Eier hoch und ließ es freiwillig nach Anweisung des SL fallen, als er angegriffen wurde.
Während ich tolle Fotos schoss, erledigten unsere Schützen den Vogel und ich schluckte die Bemerkung, das es ein Laufvogel sein herunter, denn manchmal muss Stil einfach über Substanz siegen. Wir machten uns unten am obligatorischen See unter dem Wasserfall ein Camp und ich ging Baden, um von bösen Eingeborenen mittels Gift aus einem Blasrohr betäubt zu werden. Just als die mich wegschleppen wollten, sahen meine Freunde aus der Gruppe das und beseitigten das Problem mit den Entführern dauerhaft.
Wir folgten dem Fluss in Richtug der Mitte des Tales, wo wir das Ziel unserer Träume vermuteten. (Eine Quelle des ewigen Lebens) Leider machte unser Anführer (obwohl todkrank) immer noch keine Anstalten sich in Spiel einzubringen und wir sahen zu unserem Unglück auch noch, wie die Nazis am Wasserfall angekommen waren und einen silbrig glänzenden Zeppelin auspackten um uns einzuholen. Meinen Kommentar, wie die einen Zeppelin durch den engen Gang bekommen haben schluckte ich mit dem Gedanken Stil über Substanz runter und freute mich statt dessen über das sich abzeichnende dramatische Finale.
Also verstärkten wir unsere Anstrengungen schnell ans Ziel zu kommen und wurden mit Erfolg belohnt.
In einer von Boni fantastisch beschriebenen Stadt die nur so vor Pulp Atmosphäre glühte kam es zu einem rasanten Finale, das Nazis mit Maschinenpistolen, eingeborenen Kriegern und einen T-Rex enthielt und welches wir aufgrund meines Reiten Skills und der Tatsache, dass ich mich In Bikini Kluft auf den T-Rex schwang zu unseren Gunsten entscheiden konnten und auch mein Geliebter wurde durch die Quelle von seiner Krankheit geheilt.
Ein besonderes Vergnügen war es mir, den Karsten der meine Idee mit dem Reiten des T-Rex einfach klauen wollte gnadenlos scheitern zu sehen, weil sein Cowboy kein Animal Handling hatte. *Karsten mal die Zunge rausstreckt*
Fazit:
Die Runde hat gerockt, weil es tolle Spieler und ein guter SL waren. Das ist insbesondere toll, weil der Woodman seine Rolle so gut wie gar nicht wahrgenommen hat und der Deagol mitten im Abenteuer zur Arbeit musste, was einen schönen Twist zwischen seinem Charakter und Karstens Cowboy beendete. Das Abenteuer selber litt aber unter den Logikfehlern und der Nichtbachtung der tollen Ideen der Spieler.
Ich würde beim Leiten mehr darauf achten, dass die Nazis nicht durch Handwedeln im Plot bleiben, sondern durch plausible Fakten. So hätte ich die Nazis bereits im Institut sein lassen oder sie wären einfach durch die Tür gestürmt und hätten die Karte mit vorgehaltenen Waffen gefordert. (ich hatte schon ein Foto von der Karte gemacht) Dann hätte man schon an diesem Punkt mit mächtig Action loslegen können und auch die von Boni geplante Verfolgungsjagd bekommen. Wenn die Nazis die Infos gehabt hätten wäre für den SL vieles leichter gewesen und im Zweifelsfall hätte man ja noch die Italiener erwähnen können, die sich auch nach der Karte erkundigt haben um einen plausiblen Grund für das Auftauchen der Nazis am Ort der Endschlacht zu haben.
So war es ein eher mäßiges Abenteuer dass von einem guten SL und tollen Spielern zu dem wurde, was es war.
Etwas an das ich gerne zurück denken werde.
Ich würde für die Gruppe übrigens gerne mal Reign leiten, Hannover ist ja auch für einen Kurztrip eine schöne Stadt.