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Settings in der 4. Edition
Jiriki:
Hallo,
ich will gleich zu Anfang anmerken, dass mir die 4. Edition prinzipiell sehr gut gefällt, deutlich besser als die vorherige Edition, eben weil sie auf mich interessanter, runder und schneller wirkt, dass allerdings gar nicht Thema sein soll.
Was mir allerdings aufstößt, ist Komplexität und Anzahl der beschriebenen Weltenbeschreibungen. Ich kann in dem Fall bis jetzt nur von den Realms und dem neuen PoL Setting sprechen.
Gerade die beiden FR Bände finde ich doch relativ schwach. Das liegt nun nicht an den inhaltlich vorgenommenen Änderungen, sprich Spellplague oder einem hingeklatschten Kontinent, sondern an den Detailbeschreibungen, die imho eher dem Gerüst eines Settings entsprechen, dass ich als SL bzw. als gruppe füllen muss. Prinzipiell dreh und wende ich meine Settings zwar bis sie mir passen und ignoriere auch gut und gerne ganze Kapitel. Aber eben nicht alle. Regionalbände oder ähnliches scheint es nun gar nicht mehr zu geben oder wird sich das noch ändern.
Das neue Core Setting nennt diese "gitterartige" Beschreibung ohnehin Designziel.
Ist das die neue Produktstrategie, analog zum aufbau des Systems, auch Settings kurz, knapp und startbereit zu präsentieren. Was mach ich nun, wenn mir aufgeführten Beispiele nicht gefallen? Abstrktere bzw. allgemeinere Informationen werden imho nicht mehr geliefert.
Sind Eberron oder das kommende Dark Sun genauso konzipiert?
Besonderes Merkmal der 3. Edition war für mich immer die Settingvielfalt, die es irgendwie ermöglicht hat mit einem System sehr viele Settings abzudecken und vergleichsweise unkompliziert zu verwenden, da Setting und System bis zu einem gewissen Grad aufeinander abgestimmt waren.
Besonders frustierend finde ich das, wenn in den aktuellen D&D Produkten doch mal ein paar Absätze netter Fluff zu finden ist. Das motiviert mich persönlich stets, doch auf die vorgegeben Settings zurückzugreifen, mein Homebrew mal wieder in die Schublade zu schieben und auf Informationsjagd zu gehen - die dann imho jedoch spärlich ausfällt.
Aktueller Anlass war die Psionic Power Source Beschreibung im PHB III.
Vielleicht hab ich mr bis jetzt auch nur die falschen Bücher geleistet, oder die falsche Herangehensweise, aber bis jetzt bin ich von den Spielwelten der 4e mehr als enttäuscht - was imho zu bedauern ist, da in Kombination mit dem neuen System da großes Potenzial wäre.
So far,
1of3:
Das neue Eberron-Buch enthält mehr Info als das alte Grundbuch. Also auch Sachen aus den verschiedenen Zusatzbüchern.
Das Problem bei den Realms ist, dass sie auf sehr merkwürdige Art zusammengestrichen haben. Ich fand schon die Ausgabe in der 3. Edition blöd. Die Realms sind einfach zu groß, wenn man sie insgesamt darstellt, als das man in einem Buch hinreichend ins Detail gehen könnte, damit sie fürs Spiel nützen. Vernünftig wäre es gewesen, sich einen kleineren Ausschnitt rauszusuchen und nur den zu behandeln.
Was PoLand angeht, ist die Nicht-Information da eben Methode. Das ist kein Hintergrund, sondern eine Sammlung von Hintergrund-Fitzeln, die du selbst verbauen kannst.
Mike:
Ich finde gerade, dass die Forgotten Realms in der 4E total übertrieben detailliert sind. Ich darf mir als SL da nirgends mehr etwas eigenes einfallen lassen, da jede Region extrem viele politische, soziale, historische und geographische Zusammenhänge mit den anderen Regionen hat. Dies alles zu berücksichtigen halte ich für unmöglich. Dann kommen nämlich Spieler, die sagen aufgrund diesem und jenem Fakt ist dies und jenes was ich mir ausgedacht habe nicht möglich. Und darauf habe ich als SL einfach keinen Bock.
Aus diesem Grund favorisiere ich extrem stark die "Points of Light" als einzig spielbare Welt. Da kann einem kein Spieler kommen und mit seinem Hintergrundwissen die gesamte Kampagne zerstören.
Selganor [n/a]:
Mike, meinst du betreffs Forgotten Realms nicht eher die 3. Edition?
DIE war extrem detailiert beschrieben (Aventurien-Effekt und so). Zur 4e wurde die Zeit erstmal Jahrzehnte vorgedreht, eine Katastrophe bedroht Goetter, Magie und den Rest der Welt und schon hat man nur noch grobe Vorgaben mit vielen weissen Flaechen (was ja der Hauptkritikpunkt der Realms-Fans betreffs 4e ist)
Aber zu "besserwisserischen" Spielern gibt es ein gutes Mittel (hat iirc sogar Ed Greenwood mal erklaert):
"Woher weisst du, dass das nicht so ist wie ich beschrieben habe sondern anders?"
"Das habe ich in Buch X gelesen"
"Buch X gibt es in dieser Welt aber nicht. Welchen Informationen glaubst du jetzt also: Denen die dein Charakter vor sich sieht oder denen aus einem Buch das hier gar nicht existiert?"
Mike:
Wenn ich meinen Spielern Abweichungen von den offiziellen FR so erklären würde, dann würden sie aber meckern dass es ja gar nicht die "richtigen" FR sind. Spieler sind meiner Erfahrung nach immer sehr bedacht darauf, dass sich ihr mühsam angelesenes Hintergrundwissen auch in irgend einer Weise bezahlt macht.
Also mir den FR aus der 3. Edition habe ich keinerlei Erfahrungen.
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