Autor Thema: Atmosphäre Contest: Gegenstand  (Gelesen 3759 mal)

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Offline Vale waan Takis

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Atmosphäre Contest: Gegenstand
« am: 7.06.2003 | 20:51 »
 ;D Zu allererst zu gewinnen gibts nix !!!
Würde nur gerne mal wissen was euere erzählerisch beschreibenden Fähigkeiten so hergeben (und bestimmt gibts da wahre Wunder und Talente  ;)).

Nun Thema dieses Threads ist Gegenstand

Ich möchte nun eine Wunderbar atmospärisch geschilderte Gegenstandsfindung (what a word) von euch hören. Und nicht: Die Gruppe betritt ein dunkles Verlies. "Vor euch liegt ein Schwert"  ;)

Ich bin gespannt
« Letzte Änderung: 12.06.2003 | 17:55 von Vale waan Takis »
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Re:Atmosphäre Contest: Gegenstand
« Antwort #1 am: 7.06.2003 | 20:53 »
hmmmm, ok, hierzu kann ich was liefern, aber es wird dauern ;D

Offline Vale waan Takis

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Re:Atmosphäre Contest: Gegenstand
« Antwort #2 am: 7.06.2003 | 20:55 »
das ist sinn der sache  ;D Nimm dir alle Zeit die du brauchst meine Erwartungen an dich sind hoch streng dich an   ;);D
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Gast

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Re:Atmosphäre Contest: Gegenstand
« Antwort #3 am: 11.06.2003 | 10:24 »
Ihr betretet die nur schwach erleuchtete Kapelle des ehemaligen Tempels. Nur eine halb erloschene Fackel zuckt immer wieder auf und wirft monströse Schatten an die Wände. Die hohen Mauern des entweihten Tempels sind mit dunkelroten Schriftzeichen übersät, irgendjemand oder irgendetwas hat wie in Rage Symbole des Todes und des Hasses an die Wände gekritzelt. Die hölzernen Bänke, einst die Betenden beherbergend, liegen nun zerschmettert und zerstört vor dem Altar. Eure Blicke werden von dem Altar angezogen, ein alter Steinblock aus Granit der mit dem Symbol einer Waage versehen war. Doch dieses Symbol ist wie mit großen Klauen aus dem Stein gerissen.
Auf dem Altar liegt ein Stab von etwa 2m Länge. In sich selbst gedreht ähnelt er den kranken Ästen eines alten Baumes. An der Spitze gehen drei Äste ab, die wie die Finger einer uralten Gottheit einen dunkel pulsierenden Rubin umschliessen. Aus der Entfernung könnt ihr die schimmernden Runen erkennen die mit unglaublicher Fingerfertigkeit in den Stab geritzt worden sind.
Als ihr näher kommt taucht im Schatten des Altars ein Skelett auf, das seine knöchernen Finger nach dem Stab ausgestreckt hat. Durch das flackernde Licht der Fackel könnt ihr nicht erkennen ob es sich gerade bewegt hat...

Offline Sir Mythos

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Re:Atmosphäre Contest: Gegenstand
« Antwort #4 am: 12.06.2003 | 20:04 »
Nach langem Fußmarsch, es beginnt schon zu dämmern, sehr ihr endlich in einiger Entfernung vor euch, das kleine Haus, welches ihr, der Beschreibung nach, schon vor Stunden hättet erreichen sollen. Es sieht alt und verlassen aus, ganz so als ob hier jahrelang keiner Gewohnt hat, wie man euch ja auch erzählt hat. Während ihr euch dem Haus nähert sehr ihr auch die Sonne hinter den Baumwipfeln eines nahegelegenen Waldes verschwinden.
Die Läden der Fenster hängen schief herab. Sie sind grün gestrichen, was einen ziemlichen Kontrast zu den roten Ziegeln erzeugt. Fenster gibt es keine, doch was soll man auch erwarten. Die Bewohnerin war sicher zu Arm um sich Fenster leisten zu können.
Soweit ihr wisst, hat hier früher mal eine Hexe gelebt, und jetzt sollt ihr hier, an diesem schönen, aber jetzt im dunkeln unheimlich erscheinend Ort nach einer alten Kristallkugel suchen. Ihr fragt euch, was euch dazu gebracht hat, überhaupt von dem alten Magier den Auftrag anzunehmen. Muss wohl ein schlechter Tag von euch gewesen sein.
Jetzt im dunkeln erscheint die Hütte viel bedrohlicher als vorher. Ihr zündet euch erst einmal eine Laterne an. Vielleicht hättet ihr doch umdrehen sollen. 3 schwarze Katzen, die man an einem Tag auf freiem Feld sieht sind wohl doch kein Zufall gewesen.
Ihr wollt jetzt schnell in das Haus rein, um dann doch schnell nach Hause zu kommen.
Die Tür knatscht beim öffnen ziemlich. Scheint wohl lange nicht mehr benutzt worden zu sein. Gerade deshalb wundert ihr euch über die Fußabdrücke im Staub. Wer war denn in letzter Zeit hier? Irgendwie scheint ihr nicht die einzigen gewesen zu sein. Das ganze kommt euch ziemlich unheimlich vor.
In den Ecke beobachtet ihr einige ziemlich große Exemplare von Spinnen. Der Tisch im Raum ist leer, die Stühle ordentlich herangeschoben. Auch die schränke sind ordentlich verschlossen. So als ob das Haus vor Jahren verlassen worden wäre, allerdings stören euch die Fußspuren. Irgendwie kommt euch das komisch vor.
Nachdem ihr den Raum betreten habt fällt die Tür wieder hinter euch zu. Ein wenig Mondlich und eure Laterne erhellen den fast quadratischen Raum. Hier irgendwo soll also die Kugel sein. Ihr beschließt, systematisch vorzugehen und den Raum im Uhrzeigersinn abzusuchen.
Im Schrank findet ihr, neben einigen recht durchlöchtern Kleidungsstücken nichts. Anscheinend gibt es hier auch einige Motten. Auch unter dem Bett findet ihr nichts, außer einer ziemlich dicken Staubschicht und einem Besen.
Als ihr dann die oberste Schublade des Nachtschränkchen aufmacht eckelt es euch richtig an. Anscheind liegen hier seit einiger Zeit ein paar tote Ratten. Ihr fragt euch, wie die hier rein kommen, immerhin soll ja seit einger Zeit keiner mehr hier gewesen sein. Irgendwas ist definitiv faul an der Sache, und ihr seit sicher, dass das nicht nur die Ratten sind.
Als ihr anschließend die zweite Schublade der Nachttsiches öffnet entfleucht euch ein kleiner Freudenlaut. Ihr schein die Kugel gefunden zu haben, denn was sonst sollte das sein. Dieser runde Gegenstand, der auf einem blauen Samtkissen ruht und mit einem roten Tuch abgedeckt ist. Als ihr das Tuch langsam zur Seite zieht seht ihr, dass ihr recht hattet. Auf dem blauen Kissen liegt eine schwarze Kristallkugel. Sie reflektiert den Lichtschein nicht, obwohl sie doch glänzt. Irgendwie erscheint sie euch unheimlich.
Ihr seit euch sicher, das ist die Kugel die der Magier haben will. Nun müsst ihr sie nur noch zu ihm bringen um endlich eure Belohnung einzustecken.
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Offline Vale waan Takis

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Re:Atmosphäre Contest: Gegenstand
« Antwort #5 am: 17.06.2003 | 18:26 »
Erschöpft erreicht ihr eine schwarze Tür am Ende des langen, grob behauenen Ganges. Eure Fackeln flackern wild und drohen zu verlöschen, der Rauch winded sich in merkwürdig krummen Spiralen zur Decke. Die schwarze Tür scheint sich unter euren Blicken zu biegen. Seid ihr so erschöpft?
Die Tür scheint aus Holz zu bestehen, doch bei der Berührung fühlt sie sich an wie kalter Schlamm. Weich, nachgiebig, lebendig und... pulsierend. Fast so als wolle die Tür euch einsaugen, verschlingen wie ein gieriges Tier. Übelkeit steigt in euch auf, euch wird bewußt das ihr hiern nichts verloren habt. Ihr seid nichts als Würmer, unbedeutend, NICHTS!
...
Als die Tür aufschwingt, geschiet es lautlos, nur begleitet von einem eisigen Hauch der alten, stickigen Luft. Wie ein Grab gähnt die Dunkelheit, hinter der Tür. Kein Licht ist dieser Dunkelheit gewachsen, weder Fackellicht noch magisches Leuchten erhellt das vollkommene Schwarz. Hungrig zerfetzt die Schwärze die verlorenen kleine Lichtstrahlen, die sich durch den Türrahmen verirren. Von weit her dringt ein tiefes grollen. Euer Flüstern hallt verzerrt zu euch zurück, verhöhnt euch, zerrt an euch und euren Kleidern.
Jeder Schritt in die Halle ist begleitet von einem dröhnenden Nachhall, selbst euer Herzschlag dröhnt laut durch das weite Nichts, aber ebenso verzerrt wie alles an diesem verlassenen Ort der Dunkelheit.
Die Öffnung der Tür hinter euch ist verschwunden, aber das ist egal, ihr steht im Nichts, das Ende, eure lange Reise scheint hier ihr Ende zu finden, nur das gräßliche Dröhnen eurer Herzen ist noch da in dieser unendlichen Schwärze. Das Geräusch erinnert euch daran das ihr noch lebt, aber es quält euch auch...
Die Zeit scheint stillzustehen, wie lange wandert ihr durch diese endlose Nacht...
PLÖTZLICH LICHT! Geblendet schließt ihr die Augen, bunte Punkte tanzen hinter euren Lidern...
Da liegt es vor euch...weiß strahlend in der ewigen Schwärze. Der Griff besteht aus einem filigran geschnitzten Knochen in der Form eines geflügelten Menschen. Oberhalb der gespreizten Schwingen entspringt die Klinge des Schwertes. Der Kopf  der geschnitzten Figur ist golden in das Metall geätzt. Die Klinge selbst sieht aus wie Glas in dem die Sterne des Himmels gefangen liegen. Jetzt erst bemerkt ihr die Skelette. Wie betende liegen sie verstreut um euch. Eines, in einer prunkvollen Rüstung streckt noch die Hand nach dem Schwert aus...  
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Offline Vale waan Takis

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Re:Atmosphäre Contest: Gegenstand
« Antwort #6 am: 17.06.2003 | 18:29 »
So dann hab ich auch mal was beigesteuert  :)

Irgendwie kommt das Thema wohl nicht so gut an *sniff*  :'(
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Offline Lord Verminaard

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Re:Atmosphäre Contest: Gegenstand
« Antwort #7 am: 22.06.2003 | 21:04 »
In dieser Tiefe ist das Wasser des Sees trüb, ein Schleier aus Algen und aufgewirbeltem Schlamm fängt sich im Schein des weißen Lichtes, das dein Zauber von deiner Handfläche ausstrahlen lässt. Die klamme Kälte des Wassers dringt langsam in deinen Körper, und deine Glieder zittern vor Anstrengung, als du endlich den Grund des Sees in mehr als 100 Metern Tiefe erreichst. Für einen Moment überwältigt dich die Erkenntnis, wie klein und schwach du bist, als du an die Tonnen von dunklem, eisigem Wasser über dir denkst. Deine Magie hält dich hier unten am Leben, doch wenn deine Kraft nicht zum Auftauchen reicht, bist du verloren.

Dann jedoch denkst du wieder daran, weshalb du hierher gekommen bist: um sie zu sehen, die legendären Ruinen der uralten Elfenstadt Isdiriel, tief auf dem Grund des Ysli-Sees. Hier unten müssen sie sein, genau hier, doch soweit dein Licht die undurchdringliche Schwärze des Sees aufzuhellen vermag, erblickst du nur Schlamm und Algen. Doch halt - ist das dort drüben ein Dachfirst? Dies der ausgestreckte Arm einer Statue?

Gebannt schwimmst du näher, Kälte und Erschöpfung für den Moment vergessend. Immer mehr Spuren der alten Stadt erblickst du, wie Schatten aus einer grauen Vorzeit umgeben sie dich, ausgebreitet unter dem schmutzigen Schlick. Ihre Pracht und Schönheit lässt sich nur noch erahnen, und doch glaubst du fast, den Gesang der Elfen von einst zu hören, sie zu erspähen, wie sie in fröhlichem Reigen durch die breiten Straßen Isdiriels tanzen.

Dann fängt sich ein plötzliches Aufblitzen in deinem Auge, eine Reflexion deines Lichtes, dort bei diesem einstigen Prachtbrunnen, der von marmornen Reben und kunstvollen Vogelstatuen geziert wird. Du schwimmst näher und erkennst, dass dort, am ausgestreckten Flügel eines verwitterten Marmorkranichs, etwas hängt. Es ist klein und unscheinbar und schwingt in der Strömung hin und her.

Endlich hast du es erreicht und streckst die Hand danach aus, berührst die zarte Kette und löst den Gegenstand vorsichtig von den Algen, die ihn festhalten. Dann siehst du ihn dir näher an. Es ist eine Halskette mit einem Anhänger aus reinstem Mondsilber, das auch in den Jahrtausenden unter den Wassern nichts von seiner Reinheit und seinem strahlenden Glanz eingebüßt hat. Vorsichtig entfernst du Schlick und Algen und erkennst, dass es sich bei dem Anhänger um einen unglaublich detailreich und kunstvoll gefertigten Schmetterling handelt, ein filigranes und zerbrechliches Meisterwerk von so vollendeter Schönheit, dass sich dein Herz unwillkürlich zusammenzieht.

Eine Weile verharrst du, gebannt vom Anblick dieses wundervollen Kleinods. Dann fällt Dir ein, dass es höchste Zeit wird, an die Oberfläche zurückzukehren, zurück in die Welt der Lebenden, zurück in ein anderes Zeitalter.

(P.S.: Diese Szene haben wir so tatsächlich gespielt, wenn auch vielleicht nicht in dieser Wortwahl... die Spielerin fand's jedenfalls klasse, und unsere Elfe trägt den Anhänger seither voller Stolz.)
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Offline Vale waan Takis

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Re:Atmosphäre Contest: Gegenstand
« Antwort #8 am: 23.06.2003 | 11:11 »
(P.S.: Diese Szene haben wir so tatsächlich gespielt, wenn auch vielleicht nicht in dieser Wortwahl... die Spielerin fand's jedenfalls klasse, und unsere Elfe trägt den Anhänger seither voller Stolz.)

Sehr schön. Machen nicht eben solche Beschreibungen etwas von dem wunderbaren Flair des Rollenspiels aus?
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Offline Sir Mythos

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Re:Atmosphäre Contest: Gegenstand
« Antwort #9 am: 23.06.2003 | 11:28 »
finde die beschreibung der elfenstadt genial
mal sehen, ob man da was klauen kann *g*
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